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von La Zarza nach Tablado
Verfasst: Sa 6. Dez 2025, 19:38
von SternSchnalle
Meine Frau und ich lieben es, gemeinsam die Natur zu erkunden und zu wandern. Sie mag allerdings nicht allzu viele Höhenmeter. Daher schaue ich zuvor immer, wie man manche Wanderung vereinfachen oder soweit abändern kann, dass wir beide zu unseren Freuden kommen. Während unseres letzten Urlaubs auf La Palma haben wir unter anderem die Wanderung von La Zarza nach Tablado unternommen. Zuvor hatte ich hier im Forum die mir dazu fehlenden Informationen erbeten und auch viele hilfreiche Antworten bekommen.
Vielleicht reizt es ja diejenigen, die La Palma auch noch nicht so gut kennen, die Tour einfach mal zu wandern.
Wir sind mit dem Mietwagen bis El Tablado gefahren und haben da bei zwei Glascontainern geparkt (
https://maps.app.goo.gl/qhMW5PbqhK5w4ELK7). Anschließend sind wir zur Haltestelle gelaufen und haben auf den Bus 126 gewartet. Dieser fährt wohl jeden Tag um 10 Uhr Richtung Puntagorda ab. An der Haltestelle La Zarza (Busfahrt ca. 17 min) sind wir ausgestiegen und haben unsere Wanderung begonnen. Zuerst durch den sehr schönen Barranco Magdalena bis zu dem Weiler Don Pedro. Dann bis zu dem bis dato für uns schönsten Picknickplatz (Mirador de La Calzada). Anschließend stiegen wir den Barranco Fagundo hinab, um auf der gegenüberliegenden Seite wieder nach El Tablado und zu unserem geparkten Mietwagen hinaufzuwandern.
Die Wanderung war interessant, abwechslungsreich und sehr schön und ich kann sie wärmstens weiterempfehlen.
www.komoot.com/de-de/tour/2708166101?sh ... 5m&ref=wtd
Habe erst im Nachhinein erfahren, dass Graja-Tours und Wikinger Reisen die Tour etwas abgewandelt genauso anbieten.
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: Sa 6. Dez 2025, 19:43
von Cletico
Super tolle Tour, der Barranco Fagundo ist aber sehr tricky.
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: Sa 6. Dez 2025, 20:54
von Lee
Lohnend ist von La Zarza aus auch die Wanderung über Don Pedro und den GR 130 nach Santo Domingo. Das ist auch eher eine Abstiegstour. Hat mir sehr gefallen. Und man kann sie blendend mit dem Bus realisieren.
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 07:37
von NiederBayer
Cletico hat geschrieben: Sa 6. Dez 2025, 19:43
Super tolle Tour, der Barranco Fagundo ist aber sehr tricky.
Was meinst du damit? Technisch anspruchsvoll? Oder eher "luftig"?
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 07:41
von Cletico
Steil, schmal und geröllig und sehr luftig. Ich fand es das am anspruchsvollsten Stück auf La Palma. Aber wirklich herrliche Tour. Aber volle Konzentration erforderlich im Barranco Fagundo.
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 08:11
von NiederBayer
Okay, dann wird der Abschnitt von meiner Tourenliste gestrichen. Steil, schmal, geröllig - alles machbar. Aber "sehr luftig" ist definitv nicht meine Kragenweite. Wenn man Angst haben muss, bei einem Fehltritt oder einem kleinen Stolperer abzustürzen, ist für mich Schluss.
Zumindest den Teil von La Zarza runter nach Don Pedro (und wieder rauf) sind wir kürzlich erst gegangen und fanden ihn wunderschön. Vom - sensationellen! - Mirador de La Calzada aus konnte man schon erahnen, dass der Gegenanstieg aus dem Barranco Fagundo hoch nach El Tablado heikel (ausgesetzt) sein könnte, aber oftmals sieht das ja von weitem schlimmer aus, als es tatsächlich ist...
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 09:09
von Frau Rossi
Dito. Wir haben uns Ende Januar 2 Nächte im Las Gemelas eingebucht und ich bin schon eifrig am Kucken, was wir da laufen könnten. Beim Blick auf Google Earth 3D view zeigt es sich schon, dass es im Fagundo sehr schmal und steil zugeht. Das alleine wäre mit viel Pausen etc. machbar, aber es gibt viele Stellen, wo es neben dem schmalen Pfad direkt in den Abgrund zu gehen scheint, da ist absolute Schwindelfreiheit erforderlich (bei mir leider nicht ganz gegeben, wobei ich das üben kann, habe ich gemerkt). Evt. würde sich der Hund auch weigern, das zu gehen.
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 09:31
von mrjasonaut
Ich bin auch nicht mehr ganz ohne Schwindel, aber fand es diesbezüglich breit genug.
Und ein bis zwei Stöcker helfen, den Tritt abwärts zu sichern oder hochzu zum Tasten. Ich reiße mir in diesen Fällen meist ein 'Bambus' unten im Grund heraus. Also Schilf, das man natürlich nicht mit echtem Gewicht belastet, aber es hilft.
Außerdem gibt es den von Madeira's schmalen Levadas bewährten Trick gegen Vertigo. Man hält den Stick waagerecht halb hinter sich und trickst damit im Augenwinkel mit einem vorgetaeuschten künstlichen Geländer den Gleichgewichtssinn. Nichts anderes tun die echten, auf die man sich auch keinesfalls stützen darf!
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 09:31
von Lee
Ich bin den Camino durch den Fagundo mehrmals gegangen. Und der Weg ist wenn ich mich richtig erinnere fast immer 1,5 Meter breit, manchmal auch mehr. Vielleicht gibt es ein paar Stellen wo er mal kurz nur 1 Meter breit ist, aber das bedeutet nicht unbedingt das es dort auch senkrecht neben einem runter geht. Von weitem sieht der Camino viel heftiger aus als er in Wirklichkeit ist. Der Camino der direkt von der Cumbrecita zum Bejenado hinaufzieht ist beispielweise viel schmaler.
Ich würde den Camino als steil und geröllig einstufen, aber nicht als ausgesetzt. Luftig fand ich ihn auch nur an sehr wenigen Stellen, aber dieses Empfinden hängt natürlich stark davon ab wie stark man von Höhenschwindel betroffen ist.
Eine klassische rote Tour die Trittsicherheit und Kondition verlangt. Wer nur selten Höhenschwindel hat, sollte diese Tour antesten.
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 09:37
von nils.k
Stimmt, der Weg ist weder schmal noch besonders gefährlich. Schaut man allerdings von der anderen Barrancoseite auf den Weg, mag man sich gar nicht vorstellen, dort entlang zu laufen. Auf dem Weg selbst merkt man davon wenig. Wer sich zutraut, durch den Barranco de la Luz zu laufen, kommt mit dem Barranco Fagundo auch klar.
Ihr werdet wahrscheinlich auch eine Hundebegleitung dabei haben, denn Manchi, der kleine Hund von Cora, Fran und den Kindern läuft gern mal mit durch den Barranco. Der kehrt dann auch allein wieder zurück, da muss man sich keine Sorgen machen.

Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 09:41
von mrjasonaut
Ich habe sogar eine markierte Katze fast unten im Grund getroffen !

Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 09:57
von Birigoyo
nils.k hat geschrieben: So 7. Dez 2025, 09:37
Stimmt, der Weg ist weder schmal noch besonders gefährlich. Schaut man allerdings von der anderen Barrancoseite auf den Weg, mag man sich gar nicht vorstellen, dort entlang zu laufen. Auf dem Weg selbst merkt man davon wenig. Wer sich zutraut, durch den Barranco de la Luz zu laufen, kommt mit dem Barranco Fagundo auch klar.
So habe ich es auch in Erinnerung.
Abstieg zum Barrancogrund im Januar 2020:
P1550690.JPG
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 10:07
von Frau Rossi
Wow! Danke für's Ermutigen! Wir würden auch nur runter und wieder die gleiche Strecke retour gehen. Ich glaube, damit ist man einen Nachmittag lang gut beschäftigt...
@nils: Barronco de la Luz = Barranco de los Sables? Falls ja, habe ich in der Tat keine Bedenken, der war easy zu gehen.
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 10:14
von mrjasonaut
Ne ne.
Bin ab Tablado City 10:30, Mirador :45 und war 13:30 in Don Pedro. Mit Bierpausen und Quatschen am Mirador mit Team Emsland.
Btw., wenn runter-rauf rueck könnt ihr noch durch den Bach zum Beach. Das hat Speiche gemacht der kann ja mal verzaehlen.
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 10:37
von NiederBayer
Also bei mir ist das Problem nicht, dass mir schwindlig wird. Zumindest wenn ich auf den Boden schaue und nicht in den Abgrund, komme ich da ganz gut durch. Wobei das natürlich beim bergauf gehen wesentlich leichter ist, einfach stur auf den Boden vor sich zu schauen, als bergab.
Das Problem ist vielmehr, dass ich mir denke "ein falscher Schritt und es ist vorbei". Das ist eigentlich eine rein psychologische Geschichte, denn auf schmalen, gerölligen und/oder abschüssigen Wegen, wo man
nicht abstürzen kann, bin ich ja auch schon 100 mal gegangen, ohne zu stolpern oder auszurutschen. Und für diese Angst ist es dann übrigens auch fast unerheblich, ob es neben dem Weg 100 m oder nur 10 m steil nach unten geht. Was mir aber hilft, sind "psychologische Stützen" wie z.B. ein niedriges Mäuerchen (ein hohes wäre mir natürlich lieber

) oder diese von Jason erwähnten angedeuteten "Seilgeländer" oder noch besser, wenn auf der Hangseite Ketten oder Seile angebracht sind, an denen man sich mit der inneren Hand festhalten kann. Nur den Stock rauszuhalten, um ein Geländer zu simulieren, würde mir dagegen nichts helfen, weil es ja das Risiko überhaupt nicht verringert. Und schwindlig wird mir ja, wie gesagt, nicht.
Über kurze ausgesetzte Passagen von einigen Metern bin ich schon immer irgendwie drüber gekommen mit Konzentration und starrem Blick. Andernfalls kann man ja auf La Palma so gut wie überhaupt nicht wandern gehen

Durch den Barranco da Luz bei Nils vor der Haustür würde ich mich wohl durch trauen, wenn es sein muss (haben wir jüngst im Urlaub angetestet), denn da sind es ja echt nur ein paar Meter Wegstück, wo man abstürzen könnte. Am besten versuchen, gar nicht allzu viel nachzudenken, und einfach drüber gehen. Und nicht schon von der anderen Hangseite aus immer wieder ängstlich hinüberblicken "O Gott o Gott, das sieht ja schlimm aus"
Was ich aber niemals machen würde, sind Touren vom Kaliber der hier im Forum schon viel diskutierten und beschriebenen Barranco de Madera Wanderung, wo man immer wieder viele 100 Meter lang quasi direkt am Abgrund balanciert, ohne jede Sicherung. Da wäre ich permanent in innerer Alarmbereitschaft, das würde mich extrem stressen. Und gerade dadurch steigt vermutlich das Unfallrisiko spürbar an, wenn man so verkrampft.
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Wäre es denn eurer Meinung nach für ängstliche Typen wie mich eher machbar, durch den Barranco Fagundo
umgekehrt zu gehen, das heißt von Don Pedro aus Richtung El Tablado, also ist der Abstieg auf der westlichen Talseite etwas angenehmer?
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 10:50
von Siltho
Vielleicht helfen Dir Wanderstöcke? Die geben in jedem Falle Unterstützung bei der Trittsicherheit.
Unser "Er" benutzt die insbesondere bei Abstiegen, da beide Knie mit Knorpelschaden Stufe 4 behaftet sind (Sport ist halt doch Mord...). Ansonsten wären viele Wanderungen gar nicht mehr machbar, da die Knie nicht mehr über ausreichend Stabilität verfügen.
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 10:56
von NiederBayer
Ohne Stöcke sind wir schon seit mindestens 10 Jahren keinen Meter mehr unterwegs. Gerade geröllige Bergabpassagen käme ich ohne Stöcke wahrscheinlich nicht oder nur mit Schwierigkeiten runter. Mit anderen Worten, meine Trittsicherheit verdanke ich mittlerweile im Wesentlichen meinen Stöcken. Auf felsigem Untergrund, wo sie eher stören, oder bei flacheren Passagen trägt man sie dann halt einfach in einer Hand.
Aber die "Angst vor dem Abgrund" können die mir leider auch nicht nehmen...
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 11:00
von Cletico
Mir gings halt auch so im Fagundo: „ein falscher Schritt und….!“ Aber wie gesagt, etwas herausfordernd, aber durchaus machbar. Aber eben etwas tricky im Gegensatz zu den von mir bewanderten Pfaden. Gefährlich jedoch nicht.
Hinterher ist man dann monstermässig stolz!
Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 11:12
von nils.k
Frau Rossi hat geschrieben: So 7. Dez 2025, 10:07
@nils: Barronco de la Luz = Barranco de los Sables? Falls ja, habe ich in der Tat keine Bedenken, der war easy zu gehen.
Jepp.

Re: von La Zarza nach Tablado
Verfasst: So 7. Dez 2025, 11:17
von Lee
NiederBayer hat geschrieben: So 7. Dez 2025, 10:37Aber zurück zum eigentlichen Thema: Wäre es denn eurer Meinung nach für ängstliche Typen wie mich eher machbar, durch den Barranco Fagundo umgekehrt zu gehen, das heißt von Don Pedro aus Richtung El Tablado, also ist der Abstieg auf der westlichen Talseite etwas angenehmer?
Das dürfte leider kaum einen Unterschied machen, vielleicht sogar noch fordernder für Dich sein, da die Ausblicke noch atemberaubender (aber meiner Ansicht nach auch noch schöner) sind, wenn man von Don Pedro aus absteigt.