Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Die Botanisiertrommel der Insel und der ganzen Kanaren
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Birigoyo
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Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von Birigoyo »

Als Liebhaber besonders der kanarischen Banane blutet mir das Herz.
Von "Radio Murión" , einem Twitteraccount, wird gestern Abend ein Filmchen gepostet,
aus dem diese Bilder stammen. Ist angeblich auf La Palma.
Werden Bananen jetzt einfach entsorgt wenn sie keine guten Marktpreise erzielen?
Screenshot 2023-09-14 090939.jpg
Screenshot 2023-09-14 090849.jpg
https://twitter.com/Radio_Murion/status ... 2734433293
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von Birigoyo »

El Apuron schreibt einen Kommentar hierzu, von Gestern.

https://elapuron.com/noticias/economia/ ... icultores/
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von elhierron »

mein lieber Birigoyo das war auch in der Vergangenheit schon öfter der Fall, darum hat man ja versucht was anderes daraus zu machen, eine der staatlichen Firmen war damit beauftragt:

fritierte Chips / Muß / Konzentrat zum Süßen / ...


was ich nicht verstehe warum die Genossenschaften es nicht schaffen die Kanarischen Bananen auf dem Kontinent zu etablieren ... selbst die ECO Ware findet man nicht ..... Wahrscheinlich ist es so wie im verlinktn Artikel beschrieben, die verdienen ihr Geld mit Dünger und Pestiziden die sie an die Bauern verkaufen und die Bauern sind denen egal
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von Birigoyo »

Tja, es müsste doch möglich sein die kanarische Banane, welche den mittel-und südamerikanischen Sorten aromatechnisch
deutlich überlegen ist, adäquat in der EU zu vermarkten.
Auch wegen der vergleichsweise kurzen Transportwege.
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Kurt
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von Kurt »

Das Problem ist einfach der Erzeugerpreis. Wenn der Bauer hier 30 Cent bekommt fürs Kilo, das Zeug dann aber 4 € im Laden kostet, dann läuft was falsch. Der Punkt ist, dass die Dollar Banane wahrscheinlich keine 10 Cent kostet. Der kurze Transport fällt gar nicht so ins Gewicht. Das Verladen kostet mehr. Wahrscheinlich sind die etablierten United fruits Transportwege sogar billiger, weil die ganz Europa versorgen. Wir sind aber in Europa und da kann man den Hersteller nicht mit einem Hungerlohn abspeisen. Wenn beim Dino lokale Bananen für 2 € im Regal stehen, dann läuft was falsch. Es sind die Händler, die ihren Schnitt machen. Wobei es den Bananen Bauern nicht wirklich schlecht geht. Die kommen schon durch.
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rapunzel
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von rapunzel »

Birigoyo hat geschrieben: Do 14. Sep 2023, 21:00 Tja, es müsste doch möglich sein die kanarische Banane, welche den mittel-und südamerikanischen Sorten aromatechnisch deutlich überlegen ist, adäquat in der EU zu vermarkten.
Auch wegen der vergleichsweise kurzen Transportwege.
Die können doch preislich nicht konkurrenzfähig sein gegenüber dem südamerikanischen Massenprodukt. Dann nimmt es die Kundschaft nicht in ausreichender Menge an und es ist allenfalls ein Nischenprodukt für ein paar Freaks. So ähnlich wie Kleidung die in Europa hergestellt wird statt in Asien.

Ich leiste mir die kanarischen Bananen manchmal als persönlichen Luxus, aber ich denke jedesmal, ein bisschen bekloppt ist es ja schon, Bananen für 5€ das Kilo zu kaufen.
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von wieseldude »

Wer Sehnsucht nach kanarischen platanos hat - hier gäbe es die Möglichkeit, welche direkt zu bestellen: https://www.crowdfarming.com/de/farmer/ ... a-mocanera
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von Birigoyo »

rapunzel hat geschrieben: Fr 15. Sep 2023, 20:48 Die können doch preislich nicht konkurrenzfähig sein gegenüber dem südamerikanischen Massenprodukt. Dann nimmt es die Kundschaft nicht in ausreichender Menge an und es ist allenfalls ein Nischenprodukt für ein paar Freaks. So ähnlich wie Kleidung die in Europa hergestellt wird statt in Asien.

Ich leiste mir die kanarischen Bananen manchmal als persönlichen Luxus, aber ich denke jedesmal, ein bisschen bekloppt ist es ja schon, Bananen für 5€ das Kilo zu kaufen.
Die Qualität der Kanarischen Bananen ist ungleich höher als die der südamerikanischen.
Dafür zahle ich gerne den höheren Preis.
Ein Nischenprodukt sind sie sowieso, allein aufgrund der geringen Anbaufläche im Vergleich zu Mittel -und Südamerika :mrgreen: .
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rapunzel
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von rapunzel »

Klar, wer die Qualität zu schätzen weiß ist bereit einen höheren Preis dafür zu zahlen. Du z.B., ein paar andere auch. Ich kaufe die Bananen gelegentlich für 5€/kg über Crowdfarming und freu mich dass es wenigstens diese Möglichkeit gibt. Aber der Kundenkreis ist denke ich zu klein, als dass sich ein Einzelhändler in Mitteleuropa das Risiko eines solchen Produktes ans Bein binden würde. Das scheint schon bei Produkten die lange lagerfähig sind schwierig zu sein. Der Shop über den ich zuhause immer das Teneguía Salz gekauft habe, hat kürzlich gemailt dass sie den Geschäftsbetrieb einstellen müssen.
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von elhierron »

Revolutionär: Blaue Bananen!
blue.jpg
Klassischerweise sind Plátanos gelb. Doch Eduardo Leon, der 1977 auf La Palma das Licht der Welt erblickte, baut jetzt auch andersfarbige an. Rund 80 Pflanzen mit blauer Schale der Sorte Musa Blue Java hat er schon kultiviert. Laut dem Plátanero haben sie einen köstlichen Vanillegeschmack. In der Zeitung El Español berichtet er auch von roten Bananen…
blue II.jpg
https://www.elespanol.com/reportajes/20 ... 747_0.html



Quelle: https://lavastein.org/la-palma-nachrich ... ember-2023
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von Toni »

Hat jemand die schon in/auf Läden/Märkten entdeckt?
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von Palmaregi »

Rote Bananen habe ich gestern im Hiperdino El Paso gesehen. Bunte Bananen? Sind mir irgendwie suspekt :gruebel:

Irgendwas muss man damit (Saatgut, Pflanzen) ja wohl anstellen, damit die Farbe entsteht, wenn auch nur blass.
Die Natur stellt keine Fragen und beantwortet auch keine. Sie hat längst ihren Entschluss gefasst.
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von Birigoyo »

Rote Bananen habe ich gestern im Hiperdino El Paso gesehen.
Genau dort habe ich sie gestern auch gesehen.
Diese Sorte ist zum Beispiel auf den Kapverden weit verbreitet.
Wird gerne zusammen mit Grogue (Kapverdischer Zuckerrohrschnaps) als Nachtisch gereicht.
Diese Banane ist in meiner Erinnerung etwas gehaltvoller als die Gelben.
Wobei es bei den Gelben natürlich auch Unterschiede gibt.
Die Kanarische ist für mein Empfinden schon deutlich gehaltvoller und Aromareicher als die Amerikanischen.
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von Lee »

Interessant fand ich die vielen verschiedenen Bananensorten die auf Madeira angebaut werden. Da gibt es z.B. Apfel-Bananen und dergleichen. Warum nicht einmal mit anderen Sorten experimentieren. Wobei die kanarische Banane schon ausgesprochen lecker ist. :thumbup:
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von elhierron »

https://news.la-palma-aktuell.de/2023/0 ... -nicht-so/


noch einige zusätzliche Informationen von Simon Märkle zu den "blauen":

Bleibt nicht so

Das mit der Nachrichtenlage ist etwas kompliziert. Da gibt ein Landwirt der Nationalen Zeitung El Español ein Interview, das am 17. September erscheint. Da geht es um La Palma und Bananen, also genau unser Ding, aber hier auf der Insel kommt nichts an. Maikel Checón von eltime.es scheint das aber gelesen zu haben und hat die Geschichte aufgegriffen und nun ebenfalls berichtet. Wir haben nun hier blaue kanarische Bananen. Also 80 Pflanzen mit der Sorte „Musa blue java“ gedeihen unter der Regie des Landwirtes Eduardo León hier auf der Insel. Der gebürtige Palmero kultiviert nach eigener Aussage 14.000 Bananenpflanzen der normalen Sorte und einige rote Bananen. Die sind gar nicht so selten hier auf der Insel und landen aber meist nicht im Supermarktregal, sondern man bekommt die von jemandem in die Hand gedrückt, der die anbaut. Das mit den blauen Bananen ist aber nicht irgendeine gesponnene Aktion eines einzelnen Landwirts, sondern da hängen die Föderation der Landwirtschaftsgewerkschaften Teneriffas (Fast) und die Unternehmen Cultivos y Tecnología Agraria de Tenerife (Cultesa) mit drin. Das Ganze wird auch nicht ins blaue hinein ausprobiert, sondern da wird Labortechnisch dran gewerkelt. Die Setzlinge wurden unter Laborbedingungen in einem geheimen Projekt auf Teneriffa gezogen und stammen von einer Baumschule aus Teneriffa, die auf exotische Früchte spezialisiert ist. Nachdem die aus Asien stammende Pflanze auf Virenfreiheit untersucht wurde, wurde sie dann gepflanzt. Allerdings und das ist nun wichtig zu wissen, die Dinger bleiben wohl nicht blau, sondern verfärben sich von blau zu gelb, wenn sie reifen. Schuld daran sind Wachse, die in der Schale sitzen. Das ist aber auch nicht wirklich ein kanarischen Alleinstellungsmerkmal, dass es nun auch schlumpffarbene Bananen gibt, in Südostasien werden die schon länger angebaut, aber auch in Mittelamerika und auf Hawaii. Diejenigen, die das Produkt hier in den Markt einführen und von El Español interviewt wurden, sind natürlich der Meinung, dass die blaue Banane nichts Gewöhnliches sei. Ein Vanillearoma soll sie besitzen und das Fruchtfleisch sei weich und samtweiß. Wichtig und das betont Leonardo Amador, Doktor der Biologie und in Diensten von Cultesa sei, dass es sich um ein absolut natürliches Produkt handeln würde, die blaue Farbe habe nichts mit Gentechnik zu tun. Zudem die ja im Reifungsprozess eh verschwindet. Im Gegensatz zu den roten Bananen. Die sind in unreifem Zustand nämlich schwarz und hellen dann ins rötliche auf. Ein Etikett um die Banane zu verkaufen, hat man auch bereits, wer soll denn sonst, im vollreifen Zustand, die Besonderheit erkennen.


wirklich schade dass die roten Bananen nicht angeboten werden, die sind nämlich deutlich leckerer als die normalen gelben, ebenso die (sehr)kleinen nach Apfel schmeckenden. In Asien bekommt man beide Sorten und viele andere mehr an jeder Ecke
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Re: Plátanos - was geht ab auf La Palma?

Beitrag von nils.k »

Man hat ja gute Gründe dafür, dass es weltweit praktisch nur noch Cavendish-Bananen gibt. Die Klone der chinesischen Bananenstaude, die der Gärtner des Duke of Devonshire 1830 in einen nordenglischen Gewächshaus anpflanzte, machen inzwischen weit über 90% des gesamten Anbaus und fast 100% des Welthandels mit Bananen aus. Alle diese Bananen sind genetisch identisch, unfruchtbar und können nur vegetativ vermehrt werden. Früher hatten Bananen mal Kerne (und davon richtig viele und große), wie man auf historischen Gemälden sehen kann. Die würden heute keine Käufer mehr finden.
Bananenpit Lange Mare.jpg
Cavendish-Bananen sind sehr gut zu transportieren, können grün geerntet und im Importland stundengenau gereift werden. Alle Früchte einer Staude werden gleichzeitig reif.

Wie das bei allen Klonen ist, sind die Cavendish-Stauden aber enorm anfällig für Schädlinge. Der Pilz Fusarium oxysporum breitet sich seit einigen Jahren in Asien rasant aus und hat das Potential, sämtliche Anpflanzungen weltweit zu vernichten.
Es ist also höchste Zeit, sich wieder auf regionale Bananensorten zurückzubesinnen. Doch die sind eben nicht so perfekt in Form und Größe, müssen sehr viel vorsichtiger gehandhabt werden und/oder können nicht so gut nachgereift werden. Für den heimischen Markt der Anbauländer sind sie immer eine sehr gute Alternative. Doch die Hauptabnehmerländer sitzen in Europa. Ob es einzelne Sorten in großem Maßstab bis dorthin schaffen, ist noch längst nicht klar.
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La paz comienza con una sonrisa.
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