Wir sind gestern von Fuencaliente aus (beim Besucherzentrum Volcán San Antonio) auf dem GR 131 runter zu den Salinen gewandert und an den Windrädern vorbei wieder hoch (Rother Tour 53).
Beim Abstieg bekam man schon einen Eindruck, dass es ungemütlich werden könnte, ein ziemlich kräftiger Wind und immer wieder amtliche Böen. Anscheinend lag der Weg quasi meist so an der Schwelle von der Luv- zur Lee-Seite, so dass es noch ganz gut erträglich war.
Aber dann auf dem Aufstieg, der ein Stückchen weiter östlich verläuft, haben wir die volle Breitseite abbekommen. Es ist ziemlich zermürbend, wenn einem eineinhalb Stunden lang permanent der Wind so um die Ohren pfeift, dass man sich teilweise nur schreiend unterhalten kann, und ein ständiges Gerüttel und Gezerre an Mensch und Material. Flatternde Hosenbeine, Kapuze richtig festzurren, ansonsten hätte sie einem der Wind immer wieder runter geblasen. Manche Böen so heftig, dass man direkt aufpassen musste, nicht umgeworfen zu werden (aus dem Tritt gekommen bin ich mehrmals). Ich biete halt auch fast 2 Meter Angriffsfläche
Zum Glück nur auf den letzten 300 Metern war dann auch noch immer wieder ordentlich Sand bzw. Staub in der Luft, den hatte ich am Ende sogar in den Augen und im Mund, in den Haaren dank Kapuze glücklicherweise nicht. Bei den schlimmsten Böen half echt nur kurzzeitiges wegdrehen und Augen schließen. Oben auf der Cumbre vieja hätte ich bei den Verhältnissen wirklich nicht sein wollen. Auf unserer Tour hätte es einen im schlimmsten Fall halt umgeweht, aber zumindest kann man dort nirgendwo runter stürzen. Den Besuchern des San Antonio ging es augenscheinlich nicht besser, die meisten eingemummelt in Kapuzen, Tücher oder Mützen. Ob die bei den Verhältnissen überhaupt raus auf den Kraterrrand duften, wage ich zu bezweifeln.
Heute ist jedenfalls für uns erst mal Wanderpause, ab morgen ist dann ja dank Birigoyo Besserung in Sicht. Mal schauen, vielleicht machen wir eine Tour auf der Ostseite.