La Palma Forum

Der Pastor Garafiano ist ein Schäferhund, der während der Zeit der Landwirtschaft im Nordwesten eine wichtige Funktion als Hütehund hatte. Doch die jetzigen Zuchtlinien haben sich weit vom der ursprünglichen Rasse entfernt. Hunde, die heute bei Zuchtausstellungen prämiert werden, sind "wegen ihrer Größe und ihres Gewichts nicht mehr in der Lage, sich in den Höhenlagen von La Palma zu bewegen".

Nun hat das Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei der Kanaren auf Antrag der Asociación Española del Pastor Garafiano eine Veränderung des Rassetyps beschlossen, damit der Pastor Garafiano wieder zu dem werden kann, was er früher einmal war: ein mittelgroßer, sehr ausgeglichener, sensibler und hoch intelligenter Hund, der lupoid ist und eine Morphologie besitzt, die an die zerklüfteten Berge der Insel angepasst ist, in denen sie sich bewegt.

Die Regionalministerin Alicia Vanoostende betonte, dass "einheimische Rassen wie diese ein wichtiges genetisches Erbe darstellen, das wir bewahren und fördern müssen, auch als Teil unserer soziokulturellen Prägung".

https://www.eltime.es/economia/129-camp ... fiano.html

Der Kollege hier ist hellfarbiger. Aber war extremst vorsichtig dabei, mir um die Beine zu streichen, um mich von seinen schutzbefohlenen Ziegen fortzugeleiten und zu -begleiten und sprach dabei keinen einzigen Ton.

Guck ma. Deutsche Webseite.

https://www.garafiano.de/

Was für herrliche Tiere!..

Neben dem Podenco Canario ist diese Rasse eine wirkliche palmerische Besonderheit. In ein paar Jahren werde ich die Qual der Wahl haben, wenn ich - endgültig auf der Insel angekommen - nach einem treuen tierischen Gefährten Ausschau halte...

Btw: es gibt einen deutschen Tierschutzverein Garafia e.V., der seinen Ursprung wohl hier auf der Insel hat...
https://tierschutzvereingarafia.de/

Eine Hundebesitzerin sagte mir, dass Podencos. im Gegensatz zu den meisten anderen Hunderassen, extrem wasserscheu sein sollen. Ist vielleicht interessant für dich bei der Wahl deines zukünftigen vierbeinigen Begleiters.

Beim Abstieg vom Torre del Time habe ich einen Podenco Zwinger* gesehen, in dem bestimmt gute 10 Hunde gehalten waren.

Die waren mir viel zu flippig hibbelig.

Aber ob das artgerecht war, wage ich zu bezweifeln.


*
Barranco de la Molina

nils.k hat geschrieben: ↑Mi 20. Apr 2022, 14:22 Nun hat das Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei der Kanaren auf Antrag der Asociación Española del Pastor Garafiano eine Veränderung des Rassetyps beschlossen, damit der Pastor Garafiano wieder zu dem werden kann, was er früher einmal war: ein mittelgroßer, sehr ausgeglichener, sensibler und hoch intelligenter Hund, der lupoid ist und eine Morphologie besitzt, die an die zerklüfteten Berge der Insel angepasst ist, in denen sie sich bewegt.

Klasse Thread, den Du da aufgemacht hast, Nils!

Da würde mich nun interessieren, wie bzw. woher man den neuen Genpool generieren will. Naheliegend wäre, wenn man sie ausschliesslich aus den heute noch aktiv arbeitenden Schäfern züchtet, etwa einem solchen, wie er oben von Jason kurz porträtiert wurde...

Auf jeden Fall ein interessantes und gutes Vorhaben.

In unserem ersten Jahr auf La Palma (2018) hatten wir unsere Unterkunft am Camino Cumplido in La Laguna. Dort lebte auch dieser Garafiano ... ein tolles Tier

mrjasonaut hat geschrieben: ↑Mi 20. Apr 2022, 15:10 Beim Abstieg vom Torre del Time habe ich einen Podenco Zwinger gesehen, in dem bestimmt gute 10 Hunde gehalten waren.
Die waren mir viel zu flippig hibbelig.
Aber ob das artgerecht war, wage ich zu bezweifeln.

Kurz vor Ende einer Tour gelangten wir an ein Grundstück, auf dem ein Rudel von mindestens 6 Podencos frei herumlief. Natürlich verteidigten sie ihr Revier lautstark. Uns war ziemlich mulmig zumute, da das Grundstück nicht komplett umzäunt war und der Wanderweg genau dort vorbei führte. Es gab zwar ein Tor, aber ansonsten war das Gelände offen. Über den kleinen Abhang hätten die locker springen können.
Was tun? Zurück oder ein Umweg war keine Option. Also immer ein paar Schritte vor, die Hunde kläffen lassen bis sie sich wieder beruhigt hatten. Wieder ein paar Schritte vor, usw.
Hat funktioniert

mrjasonaut hat geschrieben: ↑Mi 20. Apr 2022, 15:10 Beim Abstieg vom Torre del Time habe ich einen Podenco Zwinger gesehen, in dem bestimmt gute 10 Hunde gehalten waren.
Die waren mir viel zu flippig hibbelig.
Aber ob das artgerecht war, wage ich zu bezweifeln.

Das Thema Podenco-Haltung der Jäger hier auf der Insel ist eines, das mich regelmässig zur Verzweiflung bringt!

Man kann diesen "Zwingern" (in der Regel sind es irgendwelche lausig zusammengeramschte Wellblech-und Gitter-Verschläge) überall auf der Insel, meist auf irgendwelchen Randgrundstücken begegnen. Da sind dann oft auch noch mehr als 10 Tiere drin. Die Haltung ist schlichtweg kriminell (massive Verstösse gegen das Tierschutzrecht!) und nicht nur nicht artgerecht.

Und nicht nur, dass die Tiere in völlig beengten und unhygienischen Verhältnissen zusammengepfercht werden, oftmals werden sie auch tagelang " vergessen" zu füttern. Nicht selten verenden einzelne Tiere durch Stress, Hitze, Hunger, Durst...

Verantwortlich dafür ist eine völlig laxe Haltung der Polizeibehörden, die das nicht verfolgen. Möglicherweise ja auch deswegen, weil - wie wir vom Bürgermeister von Garafía wissen - nicht wenige dieser "Hijos de Puta" eben auch traditionelle Jäger sind, und sich ansonsten lieber blödsinnigen Aktionen wie der kürzlichen Schliessung des Cannabis-Clubs widmen...

Lokalitäten

Bei Rot kannst Du vorbeigehen, die Hunde sind eingesperrt.

Bei Lila ging ich zurück, da die Hälfte der aggressiven Köter NICHT an der Kette lagen.

Übrigens darf ich just an der Stelle mal ein bisschen Eigenwerbung machen…

Ich studiere nämlich seit einiger Zeit (neben meinem Job) Tierpsychologie mit Schwerpunkt Hund an einer Fernakademie. Konkret inspiriert dazu wurde ich durch meinen Sohn, der bei seiner Rückkehr aus Barcelona einen adoleszenten Siberian Husky (sic! ja!, aus Barcelona…) mitgebracht hat. Das hat mich wieder dermassen in die Zeit mit unseren Familienhunden getriggert, dass ich mithin auch anfing, aus der wiedererwachten Liebe heraus im Netz und in der Literatur nach dem aktuellen Kenntnisstand zum Thema Canis lupus f. familiaris, zu Verhaltens- und Erziehungsfragen etc. pp. zu forschen.

Witzigerweise muss ich anfügen, dass unsere Familienhunde quasi null Erziehung „erhielten“, also jedenfalls nie in einer Hundeschule waren. Sie genossen dafür das inzwischen wohl kaum mehr denkbare Leben eines freien Familienstreuners, d.h. sie waren etwa einmal täglich durch den Jägerzaun auf ihrer Tour durchs Dorf, wo man sie natürlich auch kannte und aufgrund ihres freundlichen Wesens zumindest tolerierte. Und natürlich waren sie spätestens zu den Mahlzeiten wieder daheim…

Unser legendärer Pancho : Aber zurück zu meinem Studium. Selten in meinem Leben habe ich etwas mit so grosser Begeisterung unternommen; ich bin so dermassen hungrig und zieh mir das rein wie Butter. Das Geile ist ja auch, dass ich ein sehr anschauliches Studienobjekt mit dem Husky meines Sohnes habe, die umgekehrt gleich beide von meinem zunehmenden Wissen profitieren können. Also überall win/win, und ich voller Inspiration: wenn ich das Fernstudium in längstens 2 Jahren abgeschlossen habe, nähert sich auch das Jahr meiner Umsiedlung auf die Insel. Und jetzt ratet mal, was ich dann dort mit meiner Zeit anfangen will!

Übrigens habe ich auch schon begonnen, mich hierzu auf der Insel zu vernetzen. Unter anderem bin ich Mitglied der Protectora De Animales Y Plantas Benawara de La Palma*, die nicht erst seit der Vulkankatastrophe sich um das öffentliche Tierwohl (und mehr) auf der Insel kümmern und an der Av. Eusebio Barreto in Los Llanos in einer offenen Halle ein Provisorium eingerichtet haben. Solange, bis genug Geld für ein dauerhaftes und gut ausgestattetes Shelter zusammen kommt: https://www.teaming.net/protectorabenaw ... lang=es_ES

* https://www.facebook.com/benawara.mianimigu/

Abschluss als Alpha-Rüde?

Aha.

Dann bist Du also der 'Pastor der Hunde' aka.
'Der Hundeflüsterer'.

Wuff.

Rüde binnich auch. Krude & Rüde.

mrjasonaut hat geschrieben: ↑Mi 20. Apr 2022, 15:37 Bei Lila ging ich zurück, da die Hälfte der aggressiven Köter NICHT an der Kette lagen.

Ganz dort in der Nähe, Camino Juan del Valle, sind wir einmal mitten auf der Straße von zwei freilaufenden, agressiven, mittelgroßen Kläffkötern bedrängt worden. Ich war sehr froh, dass ich 1. nicht alleine war und 2. wir beide Wanderstöcke mit hatten.

Tanausú hat geschrieben: ↑Mi 20. Apr 2022, 18:30 wenn ich das Fernstudium in längstens 2 Jahren abgeschlossen habe, nähert sich auch das Jahr meiner Umsiedlung auf die Insel. Und jetzt ratet mal, was ich dann dort mit meiner Zeit anfangen will!

Als altem Hundflüsterer und Husky-Betreuer bleibt mir nur Dir viel Glück zu wünschen .

Mucha' Gracias, Biri!

Laxwolf2 hat geschrieben: ↑Mi 20. Apr 2022, 18:41 Abschluss als Alpha-Rüde?

Jaja, Alpha bla bla…

Ein überkommenes Konzept. Kommt noch von den ersten Studien an Wölfen, die allerdings in Gefangenschaft lebten und daher kein natürliches Rudelverhalten zeigen konnten: in Gruppen, die willkürlich vom Menschen zusammen gesetzt waren und in beengten Verhältnissen leben mussten, wo sich jeweils einfach die stärksten und aggressivsten Tiere durchgesetzt hatten. Hieraus hat man den ganzen Dominanz/Unterordnungs-Bullshit der klassischen Schäferhund-Abrichtung etc. hergeleitet, was regelmässig zu beziehungsgestörten und aggressiven Verhaltensauffälligkeiten geführt hat und führt.

Inzwischen weiss man es besser: Wolfsrudel in freier Natur sind Familienverbände unter der Führung beider Elterntiere. Punkt. Und auch wenn der Haushund noch immer genetisch fast identisch mit dem Wolf ist, so sind die entscheidenden Unterschiede gerade auch im Verhaltensspektrum durch die unzähligen Generationen der Domestikation mehr als deutlich.

Tanausú hat geschrieben: ↑Mi 20. Apr 2022, 18:30 Ich studiere nämlich seit einiger Zeit (neben meinem Job) Tierpsychologie mit Schwerpunkt Hund an einer Fernakademie.

Ah, deshalb hast Du Dich hier so rar gemacht!

jepp.

Und, hehe: Biri!..
.

Wir haben es da ja lieber (seit 25 Jahren) mit Boxern zu tun
Sind mit im Wesen die liebevolleren Hunde.

Leider aktuell noch immer viel zu oft in der Unterkunft, in der
wir seit Ausbruch des Vulkans leben......., aber mit viel Gassi.

Früher, in unserer alten Finca, konnten sie sich auf dem Gelände
immer frei bewegen und auch bei der neuen soll und wird das
wieder so sein...

Die Ältere ist bereits eine uralte Dame von von 12 Jahren, die
Jüngere (sie haben wir hier aus einem Heim raus geholt )
ist 6 Jahre alt.

Husky ? Sucht sich doch jeder (s)einen aus.
Die hier kriegen Robbenfleisch. Wo kriegste das denn her?

Die hier kriegen Robbenfleisch. Wo kriegste das denn her?

Nicht nur Robbenfleisch ist für Huskies interessant.
Unsere Huskies waren super Mäusefänger.
Haben beim Spaziergang Sprünge über gut 2 m zur Seite gemacht und hatten dann die Mäuse im Maul.
Die wurden stolz gezeigt und dann verschlungen.
Das auf unserem Grundstück keine fremden Viecher waren, ist ja wohl auch klar.
Selbst Vögel mußten leider hin und wieder dran glauben.
Ob es Langweile war oder sie es von unseren Katzen abgeschaut haben, keine Ahnung.