Die ersten Feigen werden gerade reif und es zeigt sich jetzt schon,, dass es ein überdurchschnittliches Feigenjahr werden wird.
Feigen gehören neben Mandeln zu wenigen Bäumen und Sträuchern, die ohne jedes menschliche Zutun mit unseren Wetterbedingungen klarkommen. Auf meinem Grundstück säumen sie die Grundstücksgrenzen und wachsen als Büsche. Man muss ihnen nur Platz lassen und den größten Konkurrenten Cornical beseitigen, dann verbreiten sie sich ganz von allein. Haben sie es etwas weniger windig als in Garafía, so werden aus ihnen auch Bäume. In der Extremadura, dem Hauptanbaugebiet der Feigen in Spanien, können die bis zu 10 m hoch werden.
Feigen sind wahre Überlebenskünstler. Sie kommen gut mit der Trockenheit klar und verjüngen sich immer wieder selbst. Wenn man meint, der hohle und morsche Stamm würde nun bestimmt absterben, so kann man sich im nächsten Frühjahr meist wieder über neue Triebe freuen. Bekommt die Pflanze mehr Wasser, dann ist die Ernte natürlich wesentlich größer als unbewässert.
Wir haben hier zwei verschiedene Sorten. Die früheren Feigen sind auch im reifen Zustand grün und getrocknet hell. Die weiter verbreitete und über einen längeren Zeitraum tragende Sorte hat violette Früchte. Wie auch die Zitrusfrüchte reifen Feigen nicht alle zum gleichen Zeitpunkt heran. Der Baum/Strauch blüht bis zu dreimal im Jahr. Entsprechen lange ist die Erntezeit.
Die Verwendung der Feigen ist sehr vielseitig. Neben den frischen Früchten kann man Konfitüre daraus kochen oder sie trocknen. Unser kleiner Trockenofen läuft jetzt täglich. Die getrockneten Feigen sind hier wesentlich kleiner als die ägyptischen oder türkischen, die man in deutschen Supermärkten kaufen kann. Mir schmecken sie viel besser, vor allem natürlich, wenn ich sie selbst geerntet und getrocknet habe.