Also bei mir ist das Problem nicht, dass mir schwindlig wird. Zumindest wenn ich auf den Boden schaue und nicht in den Abgrund, komme ich da ganz gut durch. Wobei das natürlich beim bergauf gehen wesentlich leichter ist, einfach stur auf den Boden vor sich zu schauen, als bergab.
Das Problem ist vielmehr, dass ich mir denke "ein falscher Schritt und es ist vorbei". Das ist eigentlich eine rein psychologische Geschichte, denn auf schmalen, gerölligen und/oder abschüssigen Wegen, wo man
nicht abstürzen kann, bin ich ja auch schon 100 mal gegangen, ohne zu stolpern oder auszurutschen. Und für diese Angst ist es dann übrigens auch fast unerheblich, ob es neben dem Weg 100 m oder nur 10 m steil nach unten geht. Was mir aber hilft, sind "psychologische Stützen" wie z.B. ein niedriges Mäuerchen (ein hohes wäre mir natürlich lieber

) oder diese von Jason erwähnten angedeuteten "Seilgeländer" oder noch besser, wenn auf der Hangseite Ketten oder Seile angebracht sind, an denen man sich mit der inneren Hand festhalten kann. Nur den Stock rauszuhalten, um ein Geländer zu simulieren, würde mir dagegen nichts helfen, weil es ja das Risiko überhaupt nicht verringert. Und schwindlig wird mir ja, wie gesagt, nicht.
Über kurze ausgesetzte Passagen von einigen Metern bin ich schon immer irgendwie drüber gekommen mit Konzentration und starrem Blick. Andernfalls kann man ja auf La Palma so gut wie überhaupt nicht wandern gehen

Durch den Barranco da Luz bei Nils vor der Haustür würde ich mich wohl durch trauen, wenn es sein muss (haben wir jüngst im Urlaub angetestet), denn da sind es ja echt nur ein paar Meter Wegstück, wo man abstürzen könnte. Am besten versuchen, gar nicht allzu viel nachzudenken, und einfach drüber gehen. Und nicht schon von der anderen Hangseite aus immer wieder ängstlich hinüberblicken "O Gott o Gott, das sieht ja schlimm aus"
Was ich aber niemals machen würde, sind Touren vom Kaliber der hier im Forum schon viel diskutierten und beschriebenen Barranco de Madera Wanderung, wo man immer wieder viele 100 Meter lang quasi direkt am Abgrund balanciert, ohne jede Sicherung. Da wäre ich permanent in innerer Alarmbereitschaft, das würde mich extrem stressen. Und gerade dadurch steigt vermutlich das Unfallrisiko spürbar an, wenn man so verkrampft.
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Wäre es denn eurer Meinung nach für ängstliche Typen wie mich eher machbar, durch den Barranco Fagundo
umgekehrt zu gehen, das heißt von Don Pedro aus Richtung El Tablado, also ist der Abstieg auf der westlichen Talseite etwas angenehmer?