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Am nächsten Tag ging es dann mit der kleinen Schnellfähre nach Praslin. Die knapp dreißigminütige Überfahrt verlief ruhig und ereignislos. Die mit 38 Quadratkilometern zweitgrößte Insel des Archipels empfing uns mit gutem Wetter und einem sehr netten und auskunftsfreudigen Mitarbeiter der Mietwagenfirma der sich viel Zeit für uns nahm. Damit wurde nach dem Besuch der entspannten Fahrrad-Insel La Digue wieder das auf den Seychellen so latent nervige Thema der schmalen, von tiefen Wassergräben begrenzten Straßen präsent. Aber natürlich gab es auf dieser 8000 Einwohner zählenden Insel längst nicht so viel Verkehr wie auf der Hauptinsel Mahé wodurch das Thema etwas entschärft wurde. Zudem hatten wir mittlerweile ja schon etwas Erfahrung gesammelt. Aber einige etwas stressige Situationen galt es auch auf Praslin zu meistern.
Da wir den noch recht jungen Tag noch nutzen wollten, drückten wir nach der Mietwagenübernahme etwas auf die Tube und schauten uns den eigentlich unspektakulären, aber irgendwie recht nett wirkenden Hafenort Baie St. Anne, der in einer weiten Bucht liegt, nicht weiter an und steuerten sofort den nächsten Supermarkt an um unsere Bestände wieder aufzufüllen. Daher blieb für Fotos auch keine Zeit. Nach dem Einkauf starteten wir zügig gen Westküste wo wir erstmals in diesem Urlaub eine Unterkunft mit direktem Meerzugang hatten auf die wir wegen dieser Lage schon sehr gespannt waren. Die Strecke führte uns sofort in die Berge und durch herrlichsten tropischen Urwald. Das ging ja schon einmal gut los! Als wir dann an unser Unterkunft an der Grande Anse ankamen gab es allerdings einen ordentlichen Dämpfer. Wir wurden dort von einem heftig stürmischen Wind empfangen, so dass man kaum die Autotür öffnen konnte. Und dieser Wind sollte dort in ähnlicher Stärke für die allermeiste Zeit unser Begleiter sein. Wir waren in der Jahreszeit des Südostpassats auf den Seychellen, was eigentlich sehr angenehm war da fast immer ein Wind wehte der die Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit zumindest in Meeresnähe sehr erträglich machte. Nur hier mußte so etwas wie ein heftiger Fallwindeffekt herrschen, der den Passat enorm verstärkte. Nur einen Kilometer entfernt blies an diesem in Südwestlage, also in Richtung des Passats ausgerichtetem Küstenabschnitts, zwar auch Wind, aber längst nicht so heftig. Das kleine Haus war zwar gut eingerichtet und geräumig, aber den Außenbereich mochte man bei diesem Wind kaum nutzen. Und der sehr nahe Strand war durch den erhöhten Wasserstand recht schmal und durch den Wind mit allerlei Seegrass bedeckt, so dass man sich dort auch nicht aufhalten mochte. Die Gesichter der Gäste der anderen zwei Häuser dieser kleinen Ferienanlage sprachen auch Bände: Ein ungläubiges Staunen darüber wo man denn hier gelandet sei war ihnen ins Gesicht geschrieben. Dieser Ort passte so gar nicht zu dem Bild was man von einem "tropischen Inselparadies" hatte. Seychellen Profis hätten bestimmt gewußt, dass man diese Ecke zu dieser Jahreszeit lieber meiden sollte. Zur windstillen Jahreszeit könnte das aber durchaus eine gute Unterkunft sein.
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Leider schützten diese Plastikplanen nur vor dem Regen. Man wurde dort trotzdem halb weggeblasen weswegen wir die Terrasse nur selten nutzten. Und auch die Sitzplätze in Strandnähe wurden von uns und den Gästen nur ganz selten frequentiert.
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