La Palma Forum

Ich werde diese Tourenbeschreibung mal nicht am Stück reinstellen, sondern in mehreren Teilen. Das soll jetzt aber keinen künstlichen Cliffhanger ergeben. Es ist für mich so einfach entspannter.


Eine kürzere oder längere küstennahe Tour nördlich von Santo Domingo gehört fast schon zu unserem Pflichtprogramm in unseren La Palma Urlauben. Und da traf es sich gut, dass ich mich vor dem Urlaub an ein etwa zwei Jahre altes Posting von Nils im Bilderrätsel erinnerte in dem er von einer damals jüngst neu markierten, etwas tiefer und damit noch näher an der Küste verlaufenden Alternative zum GR 130 berichtete. Zwischen El Palmar und El Mudo war in der F&B Karte schon lange eine gestrichelte Linie, also ein alter Camino zwischen den beiden Orten abgebildet, aber nicht durchgängig, was darauf hindeutete, dass Teile des Weges wohl vorher verfallen waren.

Wir sind den ersten Teil dieser Tour ja schon oft gegangen, aber es ist immer wieder erstaunlich, wie dieses Wegstück zwischen Santo Domingo und El Palmar, dass bis auf die Durchquerung des Barranco de La Luz doch eigentlich recht unspektakulär daherkommt einen dann doch wieder vermag zu bezaubern. Diese landschaftliche Reduktion, diese Weite und dieses latente Gefühl eine Region zu betreten, die sich fast schon wie eine Insel auf der Insel anfühlt, packen mich komischerweise immer wieder.

Und in diesem Mai lockte nach den ausgiebigen Regenfällen der Vormonate natürlich auch die üppige Vegetation.

Rasch erreicht man nach der Durchquerung des Barrancos den Lomo Salvatierra und passiert eine der bekanntesten und schönst gelegenen Ruinen La Palmas.

Der GR 130 verläuft nun im Wechsel auf einer Piste und einem alten Camino durch die weite, einsame Küstenlandschaft.

Dann taucht El Palmar auf das nur aus wenigen verstreuten Häusern besteht, aber wirklich sehr schön gelegen ist. Von hier aus erkennt man auch schon den Pfad der links vom GR 130 abzweigt und weiter nach El Mudo führt.


Vor den ersten Häusern von El Palmar biegt dieser nur mit einem kleinen Holzschild ausgeschilderte Pfad gen Küste ab und führt im Bogen unterhalb des Ortes in Richtung Nordwestspitze der Insel. Markiert ist der Weg nur mit weißen Punkten die auf Steine gemalt wurden, aber die Orientierung ist eigentlich eh die ganze Zeit klar.

Der anfangs breite Weg verengt sich schnell zu einem meist schmalen, und zum Zeitpunkt unser Begehung bestens freigeschnittenen Camino. Mit dem Wetter hatten wir auch eher Glück, da nichts von dem ansonsten in dieser Gegend oft heftigst blasenden Wind zu spüren war. Dafür war es allerdings sehr warm. Eine leichte Brise hätten wir gerne genommen.

Lee hat geschrieben: Mo 23. Jun 2025, 20:33 Ich werde diese Tourenbeschreibung mal nicht am Stück reinstellen, sondern in mehreren Teilen. Das soll jetzt aber keinen künstlichen Cliffhanger ergeben. Es ist für mich so einfach entspannter.

Für uns übrigens auch .

Dann durchquert der alte Camino den unteren Barranco El Palmar, der sich hier nicht so tief eingeschnitten präsentiert wie weiter oben am GR 130, der aber auch hier seinen Reiz hat.

Regelrecht berauschend von den Farben und den Gerüchen her empfand ich den Dschungel von Sukkulenten und Blumen der sich am Grund der Schlucht ausbreitete. Einfach betörend....


Fortsetzung folgt....

Nach dem Verlassen des Barrancos verläuft der Camino nah an der Abbruchkante der Steilküste die hier wild zerklüftet zum Meer hin abfällt. Dabei wird der Weg von vielen Sukkulenten gesäumt, vor allem die Agaven die hier kreuz und quer stehen sind auffällig.

Dieses Wegstück gefiel mir wirklich sehr. Und wenn man sich dort noch ein wenig mehr abseits des Caminos in Richtung Abbruchkante orientiert kann man bestimmt auch Stellen entdecken die einen weiten Küstenblick bieten. Dabei dürfte aber wirklich Vorsicht geboten sein. Da es immer heißer wurde verzichtete ich an diesem Tag lieber auf solch Erkundungen.

Nach dieser wunderschönen, aber kurzen Steilküsten-Promenade erreicht der Camino den Barranco del Mudo und durchquert ihn in sanften Serpentinen.

Nancy bekam die mittlerweile zunehmend schwüle Hitze vor der man sich hier nirgendwo in den Schatten flüchten konnte an diesem Tag überhaupt nicht, so dass sie sich einen gemütlichen Sitzstein mit schöner Aussicht suchte und auf den sehr kurzen Aufstieg nach El Mudo verzichtete.

Wie schon im Barranco El Palmar blühte auch im Barranco del Mudo ein üppiger Sukkulentenwald.


Bei dem wirklich sehr kurzen Aufstieg nach El Mudo wurden die Ausblicke über die Küstenlandschaft dann immer toller.


Fortsetzung folgt.....

Die untere Häusergruppe von El Mudo die man nun erreicht, besteht eigentlich nur aus einer handvoll von verlassenen Häusern, die befinden sich allerdings in herrlicher Lage. Dieser abgeschiedene Ort hat eine ganz besondere Ausstrahlung und packte mich sofort. Ich streifte kurz ein wenig um die Häuser herum, die zwar verlassen sind, aber natürlich noch Besitzer haben, die mit Schildern darauf hinweisen, dass man die alten Häuser nicht betreten sollte. In der näheren Umgebung hätte es bestimmt noch so einiges zu entdecken gegeben, aber ich wollte Nancy nicht so lange in der Hitze warten lassen. Kurz folgte ich noch einer Trittspur die durch die Sukkulenten gen Steilküste zu führen schien, aber dieser Pfad erwies sich auch als länger als erhofft, so dass ich umdrehte.

Uns hat diese untere Variante des Küstenwegs ausgesprochen gut gefallen. Sie ist mit knapp 1,5 Kilometern (one-way) Länge zwar recht kurz, bietet aber komprimiert herrliche landschaftliche und botanische Eindrücke. Die beste Jahreszeit um diese Tour zu machen dürfte ganz klar die Hauptblütezeit, also der Frühling sein. Wer mag kann diese Streckenwanderung noch um das großartige Wegstück das durch den Barranco de Domingo Diaz führt, und hinüber zum Cruz de La Centinela leitet, ausdehnen, was hin und zurück von Santo Domingo aus eine gut 12 Kilometer lange Tour ergeben würde. Dieser Camino ist auch durchgehend mit weißen Punkten markiert. Oder gar gleich die gesamte tolle Rother Rundwanderung Nr. 28 dranhängen. Das würde allerdings eine lange Tagestour ergeben. Eine andere, gemütliche Alternative wäre es mit dem Mietwagen nach Juan Adalid zu fahren um von dort aus in Gegenrichtung nach Santo Domingo zu wandern. Zurück müsste man sich dann eine Taxe nehmen.

Hier der Link zu einer Beschreibung des Weges zwischen dem Cruz de La Centinela und El Mudo:

viewtopic.php?t=443

Unsere Tour war inklusive des Rückwegs wohl knapp 8 Kilometer lang und bis auf einige wenige Stellen wo man trittsicher sein sollte leicht zu gehen. Und die Anstiege waren auch eher gemütlich, große Höhenmeter kamen nicht zusammen. Wenn man auf dem Rückweg noch etwas Abwechslung und nicht nur den gleichen Weg zurückgehen möchte, kann man auch einen kurzen, sich lohnenden Abstecher zu den Dragos von Salvatierra unternehmen.

Wobei auch der Rückweg wieder sehr schön sein kann. Wir wurden beispielsweise mit einem sehr schönen Wolkenhimmel und herrlichem Licht verwöhnt.