Tempolimit jetzt?

Alles was noch übrigbleibt hier rein. Resteverwertung sozusagen.
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Don Juan
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von Don Juan »

Die falschen Freiheitsapostel werden auch vehement gegen ein befristetes Limit sein, da sie befürchten müssen, dass es zu viele positive Resultate aufzeigt.
"„Die Erde ist ein Ganzes. Die Menschheit ist ein Ganzes. Der Kosmos ist ein Ganzes. Und ich selbst bin dies Ganze.“

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Theo aus Herne
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von Theo aus Herne »

Tempolimit von 120 auf Autobahnen und Schnellstraßen würde ich begrüßen und gerne mittragen.
Dazu vielleicht ein abwechselndes Sonntagfahrverbot-an einem Wochende Kennzeichen mit geradem Ende,
am nächsten Sonntag dann die ungeraden Kennzeichen.

Als mittleres Ziel könnte ich mir eine Begrenzung der PS / Kw Leistung je Sitz vorstellen.
Z.B. je echtem Sitzplatz werden max 15 kw Leistung zugestanden.
Bringt bei einem Kombi mit 5 Sitzplätzen also 75 Kw bzw. 102 PS - mehr als genug.
Denn egal ob Verbrenner oder Elektro, die hohen Leistungszahlen sind an sich Blödsinn.
Mit 18 ging es auch im 0,8L / 40 PS VW Polo und 4 Personen drin einwandfrei :thumbup:
Sogar bis nach Lissabon und zurück.
Es ist kein großer Verzicht und problemlos machbar.
Dazu nur 125 oder 135er Reifen wegen des Rollwiderstandes und der Energieverbrauch sinkt rapide.
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Laxwolf2
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von Laxwolf2 »

Teo,
ein Limit von 100 bzw 80 km/h (Autobahn/Landstraße) wäre unter vielen Aspekten das Beste!

Der Rest deines Beitrags kommt doch wohl 3 Tage zu spät, oder(?!)
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mrjasonaut
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von mrjasonaut »

Und ich hatte so im Hinterkopf, der Theo ist mit 1 bis 2 PS zufrieden unterwegs.
Hat mir zumindest die Vicky erzählt.

"Theo, wir fahr'n nach Lodz!
Steh′ auf, du faules Murmeltier,
Bevor ich die Geduld verlier'.

Ich habe diese Landluft satt,
Will endlich wieder in die Stadt.

Gott verlass′nes Dorf, nur Heu und Torf.
Stets der gleiche Trott, nur "Hü" und "Hott".
Im Stall die Kuh macht muh,
Die Hähne krähen dazu.
Das hält keiner aus,
Ich will hier raus."
Habt Ehrfurcht vor den Pflanzen, denn alles lebt durch sie. J.W.v.Goethe
Toutes choses sont dites déjà; mais comme personne n’écoute, il faut toujours recommencer. André Gide
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von goec2468 (gelöschter User) »

@ don ronaldo

Was Du schreibst, ist sachlich falsch. Bei dem von Dir verlinkten Vergleich (zu dem Du geschrieben hast Deutschland läge im Mittelfeld), werden die Toten je 1.000km Autobahn verglichen.

Selbst der Text beginnt damit; " Bei der Todesrate auf europäischen Autobahnen je 1.000 km Autobahn liegt Deutschland im europäischen Vergleich im Mittelfeld. ".

Weiter unten im Text wird aber kein europäischer Vergleich mehr gemacht, sondern ein Vergleich innerhalb Deutschlands. Dazu passt aber dann Deine Aussage nicht.
goec2468 (gelöschter User)

Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von goec2468 (gelöschter User) »

Siltho hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 07:19
goec2468 hat geschrieben: So 3. Apr 2022, 23:39 @ don ronaldo
Nix Irrtum: https://de.statista.com/statistik/daten ... in-europa/

Betrachtet man die gesamten Verkehrstoten, ist Deutschland in der positive Spitzengruppe.
Es geht hier um ein Tempolimit auf Autobahnen. Deshalb ist eine Bezugnahme auf die gesamten Verkehrstoten wie Du es vornimmst überhaupt nicht zielführend, da am Thema vorbei. Vielmehr ist nur die Betrachtung der Verkehrstoten auf Autobahnen von irgendwelcher Relevanz.
So einfach ist es nicht. In Ländern mit Autobahngebühr (wie z.B. Frankreich) sind die Autobahnen wesentich leerer als in Deutschland, dafür fahren dort mehr Menschen auf Landstraßen.
Man müßte pro gefahrenen km vergleichen und selbst dann spielt die Verkehrsdichte noch eine entscheidende Rolle.
Dass leere Aurobahnen zu weniger Unfällen führen ist wohl logisch. Insofern ist jeder internationale Vergleich schwierig.
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von goec2468 (gelöschter User) »

Don Juan hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 08:05
goec2468 hat geschrieben: So 3. Apr 2022, 23:53 In den Niederlanden ist alles, was nicht ausdrücklich verboten ist, erlaubt.
In Deutschland ist alles, was nicht ausdrücklich erlaubt ist, verboten.
Ein Spruch, der aber falsch ist und nur zeigt, dass jemand keine Ahnung hat, was "Recht" bedeutet.
Möglicherweise weniger falsch wäre, zu sagen, Deutsche neigen eher dazu, etwas regeln zu wollen.
Zudem ist die Diskussion, ob mehr oder weniger Tote durch ein Tempolimit, überhaupt nicht möglich. Es spielen doch möglicherweise auch andere Faktoren eine Rolle.
Vielleicht wäre ein erster Schritt, dass wenigstens dort, wo Geschwindigkeitsbeschränkungen herrschen, diese auch eingehalten werden. Auch hier hinken wir anderen Ländern, was die Sanktionen angeht, deutlich hinterher.
Aber auch das wird sich nicht ändern. Was in den USA der Colt ist, ist in Deutschland das Auto. Ein Symbol für die Freiheit.

Mit Ahnungen ist man beim Deutschen Recht sehr schlecht beraten, ich halte mich da lieber an Fakten.
Aber darum geht es bei dem geflügelten Wort auch nicht.
Wäst Du mal in die Niederlande umgezogen und wieder zurück, dann hättest Du es verstanden. Macht aber auch nichts, muss ja nicht jeder verstehen.
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von El Jardinero »

Wie zynisch ist denn bitteschön, sich über die Toten je wie auch immer gefahrener Kilometer zu streiten.
Es ist doch völlig unergeblich und auch unstrittig (außer bei der FDP und bei Andy Scheuer), dass es bei einem Tempolimit zu weniger Verkehrstoten käme. Die menschenverachtenste Aussage kam damals vom Scheuer Andy: "Aber kaum!"
Und wenn es nur einer wäre. Da sagt er wahrscheinlich: "Einer ist keiner."
Aber kaum heißt ja, es hat einen Effekt. Zudem nun noch die Energieeinsparung.
Also bitte, sollen die Limitgegner doch ehrlich antworten "Ich will Spaß, ich geb Gas!". :biker:
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von goec2468 (gelöschter User) »

Was bitte ist denn daran zynisch?
Wenn eine Regierung in Freiheitrechte eingreift, muss es dafür einen guten Grund geben. Ob es diesen Grund gibt oder nicht, darf und muss offen diskutiert werden.
Dass ein Tempolimit langfristig zu weniger Verkehrstoten führt ist sehr wohl strittig. Kein Tempolimit zu haben führt zu höherer Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer und zu im Durchschnitt vorsichtigerem Fahrverhalten. Das konnte ich im Vergleich zu den Niederlanden auch praktisch deutlich sehen.
Kurzfristig mag ein Tempolimit helfen, wie das langfristig aussieht steht auf einem ganz anderen Blatt. Insofern hilt ein internationaler Vergleich schon, er ist aber eben nicht ganz einfach.

Und ich sehe auch nicht, dass es menschenverachtend ist, eine eventuelle höhere Zahl an Verkehrstoten abzuwägen, das macht eine Gesellschaft permanent. Bei jeder Grippewelle sterben Menschen, bei schweren bis zu über 20.000, trotzdem hat es nie Lockdowns gegeben, offensichtlich weil die Gesellschaft diese Anzahl akpeztabel findet.
Motorradfahren ist erheblich gefährlicher als Autofahren und eigentlich auch völlig unnötig. Trotzdem akzeptieren wir das als Gesellschaft und verbieten das Motorradfahren nicht.
Siehst Du meinen Punkt?
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von Birigoyo »

Diese Diskussion ist peinlich und unwürdig.

Ein Tempolimit bewirkt Folgendes:

- Wir sparen Energie – das Gebot der Stunde.
- Wir reduzieren Verkehrstote – immer das Gebot der Stunde.
- Wir leisten einen dringend notwendigen Beitrag zur Reduzierung von CO2 im Rahmen des Klimawandels.
- Wir schonen die Nerven derjenigen, welche sich durch Raser belästigt oder verunsichert fühlen.

Wer etwas Hirn übrig hat, kann definitiv nicht dagegen sein.
Sorry, aber das musste jetzt mal gesagt werden.

Und das ständige Gelaber von wegen "Freiheit" kann ich hier langsam nicht mehr ertragen.
Wer Freiheit in einem Atemzug mit Tempolimit auf Verkehrswegen erwähnt, lebt offenbar nicht in diesem Jahrhundert.
Schon mal in den USA gewesen?
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von El Jardinero »

Ja, ich sehe Deinen Punkt, am Ende noch mehrere Strohmannargumente aus der Tasche zu ziehen macht es nicht besser.

Weder Grippetote als auch Motorradfahrer haben hier irgendeine Relevanz.
Furzen kann für die Umstehenden auch unangenehm sein, ist auch nicht verboten, tut aber genauso nichts zur Sache.

Und das Argument, dass ich meine Aufmerksamkeit einem übermotorisierten Lamborghini, der mit 300 auf der linken Spur brettert verdanke, naja, merkste selber ?!
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von goec2468 (gelöschter User) »

Birigoyo hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 22:16 Diese Diskussion ist peinlich und unwürdig.

Ein Tempolimit bewirkt Folgendes:

- Wir sparen Energie – das Gebot der Stunde.
- Wir reduzieren Verkehrstote – immer das Gebot der Stunde.
- Wir leisten einen dringend notwendigen Beitrag zur Reduzierung von CO2 im Rahmen des Klimawandels.
- Wir schonen die Nerven derjenigen, welche sich durch Raser belästigt oder verunsichert fühlen.

Wer etwas Hirn übrig hat, kann definitiv nicht dagegen sein.
Sorry, aber das musste jetzt mal gesagt werden.

Und das ständige Gelaber von wegen "Freiheit" kann ich hier langsam nicht mehr ertragen.
Wer Freiheit in einem Atemzug mit Tempolimit auf Verkehrswegen erwähnt, lebt offenbar nicht in diesem Jahrhundert.
Schon mal in den USA gewesen?
Es zwingt Dich niemand mitzudiskutieren, wenn Du es peinlich findest oder es nicht mehr ertragen kannst. Dein Ton ist schon sehr unpassend.
Es ist schon bezeichnend, wie schwer es einigen fällt eine pluralistische Diskussion zu ertragen und sachlich zu führen.
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von Birigoyo »

goec2468 hat geschrieben: Dein Ton ist schon sehr unpassend.
Damit kann ich leben :mrgreen: .
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von goec2468 (gelöschter User) »

Das glaube ich Dir sofort und nichts anderes habe ich erwartet.
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Theo aus Herne
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von Theo aus Herne »

Laxwolf2 hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 16:38 Teo :shock:
Der Rest deines Beitrags kommt doch wohl 3 Tage zu spät, oder(?!)
Bin zur Zeit ziemlich engagiert und dadurch nicht mehr ganz so häufig online.
In diesen Zeiten kann sich Grundwissen in manchen Situationen und an einigen Geräten ebenfalls lebensverlängernd auswirken. Nicht nur im Kfz.

Mal abgesehen von den Anzahl der Verkehrstoten, von denen ja inzwischen fast 40% Fahrradfahrer sein sollen,
dem E-Bike und den Pedelecs sei dank,
ging es doch hauptsächlich um den Effekt der Energieersparnis.
Und die wäre doch auf jeden Fall gegeben, oder besteht darüber Uneinigkeit ?
VG Theo
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von goec2468 (gelöschter User) »

Zwar gibt es kontroverse Diskussionen darüber, wieviel Energie eingespart würde, aber es gibt wohl niemanden, der behauptet es würde keine Energie eingespart.
Selbst die Befürworter beziffern diesen Effekt als eher klein.
Nun kann man der Meinung sein, egal wie klein, es hilft.
Trotzdem halte ich von Verboten nichts.
Leicht ließe sich die Liste von Verboten unnötiger, energieverbrauchender Aktivitäten erweitern:
- Es gibt einige Aktivisten, die private Flugreisen komplett verbieten wollen. Private Flugreisen sind nicht notwendig, ein Verbot hätte einen signifikanten Effekt auf den Klimawandel. Wer nie/selten fliegt, findet das vielleicht eine gute Idee, hier im Forum vermutlich die Wenigsten.

- Man kann auch gesetzlich die Raumtemperatur in Häuser/Wohnungen auf z.B. 18° begrenzen. 21 oder gar 22° sind unnötig, man kann ja auch einen Pullover anziehen. Das hätte einen signifikanten Effekt.

- Man kann auch gesetzlich die Wohnungsgröße pro Person limitieren, riesige Häuser, bewohnt von ein oder zwei Personen sind energetisch und resourcenmäßig reinste Verschwendung.

Usw. usw. ...

Es werden sich immer Befürworter für das Eine oder Andere Verbot finden, in der Regel sind es diejenigen, die unter dem Verbot nicht leiden.
Meint man es ernst mit dem Klimaschutz, dann müßte jede Person eine Art CO2 Konto haben und jeder kann selbst entscheiden, wöfür es genutzt wird. Der Eine fährt aus Spaß mit 160 über die Autobahn und wonht in einer 40 qm Plattenbausiedlung, der Andere hat überhaupt kein Auto, wohnt energetisch saniert, reist aber gerne. Usw. ...
Dieses "CO2 Guthaben" müßte dann von Jahr zu Jahr sinken.
Wer mehr verbrauchen will, zahlt je Tonne CO2 einen drastischen Mehrpreis. Die Einnahmen daraus können dann wieder zu 100% dem Klimaschutz zufließen.
Dann wäre sichergestelt, dass wir die CO2-Ziele auch wirklich erreichen und der Staat muss nicht jedem Vorschreiben, wo er sparen muss.

Allerdings würde es dann ernst und all die Klimaschutz-Poser müßten auch ernst machen, statt sich mit Forderungen zu profilieren, ohne selbst zu liefern.
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von El Jardinero »

Aber was hat dieser Whataboutism damit zu tun KEIN Tempolimit haben zu wollen?
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von NiederBayer »

Man sieht, dass du dich durchaus sachlich und dezidiert mit dem Thema auseinandersetzt und auch deine Argumente gegen die Argumente der Tempolimit-Befürworter kann ich zumindest nachvollziehen, wenn ich sie auch nicht vollständig teile. Wobei ich deine Ausführungen zum Energieverbrauch von Flugreisen und von zu großen Wohnungen sofort unterschrieben würde.
Andererseits könnte man, anstatt die Argumente für ein Tempolimit zu entkräften oder klein zu reden zu versuchen, ehrlicherweise auch einfach ganz konkret äußern, was denn eigentlich gegen ein Tempolimit spricht. Also jetzt mal Butter bei die Fische:
goec2468 hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 23:24 Es werden sich immer Befürworter für das Eine oder Andere Verbot finden, in der Regel sind es diejenigen, die unter dem Verbot nicht leiden.
Dann sag doch bitte mal ganz konkret, inwiefern du unter einem Tempolimit “leiden“ würdest - mal ganz ehrlich, die Frage ist auch nicht sarkastisch gemeint. Wo ist hier das von dir befürchtete Leiden? Und dass es in einer generellen Aversion gegen Verbote liegen soll, nehme ich dir nicht ab! Du scheinst ein intelligenter Kopf zu sein, also ist dir mit Sicherheit klar, dass ein Zusammenleben vieler Individuen ohne Regeln - und dazu gehören nun mal auch Verbote - schlicht unmöglich ist.

Also, nochmal: Wieso und in welcher Form würdest du unter einem Tempolimit leiden?
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von Theo aus Herne »

goec2468 hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 10:13
Selbst die Befürworter beziffern diesen Effekt als eher klein.
Das sehe ich als Befürworter ganz anders.
Wenn ich meinen Volvo hektisch erregt und schnell an ein Ziel fahre, z.B. über die Autobahn,
dann schluckt der Kleine so 12-13 Liter.
Bei bemüht konstant 140 sind es nur noch knapp 10 Literchen.
100 auf der Autobahn schaffe ich mit dem Wagen noch nicht, da schlafe ich ein :roll:
- Es gibt einige Aktivisten, die private Flugreisen komplett verbieten wollen. Private Flugreisen sind nicht notwendig, ein Verbot hätte einen signifikanten Effekt auf den Klimawandel. Wer nie/selten fliegt, findet das vielleicht eine gute Idee, hier im Forum vermutlich die Wenigsten.
Private Flugreisen verbieten ist nicht zielfördernd, da ettliche Reiseziele,privat und geschäftlich, nur mit dem Flugzeug machbar sind.
Doch bei Kurzstreckenflügen innerhalb eines Landes oder innerhalb von Festland Europa, würde ich einem Ende / Verbot nicht abgeneigt gegenüber stehen.
- Man kann auch gesetzlich die Wohnungsgröße pro Person limitieren, riesige Häuser, bewohnt von ein oder zwei Personen sind energetisch und resourcenmäßig reinste Verschwendung.
Das wird aus Datenschutzgründen nicht ganz einfach machbar sein.
Und die Frage ob es sich hier wirklich um eine signifikante Zahl handeln würde.
Allerdings würde es dann ernst und all die Klimaschutz-Poser müßten auch ernst machen, statt sich mit Forderungen zu profilieren, ohne selbst zu liefern.
Also ich bin ein Poser 8-)
Der Volvo ist auf dem Auslaufgleis und wird durch etwas mit erheblich kleinerer Maschine ersetzt.
Achtung Nils - immer noch ein Verbrenner ;)
Habe bis vor kurzem noch in meiner alten Maschinenhalle gelebt und mich nun erheblich verkleinert.
Dadurch erhebliche Strom und Wärmeersparnis.
Etliche Lichtspiele und Effekte sind ebenfalls verschwunden und wir bemühen uns,
nicht zuviel Energie zu verschwenden.
Allerdings sind wir immer noch keine Mönche in einer ungeheizten Schlafzelle wie im Mittelalter.
Doch man kann etwas bewirken.
Wie Du schon geschrieben hast, selbst kleine Dinge addieren sich (zu erstaunlich großen Mengen).
Unser Problem in Deutschland ist häufig, statt einem einfachen Rahmen der für alle leicht zu befolgen ist,
schaffen wir gerne hunderte von Ausnahmen, mächtige Bürokratie und zerfasern vieles bis es kaum noch
wahrnehmbar ist.
Vereinfachen und handeln ist manchmal eine nähere und bessere Lösung um ein brauchbares Ergebnis zu liefern.

Der noch ein bischen Poser Theo :grin:
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Re: Tempolimit jetzt?

Beitrag von El Jardinero »

Die von Niederbayer gestellte Frage ist ja genau die zentrale.
Was spricht gegen ein Tempolimit?

Geht man da mal auf Googlesuche, ist die Ergebnislage durchaus dünn.
Man findet immer die gleichen Argumente dagegen, die aber sehr oft nur ein Whataboutism sind und andere Sachen vergleichend anführen, die aber mit der Kernfrage eigentlich nichts zu tun haben, allenfalls relativierend wirken.

Nur als Beispiel sei der Fakt genannt, dass die meisten Verkehrstoten auf Landstraßen zu verzeichnen sind und Autobahnen, auf denen ja 2/3 der deutschen Autokilometer stattfinden, pro Kilometer ja gar nicht so tödlich sind.
Wie gesagt, das sind Fakten, zweifelsohne, dienen aber nur zur Relativierung der schwachen Position.

Und ganz oben: Die Freiheit.
Für was nicht alles wurde und wird sie immer bemüht.
Meist allerdings, wenn es einem in den Kram passt.

Aber die Vereinnahmung für ein "Heizen ohne Limit" ist schon abenteuerlich.
Freiheit hat was erhabenes, großes aber nichts derart profanes wie die Erlaubnis ohne Limit durch die Gegend zu fahren.
Auch nicht, wenn wir die letzten auf der Welt wären, bei denen das so ist.
Das Tempolimit ist quasi die letzte nicht reglementierte Einheit im Straßenverkehr.
Oder muss die STVO weg, die mir meine ganze Freiheit nimmt?

Alles was man als Contra zum Thema Tempolimit findet kann mich zumindest auf faktischer Basis mehr und mehr nicht überzeugen. Und das, obwohl ich gerne zügig unterwegs bin.
(Wohlgemerkt freiheitlich völlig unfrei, soll heißen, NICHT besoffen, angeschnallt, mit Führerschein, ohne aufs Handy zu gucken, etc.)
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