Die Rossis auf Reisen

[Frau Rossi]

Der Herbst ist da und wir sind bald weg! Nächsten Samstag startet unsere Reise hier in Bamberg. Am 24.10. legt die Ciudad de Valencia in Cadíz ab, hoffentlich mit uns an Bord. Bevor wir in See stechen, sind drei Übernachtungen erforderlich. Eine in Chantelle, eine in Burgos und eine weitere in El Puerto de Santa Maria nahe bei Cadíz, das war leider nicht anders zu legen. Bei unserer ersten Reise im Januar 2023 fuhren wir mit Olsen ab Huelva und die Fähre legte um 22 Uhr ab (laut Plan, es war dann aber doch weit nach 1 Uhr), sodass wir am Ablegetag noch bequem von Burgos anreisen konnten. Dieses Mal halt nicht, dafür müssen wir nicht in Teneriffa aussteigen und quer über die verbaute Insel reisen, um dann mit der Schnellfähre nach La Palma überzusetzen. Mein Gästezimmer hier ist seit Tagen eine Packstation, in der abwechselnd der Wäscheständer oder das Bügelbrett steht. Heute habe ich die Hundekiste gepackt unter den argwöhnischen Blicken des Tiers. Wenn ich es schaffe, versuche ich hier ein kleines Reisetagebuch zu schreiben und ein paar Fotos zu posten. Zunächst aber krasse Logistik, mit der man auch niemanden langweilen möchte. Bis bald!

[nils.k]

Gute Reise!!
El Puerto de Santa Maria hatten wir auch als letztes Etappenziel vor der Fähre.

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[Lee]

Ein Reisetagebuch wäre wirklich fein!

[mrjasonaut]

Au jahh. Spannend. Bitte berichten. Gute Reeeiiissssseeeeee!

[Frau Rossi]

@Nils: genau dieses Hotel habe ich auch gebucht. Toll!

[Toni]

Gute Anfahrt! Gerne von den Etappen berichten!

[Frau Rossi]

Wie auch vor der letzten Abfahrt war ich die Woche vorher ziemlich entspannt, da ich einfach früh genug mit den Überlegungen und dem Packen begonnen hatte. Allerdings gab es, wie auch beim letzten Mal, circa 2 Stunden, in denen ich KOMPLETT UNENTSPANNT war und zwar betraf das die Phase, wo ich den Mann mit seinem Zeug holte (wir wohnen getrennt) und sah, was er noch alles so eingepackt hatte. Mit einem beinahe zur Hälfte beladenen Caddy fuhren von ihm zu mir und spielten dann circa 1 Stunde Tetris, bis alle Sachen glücklich untergebracht waren. Darauf einen Dujardin!

Die letzten Handgriffe sind also getan, der Wecker steht auf halb 6 und um 7 werden wir im Auto sitzen und die erste Etappe nach Chantelle in Angriff nehmen. Laut Google Routenplaner sind das 888 km und veranschlagt sind 09:01 Std. Auf die eine Minute wird offenbar Wert gelegt, Rechenmaschinen sind halt so. Wie auch beim letzten Mal werden wir bei Bad Krozingen einen Tank- und Gassistop von circa einer Stunde einlegen und das Tier zum letzten Mal auf deutschen Boden kacken lassen. Geplante Ankunft im Maison Port-Bonheur dann so gegen 20 Uhr.

[mrjasonaut]

Frau Rossi hat nen Plan.

Der Apple kann zu Hause bleiben. Braucht kein Mensch und frisst nur Strom.

Sonst: Gute Nacht, Rossis. Buena Sera oder ähnlich.

[Husi]

Gute Reise
Da kommt ihr in Bad Krozingen fast bei uns vorbei

[Frau Rossi]

Und los gehts!

[Toni]

Gute Fahrt. Das klingt doch gut geplant/ geordnet.

[SPC_Paule]

Wie auch beim letzten Mal werden wir bei Bad Krozingen einen Tank- und Gassistop von circa einer Stunde einlegen und das Tier zum letzten Mal auf deutschen Boden kacken lassen.

Das kommt mir nicht in die Tüte !



Gutes Sitzfleisch wünsche ich Euch trotzdem

Gruss Paul aus El Paso

[Lee]

Mika dürfte der Star des Reiseberichts werden.

[GriffX]

Ich hoffe, hundi fühlt sich auch so.
Gute Fahrt ohne größere Schwierigkeiten wünsche ich euch.

[SPC_Paule]

Wie läuft‘s denn so ?

Seid Ihr weiter „on track“ oder wollte der Hund nach seiner letzten Pause auf deutschem Boden nicht mehr einsteigen ?

Gebt mal Eure Position durch, dann lassen wir Euch herbeamen

Gruss

Paul aus el Paso

[Frau Rossi]

Also ich glaube, ich habe da meinen Mund etwas zu voll genommen bzw. hatte erhofft, am Abend immer ein paar Sätze schreiben zu können, aber irgendwie hat sich das nie so ergeben, oder ich war einfach zu groggy. Dann wieder Ambitionen gehabt (auf der Fähre), dafür aber schlechtes Internet. Ich versuche, das noch nachzuholen! Momentan lassen wir Lanzarote gerade hinter uns und steuern Fuerteventura an. Bislang lief alles super und die Überfahrt ist sehr ruhig. Anbei ein Foto von vorhin: Sonnenuntergang hinter Lanzarote.

[Frau Rossi]

Etappe 1: Bamberg-Chantelle

Hier gibt es noch nicht viel zu berichten, außer, dass es, wie immer, auf Deutschlands Autobahnen ausgesprochen ätzend zugeht. Zweimal wurden wir rüde bedrängt, weil wir mit 120 km/h auf der Mittelspur einen LKW überholten und für jemanden offenbar zu langsam waren. Bösartig hupend überholte er uns und scherte extrem knapp wieder ein. Ein weiterer Fahrer überholte uns gar rechts und bremste uns dann "zur Strafe" aus. Ich will gar nicht wissen, was in solchen Menschen vorgeht.

Gegen 13 Uhr erreichten wir Hausen bei Bad Krozingen. Dort gab es Benzin (fürs Auto) und Kaffee (für uns). Nette kleine Tankstelle mit freundlichem Personal. Danach eine schöne Gassirunde um abgeerntete Spargel- und Kürbisfelder. Die wegen minderer Größe auf den Feldern zurückgelassenen Kürbise eignen sich übrigens hervorragend als Apportiergeschosse für den Hund. Gut ausgepump(kin)t konnten wir und das Tier dann die zweite Hälfte der Etappe in Angriff nehmen.

Ab jetzt bis Chantelle saß ich am Steuer, daher gibt es auch leider keine Fotos, wenngleich ich hätte einige dramatische Wolkenformationen und Regenbögen hätte fotografieren können, denn das Wetter schlug heftige Kapriolen.

Dann endlich bei Müllhausen: Eintritt in eine freundlichere Reisewelt. Tempomat rein, Französisches Radio an, der Urlaub kann beginnen. 130 für Alle - so macht Autofahren Spaß. Der Bip&Go Button vom letzten Mal funktionierte noch einwandfrei. Schranken hoch. Freie Fahrt für gechillte Bürger!

Planmäßige Ankunft in Chantelle um 18 Uhr 39. Juan, der freundliche Inhaber der kleinen aber feinen Pension "La Maison port bonheur", erwartete uns bereits. "Die Einrichtung mag überraschen, aber man gewöhnt sich daran", schrieb mal jemand eine Rezension auf Google, und genau so ist es. Wie auch die letzten Male bezogen wir unser Zimmer, was ich für mich "Dungeons and Dragons" nenne. Dunkelgrau marmorierte Wände, ein riesiger Kerzenleuchter aus Stahl und ein wahnsinnig bequemes Bett.
https://www.gites-de-france.com/de/auve ... r-03g15642

Da es noch hell war, drehten wir noch eine Runde durch den malerischen Ort. In der Auvernge sieht beinahe jedes Dörfchen aus wie der Käsewerbung entsprungen, man möchte sich gar nicht mehr einkriegen. Ein Klischee jagt das nächste, wir sahen sogar jemanden mit einem Baguette unter dem Arm.

[mrjasonaut]

Ich hab erst gelesen:
"Chantelle sass am Steuer.."


*
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schanta ... mma_winken!

[Frau Rossi]

Etappe 2: Chantelle - Burgos

Gut ausgeruht, nach einem herrlichen Frühstück mit selbstgemachten Marmeladen, leckerstem Ziegenkäse und Selbstgebackenem, müssen wir uns leider auf den Weg machen. Wir haben noch eine ziemliche Strecke vor uns und möchten die Durchquerung des Baskenlandes bei Dunkelheit gerne vermeiden. Das ist uns nämlich vom letzten Mal noch ungut in Erinnerung. Außerdem haben wir eine längere Pause am Atlantik eingeplant, in Ondres. Ein Strand, an den ausnahmsweise auch mal Hunde dürfen.

Da es Sonntag ist sind die Autobahnen so gut wie leer, auch um Bordeaux herum ist nur wenig Verkehr. Gutes Durchkommen also und große Vorfreude auf die erste Atlantiksichtung! Im Vorfeld fällt schon das unglaublich zarte und dennoch strahlende Licht auf, je näher man der Küste kommt. Allerspätestens hier müsste auch bei unempfindlicheren Naturen Urlaubsstimmung aufkommen!

Da es Sonntag ist, ist der Strand leider nicht so gut wie leer und viele Familien lungern herum und genießen das schöne Wetter. Lenkdrachen knattern am Himmel. Dennoch schaffen wir es, ein freies Plätzchen zu finden und uns eine zeitlang der Schönheit des Moments hinzugeben. Noch ein kleiner Drink in einer der Strandbars, dann geht es auch schon weiter. Am Horizont droht baskisches Gefels mit seiner unverkennbaren Shilouette. Da müssen wir durch!

Ich kurve uns also tapfer durch, rein in den Tunnel, raus aus dem Tunnel, langsam dämmert es. Gottseidank kein Regen, so wie beim letzten Mal. Die Beschilderung längs der Autobahn mit den lustigen aber unaussprechlichen Ortsnamen steht hier im vollen Kontrast mit der unerbittlich engen und kurvigen Straßenführung. Kurz bevor es finster wird, muss doch nochmal der Mann ans Steuer, da ich nachts nicht mehr gut sehe. Das letzte Stück nach Burgos zieht sich elendig in die Länge, wir wollen einfach nur noch in unserem Hotel ankommen, was strategisch äußerst günstig liegt, nämlich gefühlt direkt auf der Autobahn.

Das Hotel Ciudad de Burgos ist eine Spezies für sich und verdient eine eigene, kleine Würdigung.

[Frau Rossi]

Hotel Ciudad de Burgos

Normal meide ich solche "Paläste", aber das Hotel liegt so verführerisch günstig, dass wir es einfach buchen mussten. Keine Ahnung, wann das Teil erbaut wurde, aber es erfüllt alle Kriterien der Postmodernen Architektur, so tippe ich mal auf Ende 80er. Ein ekklektizistisches Durch- bzw. Nebeneinander mit herrlichsten Stilblüten. Ein Augenschmaus. Der Auftrag an den Innenarchitekten lautete wohl: richten sie die Lounge im normannisch-arabisch-byzantinisch-asiatischen Stil mit Reminiszenzen an die 50er ein und vergessen Sie dabei den Feuerlöscher nicht!

Die Fotos sind vom letzten Mal. Noch einmal wollte ich meinen Speicher nicht damit vollmüllen.