Rechtsruck in Spanien

Alles was noch übrigbleibt hier rein. Resteverwertung sozusagen.
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Siltho
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Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Siltho »

Bei den Regional- und Kommunalwahlen in Spanien hat die Koalitonsregierung eine herbe Schlappe erlitten.

Die PP hat deutlich zugelegt und VOX wird "zur normalen Partei"....

https://www.n-tv.de/politik/Sozialisten ... 53509.html
Liebe Grüße aus Düsseldorf,

Silke und Thorsten
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Penelope
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Penelope »

Pedro Sanchez gab soeben bekannt, dass die Parlamentswahlen auf 23. Juli vorverlegt werden.
"Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben." - Hans Christian Andersen
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Penelope
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Penelope »

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nils.k
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von nils.k »

VOX hat bei den Wahlen zum Regionalparlament deutlich zugelegt, in den Gemeinden auf La Palma haben sie zwischen 1,9% und 4,5% der Wählerstimmen erzielt. Bei den Wahlen für die Ayuntamientos allerdings, bei denen es um praktische Politik vor Ort und nicht um reinen Protest geht, haben aber durchweg weniger Bürger für die Rechtsaußen-Partei gestimmt. Sie konnte hier in kein Rathaus einziehen.

Es gibt jedoch eine Besonderheit im spanischen Wahlrecht, die uns Ausländern zumindest merkwürdig erscheint. In den Wochen vor der Wahl ziehen die großen Parteien (PSOE, PP und CC) von Haus zu Haus und verschenken nicht nur ihre Programme und kleine Präsente, sondern auch fertige Umschläge mit den Listen ihrer jeweiligen Kandidaten. Am Wahltag braucht man dann nur noch die mitgebrachten Umschläge in die Wahlurne zu werfen, die der anderen Parteien wirft man zu Hause ins Altpapier. Die kleinen Parteien können das nicht leisten, ihre Wahlzettel liegen nur in den Wahlbüros und der Wähler muss sie sich selbst eintüten und einwerfen. Das macht natürlich mehr Arbeit und ist nicht so bequem. Vermutlich war diese Variante zu Zeiten, als eine größere Anzahl der vecinos nicht lesen und schreiben konnte, eine große Hilfe. Heutzutage würde ich das als eine Beeinflussung der Wähler bezeichnen. Dauert es bei jemandem länger, dann wissen die wartenden Nachbarn, dass diese Person wahrscheinlich eine andere als die drei großen Parteien gewählt hat. Unsichere Menschen könnten damit ein Problem haben.

Wir nichtspanischen Residenten konnten gestern nur bei den Bürgermeisterwahlen mitmachen, von den Wahlen für das Cabildo und Regionalparlament waren wir wie immer ausgeschlossen.
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Siltho
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Siltho »

Warum ist denn die PP in Garafía und Barlovento so stark?
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von nils.k »

Die Zahlen von Garafía zur Wahl des vorherigen Ayuntamientos sind fehlerhaft dargestellt. 2019 hatte die CC 299 Stimmen und drei Sitze im Rathaus. https://www.hoy.es/elecciones/municipal ... rafia.html

Bei dieser Wahl hat die PP kräftig zugelegt, aber auch die PSOE hat 1,3% mehr geholt. Weil aber die Fuerza Garafiana und Podemos hier nicht mehr angetreten sind, deren Stimmen vor vier Jahren bei der Sitzverteilung durchs Raster gefallen sind, hat die Partei trotzdem einen Sitz verloren. Entgegen dem Trend im Cabildo hat die CC hier kräftig verloren und jetzt auch einen Sitz weniger.

Rechnerisch könnten zusätzlichen Stimmen der PP von der CC und der FG kommen. Insgesamt zeigt sich der deutliche Wunsch der Garafianos nach einer starken Partei, die endlich die Abwanderung stoppt und die brachliegende Wirtschaft des Nordwestens in Schwung bringt. Just my two cents.
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Lee
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Lee »

Man wird sich in Zukunft wohl leider in vielen Ländern Europas an Mitte/Rechts oder gar Mitte-Rechts/Ultra - Rechts Regierungen gewöhnen müssen. Wir sind inmitten eines Zeitalter des Neo Nationalismus. Wohin die Scheiße führt, da braucht man ja nicht allzu lang zurückblicken.

Österreich dürfte das nächste Land sein, dass sich mit so einer Regierung herumschlagen muß.
In Spanien droht ein ähnliches Szenario.. Und bei den miesepeterigen Ostdeutschen wird es auch nicht lange dauern bis zur ersten CDU/AFD Landesregierung.
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von GriffX »

Soo miesepetrig sind wir Ossis gar nicht.
Die Stärke der AfD ist wohl deren geschickter Populismus, die bewusste Ab- und Ausgrenzung von den anderen etablierten Parteien und deren Eliten.
Das zieht schon gut.
Ob’s Europaweit reicht, keine Ahnung?
Österreich hatte es schon, Italien, Niederlande, Frankreich stets kurz davor, Ungarn ohnehin.
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Penelope
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Penelope »

Zwar nicht EU, aber tw. Europa: Erdogan, und das trotz himmelschreiender jahrzehntelanger Misswirtschaft. Und Übersee: USA wohl wieder. Einziges Gegenbeispiel ist Brasilien.
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Siltho »

In Brsilien hat der Bolsonaro ja auch soviel Schindluder getrieben wie es nur geht. Mindestens 700.000 Corona-Tote sprechen auch für sich.

Trotzdem war die Wahl verdammt knapp...
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von LaGraja »

Wir haben es hier mit einem weltweiten "backlash" zu tun. Das Pendel schwingt jetzt mit Macht zurück, nachdem es lange so aussah, als wären demokratische, liberale und rechtsstaatliche Ideen auf dem Vormarsch. Nationalismus und völkische Ideologien, gepaart mit Homophobie, Revisionismus und Abschaffung der Meinungsfreiheit greifen um sich, auch und gerade in Europa. Ungarn ist ein schreckliches Beispiel. Wie kann es sein, dass in diesem Land, das offen mit Russland paktiert, antisemitische Parolen Mainstream sind und Minderheiten offen unterdrückt und angegriffen werden, ohne dass die EU einschreitet?

Ich habe mir heute die Umfragewerte zu den nächsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen angesehen. In beiden Ländern ist die AfD mit 32 bzw 30 Prozent die stärkste Partei. Wie will man die Rechtsextremen daran hindern, dort an die Macht zu kommen? Die thüringische CDU ist ohnehin einer Koalition nicht abgeneigt.

Man sieht: die spanische Demokratie hat mit VOX (noch) relativ kleine Probleme.
Old, in the way, and here to stay. :thumbup:
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von don.ronaldo »

So isses. Das kotzt mich dermaßen an.
Menschen sind einfach sonderbar, auch ich. (Elisabeth Scott, SZ 28.7.2023)
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ardilla
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von ardilla »

Lee hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 13:57 Man wird sich in Zukunft wohl leider in vielen Ländern Europas an Mitte/Rechts oder gar Mitte-Rechts/Ultra - Rechts Regierungen gewöhnen müssen. Wir sind inmitten eines Zeitalter des Neo Nationalismus. Wohin die Scheiße führt, da braucht man ja nicht allzu lang zurückblicken.

Österreich dürfte das nächste Land sein, dass sich mit so einer Regierung herumschlagen muß.
In Spanien droht ein ähnliches Szenario.. Und bei den miesepeterigen Ostdeutschen wird es auch nicht lange dauern bis zur ersten CDU/AFD Landesregierung.
wird hier immer noch in Ostdeutsch und Westdeutsch gemessen. Nach 33 Jahren Deutscher Einheit. Ich und mein Umfeld sind weder miesepetrig noch Wähler der AfD. Ich finde das beleidigend.
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Lee »

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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von GriffX »

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https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Fuenf-Gruende-warum-die-AfD-immer-staerker-wird-article24155383.html
Auch ein ganz guter Artikel zum Thema in Deutschland.

Und ich denke nicht, dass lee jemand speziell beleidigen wollte oder es getan hat.
Bin ja auch selbst aus den ehemaligen FNL (fünf neue länder- ein super Begriff, warum wird der nicht mehr verwendet?). Da bleib ich gelassen und beziehe es nicht auf mich selbst.
Schon blöd dennoch für mich zu beobachten, wie sich die AfD hier etabliert und die anderen Parteien langsam abhängt. Eine Entwicklung, welche sich nicht leugnen lässt und eben auch nicht nur ein Strohfeuer aus Protest von Dummen ist.
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Kurt
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Kurt »

LaGraja hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 23:24 Wir haben es hier mit einem weltweiten "backlash" zu tun. Das Pendel schwingt jetzt mit Macht zurück, nachdem es lange so aussah, als wären demokratische, liberale und rechtsstaatliche Ideen auf dem Vormarsch. Nationalismus und völkische Ideologien, gepaart mit Homophobie, Revisionismus und Abschaffung der Meinungsfreiheit greifen um sich, auch und gerade in Europa. Ungarn ist ein schreckliches Beispiel. Wie kann es sein, dass in diesem Land, das offen mit Russland paktiert, antisemitische Parolen Mainstream sind und Minderheiten offen unterdrückt und angegriffen werden, ohne dass die EU einschreitet?

Ich habe mir heute die Umfragewerte zu den nächsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen angesehen. In beiden Ländern ist die AfD mit 32 bzw 30 Prozent die stärkste Partei. Wie will man die Rechtsextremen daran hindern, dort an die Macht zu kommen? Die thüringische CDU ist ohnehin einer Koalition nicht abgeneigt.

Man sieht: die spanische Demokratie hat mit VOX (noch) relativ kleine Probleme.
Mit den kleinen Problemen wäre ich vorsichtig. Vox ist in Spanien längst an etlichen Regionalregierungen beteiligt, wenn auch mit weniger Prozenten, als die Afd holt. Die PP hat, wenn es um die Macht geht, weniger Berührungsängste. Allerdings hat die PP, zwecks Stimmenfang, vor den Regionalwahlen ein wenig die Distanz gesucht. Jetzt müssen die aber Farbe bekennen, schließlich wird nun gleich nochmal gewählt. Da spielt nun sicher auch ein wenig die Angst mit, dass man für die Parlamentswahl, gemäßigtere Konservative vertreiben könnte. In etlichen Kommentatorenspalten in den spanischen Zeitungen wird schon von einem genialen Schachzug von Sanchez gesprochen. Er ist nun nicht mehr in der Position des Getriebenen. Zudem ist nun zu erwarten, dass in einzelnen Regionen ganz unterschiedliche Haltungen seitens der Parteiführung in der PP besteht, und dass es nun innerparteilichen Zoff geben könnte. Außerdem wird es nun kaum mehr Koalitionen von PP und PSOE geben können. Die PP muss sich, um was zu reisen, auf einen Lagerwahlkampf (rechts gegen links) einlassen, und das klappt nur mit VOX. Auf der anderen Seite schließen sich gerade die Reihen. Yolanda Diaz arbeitet mit Hochdruck an einer Wiedervereinigung mit Podemos um geschlossen als linkes progressives Lager anzutreten. Bei der ganzen Geschichte muss man auch noch beachten, dass im spanischen Parlament am Ende einige Vertreter von Regionalparteien sein werden. Die haben eine regionalnationalistische Gesinnung (Kanaren, Baskenland, Katalonien) und können schon nicht mit der PP aber schon gar nicht mit VOX, was eine Regierungsbildung für die rechten Parteien erschwehren wird.
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Sportschütze (gelöschter User) »

ardilla hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 07:17
Lee hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 13:57 Man wird sich in Zukunft wohl leider in vielen Ländern Europas an Mitte/Rechts oder gar Mitte-Rechts/Ultra - Rechts Regierungen gewöhnen müssen. Wir sind inmitten eines Zeitalter des Neo Nationalismus. Wohin die Scheiße führt, da braucht man ja nicht allzu lang zurückblicken.

Österreich dürfte das nächste Land sein, dass sich mit so einer Regierung herumschlagen muß.
In Spanien droht ein ähnliches Szenario.. Und bei den miesepeterigen Ostdeutschen wird es auch nicht lange dauern bis zur ersten CDU/AFD Landesregierung.
wird hier immer noch in Ostdeutsch und Westdeutsch gemessen. Nach 33 Jahren Deutscher Einheit. Ich und mein Umfeld sind weder miesepetrig noch Wähler der AfD. Ich finde das beleidigend.
Das hat doch mit Beleidingung so gar nichts zu tun, sondern ist nun mal eine Tatsache : Im Osten der Republik ( und warum sollte der Ausdruck beleidigend sein, wenn die Bundesländer nun mal dort liegen ) ist die AFD nun mal auf dem Vormarsch und nicht ( noch nicht in dem Maße ) in den westlich liegenden Bundesländern. Man sollte eher sich mal Fragen warum das so ist, und warum manche Bürger in den Bundesländern nicht selber mal aus dem Quark kommen und nach über 30 Jahren noch immer um separate Hilfsmittel schreien ......... ( da sind welche bei die waren zu der Zeit der Vereinigung nicht mal geboren )

Genau so finde ich es für D schlimm, dass ansässige türkische Mitbürger sich hier in der Demokratie auf halten und um ihre freie Meinungsäußerung hier "kämpfen" und ( zu Recht natürlich ) auf diese bestehen und dann her gehen und ihre Stimme einem vermeintlichen ( für mich ) Diktator geben....... (warum sind diese Bürger noch in D - willkommen -)

Politik ist nun mal schwierig ( mit ihr umzugehen und zu versehen ) daher ist es auch schwierig hier darüber in Schriftform
zu diskutieren, da man manches was geschrieben wird anders versteht als es eventuell gemeint ist.

Aber eines ist in ganz Europa klar zu erkennen : Die politische "Mehrheitsmeinung" wandert langsam a la derecha :roll:
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von El Jardinero »

ardilla hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 07:17
Lee hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 13:57 In Spanien droht ein ähnliches Szenario.. Und bei den miesepeterigen Ostdeutschen wird es auch nicht lange dauern bis zur ersten CDU/AFD Landesregierung.
wird hier immer noch in Ostdeutsch und Westdeutsch gemessen. Nach 33 Jahren Deutscher Einheit. Ich und mein Umfeld sind weder miesepetrig noch Wähler der AfD. Ich finde das beleidigend.
:gruebel:
"wird HIER immer noch" ist mindest genauso schubladisierend wie "die miesepetrigen Ostdeutschen".

Zudem mangelt es der Einschätzung, dass "die miesepetrigen Ostdeutschen" beinhalte, dass alle Ostdeutschen miesepetrig seien an einer gewissen Ausgewogenheit, denn "die miesepetrigen Ostdeutschen" können auf duraus auch eine Untergruppe "aller Ostdeutschen" sein. Und es gibt durchaus auch "miesepetrige Westdeutsche".

Zwar wird Lee da schon ein gewisse Verallgemeinerung gezogen haben, allerdings lässt sich da durchaus schon ein Zusammenhang zwischen Bundesländern auf dem Gebiet der ehemaliger DDR und einem Hang zum äußerst rechten Gedankengut der AfD (von 16,7 bis 27,5%) herstellen.
Saludos desde el Sauerland
El Jardinero 8-)
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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Sportschütze (gelöschter User) »

@ ardilla : sorry, sehe ich ja eben erst : seit 2019 hier angemeldet und nun den 1. Beitrag geschrieben.

Willkommen im Club der schreibenden Bevölkerung


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Re: Rechtsruck in Spanien

Beitrag von Lee »

ardilla hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 07:17
Lee hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 13:57 Man wird sich in Zukunft wohl leider in vielen Ländern Europas an Mitte/Rechts oder gar Mitte-Rechts/Ultra - Rechts Regierungen gewöhnen müssen. Wir sind inmitten eines Zeitalter des Neo Nationalismus. Wohin die Scheiße führt, da braucht man ja nicht allzu lang zurückblicken.

Österreich dürfte das nächste Land sein, dass sich mit so einer Regierung herumschlagen muß.
In Spanien droht ein ähnliches Szenario.. Und bei den miesepeterigen Ostdeutschen wird es auch nicht lange dauern bis zur ersten CDU/AFD Landesregierung.
wird hier immer noch in Ostdeutsch und Westdeutsch gemessen. Nach 33 Jahren Deutscher Einheit. Ich und mein Umfeld sind weder miesepetrig noch Wähler der AfD. Ich finde das beleidigend.
@ardilla

Die Formulierung mag etwas pauschal rübergekommen sein, aber natürlich denke ich nicht, dass jeder Ostdeutsche miesepetrig und AfD Wähler ist. Zudem empfinde ich eh, dass sich seit einigen Jahren "ganz" Deutschland (und damit meine ich natürlich nicht alle Einwohner) in Richtung eines ausgeprägten "Schlechte Laune Landes" entwickelt. Und eigentlich ging das nach meiner Erinnerung schon vor Corona los. Ich erlebe in meinen Alltag (im Job, Straßenverkehrssituationen mit allen Teilnehmern egal ob Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger, Supermärkte usw. ) immer öfter Situationen wo man sich mit übelst gelaunten, unfreundlichen, über alles und jeden motzenden, bis aggressiven Zeitgenossen auseinandersetzen muß. Die Deutschen gehören aufgrund ihrer Geschichte der letzten 100 Jahre vielleicht eh nicht unbedingt zu den sonnigsten Gemütern (wobei ich viele entspannte und humorvolle Deutsche kenne), aber die Atmosphäre im Land war, finde ich schon einmal deutlich netter, lockerer und entspannter, z.B. so etwa zwischen 2000 und 2016. Aber im Moment habe ich das Gefühl, dass man immer öfter auf schlecht gelaunte miesepetrige Menschen trifft. Geht mir zumindest in der Großstadt so.

Mein Gefühl nach mehreren Urlauben in Ostdeutschland (Ostsee, Müritz, 2 X Elbsandsteingebirge und Dresden) und dem ganzen was ich im Kontakt mit Arbeitskollegen und den Medien mitbekommen habe ist aber, dass der Prozentsatz an Miesepetern (und das sind ja längst nicht alles nur sozial abgehängte) in den "neuen" Bundesländern noch einmal merklich höher ist. Wobei mir aber auch Unterschiede aufgefallen sind. Die Mecklenburger habe ich als netter, entspannter und positiver von der Ausstrahlung her empfunden als die Sachsen, wobei wir auch dort natürlich auf nette und entspannte Menschen getroffen sind. Auffällig und befremdlich fand ich allerdings irgendwann, dass man nicht so wenige Autobahnabfahrten und Ortsnamen von Kleinstädten aus den Nachrichten in Erinnerung hatte weil es dort bundesweit bekannt gewordene Übergriffe auf Ausländer und Asylanten gegeben hatte. Und in manchen Dörfern des wunderschönen Elbsandsteingebirges roch es regelrecht nach der AfD.

Das gab und gibt es natürlich in den westlichen Bundesländern auch alles, aber (noch) nicht in der Intensität wie in Sachsen und Thüringen.
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