Seychellen

Alles was noch übrigbleibt hier rein. Resteverwertung sozusagen.
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

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Und auch dieses mal war der Schauer nach etwa 10 Minuten durchgezogen und wurde von einem herrlich intensiven Licht abgelöst. Diese zauberhafte Lichtstimmung hielt glücklicherweise eine Weile an und gewährte im Gegenlicht auch schöne scherenschnittartige Ausblicke auf das sehr nahe Praslin, das benachbarte Curieuse, auf das rechts gelegene und schon entferntere Aride, sowie die gut 40 Kilometer entfernte und hinter Praslin gelegene Hauptinsel Mahé.

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Der Besuch der Anse Servere war Liebe auf den ersten Blick für uns und es sollte nicht unser letzter Besuch gewesen sein.
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Nach diesem tollen Strandbesuch entschieden wir uns trotz des schon fortgeschrittenen Nachmittags noch für eine weitere Erkundung der Gegend. Schon nach ein paar Minuten Fahrt erreichten wir die Nordspitze und sahen unter uns eine kleine äußerst idyllische Bucht, die aber nach einem längeren Besuch schrie und somit von uns erst einmal links liegen gelassen wurde. Fast direkt im Anschluß daran wurde uns dann aber schon das nächste willkommene Strand-Highlight präsentiert, und dazu vom Charakter her sogar noch ganz anders als bisher. Wir erreichten einen einsamen, wildromantischen Küstenabschnitt, die Anse Gaulettes.

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Dieser Strand vermittelte einen viel herberen Eindruck als die anderen die wir zuvor gesehen hatten. Und auf den ersten Blick konnte man ihn fast in viel nördlicheren Gefilden verorten. Die reizvollen alten Baumskelette die den Strand säumten erinnerten mich beispielsweise spontan an den wundervollen Darßer Weststrand.

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Wie zuvor schon die Anse Severe bot auch dieser Strand wieder dieses intensive Archipel Gefühl, was ich auch an der Zentralgruppe der Azoren so schätze. Auch hier schienen einige der Nachbarinseln zum greifen nah, dieses mal waren es die nur sechs Kilometer entfernten Schwesterinseln Petite Soeur und Grande Soeur, sowie das noch nähere Félicité und Marianne.

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Mich faszinieren solch alte, fast wie versteinert wirkende Baumskelette immer wieder, da die Bäume durch sie selbst viele Jahre nach ihrem Tod noch fast wie lebendig wirken.

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Blick auf Félicité und Marianne (rechts dahinter). Auf Félicité, der etwas größeren der beiden Inseln soll es noch ein Dorf mit 50 Einwohnern geben. Und 2016 soll dort zudem ein Hotel eröffnet haben.

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Mich hat dieser Strand schwer begeistert, wieder mal wie schon häufiger auf den Seychellen ein Ort ganz nach meinem Gusto! Und La Digue hat selbst an diesem doch eigentlich nur halben Tag den wir durch die Anreise zur Verfügung hatten, gleich mächtig was geboten.
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

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Ein zusätzlicher Faktor warum wir uns auf La Digue sofort sehr wohl fühlten war unsere Unterkunft. Schon beim Empfang durch unsere Gastgeberin hatte man sofort das Gefühl dass die Anlage mit Liebe und Herzblut geführt wird. Allein schon die Veranda des Rezeptionshauses (oben) war ein mit Liebe zum Detail gestalteter Wohlfühlort und die Häuser des Guesthouses waren wirklich sehr gut ausgestattet und eingerichtet.

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Schön war auch der Garten der Anlage der von allerlei Vögeln und frei umherlaufenden Hühnern bevölkert war. Und die großzügige überdachte Veranda bot bei den immer wieder vorkommenden tropischen Regenfällen einen sicheren Schutz und war ein super Ort für das morgendliche Frühstück oder den abendlichen Tagesausklang.

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Unsere Insel-Scheesen....

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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Die kreolische Gastgeberin kümmerte sich rührend um die Gäste und sorgte mit ihrer herzlichen Art für eine echte Wohlfühlatmosphäre. Ganz anders wirkte hingegen ihr Mann. Er war ein echter Schweiger der sich ein wenig um den Garten kümmerte, aber ansonsten stundenlang auf einer Gartenbank sitzen und im positiven Sinn Löcher in die Luft starren konnte. Wenn man vorbei ging nickte er immer kurz freundlich um danach sofort wieder in seinen fast meditativ wirkenden Zustand zu verfallen. Man sah auf den Inseln durch den kreolischen Genmix viele interessante Gesichter aber am "wildesten“ und ausdrucksstärksten empfand ich die Gesichter der Seychellois die aus einer schwarzafrikanischen, europäischen und indischen Familiengeschichte entstammten. Er gehörte zu dieser Gruppe.

Es gab auch seitens des Guesthouses das Angebot das man täglich gegen einen Aufpreis auf der sehr schönen Veranda der Rezeption frühstücken könnte. Dieser Service kam aber für uns nicht infrage da wir täglich zum Frühstück ausschließlich Müsli mit den leckeren Früchten vom Markt der Insel verputzten. Interessanter war da schon das dreigängige Dinner für 35 Euro pro Person das uns unsere Gastgeberin schon bei der Ankunft ans Herz gelegt hatte. Zubereiten würde es ihr Mann. Nachdem ich ihren Mann die nächsten Tage immer wieder seelenruhig im Garten sitzend gesehen hatte, wuchs in mir unerklärlicher Weise irgendwie das Gefühl, dass wir dieses Essensangebot unbedingt in Anspruch nehmen sollten. Stille Wasser sind tief, und dieser Typ roch förmlich nach großartiger Küche. Und manchmal hat man einfach den richtigen Riecher......Das Menü war wirklich unfassbar lecker und opulent. Als ersten Gang gab es einen für uns ungewohnten Salat der aus Blattsalat, tropischen Früchten und geräuchertem Fisch bestand. Super. Der Hauptgang bestand dann aus zwei völlig verschieden Gerichten. Ein Fischgericht bestehend aus exzellent gegrilltem und sehr schmackhaften lokalen Fisch aus der Red Snapper Familie (es soll laut Koch aber keiner gewesen sein) im lockeren Kräutermantel mit Reis. Das war der beste Fisch den wir seit vielen Jahren gegessen haben. Das andere Hauptgericht war ein scharfes und mürbe gegartes indisches Hühnercurry auf Knochen mit Kartoffeln was auch absolut zum reinlegen war. Davon aßen wir allerdings aufgrund der riesigen Fischportion, die kaum zu schaffen war nur wenig und ließen uns den Rest für den nächsten Tag einpacken. Und auch kalt schmeckte es am nächsten noch unglaublich gut. Als Nachtisch gab es dann ein sehr leckeres Mango/Passionsfrucht Mousse. Dieses Essen in Verbindung mit der schönen Abendstimmung auf der Veranda führte wirklich zu einem zauberhaften Erlebnis. Sehr, sehr selten gehören Abendessen zu unseren absoluten Urlaubs Highlights - Naturerlebnisse sind uns normalerweise noch wichtiger - aber dieses mal war eine Ausnahme. Was für ein kulinarischer Abend!

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mrjasonaut
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Re: Seychellen

Beitrag von mrjasonaut »

Fisch im Mantel.
Was bist Du nur für ein Gourmet.

:tapa:
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Toutes choses sont dites déjà; mais comme personne n’écoute, il faut toujours recommencer. André Gide
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Gourmet? :lol:

Mir reicht mit Liebe zubereitete Hausmannskost völlig aus. :grin:
Auf La Digue waren wir in keinem einzigen Restaurant, wobei das besagte Essen jedes Restaurantessen was wir auf den Seychellen hatten weit hinter sich gelassen hat. Obwohl wir vor allem auf Mahé einige male sehr lecker gegessen haben. Auf La Digue gab es eine gute Auswahl an Take-aways und da haben wir gleich ein gutes erwischt wo wir Stammgäste wurden. Dort hat man für ca. 8 Euro leckere, täglich wechselnde Currys und einen Nachtisch bekommen. Das war super und man konnte dort auch gut draußen sitzen.

Insgesamt haben wir zu je einem drittel der Tage selbst gekocht oder waren in Restaurants oder Take-aways. So haben wir einiges an Geld gespart......Die Seychellen sind ein eher teureres Reiseziel. ;)
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abachwi
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Re: Seychellen

Beitrag von abachwi »

an die Take-aways kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. Die waren alle sehr gut und günstig.
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Am nächsten Tag wollten wir die Südostküste besuchen wo man eine kleine Wanderung die von Bucht zu Bucht führt unternehmen kann. Dazu folgten wir der einzig nennenswerten kleinen Straße die die Insel einmal in ihrer Gänze durchsticht. Anfangs ging es entlang von Häusern und einem sumpfigen Regenwald-Naturschutzgebiet, der La Digue Veuve Reserve in der die letzten Exemplare des sehr seltenen Seychellen Paradiesschnäppers geschützt werden. Ich wäre gerne mal durch diese Sumpfgebiet gewandert, aber irgendwie passte es nie so richtig und Nancy riss sich eh aufgrund der vielen Mückenstiche die sie schon plagten nicht sonderlich um den Besuch dieses Feuchtgebietes.

https://de.wikipedia.org/wiki/Seychelle ... %C3%A4pper

Fotos habe ich von der Fahradtour fast keine gemacht, da wir auf dieser vier Kilometer langen Strecke die auch ein paar kurze, aber steile Anstiege überwindet bei diesem schwül heißen Tropenwetter lieber nicht unseren Rythmus verlieren wollten. Zwei Abschnitte waren so steil und schweißtreibend, dass wir mit unseren Scheesen kapitulierten und lieber schoben. Einzig bei einer kleinen Felsenkapelle hielt ich zwischendurch kurz an und machte ein paar Fotos.

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Nach diesem eigentlich gar nicht langen, aber für uns als Bewohner der Norddeutschen Tiefebene doch eher ungewohnten Ritt, waren wir froh als es wieder bergab ging und sich der Indische Ozean mit ordentlichem Getöse ankündigte. Und wir wurden nicht enttäuscht von der Grand Anse!

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Wieder so ein weiter feinsandiger, naturbelassener und von Granitfelsen eingefasster Strand der uns langsam verstehen ließ, warum so manch weit gereister World Traveller (zu denen wir uns nicht zählen dürfen) der Meinung ist, dass es strandtechnisch nichts bezaubernderes auf der Welt gibt als die Seychellen, sondern nur ebenbürtig schöne. Und auch wir haben noch keine schöneren Strände gesehen. Da an diesem Küstenabschnitt aber ein schützendes, vorgelagertes Riff fehlt, rollt hier eine wirklich amtliche Brandung in kurzen Intervallen an. Und in Zeiten des Südwest Monsuns (von April bis Oktober) gilt das Schwimmen hier aufgrund von starken Unterströmungen als lebensgefährlich. Viel mehr als ein kleines Tänzchen am Ufersaum ist dann nicht möglich. Aber auch ohne erfrischendes Bad waren wir hin und weg von der Szenerie.

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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Direkt an den mittleren Bereich des Strandes schließt zudem noch ein weiteres Wasserbiotop an, eine landeinwärts liegende Lagune die ebenfalls von Umengen von Granitbrocken gesäumt ist an.

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Zwischen der Lagune und dem Strand breitet sich außerdem ein prächtiger Kokosnusspalmenwald aus. Ein wirklich außergewöhnlich schöner Strandabschnitt der irgendwie fast an eine Postkartenidylle erinnerte. Aber es galt jedes mal die potentielle Fallrichtung der Kokosnüsse abzuschätzen, wenn man unter den Palmen sein Badelaken ausbreiten wollte.

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Am nördlichen Ende des Strandes suchten wir uns dann ein gemütliches Plätzchen um die traumhafte Szenerie noch einmal in aller Ruhe auf uns einwirken zu lassen bevor es zu Fuß zur nächsten Bucht weiter gehen sollte.

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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Dann machten wir uns auf den Weg zur Nachbarbucht, der Petite Anse. Anfangs ging es kurz wieder durch den schönen Palmenwald. Das Wetter war eigentlich so schön wie es der Blick auf den zumeist blauen Himmel verhieß, es war aber noch einmal wämer als an den Tagen zuvor und das ganze bei noch höherer Luftfeuchtigkeit.

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Kurz darauf ging es bergauf, da man auf dem Weg zur Petite Anse einen kleinen Bergrücken überqueren muß der die beiden Buchten voneinander trennt.

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Wir hatten uns von diesem relativ kurzen Verbindungsstück eigentlich nur recht wenig versprochen und waren dann aber völlig überrascht wie schön der Camino war. Er führte bei zauberhaften Licht durch einen schönen Regenwald und auch die Wegführung war sehr reizvoll.

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Ein angenehmer Nebeneffekt des Schattens und des schönen gedämpften Sonnenlichts war, dass sich diese schwül warmen Temperaturen so etwas besser aushalten ließen.

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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

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Immer wieder gab es idyllische Passagen auf diesem Weg die durch herrliche Vegetation führten.

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Eigentlich war man dem Ozean auf diesem Bergrücken die ganze Zeit sehr nahe und zumeist hörte man das Meer auch, aber nur ganz selten konnte man aufgrund des dichten Waldes mal einen kurzen Blick darauf erhaschen.

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Wegweiser gab es keine auf diesem Pfad nur ein paar spärlich auf die Felsen gemalte Pfeile wiesen den Weg, der aber zumeist eh klar war. Aufzupassen galt es aber trotzdem, da selbst auf der Mini-Insel La Dique schon Wanderer verschwunden gegangen sein sollen. Es wird immer wieder davor gewarnt einfach querfeldein in den Bergen zu gehen da sich unter der dichten urwaldartigen Vegetation teils unsichtbare schmale, aber tiefe Felsspalten verbergen die schon Wanderern zum Verhängnis geworden sein sollen.

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Die sehr naturnahe Wegführung des Pfades empfand ich aber auf jeden Fall als sehr schön. Sehr reizvoll waren auch immer wieder die Abschnitte des Weges die durch Felsdurchlässe und Ansammlungen von Granitblöcken führten.

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Zuletzt geändert von Lee am Di 28. Nov 2023, 21:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

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Nach einem kurzen Abstieg vom Bergrücken erreichten wir nach etwa 20 Minuten ein üppiges, dicht von Palmen, Schilf und Farnen bewachsenes Tal das auch wieder einen sehr idyllischen Eindruck machte.

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Die laute Brandung des Ozeans wurde immer vernehmbarer und nach kurzer Zeit sahen wir das Meer schon durch die Bäume des Waldes.

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Der Himmel hatte sich zunehmend verfinstert und Regen lag in der feuchten, drückenden Luft. Da kam diese alte, halb verfallene Strandhütte wie gerufen um den eventuellen Regen abzuwettern und eine kleine Pause zu machen.

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Wir holten unsere Brote raus und stärkten uns während wir den Ausblick und die intensiven Lichtstimmungen von unserem etwas runtergerockten, aber durchaus sehr stimmungsvollen Pausenplatz genossen.

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Und gerade als wir dachten, dass der Regen doch vorbeiziehen würde und uns anschickten die Bucht der Petite Anse zu erkunden, wurde es noch dunkler und ein starker Schauer begann.

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So verbrachten wir dann eine Weile unter dem alten, mittlerweile undichten Palmenwedeldach zusammen mit einer handvoll von anderen Touristen. Als der Regen aufhörte, wirkte es allerdings nicht so als wenn das der letzte Schauer gewesen wäre, so dass wir uns gegen eine weitere Erkundung dieser Bucht entschieden und den Heimweg antraten. Besonders schade fand ich es aber um die Anse Coco - die nächste Bucht - die allerdings auch nur durch eine weitere, und etwas längere Überquerung eines Höhenrückens inklusive etwas mehr Höhenmetern zu erreichen gewesen wäre. Aber es war ja auch so schon ein sehr schöner Besuch dieser Region gewesen.
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Abends besuchten wir dann mal unseren Hausstrand, der sich nur ein paar Minuten zu Fuß von unser Unterkunft befand. Wir kamen gerade noch rechtzeitig um die Abendstimmung zu genießen und wurden wahrhaft verwöhnt. Es war eine herrliche Stimmung bei ungewöhnlich ruhigem Meer. Alles war so sanft und friedlich. Überhaupt kein Lärm obwohl der Ort und ein paar Häuser ganz nah waren. Bis auf ein paar leise Stimmen von den wenigen anderen Besuchern die sich auch hier eingefunden hatten, hörte man fast nur Vogelgezwitscher und die Flügelschläge der allgegenwärtigen Flughunde die nach ihrem Tagewerk zurückkamen um ihre Schlafbäume aufzusuchen. Einfach nur schön....

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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

La Digue ist mit seinen gerade einmal knapp 10 Quadratkilometern schon die viertgrößte der bewohnten Inseln der Seychellen, was verdeutlicht wie dermaßen klein sich die Inseln des Archipels ausnehmen. Die ca. 2800 Einwohner leben zumeist im einzigen richtigen Inselort, dem an der Westküste gelegenen La Passe.

Die Zeiten in denen noch Ochsenkarren das Hauptverkehrsmittel der Insel waren sind mittlerweile auch schon einige Jahre vorbei, sie wurden durch Drahtesel abgelöst.

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Freilaufenden Kühen begegnet man allerdings immer noch in einigen Ortsteilen. Und auch die Ochsenkarren scheinen noch nicht gänzlich verschwunden zu sein. Wie sahen zumindest noch einmal solch Gespann mit dem ein touristisches Brautpaar zur seiner Hochzeit kutschiert wurde.

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Die schlicht schöne Kirche des Ortes dürfte allerdings wohl nur für wenige der Touristen als Hochzeitsort infrage kommen. Die Seychellen gelten zwar als kleines Vermählungsparadies und es gibt auf den drei Hauptinseln eine kleine regelrechte Industrie darum, aber hier wird sich von Touristen traditionell open air am Traumstrand das Jawort gegeben. Wobei wir in den drei Wochen unseres Aufenthaltes nur dieses Brautpaar auf dem Ochsenkarren gesehen haben und ein weiteres was gerade auf Praslin an einem Strand vermählt wurde.

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Zuletzt geändert von Lee am So 3. Dez 2023, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Bis auf ein paar Pickups, einigen wenigen Taxen und Golfcarts (die auch zum Transport benutzt werden) begegnet man auf den Straßen eigentlich nur Fußgängern und Fahrradfahrern, was sicherlich zu der entspannten Atmosphäre die die Insel immer noch trotz des gestiegenen Tourismus umgibt, beiträgt. La Passe ist vielleicht kein besonders schöner Ort, bietet aber aufgrund der fast völlig fehlenden Motorisierung eine ganz eigene Stimmung.

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Uns bereitete es auf jeden Fall Freude auf unseren Scheesen ganz gemütlich den bunten Ort zu erkunden der neben modernen Gebäuden teils immer noch aus selbst zusammen gezimmerten kreolischen Häusern besteht. Aus viel mehr als einer parallel zu Küste verlaufenden Hauptstraße, einigen Seitenpisten und kleinen Verbindungswegen besteht der Ort eh nicht. Alles findet sich in angenehmer Fahraddistanz.

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So richtig zum Leben erwacht der Ort aber eigentlich wohl eh nur wenn gerade eine der Fähren anlegt und die neuen Feriengäste kommen. Dann gibt es kurzfristig ein Gewusel bis alle auf ihre Lifts verteilt sind die sie zu den Unterkünften bringen sollen. Kurz danach sieht es am kleinen Hafen dann schon wieder wie auf dem unteren Bild aus. Und abends um sieben werden eh fast alle Bürgersteige hochgeklappt.

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Am nördlichen Ende des Ortes führt die Hauptstraße direkt am Friedhof vorbei.
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Die vielen tropischen Vögel und die Massen an Flughunden die man jeden Tag zu Gesicht bekam fand ich schon sehr beeindruckend, aber das Highlight schlechthin der Fauna der Seychellen sind natürlich die Riesenschildkröten. Und die Begegnung mit diesem riesigen, uralten lebenden Fossil war für uns wirklich was ganz besonderes. Vor Jahrmillionen waren Riesenschildkröten weit verbreitet auf der Welt, aber der Wandel der Zeiten, das Verschieben der Kontinente und das Auftauchen von immer neuen Feinden, ließ sie weltweit bis auf zwei sehr abgelegenen Inselgruppen, dem Galapagos Archipel und den Seychellen aussterben.

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Bis ins 18. Jahrhundert gab es sie auf den Inseln des indischen Ozeans wohl noch in großen Mengen, was Aufzeichnungen der ersten Siedler von La Réunion, Mauritius und den Seychellen belegen. Doch schon innerhalb eines Jahrhunderts wurden sie dort auf fast allen Inseln ausgerottet. Nur auf dem unbewohnten Aldabra, einem der größten Atolle der Welt, das zu den äußeren Seychellen gehört und zum Weltnaturerbe zählt, überlebten sie, ebenso auf Silhouette laut jüngsten Genanalysen, dort allerdings in sehr kleiner Zahl. Auf Aldabra soll es heutzutage wieder Zehntausende von Ihnen geben, manche Quellen sprechen gar von bis zu 150.000 Tieren! In den letzten Jahrzehnten hat man zudem auf den kleineren und dünn, oder gar nicht besiedelten Inseln der Inneren Seychellen wie Fregate, North Island, Bird Island, Curieuse usw. wieder erfolgreich Aldabra Riesenschildkröten angesiedelt und somit weitere stabile und wachsende Populationen gegründet. Damit scheint das Überleben dieser Riesenschildkrötenart erst einmal halbwegs gesichert.

Auf La Digue gibt es hingegen nur sehr wenige frei lebende Riesenschildkröten, ein Quelle sprach von etwa 50 Tieren was eventuell schon etwas hochgegriffen sein könnte. Gute Chancen auf eine Begegnung mit diesen Giganten sollte man in der Nähe der Anse Severe haben da dort ein paar von ihnen leben sollen. Und als wir zum zweiten mal dort lang radelten sah ich prompt eine der Schildkröten auf einer der benachbarten Wiesen herumlaufen. Wir hielten an und näherten uns behutsam dem riesigen Tier. Es war überhaupt nicht scheu und ängstlich, da die Tiere hier seit Jahrzehnten nichts mehr von den Menschen zu befürchten haben und mittlerweile an ihre Gegenwart gewöhnt sind. Das Tier fraß in aller Ruhe und ganz entspannt weiter während ich in einem Meter Entfernung neben ihm kniete.

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Kurz überfiel mich der Impuls den scheinbar viele Menschen in ihrer Gegenwart verspüren und ich überlegte kurz ob ich den Hals der Schildkröte kraulen sollte, was laut Berichten sogar vielen von ihnen gefallen sollte.

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Ich entschied mich dann aber dagegen und flückte lieber ein paar der Blätter die die Schildkröte gerade vom Baum rupfte um sie ihr zu reichen. Sofort streckte sie ihren langen Hals meiner Hand entgegen und begann in aller Seelenruhe die Blätter zu fressen und langsam zu zermahlen. Was für ein majestätisches Tier. Es war echt faszinierend ihm so nahe zu sein.
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Re: Seychellen

Beitrag von abachwi »

Ja, das kraulen am Hals gefällt den Schildkröten sehr. Sie hat geschnurrt wie eine Katze.
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Ja, das schaut wirklich nach Genuss aus. War das auch an der Anse Severe?
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Re: Seychellen

Beitrag von abachwi »

Das war auf der Nachbarinsel von Praslin, Curieuse.
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Registriert: Mi 3. Okt 2018, 23:01
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Re: Seychellen

Beitrag von Lee »

Von Praslin aus wollten wir eigentlich auch noch einen Tagesausflug nach Curieuse unternehmen. Leider haben wir das nicht sofort realisiert, sondern ein paar Tage vor uns her geschoben, und dann wurde das Wetter zu unsicher. Es gab immer wieder richtige Güsse. Da haben wir es gelassen. Schade, diese Insel hätte mich auch sehr interessiert.
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