Puerto Naos/La Bombilla

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laluna
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Puerto Naos/La Bombilla

Beitrag von laluna »

Aus dem Blog von Roger kopiert

19.9.2022
"Die gestrige Demonstration in Puerto Naos war sehr erfolgreich. Wie immer wird eine große Spanne bei der Teilnehmerzahl gemeldet. Diese reicht je nach der Orientierung des Blattes von 100 bis zu 1.000 Teilnehmern (meine Schätzung aufgrund der Bilder liegt bei rund 200 Personen). Ob das Cabildo auch dieses Mal "ignorar" sagt, werden wir sehen. Die Einwohner von Puerto Naos sind motiviert mit den Protesten weiter zu fahren, bis sich endlich was ändert.
Sie fordern unter anderem einen einfacheren Zugang nach Puerto Naos, die Möglichkeit ihre Immobilien zu putzen, zu lüften und Wasser in die ausgetrockneten Abflüsse fliessen zu lassen.

Heute Abend findet in Los Llanos um 19:30h ein Schweigemarsch für die Vulkanopfer statt. Damit will am Jahrestag der Eruption auf das unendlich langsame Vorgehen der Behörden aufmerksam gemacht werden."
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laluna
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Re: Puerto Naos/La Bombilla

Beitrag von laluna »

Blog von Roger 19.9.2022

Heute ist der Jahrestag dieser Tragödie und viele Palmeros werden sich mit Trauer und Wehmut an die Zeit vor der Eruption erinnern, eine Zeit die manch einer erst jetzt richtig schätzen lernte. Ein Jahr nach dem Eruptionsbeginn, immer noch selbst beweihräuchernde Politiker und viel zu wenig Bewegung nach vorne.

Unser Präsident Mariano Zapata, sagte gestern in einem Interview welches in Canarias 7 publiziert wurde folgendes:

"Wir hatten mittags ein Pevolca-Treffen. Auf dieser Sitzung teilten uns die Wissenschaftler mit, dass es keine Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch gebe, aber der Leiter des Plans, Miguel Ángel Morcuende, beschloss zu Recht, mit der Evakuierung von Personen mit eingeschränkter Mobilität aus weiter nördlich gelegenen Gebieten zu beginnen, da die ursprüngliche Vorhersage für den Ausbruch des Vulkans weiter südlich lag und wir beschlossen, ein neues Treffen für sechs Uhr nachmittags anzusetzen. Ich kehre nach Hause zurück, ass mit der Familie zu Mittag und als ich gerade auf den Roller steigen wollte, um Sport zu treiben und den Kopf frei zu bekommen, ruft mich Lorena an und sagt: "Mariano, er ist explodiert". Meine erste Reaktion war, sie zu fragen, was explodiert war. "Schalte den Fernseher ein", sagte sie. Ich schaltete das kanarische Fernsehen ein und da sah ich den Beginn des Ausbruchs."

Mariano wurde aber - wie ich in meinem Buch beschreibe - am frühen Morgen gesehen, wie er in großem Tempo nach Sta. Cruz fuhr. Die Evakuierung der Behinderten erfolgte nicht nach der Sitzung der Pevolca am Mittag, sondern bereits am Morgen. Dazu kommt, dass die Vulkanologin María José Blanco in einem am 27. Mai 2022 publizierten Video sagte, dass sie am 18. September von einer "unmittelbar bevorstehenden Eruption" sprachen und die Chefin des IGN sagte am 8.4.2022 in einem Vortrag (ab Minute 22), "das Gebiet in dem das Gelände am stärksten anstieg, war das Gelände an der Stelle, an der die Eruption ausbrechen sollte. Wir hatten diese Informationen schon vor dem Ausbruch, Tage vorher."

Wer ehrlich ist, kann sich ein schlechtes Gedächtnis leisten, besagt ein schöner Spruch. Es wäre besser, Mariano würde entweder schweigen, oder die Wahrheit sagen. Ich verstehe zwar, dass es sehr unangenehm ist, an diesem 19. September gravierende Fehlentscheide getätigt zu haben, aber diese verschwinden nicht, idem man sie schönredet. Die Verschleierungsmethoden haben vor dem Internet funktioniert, heute sind die Recherchen einfacher.

Ich habe heute keine tröstenden Worte, keinen guten optimistisch stimmenden Ausblick. Es bleibt extrem viel zu tun, vieles muss noch angegangen werden. Es braucht Pläne und Führung. Leider bin ich zur Überzeugung gekommen, dass wir nur mit einer Neubesetzung der Regierung im März 2023 weiterkommen können. Die derzeitige hat versagt, bleibt in ihrem Netz verstrickt und wird es nicht mehr richten können.
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Re: Puerto Naos/La Bombilla

Beitrag von elhierron »

https://news.la-palma-aktuell.de/2022/0 ... ten-hilft/

Lüften hilft…

Veröffentlicht am 29. September 2022 von Simon Märkle

Zumindest ein wenig. Das Problem ist aber, dass das noch nicht ausreicht. INVOLCAN hat das nämlich, in Zusammenarbeit mit einigen Bewohnern aus La Bombilla gemacht und danach die Werte in den Häusern gemessen. Zwei Stunden alles offen stehen lassen und danach mal geschaut wieviel CO2 da dann noch zu finden ist. Das Resultat war, dass es bedeutend weniger war, was, wenn man die eigene Bude auf Durchzug stellt, eben auch nicht verwunderlich ist. 10 Wohnungen, bei denen eben zuvor die Werte arg im Argen lagen hat man getestet. Die Spitzenwerte waren, vor Fenster auf, bei 183.900 ppm. Nach zwei Stunden hat man die schlimmsten Werte auf 14.200 ppm runter bekommen. Die besten Werte lagen bei 1.050 ppm. Wichtig sei dabei, so INVOLCAN, dass in etlichen europäischen Staaten die von den Gesundheitsbehörden empfohlenen Werte für Wohnräume bei 1.000 – 1.200 ppm liegen, um eine Gesundheitsgefährdung auszuschließen. Da wären ja die 1.050 locker noch im Rahmen, allerdings steigen die Werte ja auch wieder, in dem Moment, in dem man das Fenster wieder schließt. Von den 14.200 muss man da gar nicht reden. Außerdem bleiben die Werte ja generell nicht konstant, das Gas wabert, wie es ihm gerade passt, ja einfach hin und her, damit können Wohnräume, die einmal eine geringe Belastung haben, bei einer anderen Messung plötzlich jenseits von Gut und Böse liegen. Allerdings gibt es Messtechnisch auch erfreuliches. Was die Konzentration von Schwefelwasserstoff anbelangt, haben 9 von 10 Behausungen den Test bestanden, nur eine Wohnung hat den Grenzwert minimal gerissen. Auch der Quecksilberwert wurde gemessen, weil, so erklären die Macher der Untersuchung, Vulkane fleißige Emissoren von Quecksilber in die Natur seien.
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Re: Puerto Naos/La Bombilla

Beitrag von nils.k »

Dass es sich in Puerto Naos um wirklich gefährliche Ausgasungen handelt, zeigt eine Havarie der Entsalzungsanlage. Die angesammelten Gase haben dort zu einer Explosion geführt, die die Anlage außer Betrieb gesetzt hat. Einige Motoren sind "nur" stehengeblieben, andere wurden zerstört und müssen ersetzt werden.

Die Gase stammen jedoch nicht aus der Luft, sondern aus dem Wasser, welches aus dem Meer und aus Brunnen entnommen wird. Seit die Anlagen in Betrieb genommen wurden, ist das der erste Zwischenfall dieser Art, was auf eine Zunahme der Gase im Wasser hindeutet.

https://eltime.es/isla-bonita/41891-los ... doras.html
desaladoraptonaos2.jpg
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Re: Puerto Naos/La Bombilla

Beitrag von elhierron »

würd´ mich ja wirklich interessieren was genau zur Explosion geführt hat, CO2 wirds wohl nicht gewesen sein...

einfach Überdruck im System ?
Wasserstoff (H2) ?
Methan (CH4) ?
Kohlenmonoxid (CO) ?

oder gab es einfach einen Kurzschluß ?
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Re: Puerto Naos/La Bombilla

Beitrag von elhierron »

https://idafe.com/German/51blog_de.html

es war eine Implosion:
im.jpg
"Explosion" habe ich in Anführungs- und Schlusszeichen gesetzt weil die in der Presse erwähnte "Explosion" genau genommen eine Implosion ist. Das Material ist nicht von der Pumpe weggeflogen, sondern in die Pumpe hineingezogen worden, wie man auf dem Bild gut sehen kann.

Es handelt sich um Materialermüdung der Pumpe. Diese ist zwar erst drei Monate in Betrieb, aber offensichtlich haben Gase welche sich im Grundwasser entnommenen Wasser gelöst haben, das Eisen so stark angegriffen, dass dieses dem Unterdruck der Pumpe nicht mehr stand hielt und diese implodierte. Es wurde nachgewiesen, dass die auf der Bruchstelle im Bild ersichtlichen schwarzen Kristalle Eisensulfid (FeS) sind. Dieses kann mit Säure zu Eisenchlorid und Schwefelwasserstoff reagieren. Deshalb wahrscheinlich auch der gemeldete starke Geruch nach faulen Eiern, denn Schwefelwasserstoff wurde schon seit Monaten nicht mehr in Puerto Naos gemessen.
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