Fussball Stammtisch

[don.ronaldo]

Ja, der Münchner Wohnungsmarkt ist schon ein Kreuz... Vielleicht sollte Kane ein paar von den tausenden Studenten aufnehmen (Suite!), die jetzt zu Semesterbeginn dringend Unterkunft suchen...?

[El Jardinero]

Anderes Thema

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[Lee]

Sehr gut! Ich befürchtete schon das es Martina Basler wird.

[Lee]

Boah, was bin ich froh, dass ich seit längerem keine Freundschaftsspiele mehr schaue. Diese Truppe dürfte die schlechteste deutsche Manschaft seit der EM 2000 sein. Die EM 2004 war auch nicht gerade toll, aber da hatte man ohne es damals schon zu ahnen richtig gute Spieler in der Pipeline.....Schweini, Poldi, Lahm usw.......und schon kurz darauf wuchs eine richtig tolle Generation (2010) nach und verschmolz mit den älteren zur goldenen Weltmeister Generation. Das könnte dieses mal ganz anders ablaufen, das riecht nach einem langen Tief.

Irgendwie erscheint mir das Team momentan wie ein 1:1 Spiegelbild der deutschen Gesellschaft.....Ein Land/ein Team das mit sich hadert, an sich selbst zweifelt und nicht weiß wohin es will/soll und dabei weit unter seinen Möglichkeiten bleibt.

[Birigoyo]

Es liegt jedenfalls nicht an den spielerischen Qualitäten der einzelnen Akteure.
Da stimmt etwas Grundsätzliches nicht. Das hat auch mit dem Wollen zu tun ein Team zu bilden und einen gewissen Geist zu entwickeln. Es fehlt schlichtweg offenbar an Motivation und Identifikation.
Ein guter Trainer kann da helfen.
Als ich Nagelsmann heute wie ein ausgeflipptes Häschen die Linie auf und ab rennen sah, da hatte ich so meine Zweifel.

[Lee]

Mein Gefühl: Man sollte sich mit diesem mental fragilen und qualitativ in allen Mannschaftsteilen (bis auf die Torwartposition) nicht dem internationalen Top Niveau entsprechenden Team davon verabschieden das Spiel zu machen. Das konnte man mit dem Personal von 2006 bis 2016 ganz hervorragend, aber diese Zeiten sind vorbei. Musiala und Wirtz sind überragende Talente, werden aber 2024 noch nicht das Team tragen können, und können eh kaum beide in der dann zu offensiv ausgerichteten Startelf auflaufen. Aus einer kompakten, aggressiven Defensive kommen und kontern. Underdog Fußball....und wir brauchen endlich mal wieder einen richtigen 6er im Team. Deutschland spielt seit Jahren ohne richtigen defensiven Mittelfeldspieler! Auf jeden Fall aggressiver spielen. Das Team von 2010 bis 2016 hatte die spielerische Klasse ohne großen Kampf in Freundschaftsspielen agieren zu können und tolle überzeugende Spiele abliefern zu können. Das ist vorbei. Dieses Team muss sich auch in diesen Spielen den Allerwertesten aufreißen, wenn es etwas reißen will.

Und was sollen Hummels und Müller da noch. Vor allem Müller hat sich sehr verdient gemacht um den deutschen Fußball, aber sein letzten gutes (und wirklich großartiges) Turnier war 2014!

[Lee]

Ein guter Trainer kann da helfen.
Als ich Nagelsmann heute wie ein ausgeflipptes Häschen die Linie auf und ab rennen sah, da hatte ich so meine Zweifel.

Bei dem Team fragt man sich langsam wer überhaupt noch das Potenzial wecken kann was ja immer noch in der Mannschaft schlummert. Soviele Teams sind in Europa dann ja auch nicht besser, wenn man es ausschöpfen würde.
Keine Ahnung, aber vielleicht wäre Van Gaal für das nächste Turnier eine geeignete Übergangslösung gewesen. Jemand von außen, der aber den deutschen Fußball kennt und bei Turnieren aus einer starken Defensive kommt.

[Kurt]

Mein Gefühl: Man sollte sich mit diesem mental fragilen und qualitativ in allen Mannschaftsteilen (bis auf die Torwartposition) nicht dem internationalen Top Niveau entsprechenden Team davon verabschieden das Spiel zu machen. Das konnte man mit dem Personal von 2006 bis 2016 ganz hervorragend, aber diese Zeiten sind vorbei. Musiala und Wirtz sind überragende Talente, werden aber 2024 noch nicht das Team tragen können, und können eh kaum beide in der dann zu offensiv ausgerichteten Startelf auflaufen. Aus einer kompakten, aggressiven Defensive kommen und kontern. Underdog Fußball....und wir brauchen endlich mal wieder einen richtigen 6er im Team. Deutschland spielt seit Jahren ohne richtigen defensiven Mittelfeldspieler! Auf jeden Fall aggressiver spielen. Das Team von 2010 bis 2016 hatte die spielerische Klasse ohne großen Kampf in Freundschaftsspielen agieren zu können und tolle überzeugende Spiele abliefern zu können. Das ist vorbei. Dieses Team muss sich auch in diesen Spielen den Allerwertesten aufreißen, wenn es etwas reißen will.

Und was sollen Hummels und Müller da noch. Vor allem Müller hat sich sehr verdient gemacht um den deutschen Fußball, aber sein letzten gutes (und wirklich großartiges) Turnier war 2014!

Ich bin da gerade ganz entspannt. Über Jahre hat man dem Team mehr zugetraut, als drin war und die sind daran gescheitert. Gleichzeitig ist da eben doch ein Potenzial vorhanden. Ergebnis technisch hüpft man von Tiefpunkt zu Tiefpunkt. Irgendwie erinnert das sehr an die Situation von 2005/2006.
Da wurde der blonde Bäcker aus Geislingen auch niedergemacht und die Erwartung war gleich null. Mein Fazit ist deshalb mindestens Halbfinale. Oder halt auch nicht. Das sind alles Testspiele, das zählt nichts. Da reißt sich kein Spieler mehr ein Bein aus. Dafür ist der Vereinsfussball zu sehr komerzialisiert, als dass man sich da auf ein Testspiel gegen Österreich konzentriert und sich ein Bein ausreisst oder gar bricht.

[Birigoyo]

Da wurde der blonde Bäcker aus Geislingen auch niedergemacht und die Erwartung war gleich null. Mein Fazit ist deshalb mindestens Halbfinale. Oder halt auch nicht. Das sind alles Testspiele, das zählt nichts. Da reißt sich kein Spieler mehr ein Bein aus. Dafür ist der Vereinsfussball zu sehr komerzialisiert, als dass man sich da auf ein Testspiel gegen Österreich konzentriert und sich ein Bein ausreisst oder gar bricht.

Ja, der Bäcker aus Geisslingen machte einige wichtige Punkte als Trainer.
Auf jeden Fall hatte er eine Vision und genügend Empathie für das Team, sowie auch für die einzelnen Spieler.
Dies sehe ich im Moment nicht so richtig.

Aber was die Testspiele angeht:
Es müsste jedem Spieler mit einem gefestigten Standing doch ein besonderes Schmankerl sein, für die Nationalmannschaft seines Landes aufzulaufen, Testspiel hin oder her.
Wenn das in vielen Teilen nicht mehr so ist, dann hapert es vielleicht mit der Identifikation, und man sollte mal überlegen, woran das liegen könnte .

[Kurt]

Das mit der Identität stimmt, aber pfeifen nach Bio deutschen Emojis ist nicht dein Stil lieber Biri, auch wenn das hier der Stammtisch ist. Ich glaube tatsächlich, dass den Spielern das relativ egal ist. Erstens wird das denen von den Vereinen eingebaut, dass sie fit für den zählenden Arbeitgeber zu sein haben und, viel wichtiger ist, dass das Team nichts mehr zählt, sondern nur der Einzelspieler. Wenn es in der öffentlichen Wahrnehmung wichtiger ist, wieviele Kane-Trikots die Bayern verkaufen, oder ob Alonso dem!nächst Madrid statt kusen trainiert, als der Fussball an sich, dann läuft das eben so. Wenn du Fragen würdest, ob die Spieler lieber Weltmeister werden würden, oder den goldenen Ball von irgendwelchen Sportjournalisten bekommen, dann ist das Ergebnis sicher klar. Die wachsen damit auf, dass ihr Marktwert und nicht ihre Erfolge vom Mittelpunkt stehen.

[LaGraja]

Aber was die Testspiele angeht:
Es müsste jedem Spieler mit einem gefestigten Standing doch ein besonderes Schmankerl sein, für die Nationalmannschaft seines Landes aufzulaufen, Testspiel hin oder her.
Wenn das in vielen Teilen nicht mehr so ist, dann hapert es vielleicht mit der Identifikation, und man sollte mal überlegen, woran das liegen könnte .

Na, an was liegt es denn, Biri? Come on, mach´ aus deiner Mördergrube kein Herz!

Trixi vom Storch hat ja mal was ähnliches angedeutet- meintest du das?

[Schnecke]

Solch unleidliche Geschichten wie "Kimmich - impfen - ja -nein - und die Folgen", "die Regenbogen - Hand vor dem Mund- Geschichte" u. vielleicht ähnliche Dinge, die doch wohl ziemlich unterschiedlich innerhalb der Mannschaft inkl. dem dazugehörenden Personal bewertet wurden, haben m.M. nach unsichtbare Keile hinterlassen.
Wir wissen ja nicht wirklich, was diesbzgl. dort abgegangen ist - natürlich möglich, dass ich total falsch liege - aber Fußballer sind auch nur Menschen ...
Die meisten der Betroffenen sind Super-Fußballer, was aber wenig nützt, wenn "ein Elefant im Raum steht" und diese Männer keine Mannschaft bilden.
Tja, das mit der "deutschen" Mannschaft wurde ja auch weggenommen - war vielleicht auch nicht wirklich motivierend.

[Lee]

Aber was die Testspiele angeht:
Es müsste jedem Spieler mit einem gefestigten Standing doch ein besonderes Schmankerl sein, für die Nationalmannschaft seines Landes aufzulaufen, Testspiel hin oder her.
Wenn das in vielen Teilen nicht mehr so ist, dann hapert es vielleicht mit der Identifikation, und man sollte mal überlegen, woran das liegen könnte .

Na, an was liegt es denn, Biri? Come on, mach´ aus deiner Mördergrube kein Herz!

Trixi vom Storch hat ja mal was ähnliches angedeutet- meintest du das?

Man kann Biris Äußerung aber auch so verstehen, dass es für manch "gewöhnliche" Deutsche, und vor allem für Deutsche mit nicht klassischen Familien-Background immer schwerer wird sich noch mit dem Land zu identifizieren bei der wachsenden Zahl von Nazis und dem immer mehr grassierenden Rassismus.

Mir geht es auch so. Es herrscht finde ich eine teils unterirdische Stimmung im Land. Das war vor zehn Jahren noch ganz anders. Und damals spielten wir auch noch traumhaften Fußball.....

[Birigoyo]

Danke @Lee. Genau so ist es. Trixi ist wohl eher Teil des Problems .

[Lee]

Neue Töne.....sich nach dem Gegner richten, Worker aufbieten, Underdog Fußball.....

https://www.kicker.de/der-worker-muss-e ... 35/artikel

Was ich schon unter Flick bei der WM überhaupt nicht verstand ist, warum Jonas Hofmann nicht mehr beachtet wird? Der hat schon bei Gladbach überzeugt, lässt seine Mitspieler gut aussehen und ist sogar torgefährlich. Und auch bei Leverkusen überzeugt er jetzt wieder. Warum lässt man so jemand nicht mal drei Spiele hintereinander auflaufen und schaut wie es läuft? Man hat in den letzten Jahren viel zu sehr versucht möglichst viele große Namen in die erste Elf zu drücken und das Gesamtkonstrukt außer acht gelassen.

[Siltho]

Das war vor zehn Jahren noch ganz anders. Und damals spielten wir auch noch traumhaften Fußball.....

Wird die WM 2014 nicht gnadenlos überhöht?

Überstrahlt das Halbfinale gegen Brasilien nicht alles vorher? Da gab es ordentlich Gerumpel gegen Ghana und die USA in der Vorrunde und das Achtelfinale hat uns Jahre altern lassen. Das war nun wirklich ein Grottenkick gegen Algerien, den nur Manuel Neuer durch mehrere Libero-Ausflüge halsbrecherisch gerettet hat.

Und das berühmte Mertesacker-Eistonnen-Interview spiegelte die damalige nicht euphorisierte Stimmung ganz gut wieder. Und wie war das mit der Verteidiger-Mittelfeld-Diskussion um den Kollegen Lahm? Oder die grandios gescheiterte fixe Traineridee mit vier Innenverteidiger in der Viererkette zu Beginn der WM?

[Lee]

Ich meine ja nicht speziell nur das Turnier, sondern die Phase zwischen 2010 und 2016 wo sie nicht immer, aber oft großartigen Fußball gespielt haben. Nicht so wenige auf der Welt fanden den Fußball sogar teilweise attraktiver als den Erdrosselungs/Ballbesitz/wir gewinnen fast ungefährdet 1:0 - Fußball der Spanier zu der Zeit. Und die Spanier zwischen 2008 und 2013 kann man wohl als die beste Mannschaft Europas aller Zeiten bezeichnen. Wenn diese "Über" Spanier nicht gewesen wären, wären sie glaube ich schon 2010 Weltmeister geworden. Und alle hätten applaudiert bei dem Fußball.

Der Fußball von 2014 war sicherlich schon etwas pragmatischer was eine Antwort auf die späten Niederlagen gegen Spanien und Italien in den Turnieren zuvor war. Ich fand sie in dem Turnier bis auf das Algerien Spiel relativ gut bis sehr gut, wenn auch nicht mehr so attraktiv wie noch 2010. Und irgendwelche Glückssiege hat doch fast jeder Weltmeister bisher auf seinem Weg gebraucht, manche gar mehrere.

Gegen Portugal haben sie klasse und abgewichst gespielt. Mit den Afrikanern (Ghana) haben wir uns immer schwer getan, aber nach Rückstand noch einen Punkt geholt und hätten das Spiel sogar noch gewinnen können. Gegen die USA war es eine fiese Regenschlacht auf sehr schwer bespielbaren Rasen. Gegen Algerien war echt lausig, aber dieses Spiel war echt wichtig, weil es Löw (Lahm rechter Verteidiger) zu seinem Glück gezwungen hat. Die Taktikschlacht gegen Frankreich wird von vielen unterschätzt. Das waren extrem fiese Bedingungen (ca. 35 Grad)und die meiner Meinung nach zweitstärkste Mannschaft des Turniers als Gegner. Und gegen die haben sie eine sehr reife und konzentrierte Leistung in einem super engen Spiel gebracht. In Italien hat man das zum Beispiel als Bewerbungsschreiben für den WM Titel gesehen.
Das Brasilienspiel war ein Freak Spiel. Klar war das eine große Leistung, aber auch einfach surreal. Das Viertelfinale 2010 gegen Argentinien (4:0) war, finde ich die viel größere Leistung, weil die Argentinier erst ein paar Minuten vor Schluß aufgegeben haben. Und das Brasilien Spiel hat sicherlich für zusätzlichen Druck vor dem Finale gesorgt.

Und das Finale war einfach ein Finale. Eine enge Nervenschlacht gegen einen mauernden, konternden Gegner der sein einzig gutes Spiel ausgerechnet im Finale abliefert. Ich fand imponierend, das die Deutschen an einem Tag wo von Anfang an so einiges gegen sie lief, sich durchgebissen haben und knapp, aber hauchdünn verdient gewonnen haben. Khedira verletzt sich schon beim Aufwärmen, sein Ersatz wird völlig ausgeknockt und muß auch früh aus, Hummels und Kroos, die zuvor neben Neuer und Müller die besten im Turnier gewesen waren haben ausgerechnet im Finale ihr einzig schwaches Spiel, Schweinsteiger kriegt den Ellbogen in die Fresse und macht mit aufgeplatzter Wange weiter......und dann macht Götze eines der genialsten Endspieltore aller Zeiten.

[Lee]

Ich finde sie waren wirklich würdige Weltmeister und die ersten Europäer die das auf den beiden amerikanischen Kontinenten geschafft haben, was nicht zu unterschätzen ist. Ich habe während des Turniers auch immer ein wenig die Berichterstattung der BBC geschaut. Dort hob Tim Vickery (ein brasilianischer Fußballkorrespondent) die Bedeutung dieses WM Titels besonders hervor, weil die Deutschen es nicht nur in Brasilien geschafft hatten, sondern von allen Mannschaften mit Abstand auch den härtesten Weg hatten, was die Reisestrapazen und die klimatischen Bedingungen betraf, trockene Backofenhitze, schwüle Backofenhitze, tropische Regenfälle, kühle 10 Grad im Süden von Brasilien usw....

Beachtenswert finde ich auch, dass sie in den drei finalen Spielen gegen Frankreich, Brasilien und Argentinien (Creme de la Creme...) nur ein einziges Gegentor gefangen haben, und das in der Nachspielzeit gegen Brasilien.

[don.ronaldo]

Naja, das stimmt wohl alles...
Meine persönliche Traum-WM war aber definitiv Südafrika. Was ein Spaß am Spiel, taktische Finesse, Angstgegner elegant plattgemacht (Argentinien z.B.)... Kaum zu glauben, das sollten unsere Rumpelfußballer sein?
Dass sie nicht Weltmeister wurden, war nicht so schlimm. Sie haben da gezeigt, was richtig guter Fußball ist.
..
Die nervtötenden Vuvuzelas hab ich zum Glück vergessen...

[Lee]

Ja, die Südafrika WM war aus deutscher Sicht echt toll. Sie haben einfach richtig sexy Fußball gespielt. Es war die pure Freude.
Einfach nur geil.