was ist eigentlich mit diesem ganz schlimm verfallene Haus neben der Hafeneinfahrt ?
Schon seit Jahren geschieht hier ja gar nichts. Soviel ich weiss, ist die Ruine immer noch da,
macht sich ja nicht wirklich gut. Weiss da jemand etwas darüber wieso sie nicht wenigstens mal
abgeräumt wird ?
sterntaler hat geschrieben: ↑Mi 10. Apr 2019, 09:07
Hallo,
was ist eigentlich mit diesem ganz schlimm verfallene Haus neben der Hafeneinfahrt ?
Schon seit Jahren geschieht hier ja gar nichts. Soviel ich weiss, ist die Ruine immer noch da,
macht sich ja nicht wirklich gut. Weiss da jemand etwas darüber wieso sie nicht wenigstens mal
abgeräumt wird ?
Diese Ruine existiert schon seit ich 2004 das erste mal auf La Palma war .
Für mich ist sie inzwischen so etwas wie das Wahrzeichen von Puerto de Tazacorte ,
so 'ne Art Alleinstellungsmerkmal ... allein dieser Schornstein .
Wenn ich in den Ort einfahre kommt als erstes dieses Ding .
Wenns mal nicht mehr da ist denke ich wahrscheinlich das ich mich verfahren habe .
Ausserdem liebe ich den morbiden Charme ....
Ein wenig Morbidität ist ja ganz schön, aber hier besteht akute Einsturzgefahr. Irre, dass sich Menschen am und im Gebäude aufhalten und es als Werkstatt, z.B. für Boote, nutzen.
Es handelt sich um die ehemalige Zuckerrohrmühle und, zum Hafen hin, um ein Lagerhaus. In diesem Lager, das von der Firma Fyffes für Bananen genutzt wurde, fanden 1928 Arbeiter in dem Stroh, mit dem die Bananen verpackt wurden, hunderte toter Ratten. Man warf sie achtlos ins Meer, dabei infizierten sich 8 Arbeiter mit der Pest. Zwei davon starben. Unter der Bevölkerung von Tarajal und El Puerto brach eine Panik aus. Der Arzt Manuel Cornelio Morales Pérez (1902–1986) aus Tazacorte setzte sich intensiv zur Bekämpfung der Pest ein, der die Bevölkerung hilflos gegenüberstand. La Palma lag damals für die spanische Regierung weit draußen im Atlantik. Die hygienischen Zustände und primitiven Wohnverhältnisse der zumeist bitter armen Bevölkerung interessierten in Madrid niemanden. Erst mit der Ausrufung der Republik 1931 verbesserten sich die sozialen Verhältnisse. Der Lebens- und Bildungsstand der arbeitenden Bevölkerung in Tazacorte erhöhte sich mit dieser Entwicklung deutlich, es wurden höhere Löhne gezahlt und Schulen eröffnet. In fünf Jahren sank der Analphabetismus um die Hälfte. Die "Frente Popular", ein Zusammenschluss linker und kommunistischer Parteien, erhielt 1936 in Tazacorte 72% der Stimmen.
1936 begann General Franco von Gran Canaria aus seinen Militärputsch. Die Folgen sind bekannt.
Die beiden unteren Links sind ja klasse: bin dort gerade auf diesen älteren Film über die Calabaceros gestossen, als die zu Zeiten sin plastico über den Bananenplantagen als menschliche Wasserpumpen schuften mussten...