Geschafft! Glasfaser ist installiert, noch vor Radio Luz, wo man ganz neidisch auf mich blickt.
Doch so einfach wie es sich anhört war es bei Weitem nicht.
Eigentlich sollte ich schon im August angeschlossen werden. Das verzögerte sich - zum Glück -ein wenig, nur Tage vor dem geplanten Installationstermin hat der große Brand das ganz neue Hauptkabel von Puntagorda nach Garafía mehrfach zerstört. Bis Ende September hatten die Monteure dann vollauf zu tun, die Schäden zu beseitigen.
Anfang Oktober sollte es dann aber wirklich losgehen. Zwei Monteure kamen und fragten, wo sie denn das lange Rohr bei mir an die Fassade schrauben können. Von dort aus sollte das Kabel bis zum Boden geführt und dann in das bestehende Leerrohr eingebunden werden. Ich wollte es gar nicht recht glauben, sie hatten tatsächlich im Sinn, 30 Meter Kabel diagonal über die Straße hängen zu lassen! Ich hielt das bei dem vielen Wind hier für keine gute Idee. Mein Gegenvorschlag war, sie mögen doch bitte das Kabel in die Erde legen (etwas anderes hätte ich ohnehin nicht für möglich gehalten, ab meiner Grundstücksgrenze ist alles für Erdkabel vorbereitet). Das gefiel ihnen gar nicht, schließlich wäre da noch die Straße zu queren und das wäre ja wohl meine Aufgabe. Damit war der Termin erledigt.
Ich dachte mir schon, dass die Straße ein nicht zu unterschätzendes bürokratisches Problem sein würde. Meine eigene Anfrage auf Erlaubnis wurde sofort abgeschmettert. Wenn ich für meinen Bau vor zwei Jahren eine Lizenz gehabt hätte (wenn zum Beispiel die Trinkwasserleitung auf der anderen Straßenseite gelegen hätte), ja dann hätte ich diese jetzt nutzen können. Hatte ich aber leider nicht...
Der Chef meiner palmerischen Baufirma kennt aber die Verantwortlichen bei uns im Rathaus, da ging es dann auf einmal mit der Genehmigung. Nach nur vier Wochen konnte es weitergehen. Das Verlegen der Leerrohre durch die Straße war innerhalb von zwei Stunden erledigt, der Schlitz war so schmal, dass alle Autos währenddessen darüber fahren konnten. Die Stelle ist kaum noch zu erkennen, man sieht es nur daran, dass der Asphalt dort keine Risse aufweist wie sonst überall.
Heute war es dann endlich soweit, der zweite Installationstermin stand an. Inzwischen nicht mehr mit dem ersten Internetprovider, sondern mit einem anderen. Der erste hatte zwar gesehen, dass die Installation örtlich möglich ist, in der Zentrale hat man aber festgestellt, dass die Hausnummer meines Neubaus nicht im System erfasst ist. Tja, wenn es nicht im System ist, dann ist es halt nicht möglich, ist doch logisch! Beim nächsten Anbieter war ich schlauer, ich habe einfach die Hausnummer der Nachbarin angegeben und als "puerta" meine eigene. Damit war auch dieses Problem aus der Welt.
Statt zweier Monteure stand eine zierliche junge Frau vor der Tür, die dann ganz allein alle Arbeiten bewältigen sollte, also den Abzweig vom Mast anbauen, die fast 50m Strippe durch die Leerrohre ziehen, Technik montieren und einrichten. Wer hier nach dem spanischen System schon einmal Leitungen verlegt hat weiss, dass das allein ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen ist. Aber mit meiner Hilfe ging es dann reibungslos über die Bühne.
Jetzt muss ich nur noch warten, bis mein Anschluss im System registriert ist, dann kann es losgehen!!
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