Das war einer der ersten Sätze die ich auf Spanisch lernte: Donde esta la parada ...( dicht gefolgt von “Tengo miedo de los Perros” ) Welch Glücksgefühl wenn man nach anstrengender Wanderung diesen rettenden Hafen noch rechtzeitig erreicht hat. Welch Bangen, wenn man unsicher ist, ob der Bus nicht schon durch ist und der nächste erst in zwei Stunden fährt.
Meine erste Haltestelle auf La Palma nannte sich cuatro caminos, auf der Ostseite nahe bei Breña Baja , wo ich vor über 30 Jahren eine Ferienwohnung hatte. Es braucht einige Fehlversuche bis ich in der morgendlichen Dunkelheit die richtige Stelle, die durch keinerlei Schild gekennzeichnet war, gefunden hatte. Der Bus brache mich durch den Tunnel auf die sonnige Westseite.
Die andere Haltestelle, Richtung Süden, lag direkt im Ort. Ich war rechtzeitig da, winkte dem Fahrer. Aber der hielt einfach nicht an. Stand ich auf der falschen Straßenseite, konnte er keine Touris leiden ? Ich weiss es bis heute nicht. Wütend latschte ich 20 Km auf der Landstraße bis Fuencaliente.
Heute ist alles viiiel besser geworden. Die Fahrer sind höflich und freundlich. Die Busse fahren pünktlich und zuverlässig. Trotzdem bleibt beim Busfahren ein Hauch von Abenteuer. Denn manche Haltestelle befinden sich an unübersichtlichen Straßenabschnitten. Man muß wie angewurzelt stehen bleiben und sich den Hals verrenken, um den herannahenden Bus rechtzeitig zu erkennen und zu winken. Verschärft wird das bei Regen und Haltestellen ohne Überdachung. Im Norden von Teneriffa hatte ich mal dieses Vergnügen. Die Haltestelle lag in einer Kurve direkt hinter einem Tunnelausgang und es regnete in Strömen. Klatschnass, aber glücklich enterte ich den Bus.
Dieses Jahr konnte ich viele Haltestellen im Norden und Westen geniessen. Fürstlich die überdachte Parada in Santo Domingo, mit Bänkchen für die Brotzeit. Die Haltestelle in Gallegos ist leider nicht überdacht (wäre auch zuviel verlangt). Ausgerechnet dort kam ich bei strömendem Regen an. Aber mein absoluter Traum ist die überdachte Haltestelle in Franceses. Zauberhaft gelegen, mit herrlichem Blick auf die Nordküste. An einem kaum befahrenem Dorfsträßchen, das Ruhe und Beschaulichkeit ausstrahlt. Da könnte ich stundenlang verweilen.