Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

In Spanien und speziell auf den Kanaren und La Palma
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LasManchas
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Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von LasManchas »

Moin,

hab ne Frage bzgl. der oben genannten Versicherungen. Bin gerade den Absprung aus D zu planen, deswegen kam das Thema auf. Ich bin aktuell privat krankenversichert und kann bei meiner KV eine Stillhalteversicherung abschliessern, kostet knappe 50 im Monat. Ok, bezahlbar. Bei der Pflegeversicherung gibt es sowas nicht, entweder ich kündige komplett oder ich bezahle weiter, das ist schon einiges mehr. Ich weiß nicht wie lange ich weg gehe, kann sein daß ich nach 2, 3 Jahre wieder nach D zurück gehe, kann aber auch nicht sein. Hab keine Lust weiter zu bezahlen, wenn ich nicht weiß, ob ich jemals wieder nach D komme.
Andererseits, was passiert tatsächlich, wenn ich z.B. mit 70 nach D zurückgehe, vorher privat versichert war und mich nehmen die privaten nicht mehr in der Pflegeversicherung auf, aber eine Pflicht besteht :(

Kack System :roll:

Wie macht ihr das, ihr die nach La Palma gegangen seid?
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von nils.k »

Autónomo werden und in die Seguridad Social einzahlen. Falls das nicht reicht, zusätzliche Leistungen privat bezahlen (Zahnarzt gibt es sowieso nur Privat).

Aber ich will ja auch nicht wieder zurück nach Deutschland. :grin:
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von mrjasonaut »

Hi Las Manchas, das mit der Stillhalteregelung interessiert mich. Hast Du da Hintergrund Infos, Paragraphen, Artikel.
Meine PKV wird langsam schmerzhaft zu teuer. Basisversicherung ist mir bekannt, aber da gibt es dann nur GKV Leistungen. Alles nicht aktuell jetzt, aber für später.
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von jot »

Hi, Las Manchas und mrjasonaut,
Euer Jammern über die Tarife der PKV sind doch ziemlich erbärmlich. Ihr habt jahrelang profitiert und seid stolz darauf gewesen wie toll Ihr doch seid. Nun gibt es die Rechnung und was daran ist nicht nachvollziehbar? Ich gebe ja zu, dass mich das PKV-Modell in den 80-iger Jahren auch gereizt hat, habe aber nach den ersten Beitragserhöhungen schon geschnallt in welche Richtung das geht und mit viel Glück die Rückkehr in die GKV geschafft.
Das hatte mal was mit Solidarität zu tun, gab es dem Vernehmen nach in den 50-igern. Warum die Krankenhausreform allein von den GKV-lern finanziert werden musste, erschließt sich mir bis heute nicht,
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von ursus »

Hier jammert doch niemand. Die Frage zur *Pflege*versicherung ist doch mehr gerechtfertigt, denn es ist unklar (1) ob und wie viel diese im Ausland abdeckt und (2) wie man zurück in die PV kommt.

Und in die GKV zurück ist sowieso schwer möglich ab 55. Ein Umzug ins Ausland mit Job und mit Abmeldung in DE *vor* Rentenbeginn könnte vielleicht helfen.
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von LasManchas »

jot hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 16:30 Hi, Las Manchas und mrjasonaut,
Euer Jammern über die Tarife der PKV sind doch ziemlich erbärmlich.
Wer lesen kann ist ganz klar im Vorteil.
Ich habe diejenigen angesprochen die im Ausland sind und wie sie das mit der deutschen Pflegeversicherung handhaben. Nix anderes.
Wenn du Jammern in meinem Geschreibsel liest, hast du mich wohl missverstanden.
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von mrjasonaut »

Ja ja, ja, jammern ist meine zweite Natur. Es gibt immah was zuh jammahn.
Sogar mit Windt. Kennt Nils sich aus.

hafengeburtstag-windjammern.jpg

Aber immerhin getroffen. Gratuliere.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von Teneguía »

Die Pflegeversicherung im System der GKV arbeitet grundsätzlich Umlagebasiert: die jeweils "aktive" Generation finanziert mit ihren Einzahlungen immer die Generation der Leistungsbezieher. Die Pflegeversicherungen der PKV arbeiten nach dem Kapitaldeckungsprinzip: jede Generation baut mit ihren eingezahlten Beiträgen einen Finanzstock zur Finanzierung der eigenen Pflegeleistungen auf.
Steigt man (auch ggf. nur für ein paar Jahre) aus diesem Finanzierungssystem aus, ergibt sich eine Finanzierungslücke, die abhängig von der Länge automatisch größer wird. Da das Risiko einer Pflegebedürftigkeit mit dem Alter steigt und eine Pflegebedürftigkeit in der Regel dauerhaft (also bis zum Lebensende) bestehenbleibt, ist das Finanzrisiko für den privatwirtschaftlichen Versicherungsgeber einfach zu hoch, weshalb es da keine Anwartschafts-Regelung geben wird.

Die PKV hat mit dem Anwartschafts-Modell für den Bereich der Krankenversicherung ein Modell, welches es dem Versicherungsnehmer ermöglicht, seine Mitgliedschaft in der Krankenversicherung ruhen zu lassen, bis er die Mitgliedschaft wieder vollständig reaktiviert. Er braucht dadurch keinen vollständig neuen Vertrag mit dem Versicherungsgeber abschließen, sondern kann quasi an den Status vor der Pausierung anknüpfen.
Aber er kann während der Anwartschaft auch keine Leistungen seiner PKV in Anspruch nehmen, es bedarf einer gesonderten Krankenversicherung für diesen Zeitraum.
Die Anwartschaft ist für die PKV ein recht risikoarmes Modell, um die Kunden im eigenen Unternehmen zu binden: während der Anwartschaft fließt immer ein geringer Geldbetrag vom Versicherungsnehmer auf das Konto des Versicherungsgebers, ohne daß er eine aktive Leistung dafür erbringen müßte. Sollte sich nach der Reaktivierung des Vertrags plötzlich ein deutlich höher Leistungsbedarf ergeben, kann die PKV sehr schnell den Versicherungsbeitrag an das neue Risiko anpassen und den Beitrag erhöhen.

Dieses Prinzip funktioniert bei der Pflegeversicherung einfach nicht, im besten Fall würde der Versicherungsnehmer vielleicht nach ein paar Jahren der Abwesenheit wieder in seinen Vertrag zurückkehren wollen, ohne daß er Leistungen in Anspruch nimmt. Trotzdem bliebe die finanzielle Lücke ja bestehen und müßte ausgeglichen werden. Das wird sich die private Pflegeversicherung natürlich über einen risikoadaptierten neuen Vertrag bzw. Beiträge erstmal reinholen wollen.


Du wirst Dich also entscheiden müssen: für ein paar Jahre Geld einsparen und dafür das Risiko eines deutlich höheren Pflegeversicherungsbeitrags bei einer eventuellen Rückkehr nach Deutschland in Kauf nehmen? Oder auf Nummer Sicher gehen und das Geld weiterzahlen und dafür zumindest eine Grundabsicherung einer evtl. späteren Pflegebedürftigkeit haben (denn ob die Beiträge unserer Pflegeversicherungen - egal ob gesetzlich oder privat - im späteren Ernstfall überhaupt eine würdige und vernünftige Pflege ermöglichen, bezweifele ich doch sehr).
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von Teneguía »

LasManchas hat geschrieben: Mo 26. Mai 2025, 11:38 Andererseits, was passiert tatsächlich, wenn ich z.B. mit 70 nach D zurückgehe, vorher privat versichert war und mich nehmen die privaten nicht mehr in der Pflegeversicherung auf, aber eine Pflicht besteht :(

Kack System :roll:
Ergänzend noch ein persönlicher Satz. Der zitierte Teil des Posts ist glaube ich das, was jot etwas in Rage gebracht hat.
Ich kenne Dich, Deine Pläne und Deine Biographie nicht, deshalb kann und will ich mir da kein Urteil erlauben! Aber eins muß man einfach objektiv und losgelöst von persönlichen Ansichten zum Thema Solidaritätsprinzip (ich möchte es asudrücklich nur auf diesen Aspekt reduzieren, sonst kann es schnell zu einer ausufernden Diskussion werden, die vom Thema des Threads wegführt) sagen:

Jeder, der sich dafür entscheidet, sich aus dem System der GKV und gesetzlichen Pflegeversicherung auszuklinken, hat sich auch dafür entschieden, aus der Solidargemeinschaft (der gesetzlich versicherten) auszusteigen. Man ist ab diesem Zeitpunkt viel stärker den Folgen des eigenen, persönlichen Risikos ausgesetzt und muß einfach damit leben, daß Entscheidungen auch unmittelbar Folgen nach sich ziehen, die man dann auch auf sich nehmen und akzeptieren muß.
Es wird wohl immer einen Versicherungsgeber geben, der Dich aufnehmen würde. Dieser wird sich aber das finanzielle Risiko als privatwirtschaftliches Unternehmen natürlich entsprechend bezahlen lassen. Da ist dann die Frage, ob man sich das dann finanziell (noch) leisten kann oder möchte. Auch in der PKV gibt es Höchstbeträge für die Pflegeversicherung und Basistarife mit den Leistungen der GKV.

Das ist dann aber nicht pauschal einfach ein "Kack-System", sondern die Folge der damaligen Entscheidung.
Zuletzt geändert von Teneguía am Di 27. Mai 2025, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von mrjasonaut »

Gut erklärt. Dank.
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von LasManchas »

@Teneguia: erstmal herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort.
Eine Sache regt mich zum Nachdenken an, was passiert mit einem EU-Mitbürger, der mit 65 nach D kommt und gesetzlich versichert ist, weil er in seinem Herkunftsland auch gesetzlich versichert war.
Dieser ist dann automatisch auch in der PV der GKV.
Auch er profitiert dann womöglich von der Solidargemeinschaft?
Warum wird nicht automatisch mein „Guthaben“ anerkannt und ich kann das dahin mitnehmen wohin ich will, gesetzlich oder privat?
Ich muss weiterhin einzahlen, auch wenn ich vielleicht gar nicht mehr zurückkomme?
Deswegen frage ich ja hier, wie das die anderen ggfs. betroffenen Mitstreiter machen.
Wie wird ein Mensch versichert, der aus einem Nicht EU-Land kommt, wo es keine gesetzlichen Versicherungen gibt. Warum besteht eine PV- Pflicht, wenn der Staat das nicht anbietet?
Nebenbei: Ich persönlich empfinde dieses 2-Klassensystem als vollkommen überholt, ich wäre der erste der eine Bürgerversicherung unterstützen würde, mit optionalen AddOn für diejenigen die sich besser absichern möchten.
Vor allem mit Betonung auf EINE, und nicht 347 verschiedene GKV.
Aber das ist ja auch nicht gewollt, könnt euch fragen warum.
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von Siltho »

PKV und GKV nur anhand der zu zahlenden Beiträge bzw. Prämien zu vergleichen ist aber auch ein wenig wie eine Milchmädchenrechnung, oder?
Liebe Grüße aus Düsseldorf,

Silke und Thorsten
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von Teneguía »

@Las Manchas:
Ich bin kein ausgewiesener Experte im Sozialversicherungswesen, mein Wissen habe ich aus meiner beruflichen Tätigkeit.
Soweit mir bekannt, beruhen die gesetzlichen Krankenversicherungen im EU-Raum alle auf dem Solidaritätsprinzip, weshalb sich auch beim Wohnortwechsel oder Urlaub innerhalb dieses Raumes gegenseitig anerkannt werden. Soll heißen, daß der Spanier, der im Ruhestand nach Deutschland zieht, problemlos in die deutsche gesetzliche Krankenkasse aufgenommen wird, wenn er das möchte. Zunächst bleibt er jedoch in seiner spanischen gesetzlichen Krankenkasse versichert. Man darf hierbei nicht vergessen, daß er (wie der, der sein ganzes Leben in die deutsche gesetzliche Krankenkasse eingezahlt hat) auch im Ruhestand Abgaben für Kranken- UND Pflegeversicherung bezahlt. Hier greift dann wieder das Solidaritätsprinzip (aktuell einzahlende Generation "zahlt" die Kosten der aktuellen Leistungsbezieher). Der nur kurz einzahlende Spanier profitiert natürlich gefühlt von diesem System, aber er hat dafür ja auch schon die Jahre vorher in seine spanische gesetzliche Kranken- und Sozialversicherung eingezahlt. Wie die beiden Systeme (DE und ES) das ganze untereinander ver- und abrechnen kann ich mangels Expertise wie gesagt nicht sagen.

Daß "Guthaben" nicht einfach von beliebig zwischen den Systemen hin- und hergeschoben werden kann, ist der Entscheidung geschuldet, sich aus der Solidaritätsgemeinschaft zu verabschieden und in der PKV bzw. privaten Pflegeversicherung lediglich für sich persönlich bzw. für seine Alterskohorte ein Finanzierungspolster anzuhäufen. Das ist durchaus richtig und sinvoll so entschieden worden. Sonst würden alle jungen und gesunden Menschen (die auch noch gut verdienen, weil sie mit ihrem Gehalt ja oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegen!) das GKV-System verlassen und in die anfangs sehr preiswerte PKV wechslen. Übrig blieben die weniger gut verdienenden, vorekrkankten und alten Menschen, die gezwungenermaßen in der GKV landen.
Wird es dann für den privatversicherten im Alter mit nun hinzugekommenen chronischen Erkrankungen auf einmal in der PKV (zu) teuer, würde er dann einfach in die nun für ihn billigere GKV zurückwechseln und von der Solidargemeinschaft profitieren, ohne vorher etwas dafür getan zu haben.
Nochmals: die Entscheidung, die zum Zeitpunkt A lästige Solidargemeinschaft zu verlassen, weil sie einem vielleicht zu teuer ist und zu wenig Leistung bietet, erkauft man sich dann später mit der Tatsache, zum Zeitpunkt B nicht mehr in die Solidaritätsgemeinschaft zurückkommen zu können. Ohne die Entscheidung (in die PKV zu wechseln) veurteilen zu wollen, aber das finde ich den GKV-Mitgliedern gegenüber nur fair.

Für die Causa Nicht-EU-Bürger gilt im übrigen das gleiche: wird er gesetzlich versichert, zahlt er seine regulären Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung. Dadurch, daß eine Versicherungspflicht besteht und die Pflegeversicherung an die Krankenversicherung angegliedert ist, besteht keine Notwendigkeit einer reinen staatlichen Pflegeversicherung (bzw. ist diese durch das Vorhandensein der gesetzlichen Krankenversicherung inkl. der Pflegeversicherung ja als "staatl. Versicherung" schon vorhanden). Sollte er aus irgendeinem Grund keine Beiträge für die GKV zahlen können würde er ja über das Sozialamt versichert.
Zuletzt geändert von Teneguía am Di 27. Mai 2025, 14:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von Siltho »

:thumbup:
Liebe Grüße aus Düsseldorf,

Silke und Thorsten
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von Teneguía »

Ergänzung und Korrektur: zu meinem Post... wie gesagt, ich bin kein Experte für Sozialversicherung

Einen wichtigen Aspekt darf man bei der Pflegeversicherung jedoch nicht außer Acht lassen: die gesetzliche deutsche Pflegeversicherung zahlt nur unter bestimmten Vorraussetzungen für Pflegeleistungen im EU-Ausland, und auch nicht alle notwendigen Leistungen (bspw. eine vollstationäre Unterbringung in einem Pflegeheim), lediglich das Pflegegeld wird bezahlt.
Bei Privaten Versicherern ist das vertragsabhängig...
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Re: Pflege-, Krankenversicherung bei Auswanderung und ggf. Rückkehr nach etlichen Jahren

Beitrag von aurora »

Hallo Las Manchas (ich beziehe mich auf Dein erstes Posting),
es kommt alles auf Dein Alter an. Und bezüglich Deiner Pflegeversicherung auf die Leistungen: Solltest Du einen alten Vertrag mit guten Konditionen haben und nicht mehr blutjung sein, würde ich raten, die Pflegeversicherung weiter zu zahlen/zu behalten.
Wenn Du in Spanien noch arbeiten wirst, dann wirst Du hier automatisch in der GKV sein; als "Privatier" nicht. In der GKV musst Du hier mindestens Jahre 2 Jahre gewesen sein (ich glaube, innerhalb der letzten 5 Jahre, aber das weiß ich nicht wirklich), um bei Rückkehr nach D-Land in die dortige GKV zu kommen. Es gibt zwar den Trick, sich auch als Privatier als Selbstständiger (Autónomo) anzumelden und einfach die recht niedrigen Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen, aber das ist halt eben ein Trick, um letztendlich die deutsche GKV auszutricksen, weil man eigentlich Privatversicherter war, und also nicht mehr in die GKV zurückkehren kann.
So oder so: Die private KV würde ich auf keinen Fall kündigen, sondern ruhend stellen, denn wer weiß, ob das mit den 2 Jahren in der hiesigen GKV so klappt. Manchmal kommt es anders als man denkt.

PS: Was ich noch vergessen hat, sind die Zähne ;): Die spanische KV bezahlt das Zähneziehen, aber jeglich Art der "Wiederaufforstung" ist hier "Privatvergnügen". Je nach Zustand der Zähne kann das sehr teuer sein.
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