Puh, da gibt es eine Menge zu beachten. Zunächst mal der Steuersatz: er beginnt auf den Kanaren bei 0,2% des Vermögenswertes oberhalb des Freibetrages. Die Steuer ist progressiv, sie endet bei einem Satz von 3,5%.
Immobilien müssen zum Verkehrswert deklariert werden. Im Streitfall wird die Hacienda ein Wertgutachten fordern - oder ihre eigene Berechnung vorlegen.
Selbstgenutzte Immobilien von Residenten bis zu einem Wert von 300.000 € sind nicht von der Vermögenssteuer betroffen.
Die Freibeträge für die
impuesto sobre el patrimonio sind in Spanien nicht einheitlich. Wie schon gesagt, in Madrid ist sämtliches Vermögen steuerbefreit (wahrscheinlich deshalb, weil da die richtig Reichen wohnen), während in Aragón nur 400.000 €, in Katalonien und der Extremadura 500.000 € sowie in Valencia 600.000 € steuerfrei sind. Die meisten anderen Provinzen (auch die Kanaren) haben die 700.000 € - jeweils plus des Wertes der selbstgenutzten Immobilie im Eigentum bis 300.000 €.
Das ist schon sehr verwirrend, doch es wird noch komplizierter. Die Summe aus Einkommenssteuer (IRPF) und Vermögenssteuer darf 60% des Einkommens des Steuerbürgers nicht überschreiten (eigentlich). Wer also ein hohes Vermögen, aber keine oder nur geringe Einkünfte hat, der kommt in vielen Fällen um bis zu 80% der Vermögenssteuer herum.
Beispiel: Eine Person hat ein zu versteuerndes Gesamteinkommen von 51.000 €. Darauf werden 12.597 € IRPF fällig. Sie besitzt aber Immobilien mit einem Verkehrswert von 8 Mio €. Die darauf zu zahlende Vermögenssteuer würde 108.843,30 € betragen. Durch die 60%-Regel müsste sie aber nur maximal 30.600 € zahlen, hätte also theoretisch 90.840,30 € weniger zu zahlen. Aber die Reduzierung darf nur maximal 80%, im Beispiel 87.074,64 € betragen! Zusammen hätte die Person also 12.597 € IRPF + 21.768,66 € Vermögenssteuer, also 34.365,66 € zu zahlen. Das sind dann 67,4% der zu versteuernden Einkünfte.
Hatte ich schon erwähnt, dass im Ausland gezahlte Vermögenssteuer (z.B. in der Schweiz) im Rahmen der verschiedenen Doppelbesteuerungsabkommen auf die hier fällige Steuer angerechnet werden?
Ich fasse das mal so zusammen: wenn man als hier lebender Resident mehr als 1 Mio Vermögen weltweit hat, sollte man unbedingt einen guten Steuerberater haben. Sonst kann es teuer werden.
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