Siltho hat geschrieben: Di 27. Aug 2024, 20:47
Leider nicht mit Gemüse von Antonio aus dem Markt in LL. Stand geschlossen wegen Krankheit. Totentanz in der Markthalle. Nur der Fischhändlet an der Stirnseite war geöffnet. Alles andere verrammelt und verriegelt. Traurig.
Ist schon seit etwa einem Jahr so. Im Oktober war Antonio in Therapie, er sah sehr schlecht aus. Im Januar sollte er operiert werden; er war damals zuversichtlich, nach einer etwa 6-wöchigen Rehaphase wieder anfangen zu können. Hat anscheinend nicht geklappt.
"Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben." - Hans Christian Andersen
Die Fläche der Brandschäden hat uns echt schockiert. Vom Cruz de Llano zur Caldera de Jieque und dann über die Forstpiste bis kurz vor dem Torre del Time war alles angebrannt.
Allerdings haben wir keine Kiefer gesehen, die bis zum Stumpf abgebrannt war. Entsprechend haben die alle wieder in der Krone ausgeschlagen und nicht nicht nur am Stamm oder am Boden - sogar die ganz jungen Bäume. Man sieht auch kaum noch braune Stellen von der LP-1 zwischen Tijarafe und Puntagorda aus.
Zuletzt geändert von Siltho am Mi 28. Aug 2024, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin am Sonntag von El Jesus hochgelaufen und über Torre del Time zurück. Mir hat auch echt das Herz geblutet, wie schlimm es aussah. Die Kiefern erholen sich zwar, aber bei der Trockenheit wohl wirklich ziemlich langsam.
Auch in der Caldera sind die Schäden ja nicht unerheblich wie ich heute feststellen musste. Das war wirklich ein ordentlicher Brand.
Man ist wohl nur knapp an einem Brand vorbeigeschrammt der die komplette Nordhälfte der Insel hätte betreffen können.
Irritierend finde ich zudem, dass man nichts mehr zu den Verursachern des Feuers gehört hat, oder ich habe das irgendwie verpasst.
Beeindruckend ist dieser Baum uns unbekannter Art direkt am Einstieg La Traviesa am Cruz de Llano Richtung Refugio Tinizara, der komplett seine Rinde abschält, aber dadurch scheinbar überlebt hat - zumindest war er "obenrum" noch grün....
Das ist definitiv ein Eukalyptus - mit anderen Worten: ein Brandbeschleuniger!
Fast alle Arten dieser Gattung haben sich an Waldbrände angepasst. Vorteile sind v. a., dass dann die nicht angepasste Konkurrenz weg ist und im Boden frische Nährstoffe zur Verfügung stehen. Zu den Anpassungen ans Feuer gehören zum einen passive Methoden (schwammige Holzstruktur als Isolierung, Samenkapseln öffnen sich erst durch die Hitze), wie sie z. T. in vergleichbarer Form auch die kanarische Kiefer entwickelt hat. Daneben hat Eukalyptus aber auch aktive, d. h. brandfördernde Methoden, z. B. die abblätternde Rinde (= leicht brennbares Material) und die leicht entzündlichen ätherischen Öle in den Blättern.
In seinem angestammten Ökosystem passt das ja alles gut zusammen. Aber als Plantagenpflanze in mediterranen Gebieten und erst recht als verwildertes Exemplar im Weinberg ist das ein extremer Risikofaktor!