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Pitayas pflanzen
Verfasst: Mi 10. Jan 2024, 09:05
von Constance
Gutes Neues Jahr in die Runde der Sachkundigen in Sachen kanarischer Flora!
Diesen Winter habe ich mit der Bepflanzung unseres Gartens auf Lanzarote angefangen und als erste Maßnahme 5 Pitayas an der Mauer angesetzt. Ich habe diese Pflanze überall auf der Insel wie Unkraut an Mauern wachsen sehen und die Früchte esse ich auch sehr gern. Ich habe die Erde gedüngt und sie (wie hier üblich) mit einer Schicht Lapilli bedeckt. Die Pflanzen sind windgeschützt und bekommen genug Sonne.
Nun meine Fragen: wie pflegt man Pitayas richtig? Wieviel Wasser brauchen sie? Was soll ich noch beachten? Kennt sich jemand damit aus?
IMG-20231202-WA0010.jpg
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Mi 10. Jan 2024, 09:30
von nils.k
Schau mal bei der Gärtnerin aus Leidenschaft:
https://www.youtube.com/watch?v=D8zHJLN_FIg
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Mi 24. Jan 2024, 12:04
von aurora
Hallo Constance,
nur am Anfang ein wenig gießen; danach fast sich selbst überlassen und nur noch bei Gelegenheit ein wenig Wasser geben, falls überhaupt. Die sind sehr robust und genügsam.
Claudia
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Mi 24. Jan 2024, 12:26
von Cortado
Hier gibt's auch noch etwas allgemeine Infos zur Drachenfrucht:
https://www.dkg.eu/kaktus-des-jahres-20 ... s-undatus/
V. a. der Hinweis auf ein Gerüst wird wohl interessant für Dich sein. Wenn die Stecklinge erst mal angewachsen sind und so richtig loslegen, solltest Du Dir mal Gedanken darüber machen - zum einen aus optischen Gründen, aber auch aus praktischen (Ernte!). In freier Wildbahn klettern diese Kakteen durch das Geäst von Bäumen, und zwar nicht mit Ranken (wie Erbsen), den ganzen Trieben (wie Zaunwinden) oder Haftwurzeln (wie Efeu) o. ä ., sondern als sogenannte "Spreizklimmer", also ähnlich wie Brombeeren. Es gibt zwar, je nach Wuchsbedingungen, auch Luftwurzeln, die am Untergrund festwachsen, aber zum Halten der gar nicht mal so leichten Triebe reichen die allein nicht aus. Das Mäuerchen wird da wahrscheinlich kein ganz gleichwertiger Ersatz sein.
¡Hasta luego!
Wolfgang
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Mi 24. Jan 2024, 14:44
von aurora
An den Natursteinmauern klettern sie prima ohne weitere Hilfe hoch. Einmal oben angekommen, breiten sie sich oben auf den Mauern aus und sind bequem zu ernten. Blüten und Früchte sind sehr dekorativ; ich finde den Geschmack allerdings langweilig. Mein Mann hat an vielen Stellen unserer Natursteinmauern einst Setzlinge gesetzt; und nun haben wir zu Erntezeiten den Früchte-Salat

Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Do 25. Jan 2024, 14:39
von Constance
Das mit der Rankhilfe hatte ich mir auch gedacht, aber mein Nachbar meinte, dass die Mauer reicht, so wie Aurora das beschrieben hat. Mal sehen, was passiert, wenn die Setzlinge größer werden. Es wäre mir recht, wenn sie auf die Mauer klettern und diese überwachsen, so können unsere Nachbarn (mit denen wir befreundet sind) auch von den Früchten profitieren.
Die Früchte sollen übrigens sehr gesund sein, irgendwo habe ich was von krebsvorbeugend gelesen, weiß aber nicht mehr wo. Wir essen die Pitayas gern nachmittags, als Erfrischung (ich esse sie gern kalt), oder im Obstsalat. Die Sorte mit dem roten Fleisch ist geschmacksintensiver, aber die Flecken kriegt man aus Textilien nicht mehr raus.
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Do 25. Jan 2024, 16:04
von elhierron
Pitaya heißt eigentlich Selenicereus undatus und ist eine Kaktusart die auf Bäumen wächst. In Vietnam haben wir sehr große Plantagen gesehen die hauptsächlich die "normale" Sorte (aussen rot, innen weiß) anbauen, die rote wird seltener angebaut, sie schmeckt aber deutlich besser und ist süßer, Achtung der Saft färbt stark und dauerhaft
die rote Pitaya ist Selenicereus monacanthus (Bild ist aus Wikipedia)
rote.jpg
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Do 25. Jan 2024, 16:07
von Penelope
der Saft färbt stark und dauerhaft
Wäre dann ja eigentlich ein super pflanzlicher Textilfarbstoff, oder?
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Do 25. Jan 2024, 16:32
von Cortado
Ihr wollt doch nicht etwa Cochenille vom Markt drängen, oder???
¡Hasta luego!
Wolfgang
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Fr 26. Jan 2024, 09:01
von Constance
Du bringst mich auf Ideen...
In 4 Jahren, als Frührentner, brauchen wir vielleicht eine neue Beschäftigung.
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Mo 29. Jan 2024, 00:10
von Schnecke
Pitayafrüchte kenne ich seit Jahren u. habe auch schon einmal eine probiert ...
und jetzt stelle ich fest, dass wir seit mindestens 15 J. diesen Kaktus selbst haben und auch in mehreren Pflanzen verteilt .
Eine Pflanze ist 2021 fast ganz verbrannt, aber die anderen haben dieses Jahr mindestens 20 Blüten gehabt.
Ich dachte immer: ist "nur" ein Kaktus - meist sehe ich abends beim Spritzen die Knospen und am nächsten Abend sind sie schon wieder verblüht ... deshalb konnte ich selten mal eine große Blüte mit einem Durchmesser von 20 bis 25 cm mit ins Haus nehmen - für ein paar Stunden - dann war der Zauber ja leider wieder vorbei.
Nun muss ich bis zur nächsten Blüte warten und mal "große Biene" spielen.
Die Pflanzen sind sehr anspruchslos.
Danke für diese Hinweise und Fotos !

Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Di 12. Aug 2025, 14:42
von Constance
Update nach 1,5 Jahren: unsere Pitayas wachsen und gedeihen, sie haben sich an der Mauer fest gekrallt und streben nach den Sternen
Die eine hatte dieses Jahr schon eine Blüte. Nun muss ich mich erkundigen, was man machen muss, um diese zu bestäuben. Kennt sich da jemand aus?
Pitaya Blume.jpg
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Di 12. Aug 2025, 15:12
von Schnecke
Ja, nachts als kleine Fledermaus die Bestäubung übernehmen - dazu braucht es aber auch Pflanzen verschiedener Familien, nix mit "Inzucht" ... so hab ich es jedenfalls gelesen (Seite habe ich vielleicht auf anderem PC...)
Ich hatte selbst versucht Fledermaus zu spielen, hat aber "überraschenderweise " leider nicht geklappt. Wir haben aber auch nur Pflanzen einer Familie, wollte mir andere besorgen, aber das ist mir dann doch alles zu aufwändig.
Unsere größte Pflanze blüht z. Zt. auch wieder ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Drachenfrucht
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Di 12. Aug 2025, 17:37
von Cortado
Das mit den "Familien" und "Inzucht" meint das Richtige, ist aber irreführend formuliert - zumindest Botaniker und Gärtner benutzen da etwas andere Begriffe ...
Die Bestäubung lässt sich im Prinzip einfach mit einem (nicht zu groben) Pinsel durchführen: erst über die Staubgefäße streichen und dann den Pollen auf die Narbe übertragen.
Zwei Faktoren entscheiden dann darüber, ob es funktioniert:
- Zeitpunkt
Auch wenn die einzelne Blüte nur eine Nacht durchhält, ist die Narbe nicht die gesamte Öffnungszeit der Blüte über empfangsbereit. Wenn die Narbenäste noch nicht sternförmig ausgebreitet sind, klappt es mit ziemlicher Sicherheit noch nicht, aber auch danach gibt's keine Garantie. Also mehrmals zu verschiedenen Zeiten probieren.
- Selbststerilität
Viele Pflanzen bilden nur Früchte, wenn der Pollen von einer anderen Pflanze (= einem anderen Exemplar) derselben Art stammt. Unter der Bezeichnung Pitaya/Pitahaya laufen mehrere Arten, von denen einige komplett selbststeril sind, während einige andere auch mit eigenem Pollen Früchte bilden können, allerdings etwas weniger erfolgreich als mit Pollen von anderen Exemplaren.
Wenn Du jetzt noch wüsstest, ob a) Du eine komplett selbststerile Art oder Sorte hast und b) Deine Exemplare Ableger ein und derselben Pflanze sind (das wäre dann ungünstig), von verschiedenen Mutterpflanzen stammen oder im Idealfall Sämlinge sind ...
¡Hasta luego!
Wolfgang
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Di 12. Aug 2025, 18:26
von Constance
Tja, keine Ahnung. Die Ableger hat uns unser Freund und Dorfnachbar mitgebracht, die stammen aus dem Grundstück seines Vaters und gehören zu einer Riesenpflanzengruppe, von der wir regelmäßig super leckere Früchte bekommen. Ich versuche es mal mit dem Pinsel und werde berichten!
Re: Pitayas pflanzen
Verfasst: Di 12. Aug 2025, 19:05
von Cortado
Wenn es "an der Quelle" Früchte gibt, sind das doch sehr gute Voraussetzungen! Gegebenenfalls noch mal nachfragen (lassen), was dort für die gute Ernte gemacht wird.
¡Hasta luego!
Wolfgang