Theo aus Herne hat geschrieben: ↑Mi 15. Mär 2023, 10:12
Eventuell gehört die freie Entscheidung über die eigenen Impfung dazu ?
Dann sollte jedoch auch vorher klar sein, daß man nicht behandelt wird, wenn es einen erwischt.
Ich finde, das ist ein ganz, ganz entscheidender Punkt, den du da ansprichst. Zu dieser Auffassung bin ich schon relativ frühzeitig gelangt und habe sie auch sehr vehement vertreten, auch hier im Forum: Wer sich entgegen aller ärztlichen Ratschläge aus welchen persönlichen Gründen auch immer gegen eine Impfung entscheidet, soll dann auch die Konsequenzen tragen, d.h. eine Behandlung selbst bezahlen müssen und bei Überlastung des Gesundheitssystems auf Behandlung verzichten müssen (es war doch absoluter Irrsinn, dass z.B. Tumoroperationen verschoben werden mussten oder teilweise schwerst kranke Patienten für 10.000e Euro per Helikopter in andere Regionen verlegt werden mussten, um Platz zu schaffen für Covid-Patienten, an die man vorher wie an ein krankes Pferd rangeredet hatte, dass sie sich doch um Gottes willen impfen lassen sollen). Hätte man das von Anfang an konsequent so gehandhabt und kommuniziert, wäre uns m.E. vieles erspart geblieben - auch die Radikalisierung und Realtitätsverweigerung großer Teile der neu entstandenen sog. Querdenker-Szene.
Ich musste aber recht schnell feststellen, dass diese Meinung absolut nicht mehrheitsfähig war, weil sie anscheinend von den meisten als mit humanistischen Grundsätzen nicht vereinbar angesehen wurde, nicht zuletzt übrigens von denen, die immer nach Eigenverantwortung bzw. Freiheit schrien: Wenn es einen dann doch erwischt hat, dann sollte bitteschön "der Staat" oder die Gesellschaft doch in die Bresche springen und alles Menschenmögliche zur eigenen Rettung unternehmen.
Ich habe da ganz persönlich eine völlig andere - zugegeben ziemlich radikale - Meinung, so nach dem Motto "wer nicht hören will, muss fühlen". Das wurde auch hier im Forum schon ausführlich diskutiert und ich musste zur Kenntnis nehmen, dass ich damit recht allein dastehe. Wobei ich die Argumente dagegen durchaus nachvollziehen und ein Stück weit auch akzeptieren kann. Und ich bin mir ja auch selbst nicht sicher, ob ein derartiges Vorgehen mit dem Grundgesetz (Menschenwürde, Recht auf körperliche Unversehrtheit) überhaupt vereinbar wäre.
Aber, um zum Schluss zu kommen:
Diese Diskussion hätte man von Anfang an in der Breite der Gesellschaft und mit allen Facetten und Aspekten ausführlich führen müssen, anstatt sich in Diskussionen um Impfpflicht, 2G-Regeln usw. zu verrennen.