Regen im Norden

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nils.k
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Regen im Norden

Beitrag von nils.k »

Das Jahr 2022 hat uns in Garafía außergewöhnlich viel Regen beschert. Mit 597 mm hat die Station von Radio Luz in Santo Domingo deutlich mehr als in den letzten Jahren gemessen. Im Dürrejahr 2017 gab es nur 209 mm, 2018 dann 292 mm und danach jeweils um die 350 mm.
Das Tief Hermine im September hatte daran einen Anteil vom 164 mm. Aber auch außerhalb der "Regenzeit" zwischen September und März hat es bei uns ungewöhnlich viel geregnet. Ganz trocken war es nur im Mai (3,4 mm), im August (8,2 mm) und im Oktober (8,6 mm).

Das Jahr 2023 beginnt ebenso vielversprechend. Bis heute gab es schon 192 mm Regen, etwa die Hälfte der sonst üblichen Jahresmenge. Schön verteilt über mehrere Tage, so dass der Boden die Feuchtigkeit auch aufnehmen kann. So grün war es hier schon lange nicht mehr. Doppelte Regenbögen gibt es gratis dazu. :grin:
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Re: Regen im Norden

Beitrag von nils.k »

Der viele Regen bedeutet übrigens nicht, dass es auch mehr trübe Tage gegeben hat. Das kann ich gut am Ertrag der Fotovoltaik ablesen. Meist ist der Himmel bei Regen nicht einmal vollständig bewölkt. Wenn die Wolken sich abgeregnet haben, scheint sofort wieder die Sonne. Deshalb können wir im Winterhalbjahr die vielen schönen Regenbögen beobachten.
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Tanausú
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Re: Regen im Norden

Beitrag von Tanausú »

:) Und das Schöne ist: das gilt ja nicht nur für den Norden.
Ich habe die Insel in all den Jahren noch NIE so grün gesehen!
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Re: Regen im Norden

Beitrag von nils.k »

Die Januar-Zusammenfassung der Regenmengen von Apalmet hat ergeben, dass es in Santo Domingo allein im ersten Monat des Jahres 2023 schon 348,6 mm geregnet hat. Das entspricht der durchschnittlichen Jahres-Regenmenge der vergangenen Jahre.

Noch höher fällt das Plus aus, wenn man die für die Landwirtschaft wichtige "Regenzeit" von September bis März betrachtet. Stand heute haben wir da schon über 700 mm bekommen. :grin:
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Bruno
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Re: Regen im Norden

Beitrag von Bruno »

die Olivenbäume danken,
die Kartoffeln und das ganze Grünzeug gedeihen
:jipie:
abuelo de sus nietos
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Re: Regen im Norden

Beitrag von nils.k »

Zusammen mit dem Februar (62 mm) kommen wir für die Agrarsaison nun bereits auf über 730 mm Regen. Früher war das mal normal, heutzutage ist es rekordverdächtig.
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Re: Regen im Norden

Beitrag von nils.k »

In den letzten Monaten des Jahres 2022 und im Januar 2023 hatten wir hier im Nordwesten richtig Glück mit dem Regen.

Das sieht in diesem Jahr leider anders aus. 108 mm in den ersten drei Monaten der landwirtschaftlichen Saison warten viel zu wenig. Die Trockenheit setzte sich bis Ende Februar fort. Doch in den letzten fünf Wochen hat sich die Situation etwas entspannt. Wir haben seitdem etwa 165 mm dazubekommen, so dass wir im gesamten Zeitraum auf etwa 320 mm kommen.
Erfreulich war, dass es über einen längeren Zeitraum moderat regnete, so wie in den letzten Wochen. Im Gegensatz zu Tijarafe, wo der wenige Regen zweimal als Starkregen herunterkam und zum großen Teil direkt ins Meer floss.
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Re: Regen im Norden

Beitrag von nils.k »

Mit der jetzigen unbeständigen und regenreichen Witterung hat sich die Regenbilanz des Jahres 2024 in Santo Domingo deutlich verbessert. Nach einem viel zu trockenen Jahresbeginn normalisierte sich die Situation im März. Im Gegensatz zu den Vorjahren hat es auch in den Sommermonaten immer mal wieder geregnet. Inzwischen sind so in diesem Jahr schon 536 mm Niederschlag zusammengekommen. In den letzten Jahren lag der Durchschnittswert immer nur um die 400 mm. Die haben wir schon geknackt. :jipie:

Besonders günstig ist, dass der Regen immer gut dosiert fiel und so von den Böden aufgenommen werden konnte - ganz im Gegensatz zu Tijarafe, wo der spärliche Regen fast nur durch Starkregenereignisse vom Himmel kam und ohne Umwege ins Meer floss.
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Re: Regen im Norden

Beitrag von nils.k »

Heute wird es bei uns nicht regnen, so dass man schon mal eine Regenbilanz für das Jahr 2024 versuchen kann.

In den Vorjahren hatten wir diese Jahresmengen:
2017: 209 mm
2018: 292 mm
2019-21: etwa 350 mm/a
2022: 597 mm
2023: 780 mm

In diesem Jahr ist die Auswertung schwieriger, weil der Starkregen vom 23./24.12. nicht erfasst werden konnte, die Wetterstationen an der Casa de la Cultura und in Las Cabezadas waren ausgefallen. Das Cabildo hat in einer Pressemitteilung von 230 mm Niederschlag gesprochen. Rechnet man diese Menge mit ein, haben wir mit 830 mm in diesem Jahr einen Spitzenwert der letzten Jahre erreicht. Nach den Dürremonaten Januar und Februar regnete es häufiger und ergiebiger als in den Vorjahren. So grün wie momentan war der Nordwesten schon lange nicht mehr.

Bei meiner Recherche zu den Straßen der Insel sah ich eher zufällig eine sehr interessante Zahl. Für der Projektierung der Ortsumfahrung Los Llanos (LP-21) wurde beim Thema Entwässerung die maximal zu erwartende Regenmenge einbezogen:

En la redacción de este proyecto se tuvieron en cuenta las cualidades orográficas y meteorológicas de la zona,
cuya pluviometría a 1000 años vista es de un máximo de 217 litros por metro cuadrado
. Im Aridanetal sind 217 mm Regen an einem Tag also ein statistisches Jahrtausendereignis. Die 24 Stunden-Wassermenge am 23./24.12. bei uns lag deutlich über dieser Zahl.

https://www3.gobiernodecanarias.org/not ... format=pdf

In dieser Studie der Universität La Laguna aus dem Jahr 2020 sind die maximalen gemessenen Niederschlagswerte auf La Palma aufgelistet. Hier ist zu beachten, dass die Messstationen alle in unterschiedlichen Jahren installiert wurden und somit keine Vergleichbarkeit gegeben ist.

https://riull.ull.es/xmlui/bitstream/ha ... 0Palma.pdf
lluvia.JPG
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