Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Allgemeine Themen rund um die Kanareninsel La Palma
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Birigoyo
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von Birigoyo »

Die Methode mit den Schafen würde ich aus verschiedenen Gründen als ungeeignet betrachten .

Auf La Palma bezogen sowieso .
Die Kiefernwälder der Westseite haben meist kaum Unterholz , das wenige sind teils endemische und geschützte Pflanzen .
Das Brezzal-Fayal-Unterholz der Ostseite wächst zu dicht für Schafe .
Andererseits stellt es auch einen einmaligen schützenswerten Biotop dar , welcher nicht angetastet werden sollte .
Ohne dieses Unterholz würde im steilen Gelände der Ostseite wertvoller Erdboden einfach in die Barrancos
geschwemmt und wäre für immer verloren .
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Kurt
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von Kurt »

Biri hat da völlig recht. genau deswegen will man ja die Mähnenschafe wegbekommen. Genauso wie die verwilderten Ziegen bedrohen die das Naturschtzgebiet massiv. Früher gab es nämlich in der Caldera noch Büsche. Das haben die Tiere alles plattgemacht. Was jetzt an frischem nachwächst holen sich die Kaninchen. Gerade Grünzeug im Waldgebiet, das ja auch Wasser speichern kann, wäre vielleicht sogar von Vorteil. die freien Flächen bieten danndem Rabo de Gato wieder Platz und das Zeug fressen nichtmal Ziegen oder Schafe.
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von Lee »

Auf La Gomera werden verwilderte Schafsherden zunehmend zum Problem für die endemische Vegetation, da sie sich schleichend in den Waldgebieten des Nationalparks und in den Barrancos des Südens ausbreiten. Schafe könnten sich als keine gute Idee erweisen....
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von jot »

Hi,
soweit kann ich Euch schon folgen. Ich dachte eher an die aufgegebenen landwirtschaftlichen Flächen, ein Schäfer wäre natürlich auch hilfreich.
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von Tanausú »

Ein weiterer Erfahrungsbericht (von Herr Siebold aus El Paso) findet sich hier: viewtopic.php?f=4&t=66&p=35582#p35582
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von LaGraja »

nils.k hat geschrieben: Mo 23. Aug 2021, 15:38 Die massive Verbreitung von Pennisetum setaceum, genannt rabo de gato, hat mit dazu beigetragen, dass sich die Feuer so schnell ausbreiten konnten. Besonders gut konnte man das am Beispiel von Palmaflor sehen. Im Bereich dieses Unternehmens war die gesamte Böschung mit dem invasiven Eindringling bewachsen. Die Pflanzen waren der ideale Wegbereiter für die Flammen. Nach dieser Katastrophe ist klar, dass sie dringend und mit noch mehr Nachdruck bekämpft werden müssen.
Nicht nur das- dieses Kraut ist auch mit Feuer nicht umzubringen. Im Bereich des Brandes sind schon wieder die ersten grünen Triebe des Katzenschwanzes zu sehen, vor allem dort, wo mit viel Wasser gelöscht wurde. Sozusagen ein Turbo, gedüngt mit mineralreicher Asche. Ich vergleiche diese fast unsterbliche Pflanze mit den Cucarachas. Am Ende, wenn alles hin ist und unsere Zivilisation ihrem Ende entgegentaumelt, werden solche Überlebenskünstler die Macht übernehmen. :confusion-waiting:
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von LaGraja »

Auf diesem Video sieht man sehr gut, wo der Brand begann (an der Böschung der LP2 oberhalb Dulce Valle)) und wie er sich rasend schnell, vom Sturm getrieben, zunächst in Richtung der Häuser an der Calle Fatima und dann nach Westen entlang der Avenida Venezuela ausbreitete. Wenig später übersprang der Brand mittels Funkenflug über 20, 30 Meter die Hauptstraße am Fußballplatz und fiel über Paso de Abajo, Celta und Tajuya her. Angesichts des heißen Sturms bis 90 km/h war das Feuer zunächst trotz großer Bemühungen nicht löschbar.

https://www.youtube.com/watch?v=Mr16DzAQUOo
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von LaGraja »

Der unsterbliche Rabodegato.....
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von nils.k »

ElTime hat heute eine Karte aus dem Jahr 2013 veröffentlicht, mit der schon vor 8 Jahren auf die Brandgefahr hingewiesen wurde, die von der verwilderten Vegetation auf aufgegebenen Böden ausgeht. Das jetzige Brandgebiet ist mit bestürzender Genauigkeit schon damals vorgezeichnet gewesen.

Eine ebenso große Gefahr lauert in den Breñas.

https://www.eltime.es/isla-bonita/35143 ... -2013.html
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von Schnecke »

Hat inzwischen irgend jemand eine Info über die Ursache bzw. den o. die Verursacher des August-Feuers ?
Ich lese zwar viel, aber mir ist da nichts untergekommen.
Damals las ich mal, dass es mehrere Stellen gab, an denen ein Brand ausgebrochen worden sein soll, was ja nicht auf eine "weggeworfene Kippe" hindeutet...

Wir hatten einen Mann, der am frühen Abend des 17.8.21 an anderer Stelle ein kleines trockenes Grasbüschel entzündete, obwohl es schon weitläufig brannte und der heiße starke Wind wehte, erwischt und gemeldet (erst UME, die es an die GC weitergab und die uns kontaktierte).
Der GC-Beamte meinte vielsagend lächelnd: vielleicht würden wir in 2 Jahren ein Schreiben bekommen, "dass die Ermittlungen eingestellt worden seien."

Wer in einer solchen Brand-Situation so etwas macht, tickt nicht richtig und hat das auch möchlicherweise schon vorher gemacht. D.h. nicht, dass dieser Mensch der Verursacher des großen Brandes 2021 war, aber vielleicht des nächsten oder oder oder...
Es bleibt zu hoffen, dass der Zündler zumindest durch die Befragung durch die GC gewarnt wurde und zukünftig auf solche Aktivitäten "verzichtet".
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von nils.k »

Gegen die Kippen, die aus den Autofenstern fliegen, scheint man hier völlig machtlos zu sein. Und das machen in erster Linie ältere Männer, die doch schon so einige Feuer auf der Insel erlebt haben dürften!
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Kurt
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von Kurt »

Ich halte das mit der Kippe ein wenig für vorschnell. Erstaunlicherweise ging hier tagelang durchs Dorf, dass die Friseuse vom Großonkel der Nachbarskinder gesehen hat, dass es aus einem weisen Renault war. Allerdings war der Eierliefarant vom Schwager der Blumenladenbesitzerin ganz sicher, dass es ein roter Ford war.
Ich habe mich länger mit den Einsatzkräften unterhalten und die meinten, dass bei den Temperaturen und dem Wind der kleinste Funke gereicht hätte. Überall lag trockenes Laub herum, eine Glasscherbe und die Sonne, oder heiße Bremsen von jemandem der aus El Pilar runterkam, hätten da wohl gereicht. Ebenso ein heißer Auspuff. Der Wind war so heftig, dass es an zwei Stellen angefangen hat, man aber irgendwie denkt, dass die zusammenhingen. Also binnen Sekunden immer neue Brandherde entstanden sind. Ich habe zugesehen, wie das Feuer 20 Meter Asphalt übersprungen hat und schlagartig riesig war.
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von Schnecke »

In dem von mir beschriebenem Fall war keine Kippe die Ursache, sondern der Mann hat die Grasbüschel mit seinem Feuerzeug angezündet, sich dann in seinen Pickup gesetzt und zufrieden dem Feuer zugesehen.
Als er bemerkte, dass ich mein Handy auf ihn gerichtet habe, ist er mit seiner Begleiterin schnell weggefahren.
Natürlich haben wir das Feuer gleich gelöscht. Im Nachhinein haben wir auch nicht ganz optimal reagiert, aber wir waren geraade vor dem 1. Feuer von zu Hause geflüchtet und "standen deshalb etwas neben uns".

Ja, bei diesem Wetter kann leider auch eine Glasscherbe ein Feuer entfachen, aber wenn Feuer an verschiedenen
Stellen ausbrechen, glaube ich nicht an Zufälle.

Leider habe ich bisher keine offiziellen Infos über die Brandursachen lesen können und hoffte, dass vielleicht einer der Foristen etwas erfahren hätte.

Am Wochenende und heute haben wieder 2 Helis mit Wassersäcken - besser gesagt - die Piloten, Übungen durchgeführt:
Wasserbecken "Dos Pinos" anfliegen, Wasser aufnehmen und ein paar Runden damit drehen (heute bis weit hinter El Paso)
und dann zurück und das kostbare Nass wieder über dem Aufnahmebecken auslassen.
Ich hoffe, dass wir dieses Jahr keinen Einsatz erleben müssen, hab noch den letzten Brand in den Knochen.
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Kurt
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Re: Die Feuerkatastrophe vom 17./18. August 2021

Beitrag von Kurt »

Man kann immer nicht an Zufälle glauben...
Die beiden ersten Brandherde waren keine 50 m voneinander entfernt. Der den man von der Straße nicht gesehen hat weit auf Privatgelände. Das Feuer hat ohne Probleme mehrere große Strassen und Parkplätze überwunden. Überall lag brenbares Material und Laub ist durch die Luft geflogen. Da braucht es keine Brandstiftung. Das beste Beispiel war, wie das Feuer beim Tierarzt in El Paso die Straße überquert hat. Oben stand die Feuerwehr und hat gelöscht. Plötzlich brennt es auf der anderen Strassen Seite. Zur Straße kam noch der Parkplatz. 30-40 m.
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