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Höhlenwohnungen Puerto de Puntagorda
Verfasst: Sa 1. Jan 2022, 14:09
von Fritzlore
Puh, 500 Stufen runter und hinterher
wieder rauf!
Aber es hat sich gelohnt. Nur: wie soll denn da ein Boot anlegen? Ok, im Sommer ist das Meer ja ruhiger.
Die Höhlenwohnungen da sind bewohnt.
Weiß jemand etwas darüber? Wann wurden sie gebaut? Warum? Wer lebt/lebte da? Und wovon? Fischfang vielleicht?
Re: Höhlenwohnungen Puerto de Puntagorda
Verfasst: Sa 1. Jan 2022, 16:44
von Tanausú
Fritzlore hat geschrieben:
Wann wurden sie gebaut?
Warum?
Wer lebt/lebte da?
Und wovon? Fischfang vielleicht?
Jepp, Fischfang dürfte der Hauptgrund dieser kleinen Siedlung ursprünglich sein. Ziemlich klar dürften bereits die Guanchen den Puerto zum Fischfang benutzt haben. Seit der Conquista wurde er dann auch als einer der wenigen Anlegepunkte zur Versorgung des Nordens genutzt.
Und eben:
die Lage!
Seit geraumer Zeit dienen sie also als romantische Behausung asketischer Freaks und als Wochenendfrische alteingesessener palmerischer Familien.
Re: Höhlenwohnungen Puerto de Puntagorda
Verfasst: Sa 1. Jan 2022, 17:00
von Fritzlore
Ja, so ungefähr haben wir uns das auch zusammengereimt.
Die Treppen und das Geländer sind ja anscheinend neueren Datums. Wegen ein paar freaks hätte das die Gemeinde ja sicher nicht finanziert.
Re: Höhlenwohnungen Puerto de Puntagorda
Verfasst: Sa 1. Jan 2022, 18:04
von Tanausú

Hierzu fiel mir gerade nochmal jene interessante Geschichte ein, über ein historisches Schiffsunglück, das sich 1832 hier an der Küste von Garafía (etwas weiter östlich bei der Fajana de Franceses) abgespielt hat:
viewtopic.php?f=4&t=1102
Re: Höhlenwohnungen Puerto de Puntagorda
Verfasst: Sa 1. Jan 2022, 19:08
von nils.k
Die Höhlen hatten früher schon ihre Bedeutung. Am Hafen von Santo Domingo zum Beispiel brauchte man sie nicht nur zum Zwischenlagern der Schiffsfrachten und für die Ausrüstung der Fischer. Dort wurde auch in großem Maße Pech hergestellt.
Brea de pino ist das ausdestillierte Harz der kanarischen Kiefer. Es wurde vor allem in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts massenhaft für den Schiffbau in Santa Cruz de La Palma benötigt. Mit dem Pech und Werg wurden die Schiffe kalfatert.
Etliche Höhlen am Puerto de Santo Domingo und anderen kleinen Häfen wurden dafür genutzt. Dort brannten Tag und Nacht die Holzfeuer. Riesige Wälder mussten dafür gerodet werden.
Es ist kurios: noch Anfang des 20. Jahrhunderts hatten die Siedlungen an der Küste eine viel größere Bedeutung als die höher gelegenen Städte. Baltasar Martin, der 1553 La Palma mit einer Bauernarmee vor einer Pirateninvasion gerettet hat, sowie Anselmo Pérez Brito, der im 18. Jahrhundert für die Rechte aller Bürger kämpfte, stammen beide aus Juan Adalid. Dieser Weiler wie auch viele andere kleine Orte mit Häfen sind heute längst vergessen. Straßen und Autos haben die Handelsverbindungen über Schiffe abgelöst.
Re: Höhlenwohnungen Puerto de Puntagorda
Verfasst: Sa 1. Jan 2022, 20:16
von Lee
Der Puerto de Puntagorda ist ein toller Ort den wir auch immer wieder gerne besuchen, aber eigentlich beherbergen nahezu alle Landzungen und Buchten des Nordwestens solch kleine Juwele.....Piratenbucht, Playa de la Veta, Playa de Garome, Lomada Grande, Playa del Callejoncito, Puerto de Garafia, Punta del Mudo.....der Nordwesten ist in der Beziehung (und nicht nur der) die reinste Schatztruhe.

Re: Höhlenwohnungen Puerto de Puntagorda
Verfasst: Sa 1. Jan 2022, 20:28
von mrjasonaut
Ich träume ja immer noch von den Selvagens.
Wo sich Schpanicker und Portugesch drüber schtreiten.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ilhas_Selvagens
Ach, Scheixxc, schon wieder Am Thema Vorbei! !!
Re: Höhlenwohnungen Puerto de Puntagorda
Verfasst: Sa 1. Jan 2022, 21:29
von aurora
Keine Ahnung, wie es um die Bewohner dort steht. Bei uns auf Lanzarote - und wohl auch auf La Gomera und sonstwo auf den Kanaren - gehören einstige, struppig anmutende Einsiedlerdomizile schon längst der Vergangenheit als Refugium für ausländische Aussteiger an. Wer bei uns irgendwann als Hippie angelandet kam, hat entweder in der Immobilienbranche oder durch Erbschaft (weil i.d.R. aus gehobeneren Familien stammend) schon längst seine Fortune gemacht und lebt ganz gewiss nicht mehr in Höhlenwohnungen oder Erdlöchern, oder ist schon längst wieder in der alten Heimat zurück. ... Oder in den ewigen Jagdgründen verschwunden. Und fertigt vielleicht dort weiterhin kosmischen Schmuck oder so an
