Inseltalk - Fuerteventura

Ob Lanzarote, El Hierro, Fuerteventura , etc.
Irgendwas kanarisches jedenfalls.
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Constance
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Constance »

Lee, an Puertito de los Molinos bist du auf dem Unterwassersockel der Insel gewandert! 8-)
Dieser wurde vor über 20 Mio. Jahren unter den Wellen des Atlantiks von gewaltigen Unterwasser-Vulkanen gebildet und im Zuge von späteren tektonischen Bewegungen angehoben.
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Wanderbär
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Wanderbär »

Nach den Bildern erinnert mich Puertito de los Molinos an die Playa de Alojera auf Gomera, nur viel gewaltiger und (noch?) ohne sichtbare Erosionsschäden.
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?!
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Lee
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Wanderbär hat geschrieben: So 8. Mai 2022, 18:13 Nach den Bildern erinnert mich Puertito de los Molinos an die Playa de Alojera auf Gomera, nur viel gewaltiger und (noch?) ohne sichtbare Erosionsschäden.
Ja, ein wenig erinnert der Ort an Playa de Alojera, vor allem aufgrund der eigenwilligen Bebaung und der Lage an den Klippen. Wobei P. de Alojera kleiner und ein wenig schnuckeliger ist, und zudem vor viel gewaltigeren und steileren Klippen liegt, und dadurch auch viel gefährdeter ist. Außerdem ist die Bucht von Puertito de los Molinos deutlich weiter.

Mir gefallen beide Orte, aber Alojera und Playa de Alojera liegen klar vorn. :heartbeating:
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Von Puertito de los Molinos düsten wir weiter in den Nordwesten der Insel nach El Cotillo, einem Ort der in der weltweiten Surferszene aufgrund seiner mächtigen Brandung einen ausgezeichneten Ruf genießt. Vom Ort selbst bekamen wir außer der Terrasse eines Cafes wo wir eine kleine Kaffeepause einlegten wenig mit, er machte aber auf den ersten Blick einen recht entspannten Eindruck auf uns. Nach der Pause ging es weiter zur südlich an den Ort anschließenden Playa del Castillo, die für ihre bis zu sechs Meter hohen Wellen bekannt ist.

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Der weite Sandstrand und die tosende Brandung hielten all unseren Erwartungen stand. Was für ein Ort! Leider bliess hier im Gegensatz zu Puertito de los Molinos, wo wir in den Genuß von schönem und ruhigen Frühlingswetter gekommen waren ein extrem stürmischer Wind der stark an unseren Besuch des Mirador de Morro Velosa erinnerte. Der Wind war so stark, dass man sich nirgends hinsetzen mochte, zudem hatte man das Gefühl permanent gesandstrahlt zu werden. Ein entspannter Strandbesuch schaut anders aus und Fotos mochte man aufgrund all des herumfliegenden Sandes auch kaum machen. So beließen wir es bei einem Kurzbesuch und fuhren schon nach nach knapp einer Stunde weiter.

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Warum allerdings Fuerteventura als die Strandinsel schlechthin des Archipels gilt war schon nach drei Tagen klar. Echt Spitzenklasse was die Insel in dieser Beziehung bietet.
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NiederBayer
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von NiederBayer »

Strandinsel schön und gut, aber wenn es regelmäßig so heftig bläst, dass es einen fast aus den Schuhen haut, hat man davon ja wohl nix (außer man ist Surfer oder Hardcore-Brandungsspotter).
Mir ist ja bei unseren seltenen Besuchen in Los Cancajos schon der dortige Wind auf den Senkel gegangen und hat mir das Promenieren und im Cafe sitzen verleidet. Und im Vergleich mit Fuerte ist das wahrscheinlich nur ein laues Lüftchen..
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

April und Mai gelten ja glaube ich eh als eher windreiche Monate auf den Kanaren, aber dieses mal war es wohl besonders heftig und ungewöhnlich kalt dazu, was auch auf El Hierro zutraf. Aber ich denke auch, dass der Wind auf Fuerteventura noch heftiger bläst als anderswo. Es war aber natürlich nicht durchgängig so. In Ajuy hatten wir z.B. nur ein laues Lüftchen.
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Nachdem wir in El Cotillo vor dem fiesen Wind kapituliert hatten entschieden wir spontan unser Glück noch einmal auf der Nordostseite zu suchen schließlich war es ja erst Nachmittags. Während der Fahrt bewölkte es sich aber leider zusehends und manchmal sah es sogar ein wenig nach Regen aus. Als wir in El Jable - dem weiten Wanderdünengebiet im Nordosten der Insel - ankamen, riss es aber glücklicherweise wieder auf und es wurde zunehmend wieder sonniger. Und auch der Wind blies hier nicht mehr permanent in Sturmstärke. Wenn man aber über das Meer in Richtung der kleinen vorgelagerten Insel Los Lobos und des schemenhaft zu erkennenden Lazarotes schaute, sah man schon noch wieviel Sand hier in der Luft unterwegs war.

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Wir hielten dann am nächstbesten Parkplatz der Küstenstraße und ab ging es in die weite Wüstenlandschaft. Bloß nur schnell das positive Wetterfenster nutzen, dem Wetter war nicht so ganz zu trauen.

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Nach wie vor hingen riesige, teils dunkle und etwas nach Regen ausschauende Wolkenbänke über El Jable, aber die weite, flache Wüstenlandschaft mit den Silhouetten der naheliegenden Vulkane schlug uns sofort in ihren Bann. Nirgendwo wird Fuerteventura dem Klischee der Sahara inmitten des Atlantiks wohl so gerecht wie hier.

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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Nach einer Weile ließ dann der Wind weitgehend nach und der Sand verschwand aus der Luft, und das Licht wurde immer besser. Nun entfaltete diese Miniarturwüste in Kombination mit dem wirklich grandiosen Wolkenhimmel immer mehr ihren ganzen Reiz. Ein Ort wie gemacht für einen Wüsten-Fan und Wolkenhimmel-Liebhaber wie mich! Es war regelrecht berauschend. Und man hatte dieses Erlebnis fast für sich allein, da sich kaum jemand in der Wüste rumtrieb. Die meisten anderen Besucher hielten sich am nahen Strand auf.

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Leider war die Phase mit dem fantastischen Licht und der sanften Brise nur von kurzer Dauer, denn schon bald kam wieder Wind auf und es zog zu. Und da es zudem auch wieder nach Regen aussah, beließen wir es bei dem Kurzbesuch in dieser faszinierenden weiten Wüstenlandschaft und machten uns auf den Heimweg. Aber obwohl unser Besuch in den Dünenfeldern von El Jable nicht einmal ein Stunde dauerte, gehörte er dennoch zu den Highlights unseres Fuertenventura/El Hierro Trips.
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Sportschütze (gelöschter User)

Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Sportschütze (gelöschter User) »

Sehr schöne Bilder

:thumbup: :crying-yellow:
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

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Passat trifft Wüste: El Jable, Fuerteventura
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Unser vierter Tag auf Fuerteventura sollte aus mehreren Gründen unser schönster auf der Insel werden. Aber erst einmal stand während der Anfahrt zum Haupttagesziel wieder unsere tägliche Dosis Wüsten-Roadtrip auf dem Programm.

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Mehrmals kamen wir auf unserem Weg nach Norden dabei an dem verlassenen Weiler La Florida vorbei. Diesmal entschied ich spontan dem Ort einen Besuch abzustatten. Das Wetter war herrlich an diesem Morgen und dieser Lost Place lag ja auch nur in fünf Fußminuten Entfernung von der Straße - also nix wie hin!

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More to follow....
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Die kleinen Natursteinhäuser deren Farben perfekt mit der Landschaft korrespondierten erwiesen sich bei näherer Betrachtung zwar als völlig verfallen und trist, aber trotzdem hatte dieser Ort etwas, wie so viele aufgegebene Häuser und Dörfer. Wahrscheinlich stammt der Weiler noch aus den Zeiten als Fuerteventura den Ruf als kanarische Kornkammer genossen hatte, was einem heute angesichts der wüstenartigen Landschaft kaum mehr vorstellbar erscheint. Aber noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein soll auf der Insel in recht großem Umfang Getreide angebaut worden sein.

Und noch unvorstellbarer erscheinen einem heutzutage die Reiseberichte aus der Mitte des 19. Jahrhunderts aus denen hervorgeht, dass die Höhenzüge der Insel in den oberen Lagen damals noch von Baumheide und Kiefernmischwäldern bedeckt gewesen sein sollen. Die Region um Cofete soll beispielweise sehr fruchtbar gewesen sein, mit bewaldeten Bergrücken und sprudelnden Quellen mit denen man sogar Obstplantagen bewässerte. Die zunehmende Abholzung und Überweidung führte aber leider zum verschwinden der letzten Waldinseln und versiegen der meisten Quellen, und verwandelte die Insel fast bis in alle Winkel in die heute bekannte Wüsteninsel.

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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Der nächste Ort den wir danach ansteuerten sollte sich von La Florida deutlich unterscheiden. Das Dorf Vega de Rio Palmas erscheint im Gegensatz dazu fast wie eine üppige, fast schon paradiesisch anmutende Oase inmitten der weiten Wüstenlandschaft Fuerteventuras, denn hier im Barranco de las Penitas wachsen stattliche, hochgewachsene Kanarenpalmen, Mandel und Feigenbäume, große Opuntienkolonien, Tabaiben, Tamarisken, Schilfrohr und Wlldblumen. Außerdem ermöglicht das reichlicher als in anderen Inselteilen vorkommende Grundwasservorkommen des Tals auch den Anbau von Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Getreide.

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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Constance »

Lee, was du über Fuerteventura schreibst, gilt auch für Lanzarote. Schon die Chronisten der normannischen Spedition, die im 14. Jh. nach Lanzarote kam, um die Insel für die spanische Krone einzunehmen, berichteten von üppiger Vegetation. Das wurde Anfang der 2020er Jahre von archäologischen Ausgrabungen bestätigt: die Untersuchung von Bodenschichten aus mehreren Plätzen der Insel ergab, dass diese vor über 2000 Jahre, als die ersten Siedler auf die Insel kamen, eine dichte Vegetationsschicht hatte. Diese bestand zwar nicht aus Laubbäumen (die bei der niedrigen Niederschlagsmenge nicht hätten überleben können), sondern aus Büschen, und darunter viele Spezies, die heute komplett verschwunden sind. Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte wurde die Vegetation immer karger, was die Folge einer intensiven Viehwirtschaft war, aber wie wir nachlesen können, scheint die Insel im 14. Jh. immer noch viel grüner gewesen zu sein als wir sie heute kennen.

Ein besonders krasses Beispiel für den menschlichen Einfluss auf die Natur, aber leider nur eins von vielen. Ich denke auch, solange auf den Inseln Landwirtschaft im großen Stil getrieben wurde, wurden auch große Gebiete bewässert, auch weil sich dort Menschen niedergelassen hatten. Heute heißt die neue Monokultur und der wichtigste Arbeitgeber "Tourismus", so dass die Landwirtschaft auf ein Minimum geschrumpft ist.
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Ich habe vor Jahren mal irgendwo gelesen, dass die Täler Lanzarotes und Fuerteventuras bei Ankunft der Eroberer noch von einem lichten Wald aus Palmen, Drachenbäumen und Büschen bedeckt gewesen sein sollen. Und die Kammlagen der Berge sollen von thermophilen Nebelwald bewachsen gewesen sein. Auf der Jandia Halbinsel heißt ein Berg auch Pico de Mocan was darauf hindeutet, dass es dort früher Mocanes gab.

Laut unserem Dumont Reiseführer soll es im Jandia Massiv auch erste Versuche geben die ursprüngliche Vegetation wieder anzusiedeln. Ob das gelingt in Zeiten des Klimawandels?
Mal schauen. Schön wäre es natürlich.
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Von unserem Startplatz beim sehr ansprechend gestalteten Ausflugslokal Casa de Naturaleza begaben wir uns dann auf unsere anvisierte Wanderung die uns zur nahegelegenen Ermita de Malpaso führen sollte. Der markierte Pfad führte in anfangs unspektakulärer aber schöner Wegführung durch das im meisten Jahr über trockene Bachbett des Barranco de las Penitas und begeisterte uns sofort.

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Der sandige Weg wird von Palmen und zumeist aufgegeben Feldterrassen gesäumt die größtenteils wohl schon seit einigen Jahren nicht mehr bewirtschaftet werden. In den feuchteren Bereichen des Barrancos gedeiht auch Schilfrohr.

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Das Wetter war ein einziger Traum. Wanderwetter par excellence. Sonnig, wenig Wind, etwa 22 Grad und schön blauer Fotohimmel mit weißen Wolkenbatzen. Sehr eindrucksvoll war zudem auch das Konzert der vielen Singvögel das uns auf unserem Weg begleitete. Genusswandern pur!

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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Der Weg passierte immer wieder kleinere und größere Palmenhaine. Dabei fiel auf das die Palmen in sehr unterschiedlichem Zustand waren und nicht wenige durch die geringer ausfallenden Niederschläge der letzten Jahre etwas zerrupft oder schon stärker geschädigt ausschauten. Als die umliegenden Terrassen noch bewirtschaftet wurden, sollen die Palmen von den Bauern mitgegossen worden sein, jetzt müssen sie selbst zurechtkommen. Und nicht alle von ihnen haben wohl ausreichenden Zugang zum Grundwasser.

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Zwischendurch rückte die Felsenlandschafi auch schon einmal näher und wurde interessanter, ein Aspekt der Wanderung der sich später noch verstärken sollte.

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Nach einer Weile erreichten wir den Stausee Presa de las Penitas, der in der Franco Zeit angelegt wurde, sich aber aufgrund der Einspeisung einer salzhaltger Quelle als untauglich für die Bewässerung erwies, und zudem schell verlandete. Heute ist nur noch eine sumpfige von Tamarisken bewachsene Senke, die sich bestenfalls im Winter kurz mit Wasser füllt vom Stausee übrig. Einen positiven Effekt hat der ehemalige Stausee mit seinem Buschwald aber immer noch auf die dortige Vogelwelt die hier in großer Zahl und Artenvielfalt brütet.

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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Am Stausee wechselt der Camino in eine Nebenschlucht über, den Barranco del Malpaso. Nun führt der Weg durch felsiges Terrain leicht bergauf und lässt die reizvollen Palmenhaine abrupt hinter sich. Wenn man zurückblickt türmt sich vor einem die markante pyramidenartige Spitze des Pico de la Muda auf.

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Nach einem kurzen Minianstieg erreicht man die Staumauer der Presa de la Penitas und blickt erstmals in den V-förmigen Talschluß des Barranco del Malpaso hinunter. Nun geht es auf einem sehr schönen Felsenweg in die imposante Schlucht hinab.

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Flankiert von steilen Felswänden führt der Camino nun entlang einer aufgegebenen Wasserleitung und oberhalb von Gumpen in sehr schöner Wegführung durch den Barranco. Dieses vom Charakter her so völlig zum vorherigen, ebenfalls schon schönen Wegverlauf differrierende Wegstück begeisterte uns sofort vollauf.

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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Dieser kurze Tourenabschnitt der durch den Barranco del Malpaso führte und an die berühmten Canyons der USA erinnerte, sollte einer unser absoluten Urlaubs-Highlights werden. Egal wo man hinblickte, die Ausblicke waren grandios! Steile Felswände, Tiefengestein (Syenit), das kreuz und quer geborsten erschien, Felsplatten, die so aussahen als würden sie gerade auf den darunterliegenden Schichten hinunterrutschen, einzelne, oder ganze Haufen von in verschiedenen Rot und Gelbtönen gefärbten Felsbrocken.

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Die Wasserleitung sah so aus als wenn sie schon Jahre nicht mehr in Betrieb war und noch aus der Zeit stammte als im Barranco de las Penitas noch kleine Bäche geflossen sein sollen, wie es in alten Chroniken überliefert ist.

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Da es sich um eine Streckenwanderung handelte und wir den Weg eh wieder zurückgehen mussten, entschieden wir uns erst bis zum Talschluß des Barranco del Malpaso zu gehen und die Ermita del Malpaso erst auf dem Rückweg zu besuchen.

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Ganz so steil wie es aus dieser Kameraperspektive ausschaut sind die Felswände der Schlucht natürlich nicht, imposant sind sie aber allemal. Und auch in dieser Schucht trafen wir wieder auf die auf Fuerteventura allgegenwärtigen Raben. Nur auf El Hierro haben wir bisher auf den Kanaren ähnlich viele gesehen, zumindest auf die Fläche betrachtet. Auf Fuerteventura sollen sich die einstmals vom Aussterben bedrohten Vögel so dermaßen vermehrt haben das manche schon von einer Rabenplage sprechen.

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Stattliche Opuntien gehören zu den wenigen Pflanzen die sich in diesem felsigen Terrain behaupten können und sorgen für einen farblichen Kontrast.
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Re: Inseltalk - Fuerteventura

Beitrag von Lee »

Kurz vor dem Talschluß des engen, schluchtartigen Teils des Barrancos tut sich der nächste, so ganz andere Abschnitt des Barranco del Malpaso auf. Ganz plötzlich und ohne Übergang ändert der Barranco seinen Charakter und läuft in einem weiten, sanft-geschwungenen Tal aus, dass sich gen Westküste durch die Halbwüste der Insel zieht.

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Im Talgrund breitet sich ein kleiner Weiler mit dem für den Barranco del Malpaso doch eigentlich erstaunlichen Namen "Buen Paso" samt seiner teils noch bewirtschafteten Felder aus. Ein wie ich finde einladend ausschauender Ort mit sehr schöner Lage.

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Und auch dieser kleine Weiler verfügt über einen sehr schönen und stattlichen Palmenhain, was gerade den Orten auf den flachen, wüstenhaften Kanareninseln immer einen, wie ich finde gewissen oasenhaften Touch verleiht der mir sehr zusagt - und zudem auch visuell an die eigentliche geografische Lage der Kanaren erinnert.....Nordwestafrika.

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Nach dem Talschluß führt der Camino auf ein kleines, flaches von Opuntien und Felsbrocken überzogenes Felsplateau hinaus das einen schönen Ausblick bietet.

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