TAJOGAITE - aktuelle Infos

[Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)]

Zur Zeit bereitet der Cumbre-Vieja Vulkan sich ja auf einen neuen Ausbruch vor. Die Erdbebenschwärme der letzten Zeit sprechen da eine deutliche Sprache, und gerade heute scheint es wieder munter zu werden: http://www.ign.es/web/resources/volcano ... arias.html

Bisher sind die neuen Erdbeben noch recht tief, mal sehen, wie es sich entwickelt.

[Constance]

Die Erdbeben können aber auch ganz einfach von normalen Bewegungen in der Magmakammer kommen, die sind nicht unbedingt ein Vorbote von Vulkaneruptionen. Sie können sogar ein gutes Zeichen sein: wenn sich Energie in mehreren, kleinen Erdbeben auslädt, sinkt der Druck vom System und dieses entspannt sich. Leider haben wir noch zu wenig Möglichkeiten, die Vorgänge unter der Erde zuverlässig zu interpretieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

[Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)]

Bei den Erdbeben, die wir heute haben, kann man noch nicht genau sagen was passiert, aber die Erdbebenschwärme, die sich bis Februar diesen Jahres gezeigt haben, sind typisch für das Aufsteigen von Magma. Die Epizentren gingen von etwa 35 km Tiefe auf etwa 20 km Tiefe hoch. Außerdem gibt es Anzeichen, dass sich Grundwasser aufwärmt und ausdehnt.
Meiner Meinung nach baut sich da kein Druck ab, sondern es baut sich welcher auf.

[Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)]

Heute sind es schon 11 Beben, das kann man schon als neuen Erdbebenschwarm bezeichnen. Die meisten liegen aber immer noch mit 35 km sehr tief.

[Constance]

Die Epizentren gingen von etwa 35 km Tiefe auf etwa 20 km Tiefe hoch. Außerdem gibt es Anzeichen, dass sich Grundwasser aufwärmt und ausdehnt.

Wo hast du das her? Die Epizentren liegen seit Monaten bunt gemischt zwischen 3 und 37 km Tiefe, eine klare Tendenz kann ich da nicht erkennen. Und welche sind die Anzeichen auf das Ausdehnen vom Wasser? Woran machst du das fest?

[Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)]

Eine gute Übersicht über die Erdbeben der letzten 90 Tage (leider nicht mehr) gibt es hier:
https://www.ign.es/web/resources/volcan ... entos.html
Die aktuellen Beben liegen im Bereich 30-35 km Tiefe. Die Beben vom Schwarm Anfang Februar werden leider nicht mehr dargestellt, die waren bei 20-25 km. Es könnte also sein, dass neues Magma nachströmt.

Das mit der Erwärmung des Grundwassers zeigt sich meiner Meinung nach in einem kleinen Erdbebenschwarm von Oktober 2020. Diese Beben waren sehr flach, zehn in 2-3 km Tiefe, zwei 5-6 km tief. Die Beben waren fast alle genau unter dem Kamm der Cumbre Vieja. Magma kann es nicht gewesen sein, so hoch ist es noch nicht gekommen. Es bleibt nur Wasser, dass sich erhitzt hat und ausdehnt.

[nils.k]

Ich könnte mir vorstellen, dass 1949 Beben mit einer maximalen Magnitude von 2,2 wie im Moment gar nicht bemerkt worden wären. Man kann sie ja nicht fühlen, sondern nur mit moderner Technik messen.
Damals muss die Erde deutlich heftiger gegrummelt haben.

[Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)]

Es ist sicher richtig, dass die Palmeros bei den letzten Ausbrüchen die Erdbeben erst in der Endphase mitbekommen haben. Die empfindlichen Seismometer, die wir heute haben, registrieren eben die ganze Vorgeschichte der Ausbrüche. Im Augenblick gehen die Erdbeben weiter, und immer noch in großer Tiefe.

[nils.k]

Hier noch eine Karte mit den Lavaströmen von 1949. Leider nur sehr klein.

San Juan.JPG

[Constance]

Das mit der Erwärmung des Grundwassers zeigt sich meiner Meinung nach in einem kleinen Erdbebenschwarm von Oktober 2020. Diese Beben waren sehr flach, zehn in 2-3 km Tiefe, zwei 5-6 km tief. Die Beben waren fast alle genau unter dem Kamm der Cumbre Vieja. Magma kann es nicht gewesen sein, so hoch ist es noch nicht gekommen. Es bleibt nur Wasser, dass sich erhitzt hat und ausdehnt.

OK, verstehe was du meinst. Ja, kann sein, der Herbst und der Winter waren schon sehr regenreich, wenn genug Wasser bis zu den heißen Schichten durchgesickert ist, könnte es sich so ausdehnen, dass es leichte Beben verursacht. Sehr spannend, die Gegend. Ich sehe noch keinen Grund, einen bevorstehenden Ausbruch zu vermuten, aber das letzte Wort haben natürlich die Fachleute, ich bin ja nur Hobby-Geologin . Und da ich diese Gegend demnächst gern erwandern würde, hoffe ich auf eine mehr oder weniger ruhige Magmakammer unter meinen Füssen

[Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)]

Ich glaube, die Magmakammer bleibt noch etwas ruhig, also kannst du die Vulkanroute bestimmt noch in ihrer jetzigen Form erleben. Aber es ist schon spannend zu sehen, wie der Vulkan sich langsam warm läuft.

[nils.k]

Hier ein nachkoloriertes Foto, auf dem zu sehen ist, wie die Lava des San Juan am 10. Juli 1949 ins Meer fließt.
https://www.facebook.com/photo?fbid=452 ... 3472384912

[nils.k]

Und hier noch eine seltene Luftaufnahme des Eintritts der Lava ins Meer:
https://www.facebook.com/photo/?fbid=10 ... 9110694891

[Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)]

Heute hat sich ein neuer Erdbebenschwarm unter dem Cumbre Vieja Vulkan ereignet. Die letzte Serie hat im Juni in 30 -35 km Tiefe angefangen, und jetzt liegen die Erdbeben schon auf 10-15 km. Ich vermute, dass sich die Magmakammer unter dem Vulkan füllt. Es wird also langsam spannend.
Quelle: https://www.ign.es/web/resources/volcan ... os_90D.jpg

[Birigoyo]

Fakt ist : Über 60 Beben die letzten 3 Tage , Stärken zwischen 1.5 und 2.8 auf der Richterskala .
Alle in einer Tiefe zwischen 8 und 14 Kilometern . Keines der Beben dürfte für die Einwohner zu spüren gewesen sein.
Das letzte Beben fand vor ca. 20 Minuten statt.

Screenshot 2021-09-12 220111.JPG

Fuente:http://www.ign.es/web/resources/volcano ... arias.html

[Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)]

Die Erdbebentätigkeit hat sich weiter deutlich verstärkt, der IGN zählt bis jetzt 317 Beben in den letzten drei Tagen, die lokalisiert werden konnten. Seit gestern Abend sind ca. 200 neue Beben hinzugekommen und die Intensität der Beben nimmt zu. Die Erdbeben konzentrieren sich auf den südlichen Teil der Cumbre Vieja und liegen in einer Tiefe von 7 -10 km, wenn man die neuesten Beben betrachtet. Das Magma baut also noch weiter starken Druck auf und kommt nach und nach höher. Die Schwächezone unter der Cumbre, in der Wasser eindringt, dürfte bis in 4-5 km Tiefe gehen. Wenn das Magma bis dahin gekommen ist, besteht die Gefahr einer Wasserdampferuption (phreato-magmatische Eruption) die dann den Eruptionskanal freiräumt.
Ich bin etwas sprachlos über das Tempo, indem das ganze Geschehen abläuft. Wenn der Druck des Magmas nicht bald nachlässt, haben wir eine Eruption.

[schruemel]

Es wird also langsam spannend.

Also ich kann (7 Wochen vor dem Urlaub) ganz gut auf die "Spannung" verzichten
"Spannung" ... verstehste?! jaja, ist gut ... ist noch ein bischen früh

[Kurt]

Spannend ist das schon. Aber da passiert ja nicht groß was. Selbst wenn sich die Erde zwecks Druckabau auftut, ist das vielleicht für Häuser gefährlich. Das ist nicht der Vesuv und Puerto Naos ist auch nicht Pompeji. Dann läuft da halt mal etwas Lava den Hang runter. Das dürfte ungefährlicher sein als ein Waldbrand. Wir leben nun mal auf vulkanischer Erde hier. Wenn du mit den Alten hier redest, dann war das beim letzten Ausbruch eher ein Großereigniss, als dass da was passiert wär. Die Insel fliegt ja nicht in die Luft. Auf Hawaii brodelt es auch die ganze Zeit, und es gibt Leute, die nach Island fahren um aktive Vulkane zu schauen. Panikmache finde ich persönlich total albern. in den letzten Jahren hat man uns bei den ganzen Schwarmbeben regelmäßig erzählt (IGN in Involcan), dass ein Ausbruch unwahrscheinlich sei und dass es keine große Gefärdung geben würde, wenn es doch zu einem solchen kommen würde. Auch die benannte Wasserdampfexplosion sei total unwarscheinlich, wo Wasser eindringen kann, könne nämlich auch Wasserdampf ausweichen.

[nils.k]

Das Erdbebengeschehen ist weiter sehr dynamisch. Allein heute zwischen 2:56 und 3:13 Uhr gab es auf eng begrenztem Gebiet vier Beben mit einer Magnitude größer 3,1. Das Beben um 3:13 Uhr mit einer Magnitude von 3,3 war in weiten Teilen El Pasos spürbar.

Wer von Euch hat in der Nacht etwas davon mitbekommen?

Terremoto.JPG

http://www.ign.es/web/resources/sismolo ... /prox.html

[Mequedoencasa (gelöschter User weil inaktiv)]

Kurt, das ist keine Panikmache, sondern eine nüchterne Analyse der Situation. Der Wasserdampf kann zwar entweichen, aber er hat das 1000 - 3000 fache Volumen wie das Wasser, das verdampft ist. Solche Eruptionen sind durchaus üblich, siehe die Maare in der Eifel.
Die Situation hat sich am Wochenende rapide geändert, und deshalb trifft sich die Pelvoca heute morgen, um die Situation zu diskutieren. Die Einschätzungen der Vergangenheit sind Schnee von gestern.