@ La Graja, ich würde Dir ja liebend gern zustimmen, aber eh der Dienstag nicht rum ist, bin ich sehr skeptisch.
In den letzten Tagen habe ich viele Reportagen aus den USA gesehen, die gezeigt haben, wie die Leute dort ticken. Es gibt Gruppen, die unter Trump massiv an Einkommen und Lebensqualität verloren haben und ihn doch wieder wählen, weil die Demokraten alle Teufel sind und jeden mit in den Abgrund reißen würden. Diese Menschen sehen überhaupt keine Alternative zu Trump.
Gestern sagte Prof. Harald Welzer, dass Trump es geschafft hat, ein Gruppenzusammengehörigkeitsgefühl seiner Anhänger zu erzeugen, wie lange kein anderer Präsident vor ihm. Dem hat Biden nichts entgegenzusetzen. So geht es bei der Wahl eigentlich nur noch darum, ob man sich dem Lager "Wir lieben Trump" oder "Wir hassen Trump" zugehörig fühlt. Dazwischen gibt es nichts.
Ob das allerdings reichen wird, ihn aus dem Weißen Haus zu jagen??
nils.k hat geschrieben: ↑So 1. Nov 2020, 15:36
@ La Graja, ich würde Dir ja liebend gern zustimmen, aber eh der Dienstag nicht rum ist, bin ich sehr skeptisch.
In den letzten Tagen habe ich viele Reportagen aus den USA gesehen, die gezeigt haben, wie die Leute dort ticken. Es gibt Gruppen, die unter Trump massiv an Einkommen und Lebensqualität verloren haben und ihn doch wieder wählen, weil die Demokraten alle Teufel sind und jeden mit in den Abgrund reißen würden. Diese Menschen sehen überhaupt keine Alternative zu Trump.
Gestern sagte Prof. Harald Welzer, dass Trump es geschafft hat, ein Gruppenzusammengehörigkeitsgefühl seiner Anhänger zu erzeugen, wie lange kein anderer Präsident vor ihm. Dem hat Biden nichts entgegenzusetzen. So geht es bei der Wahl eigentlich nur noch darum, ob man sich dem Lager "Wir lieben Trump" oder "Wir hassen Trump" zugehörig fühlt. Dazwischen gibt es nichts.
Ob das allerdings reichen wird, ihn aus dem Weißen Haus zu jagen??
Ich sehe das ähnlich wie Nils. Viele Amerikaner neigen dazu halsstarrige Überzeugungstäter zu sein. Bevor ein überzeugter Republikaner seine Stimme für die Demokraten abgibt, muss schon sonst was (viel, viel mehr als es sich die meisten Westeuropäer vorstellen können) passiert sein. Und die aller meisten Enttäuschten würden eher nicht wählen als dem politischen Gegner ihre Stimme zu geben. In Westeuropa würde es in solch einem Fall viel mehr Wechselwähler geben.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Biden mehr Stimmen bekommen wird, aber ob das reicht in dieser absurden Demokratie(?), wo letztendlich nur ein paar Swingin States in denen es meistens knapp zugeht die Wahl entscheiden. Und in Florida hat der Wahlbetrug zugunsten der Republikaner ja fast schon Tradition.
Heute hat Allan Lichtman, das unfehlbare (außer der Sache mit Al Gore) Wahlorakel von Washington in einem TV Interview mit Theo Koll im ZDF die Katze aus dem Sack gelassen.
Biden bekommt "die Schlüssel zum weißen Haus"
Trump verliert 7 von den 13 Schlüsselkriterien .... und muss gehen.
Beitragvon Sgt.Pepper (gelöschter User weil inaktiv) »
Es wird sicher spannend - ich freue mich allerdings auf die Wahlnacht, wir zuhause werden ab 0 Uhr als Wahlparty live online und im TV das Geschehen verfolgen.
Natürlich hoffen wir auf Donald Trump - es kommt auf Texas, Pennsylvania, Florida und Michigan an. Die Chancen stehen gar nicht schlecht, also auf hoffentlich vier weitere Jahre von Donald Trump im Präsidentenamt!
Aber was ist da nur aus dem Land der Urdemokratie geworden.
Geschäftsleute verbarrikadieren ihre Geschäfte wegen möglicherweise bevorstehender Unruhen.
Folglich ziehen sie es ernsthaft in Erwägung, dass es dazu kommen könnte.
Saludos desde El Paso/Los Llanos
El Jardinero *** Star Wars is SciFi, Star Trek is Future. ***
Es gibt ja auf der Welt viele, die bei Trumps Wiederwahl einen Freudenhüpfer machen würden. Ganz vorn dabei die Briten, die nur mit einem Sonderwirtschaftsabkommen den Hauch einer Chance haben, die nächsten Jahre wirtschaftlich zu überleben. Unter Biden gäbe es das nicht, dann müsste Johnson in den nächsten Wochen sehr schnell die Brexit-Bedingungen der EU akzeptieren.
Dann die polnische und ungarische Regierung, denen bei ihrer Konfrontation mit der EU der Rücken gestärkt wird, gern auch mit Geld aus der Truppenstationierung. Trumps Schadenfreude, Merkel und Macron schwächen zu können, schwingt da immer mit. Er mag sie halt nicht, das allein reicht ihm als Motivation. Da droht er auch schon mal mit dem Ausstieg aus der NATO.
Natürlich Putin, der immer profitiert, wenn die einzige verbliebene Supermacht vollkommen konfus agiert. Trump ist erpressbar, das hat schon seine Wahl vor vier Jahren gezeigt.
Nordkoreas Kim, der ganz genau weiß, wie man ihm schmeicheln muss, um keine Reaktionen außer einiger Twitter-Tiraden befürchten zu müssen.
Der wichtigste Akteur ist aber China. Der Handelskrieg hat Xi weit weniger geschadet als Trump, aber die ins Unermessliche gestiegene Staatsverschuldung der USA wurde wesentlich mit chinesischem Geld finanziert. Das macht die USA angreifbar und nimmt ihnen zusätzlich den finanziellen Handlungsspielraum für die nächsten Jahre. Fast unbemerkt von der restlichen Welt hat China seinen Einfluss in Afrika, Asien und Osteuropa massiv ausgeweitet und sich wichtige Teile der Infrastruktur gesichert. China muss dazu noch nicht einmal Militärstützpunkte errichten oder Kriege anzetteln.
Aber wenn Trump abgewählt wird, dann heißt das ja nicht, dass wir in Europa mit den Demokraten eine einfachere Zukunft vor uns hätten. Es gibt nur eine Sache, die sich in jedem Fall wohltuend auswirken wird: es dürfte wieder Berechenbarkeit einziehen.
nils.k hat geschrieben: ↑Mo 2. Nov 2020, 10:50
Der wichtigste Akteur ist aber China. Der Handelskrieg hat Xi weit weniger geschadet als Trump, aber die ins Unermessliche gestiegene Staatsverschuldung der USA wurde wesentlich mit chinesischem Geld finanziert. Das macht die USA angreifbar und nimmt ihnen zusätzlich den finanziellen Handlungsspielraum für die nächsten Jahre. Fast unbemerkt von der restlichen Welt hat China seinen Einfluss in Afrika, Asien und Osteuropa massiv ausgeweitet und sich wichtige Teile der Infrastruktur gesichert. China muss dazu noch nicht einmal Militärstützpunkte errichten oder Kriege anzetteln.
Genau! Aber nicht nur Afrika, Asien, Osteuropa. Ein großes Flugzeug-Zulieferwerk in Österreich (FACC) gehört seit Jahren der AVIC (Aviation Industry Corporation of China). Die Aktivitäten in Bezug auf die "neue Seidenstraße" in Europa sind unübersehbar, siehe Italien/Häfen Triest und Genua.
"Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben." - Hans Christian Andersen
Eine weitere perfide Methode der absichtlichen Wahlmanipulation, die es für manche hier offenbar zu feiern gilt:
die Voter Suppression.
Also, Briefwahl diskreditieren und beschneiden, gezieltes Schließen von Wahllokalen, strenge Gesetze und Hürden, wie sich Wähler identifizieren müssen, Ausschluss bestimmter Wählergruppen, Säuberung der Wahllisten, Einschüchterung, Desinformation etc. etc.
Hätte nicht gedacht, daß es so knapp wird bei dieser Wahl.
Ein Tag später, 9.30 Uhr und immer noch nicht klar, wer das Rennen jetzt gewinnt.
Obwohl, the best dealmaker ever ever hat sich gerade (laut Focus.de) zum Sieger erklärt
Doch noch ist alles offen
Theo aus Herne hat geschrieben: ↑Mi 4. Nov 2020, 08:34
Obwohl, the best dealmaker ever ever hat sich gerade (laut Focus.de) zum Sieger erklärt
Doch noch ist alles offen
... und will den Supreme Court nun die Auszählung stoppen lassen.
Ein lupenreiner Demokrat....äh... ach so, ist ja Republikaner.
Saludos desde El Paso/Los Llanos
El Jardinero *** Star Wars is SciFi, Star Trek is Future. ***
Jepp. Das ist genau das Szenario, das zu befürchten war: der nunmehr absehbar knappe Ausgang bietet ihm jetzt die Grundlage, sich mal eben bewusst verfrüht zum Wahlsieger zu erklären, um einerseits so die Stimmung im Land aufzupushen und insbesondere nun den Ablauf der weiteren Auszählung der Stimmen zu stören. Das Kalkül scheint aufzugehen...
Si naturam sequamur ducem, numquam errabimus - Cicero
Das wars leider wohl....Biden müsste noch drei der großen verbleibenden Bundesstaaten gewinnen, und in allen der noch nicht ausgezählten liegt er zurück.