Nach unserem Besuch der Grande Anse fuhren wir an der Küste weiter nordwärts und erreichten den Morne Seychellois National Park. Dieser Park bedeckt knapp 30 % der Fläche Mahes und ist landschaftlich und botanisch sehr abwechslungsreich, da er Küstengebiete inklusive Mangrovenwälder und Lagunen, dichte Regenwälder, Bachläufe, Schluchten, Bergkuppen und steile Granitklippen umfasst. Oberhalb von 600 m Höhe geht der Regenwald in Nebelwald über, eine Vegetationszone die man aufgrund der eher überschaubaren Höhe der einzelnen Seychelleninseln außerhalb von Mahé nur noch auf der sehr dünn besiedelten, ursprünglichen Insel Silhouette findet.
Nach kurzer Fahrt entlang der Küste bogen wir auf die Sanssouci Road ab die durch die Berge und den Nationalpark hinüber zur Ostseite führt. Die schmale und steile Straße führt durch üppigsten Regenwald und bietet einige schöne Ausblicke. Es fehlen aber ein wenig die Haltebuchten oder Miradore um sie in Ruhe genießen zu können. Einen Stopp legten wir dann allerdings in Venn´s Town, auch Mission Lodge genannt, ein, wo man die Ruinen einer alten Plantage besichtigen kann. Hier wurde von Sklaven in Zwangsarbeit Vanille und Kakao angebaut. Nach Abschaffung der Sklaverei durch die englischen Kolonialherren wurden hier die Kinder der früheren Sklaven von Missionaren unterrichtet, daher auch auch der zweite Name Mission Lodge. Zudem soll es auf dem Gelände auch einen schönen Aussichtspunkt geben.
Das Wetter und die Sicht verschlechterten sich zwar zusehends, aber diesen kleinen Rundgang wollten wir uns nicht entgehen lassen. Da das Gelände als kulturelle Gedenkstätte eingestuft wird, wird von Touristen zur Erhaltung ein kleiner Eintritt genommen. Nancy fragte aufgrund des Wetters am Eingang den Wärter ob man denn heute überhaupt am Aussichtspunkt was sehen würde? Seine lapidare und eher ungewöhnliche Antwort lautete: Ihr geht rein, schaut, und wenn Ihr was gesehen habt, zahlt Ihr den Eintritt....wieder so ein freundlicher und entspannter Seychellois! Und natürlich zahlten wir gerne, und hätten auch gezahlt wenn wir nichts gesehen hätten.
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Als erstes bekamen wir schon einmal schöne Ausblicke über den tropischen Regenwald geboten. Sehr schön anzuschauen fanden wir immer wieder die mächtigen, aber grazilen Schirmakazien die sich vielerorts aus dem Wald erheben.
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Von den Gebäuden war leider nicht viel mehr als die Grundmauern erhalten, aber die riesigen, alten Bäume und die Stimmung des Geländes waren allein schon den Eintritt wert.
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Und auch vom Blick vom Aussichtspunkt der 1972 von Queen Elizabeth der II. bei einer Tasse Tee eröffnet wurde, als die Seychellen noch zum britischen Empire gehörten, bekamen wir nur ganz kurz etwas zu sehen, und nicht gerade bei schönem Licht. Kurz darauf zog es völlig zu und Nieselregen setzte ein.
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