Golfplatz geplant in Fuencaliente

[sterntaler]

Warum braucht man auf La Palma einen Golfplatz ? Die wirklichen Golfer fliegen dafür doch lieber z.B. nach Mallorca. Ich denke, das ist totaler Blödsinn. Vom Wasserverbrauch will ich mal gar nicht reden. La Palma braucht viel mehr einige schöne Hotels z.B. im Westen, ohne Golfplatz.

[don.ronaldo]

Geh weida. Bitte teile das baldmöglichst den Verantwortlichen mit.

[AQQU]

Die wirklichen Golfer fliegen dafür doch lieber z.B. nach Mallorca. Vom Wasserverbrauch will ich mal gar nicht reden.

Definiere "wirkliche" Golfer...

Auf Mallorca hat es übrigens 24 Golfplätze! Dabei ist es dort sehr warm und es herrscht Wasserknappheit. Der grosse Wasserverbraucher ist der gemeine Tourist, nicht der Golfer (der natürlich auch eine Unterkunft benötigt, also auch unter die Schnittmenge Tourist fällt). Es sind NICHT die Golfplätze, zumindest nicht was Trinkwasser betrifft.

Golfplätze dürfen nur Wasser aus Kläranlagen zur Bewässerung verwenden. Dieses Wasser würde bei Nichtnutzung durch Golfplätze geklärt ins Meer geleitet werden. Sollte mehr Wasser zur Bewässerung benötigt werden, kommt seit ein paar Jahren auch entsalztes Meerwasser - aktueller Preis 1,46 Euro pro Kubikmeter - zum Einsatz. Dadurch soll(t)en die zwei existierenden Meerwasserentsalzungsanlagen profitabler werden.

Im Übrigen werden nicht komplette Spielbahnen bewässert, sondern nur Teile davon - natürlich "das Grün" (dort wo der Putter zum Einsatz kommt). Im Sommer, dies ist auch auf normalen Plätzen - und nicht nur auf Mallorca, sondern auch Deutschland etc. - gilt es "viel Steppe" (verbranntes Gras, brauner Boden) zu überwinden. Dies gilt zumindest auf Plätzen für Normalsterbliche (andere kenne ich nicht).

Auch am Fungizid-/Pestizidverbrauch wird gearbeitet. Kostet natürlich Geld das Zeug, von daher liegt es schon im Interesse der Betreiber so wenig wie möglich einzusetzen - aktuell sind es nur 2% der Fläche (da ist es wieder "das Grün"). Bei Fussballplätzen liegt der Verbrauch deutlich höher. Ab 2025 muss (bei uns in der Schweiz) der Einsatz der *izide in einer Datenbank erfasst werden.

Ein neuer Golfplatz kostet viele Millionen Euro, die Bauzeit - so die Planung-Projektierung-Genehmigungsphase abgeschlossen ist - ein bis zwei Jahre. Im Prinzip eine gute Chance eine Genehmigung mit Umweltauflagen und staatlichen Subventionen zu verknüpfen. Neben dem für La Palma natürlich naheliegendem "so Grün" wie möglich (im Sinne von ökologisch, so wenig *izide wie gerade notwendig etc.), wäre dies auch eine gute Gelegenheit eine mit PV und Windkraft betriebene Meerwasserentsalzungsanlage mit "an Land zu ziehen". Einfach mal etwas kreativer an die Sache ran gehen und ein Vorzeigeprojekt daraus machen, welches auch ordentlich Arbeitsplätze schafft und die ausbleibende Touristen ins Land bringt. Und ja, natürlich sind das Touristen die auch die Insel erleben. 18 Loch spielen dauert mit vorher-nachher keine fünf Stunden. Jeden Tag spielen kann/will man nicht. Oder auch nur mal 9 Loch. Da bleibt noch viel Zeit für normale touristische Aktivitäten.

[don.ronaldo]

Riesenflächen verbauen zum Amüsement einiger weniger - nö.
In gemäßigtem Klima mag das noch angehen, aber auf keiner der Kanareninseln passen riesige Grünflächen in die Landschaft. Mal ganz abgesehen davon, dass diese Flächen ökologisch wertlos sind.

[stonefights (selbst gelöschter User)]

Das Thema "Golfplatz" auf La Palma wird immer wieder gerne "gespielt"

Ich muss mir meine Meinung dazu erst noch bilden, Fakten basierte Argumente helfen mir persönlich dabei oft auf dem Weg dorthin.
Vielleicht können wir sie gemeinsam zusammen tragen?

Lt. dieser Quelle (https://www.extra.golf/magazin/ExtraGol ... index.html) gibt es wohl derzeit Acht (8) Plätze auf Teneriffa und einen (1) weiteren ("Tecina Golf") auf Gomera.

Lt. dieser Quelle (https://costadelsol-online.es/golf-an-d ... a-del-sol/) gab es für die spanischen ca. 70 Plätze um und an der "Costa del Sol" entlang wohl folgende facts: "Rund 500.000 Golftouristen kommen jährlich an die Costa del Sol, bleiben durchschnittlich 12 bis 13 Tage und geben dabei rund 1.800 Euro aus."

Nach Adam R. wären das ca. 7.143 zusätzliche Gäste pro Jahr und Platz.
Diese Zahl wäre m.E. nun mal mit der Auslastung auf den bestehenden Kanarischen Plätzen und den "realen" Zahlen dort zu vergleichen.
Denn, glaubt man dieser Quelle (https://de.danews.eu/2023/02/06/la-palm ... tourismus/), so lag die Gesamtzahl aller Übernachtungen auf Gomera bei 9.092, Beeinflussungen der Entwicklung durch "Corona" und "Ukraine" mal vernachlässigt..., was für ein Golf Mekka

LG

[AQQU]

stonefights, schön das es auch Zeitgenossen gibt die sich informieren möchten - um sich danach die Meinung zu bilden

Auf den Kanaren gibt es noch weitere Plätze (Gran Canaria, Fuerte, Lanzarote), laut nachfolgendem link 22 an der Zahl:
https://www.1golf.eu/golfclubs/spanien/ ... he-inseln/

Der Golfplatz auf La Gomera existiert seit nunmehr zwanzig Jahren, und war einst eine Bananenplantage (Mantel des Schweigens über Wasserverbrauch und Pestizideinsatz deck'...). Das dortige Hotel und Finca wird entsprechend dem Bioreservatgedanken der Insel geführt.

Und hier noch ein link zum Thema Ökologie und Flächenbedarf:
https://www.golfsportmagazin.de/golfnew ... golfplatz/

Solange nicht konkret bekannt ist, was genau, wie genau ein Golfplatz und dessen Anlage konzipiert ist, würde ich der Sache offen gegenüber sein. Man kann viel daraus machen. Inklusiver grosser Wertschöpfung für die Insel, und unter Beibehaltung "ethisch-ökologischer" Werte.

[Kurt]

Ich bleibe dabei, ich glaube nicht an einen Golfplatz. Hier geht es vorrangig um Bodenspekulation. Der geneigte Golftourist geht nach Teneriffa, weil er da, wie schon gesagt, acht Plätze zur Verfügung hat, und er den zusätzlichen Spielplatz auf La Gomera hat. Die Frequent der Fähren ist auch so nhoch, dass das durchaus geht. Es werde sogar Busausflüge vom Teneriffagolfhotel nach Gomera angeboten. Dass da jetzt einfach einer nach La Palma rüberkommt um ein paar Bälle zu schlagen, halte ich für unwahrscheinlich. Keine Verbindungen und zu weit. Die Frage ist nun, ob da trotzdem Leute, nur wegen 2 Golfplätzen , extra nach La Palma kommen und da dann 2 Wochen bleiben, oder sucht der gemeine Golfer dann nicht eine ganz andere Infrastruktur. Ich sehe hedenfalls kaum touristischen Potential in einem KLientel, dass morgens am Abschlag steht und am Nachmittag auf den Bejenado wandert.
Und die Geschichte mit der Ökologischen Golfplatz ist so nicht ganz korrekt, wie unser Inselpräsi das verkündet. DAs Windrad, dass die Anlage in Fuencaliente mit Strom versorgen soll, damit da Wasser entsalzt wird, produziert dann auch keinen Strom für die Allgemeinheit, dafür muss dann der Schwerölbrenner im Osten etwas mehr rauchen um das auszugleichen. Solange La Palma nicht erneuerbat läuft, stimmt die Rechnung nicht. Außerdem entsteht bei einer Entsalzung eine Salzsole, wenn man die einleitet, verändert sich an der Stelle der Salzgehalt im Meer.

[Theo aus Herne]

Außerdem entsteht bei einer Entsalzung eine Salzsole, wenn man die einleitet, verändert sich an der Stelle der Salzgehalt im Meer.

Aber das ist doch prima.
Dann kann das Salz in den naheliegenden Salinen effektiver gewonnen werden.
Da wird also quasi Hand in Hand gearbeitet.
Viele Grüße,
Theo.

[mrjasonaut]

Ich bin für Mini-Golf.
Bei uns im Viertel ist immer ausgebucht.
120%.