La Palma Forum

Gerade haben wir die Inselseite gewechselt und sind von Santa Cruz
an den äußersten Rand von Los Pedregales gewechselt.
Heute Morgen Frühstück auf der Terrasse in der wärmenden Sonne auf ca. 500 m Höhe.
Plötzlich sich näherndes, aufgeregtes Hundegebell in größere Anzahl.
Und dann kamen sie, knapp 12-15 Podencos streiften den Berghang hinunter und hinauf um Beute zu suchen.
Für uns ganz interessant anzusehen.
Die spanischen Nachbarn unter uns waren laut am zetern, als Teile der Meute deren Hofplätze überquerten.
Scheinbar wilde Flüche in Richtung der beiden Jäger, die der Meute im Abstand folgten.
Die reagierten gar nicht und zogen anschließend aufsteigend bei uns über das Gelände und den Hof weiter.
Im Abstand von ein paar Metern, die Hunde sahen gut und gepflegt aus,
waren freundlich interessiert, doch bei den ersten 1-2 Schritten auf sie zu waren sie jeweils weg.
Also zumindest Menschen gegenüber eher scheu ?
Die Jäger waren so Mitte 30, bepackt, und müssen gut in Form sein, um querfeldein, hoch und runter
mit den Hunden alles abzugrasen.
Nach knapp 15 Minuten waren wir wieder allein und die Ruhe kehrte zurück.
Mal etwas anderes, diese Jagd aus nächster Nähe zu erleben.
So ganz abweichend von der traditionellen Waschbärsuche.......
Grüße, Theo.

Jagd ist in der Saison jeden Donnerstag und Sonntag, sie beginnt meist schon vor Sonnenaufgang und kann bis zum Mittag gehen.
Normalerweise sind die vecinos froh, wenn Jäger die conejos auf ein verträgliches Maß reduzieren. Aber wenn die Meute durch ein bepflanztes Grundstück zieht, dann können die Hunde auch ordentlich Schaden an den Pflanzen anrichten.

Bei den ausländischen Residenten herrscht zumeist eine größere Abneigung gegen jede Form von Bejagung vor, was man an den vielen PROHIBIDO CAZAR - Schildern sehen kann.

Was wird denn da gejagt? Es gibt doch auf La Palma nichts Interessantes für Jäger. Oder geht es denen um herrenlose Hunde und Katzen?

Thorsten

Podencos werden in ganz Spanien, insbesondere in Andalusien seit Jahrhunderten tradtitionell zur Kaninchenjagd eingesetzt und wurden mit den Konquistadoren bald auch auf den Kanaren heimisch. Sie zählen zu den ältesten und ursprünglichsten Rassehunden der Welt und werden seit dem Alten Ägypten im gesamten Mittelmeerraum wegen ihrer exzellenten Jagdfähigkeiten gezüchtet.

Es gibt allerdings diverse Unterarten wie den Podenco Ibicenco, den Podenco Canario, den Pharaonenhund und etliche mehr, die sich in Aussehen, Größe und Verhalten durchaus unterscheiden. Übrigens sind die Podencos auf den Kanaren in ihren Ursprüngen besonders gut erhalten geblieben, da sich hier aufgrund der Insellage nur wenige artfremde Hunde einkreuzen konnten.

Leider zählt es zur spanischen Tradition ebenso, dass für den Jäger nutzlos gewordene Hunde oftmals einfach ausgesetzt werden. Und sie werden häufig noch in tierschutzrechtlich unhaltbaren Zwingern zu Dutzenden eingepfercht, und - bis auf die Jagdzeit - das ganze Jahr hindurch depriviert gehalten.
. Podenco Canario

nils.k hat geschrieben: ↑So 27. Nov 2022, 11:33 Normalerweise sind die vecinos froh, wenn Jäger die conejos auf ein verträgliches Maß reduzieren.

Leider werden dabei nicht nur die Karnickel, sondern auch die Hauskatzen dezimiert.

... was wiederum gut für die Eidechsen-und Geckopopulation ist...

Thorsten hat geschrieben: ↑So 27. Nov 2022, 14:12 Was wird denn da gejagt? Es gibt doch auf La Palma nichts Interessantes für Jäger. Oder geht es denen um herrenlose Hunde und Katzen?

Thorsten

Hallo Thorsten,
ein paar größere Tiere gibt es schon.
Aber wohl nicht für die Hundejagd.
La Graja hatte mal etwas dazu geschrieben:

Von wegen. Schon mal was von den arruís gehört? Das sind afrikanische Mähnenschafe (eigentlich eher Ziegen), die in den 70ern aus dem Atlas-Gebirge hierher gebracht und -eigentlich illegal- in der Caldera ausgesetzt wurden, um den wilden Jägern hier mal was Anderes als die ewigen Karnickel und Nachbars Katze zu bieten. Leider erwiesen sich die Viecher als zu clever für die palmerischen cazadores und vermehrten sich, zarte Pflänzlein und neu gepflanzte Kiefernsetzlinge mümmelnd, munter weiter. Die Nationalparkverwaltung hat sich erst kürzlich bitterlich beklagt, dass man ohne kilometerlange Zäune nichts mehr aufforsten kann. Diese arruís sind derart geländegängig (und vorsichtig), dass man sie fast nicht mehr jagen kann. Erst kürzlich tauchte eine Herde in der Nähe von Garafía auf. Sie scheinen also jetzt den Nationalpark zu verlassen. Bald wird an sie dann als Braten oder Ragout in hiesigen Restaurants finden können.

Danke, Theo,

damit ist das Jagdrätsel vollständig aufgeklärt.

Thorsten

Und doch noch eine Frage zur Jagd: Gibt es auf La Palma Geschäfte, in denen die Jäger Flinten, Büchsen und Munition kaufen können? Dazu fehlt dann noch der passende Schießstand zum An-/Einschießen.

Gibt es hier Sportschützen? Also außer dem, der im Forum so heißt (der kann aber gerne etwas dazu schreiben). Vielleicht mit Druckluftwaffen?

Ich habe hier auf der Insel noch NIE Herumgeballere gehört. Auch nicht donnerstags und sonntags. Das würde doch in der ruhigen Gegend massiv auffallen.

Vielleicht sind wir auch nur zu selten hier.

Thorsten

Es gibt unterhalb von Fuencaliente den Schießstand Campo de Tiro Monte Perdido, das ist der örtliche Sportschützen/Jagdschützenverein https://campodetiromonteperdido.com/. Dort soll es wohl auch einen Büchsenmacher bzw. Händler geben. Auf Teneriffa fand/findet einmal im Jahr ein größeres internationales IPSC-Match statt, da habe ich es aber leider noch nicht hingeschafft. Irgendwo südlich vom Flughafen scheint auch noch etwas Schießstandartiges zu sein, als wir beim letzten Mal sonntags im Casa Goyo waren wurde dort auch fleißig Flinte geschossen.

Und dann gibt es noch die Dart Schießsscheibe bei Jardinero auf dem Ferienhof Schießstand.

Bin zwar kein Sportschütze aber Jäger.

Auf La Palma habe ich bisher noch kein Geschäft für Waffen, ... gefunden, vielleicht in den Ferreterias
Den Campo de Tiro in Fuencaliente haben wir uns von außen schon mal angesehen, leider war immer zu, wenn wir dort waren.
Vor ein paar Jahren haben wir auf dem Roque einen Jäger vom Festland getroffen, der auf der Jagd nach Aruis war - schwieriges Gelände,,,


Gerade beim Googeln entdeckt: La Palma 24 hat letztes Jahr auf die erste Jagdmesse hingewiesen:

"I Feria Insular de Caza y Medio Ambiente de La Palma am 12.03. und 13.03.22
Die "I Feria Insular de CAZA y MEDIO AMBIENTE" findet auf der Plaza de Las Madres statt.
Am Wochenende des 12. und 13. März veranstaltet der Jagdverband der Insel La Palma auf der Plaza Las Madres in Breña Baja, im Rahmen der Fiesta de San José 2022,
die I Feria Insular de Caza y Medio Ambiente de La Palma.
Diese erste Ausgabe der Messe ist dem "Tag des Jägers und seiner Traditionen" gewidmet und wird vom Ayuntamiento Breña Baja in Zusammenarbeit mit der Umweltabteilung des Cabildo de La Palma, dem Club Deportivo Siete Cejos, der Sociedad de Cazadores Tamano de Breña Alta, dem Club Deportivo El Corcho und der Armería Medina organisiert."


Der Club Nautico am Flughafen schreibt in seiner Historie (übersetzt):

"Der Real Nuevo Nuevo Club Náutico de Santa Cruz de La Palma ist ein privater, gemeinnütziger kanarischer Verein mit eigener Rechtspersönlichkeit und Handlungsfähigkeit, der sich aus natürlichen Personen zusammensetzt und dessen Gründung auf das Jahr 1904 zurückgeht. In jenem Jahr wurde der Verein unter dem Namen Nuevo Club mit dem Ziel gegründet, die Sportarten Jagd, Reiten, Fechten und Nautik auszuüben. Diese vier Sportarten spiegeln sich seither in seinem Wappen wider, das aus einer Flinte, einem Hufeisen, einem Säbel und einem Anker besteht."

Auf der Seite ist aber nichts ersichtlich wegen Jagd,...

Danke, das hat ja doch einige Erkenntnisse gebracht, auch wo südlich oberhalb des Flughafens Wurfscheiben geschossen werden.

Thorsten hat geschrieben: ↑Do 2. Mär 2023, 01:01
Gibt es hier Sportschützen? Also außer dem, der im Forum so heißt (der kann aber gerne etwas dazu schreiben). Vielleicht mit Druckluftwaffen?


Thorsten

Bevor ich vor über 8 Jahres auf die Kanaren ( über 7 La Palma , jetzt El Hierro ) ausgewandert bin,
habe ich mich in Sache Sportschütze und Schießstände hier mal "schlau" gemacht, da ich meine
Waffen und sonstige Gerätschaften wie Schießjacke / Hose / Handschuhe / Schuhe usw. natürlich
mitnehmen wollte, schließlich betrieb ich diesen Sport ( bis dahin) über 30 Jahre bis hin zur deutschen
Meisterschaften.

Aber leider gab und das wird sich wohl auch weiterhin nicht geändert haben, keine Schießanlage wie wir
es von deutschen Sportschützenvereinen her kennen.

Somit habe ich damals all meine Sachen verkauft und das Hobby seit dem als erledigt betrachtet.
Sogar meinen Waffenschein ( bevor jetzt einer sagt : Besitzkarte... nein, ich meinen Waffenschein ) habe ich
abgegeben, damit die jährliche Kontrolle ( sofern sie mal statt fand ) entfällt.

Also bist Du ein Ex-Sportschütze.

LaGraja hat geschrieben: ↑Do 2. Mär 2023, 19:49 Also bist Du ein Ex-Sportschütze.

Nicht nur das.
Ein Ex Lllanossie.
Ex Ex. Quadruple-Ex. New Hierro-Hero.

Ausgewandert, um sich zu entwaffnen.
Ein Vorbild.

Ooh Mann. OT. Verlaufen.

LaGraja hat geschrieben: ↑Do 2. Mär 2023, 19:49 Also bist Du ein Ex-Sportschütze.

Das ist wohl korrrrrrrrrekt

mrjasonaut hat geschrieben: ↑Do 2. Mär 2023, 20:06

LaGraja hat geschrieben: ↑Do 2. Mär 2023, 19:49 Also bist Du ein Ex-Sportschütze.

Nicht nur das.
Ein Ex Lllanossie.
Ex Ex. Quadruple-Ex. New Hierro-Hero.

Ausgewandert, um sich zu entwaffnen.
Ein Vorbild.

Ooh Mann. OT. Verlaufen.

Bei deiner Aufzählung fehlt unter anderem : Ex-Trike-Fahrer und Ex-Aquarianer ........
(alles in D. damals zurück gelassen )

Und, wie ja schon mehrfach von mir erwähnt : Ex-Banker, aber das finde ich super nun ,
da ich ja nun seit über 8 Jahren nicht mehr (wg. Geld) arbeiten MUSS

Gratulation. Schütze hat Ziel erreicht. Getroffen. Versenkt. Wie auch immer. Nur der Erfolg zählt. The Winner takes it All. (I wannitall. FreddyM.)

Trotz Jachtschein auf La Palma geduldet,

Jasonaut.