Wer möchte kann hier (s)eine Wanderroute in aufbereiteter Form darstellen.
Einfach zum Nachwandern. Wandern "to go" sozusagen.
Bitte eine genaue Kurzbeschreibung als Überschrift verwenden!
Ich empfand den kürzeren Jurado Sued von El Jesus wegen des Geroells wesentlich bedrohlicher.
Fagundo denke ich ist westlich der längere Teil. Also willst Du länger Ab- oder Auf-steigen.
Ansonsten: Ausprobieren. Umkehren geht immer und bei Wetterwechsel muss sogar.
Übrigens, diese 'Grundangst' halte ich für gesund, weil lebensbewahrend, nicht umsonst 'scheuen' die Pferde. Bauchgefühl, Instinkt ergänzen Vernunft und Verstand. Wir sind ja keine Roboter.
Habt Ehrfurcht vor den Pflanzen, denn alles lebt durch sie. J.W.v.Goethe
Toutes choses sont dites déjà; mais comme personne n’écoute, il faut toujours recommencer. André Gide
Mir geht es ähnlich wie dir, @Niederbayer. Nur, dass sich bei mir mit der Zeit zu den psychologischen auch noch körperliche "Symptome" gesellt haben. Kein Schwindel, sondern Übelkeit. Zum ersten Mal verspürt beim Durchqueren des Barranco Fagundo vor ziemlich genau 10 Jahren. Beim Mirador de la Calzada war ich erstens mega erleichtert, dass der Barranco vorbei war (keineswegs megastolz) und zweitens dachte ich, was habe ich denn gefrühstückt, dass mir so schlecht ist? Aus diesem Grund würde ich ihn auch kein zweites Mal gehen. M. E. kein Vergleich zum Barranco de la Luz, den bin ich am gleichen Tag und mehrere Male danach problemlos gegangen.
Aus dem gleichen Grund meide ich den Barranco del Jurado süd. El Time geht gerade, wenn ich mich an der Wandseite entlang bewege.
Auch ich gehe immer mit Stöcken und verliere die "Grundangst" bei Vorhandensein von Geländern, höheren Sträuchen oder Bäumen an der Abgrundseite oder Halteseilen an der Wandseite.
"Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben." - Hans Christian Andersen
Das mal wo ich mich auf La Palma am unwohlsten gefühlt habe, war als wir auf den Birigoyo sind. Kurz vor der Gipelsäule, auf dem Kammweg ging es los. Da mußte ich echt durchatmen und mich beruhigen. Ich kann schlecht Kammwege gehen, wo es rechts und links von mir bergab geht. Ich brauche von der Optik her immer eine Felswand neben mir, dann kann ich auch relativ schmale Wege gehen an denen es direkt daneben hunderte Meter bergab geht. Hochflächen, wo es nur zur einen Seite bergab geht gehen für mich auch. Aber Kammwege bereiten mir nicht immer, aber teilweise echte Probleme.
Ich könnte z.B. niemals eine Watzmann-Grat Überquerung machen, egal wieviele Sicherungen und Seilhilfen dort installiert sind.
Aber trotzdem steht der Birigoyo wieder auf meiner Liste. Ich bin dort auch schon einmal ohne Probleme rumgelaufen. Tagesform spielt auch eine Rolle.
Schon erstaunlich! Der Birigoyo, egal von welcher Seite und auch auf dem Kamm, der vom Süden her zum Gipfel führt, macht mir absolut null Probleme. Die freie Sicht, auch weit hinunter und auch nach beiden Seiten, stört mich nicht, solange ich subjektiv nicht das Gefühl habe, Abstürzen zu können. Wie unterschiedlich da doch das persönliche Empfinden sein kann. Dagegen wollte ich auf dem GR 130 von Las Tricias Richtung Santo Domingo kurz vor Cueva de Agua an einer vielleicht maximal 30 m langen ausgesetzten Passage umkehren und musste erst von meiner Frau überredet werden, weiterzugehen. Ich würde da auch kein zweites Mal mehr gehen.
Eure Berichte haben mich übrigens überzeugt, den Fagundo besser bleiben zu lassen, muss ja nicht unbedingt sein. Wie sieht's denn von Don Pedro in die andere Richtung aus, also nach Juan Adalid rüber? Ist das vom Charakter her ähnlich oder ist das weniger heikel?
Edit: von Puerto de Tazacorte hoch zum El time würde ich gehen, an den wenigen richtig ausgesetzten Stellen halt ganz innen und ganz vorsichtig, hinunter würde ich mich diesen Weg auf keinen Fall trauen. Wir sind dann auch schon mal von oben mit dem Bus zurück nach Puerto de Tazacorte bzw Los Llanos gefahren, um nicht wieder runter zu müssen. Beim nächsten Mal würde ich ausprobieren, noch ein Stück höher auf dem GR 131 zu steigen und dann auf dem GR 130 wieder hinunter in den Barranco de las Angustias. Das scheint mir die weniger nervenaufreibende Variante. Die Runde wurde hier im Forum ja auch schon mal beschrieben.
Zuletzt geändert von NiederBayer am So 7. Dez 2025, 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
NiederBayer hat geschrieben: So 7. Dez 2025, 15:00Eure Berichte haben mich übrigens überzeugt, den Fagundo besser bleiben zu lassen, muss ja nicht unbedingt sein. Wie sieht's denn von Don Pedro in die andere Richtung aus, also nach Juan Adalid rüber? Ist das vom Charakter her ähnlich oder ist das weniger heikel?
Der obere Barranco de Domingo Diaz (GR 130) könnte vielleicht gehen, dort ist der Weg sehr breit. Und wenn ich mich richtig erinnere hat man dort nicht so das "Abgrund und Absturz-Gefühl". Danach sind das bis Don Pedro eher Waldbarrancos die gehen sollten. Allerdings neigt dort eine Passage des Weges zum abrutschen, und dieses Wegstück führt an einem Abgrund entlang! Unser erster Wandertrip von Santo Domingo nach El Tablado wäre fast daran gescheitert. Da hatte man die Wahl eine kleine frisch getrampelte Trittspur (knapp 10 Meter lang) die durch die Abrutschzone führte zu nehmen oder wieder umzukehren. Ist gut gegangen.
Besagtes Stück kurz vor Don Pedro ist bei gutem Wetter gefährlich, nach größeren Regenfällen auch schon mal lebensgefährlich. Ich frage mich immer wieder, warum darauf nicht offiziell hingewiesen wird (Reparatur wäre noch besser). Wenn man von Santo Domingo kommt, ist Umkehren echt eine schwere Entscheidung, weil es dann kilometerweit zurück geht. Von Don Pedro fällt die Entscheidung leichter, dort sind es nur ein paar hundert Meter Rückweg.
Ich hatte bei dieser Tour "Muffensausen" viewtopic.php?p=84925#p84925
bei der sich dann ja noch herausstellte, dass sie eigentlich gesperrt war. Irgendwann nach dem Refugio, auf dem Weg in den Barrancogrund, ging das Kopfkino los und mündete in einer halben Panikattacke (Herzrasen, Atemnot, etc.). Ich konnte den Gedanken "Was, wenn ich jetzt einen Herzinfarkt bekomme!" gottseidank erfolgreich verdrängen und nach einer kurzen Verschnaufpause weiterlaufen.
Das felsige Stück vom Mirador de La Punta bis runter nach Pt. Tazacorte laufe ich mittlerweile fast blind, da habe ich mich an die Höhe gewöhnt, weil ich den schon so oft (in beide Richtungen) gegangen bin...
Sehe gerade, dass das Anfangsstück zwischen Las Goteras und Briestas noch gesperrt ist. Aber der Barranco de Gallegos scheint dann wirklich wieder begehbar zu sein.