Scolopendra Valida - Nachtaktiver Hundertfüßer

[manteca]

Hola,
während vieler La Palma- Urlaube habe ich bisher vergeblich nach ihm Ausschau gehalten: Dem Europäischen Riesenläufer (Hundertfüßer).
Die kanarische Unterart Scolopendra valida misst zwischen 10 und bis zu 15(!) cm und lebt verborgen als nachtaktiver Räuber! Dabei zählen auch junge Eidechsen und Mäuse zu seiner Beute.
Das Exemplar, das ich vor einer Woche schließlich während einer Wanderung bei Fuencaliente fand, hat es leider nicht heil über die Straße geschafft. Der etwa 10 cm lange Gliederfüßer wurde von einem Auto überfahren. Seine Giftklauen befinden sich direkt hinter dem Kopf und können schmerzhafte Einstiche hinterlassen; zumal die Tierchen bei Bedrohung gern auf Gegenangriff gehen!

2018-10-28 23.55.55.jpg

Ich wüsste gern, ob man ihn auf La Palma häufiger lebend zu Gesicht bekommt...

[ebv (selbst gelöschter User)]

Skolopender habe ich hier noch nie gesehen. Es ist eine andere kleinere Gattung die hier vorkommt. Falls mir keiner zuvorkommt szche ich sie morgen raus. Und beim nächsten Mal mache ich ein Photo vorm Wegräumen.

Edit : Gattung Scutigera isses wohl.

[Schnecke]

Bei uns im Garten: ja - meist beim Buddeln, unter Steinen o. Brettern.
Als wir frisch in unser haus eingezogen sind, krabbelte ein ziemlich prächtiges Exemplar
aus einem unserer zwischengelagerten Kartons in unserem neuen "Büro" während ich gerade
telefonierte
na, da war ich aber schnell in der Küche und mit "Waffe" zurück. Nun ja, ich wollte eben nicht,
dass es sich irgendwo im Haus versteckt.
Werden sie mittig getrennt, läuft auch schon mal jedes Stück in eine andere Richtung...

[Sportschütze (gelöschter User)]

Wie auch Schnecke schon sagte :
Ab und an mal im Garten beim Buddeln oder wegräumen
von Steinen hab ich sie gefunden. Aber lasse es in den
letzten 4 Jahren vielleicht 3 oder gewesen sein.

Sind sie wirklich für uns Menschen auch soooo giftig, oder
wie wirkt sich deren Biss bei uns aus ?

[ebv (selbst gelöschter User)]

Hm, hab ich wohl Tomaten auf'n Augen oder es ist denen hier zu trocken ...


Fun fact:

Die Größe von Gliederfüßern in der Erdgeschichte variiert mit dem atmosphärischen Sauerstoffgehalt. Im späten Perm/Carbon, als der Anteil auf 25-30% stieg (heute <21), wurden die Tierchen bis zu einem Meter groß.

Heutzutage bleiben sie eher winzig im Vergleich zum durchschnittlichen Wirbeltier auch weil die simple Tracheenatmung nicht genug Sauerstoff zur Energieversorgung in die Körper bringt. Lungen sind einfach effektiver.

>25% Prozent O2 hat aber auch den Nachteil daß ein Feuer, brennt's mal, erst aus geht wenn der Brennstoff ausgeht. Ein Teil der Kohlevorräte stammt aus der Zeit (und aus späterer natürlich auch ...)

Ja, nur so. Wißt ihr wahrscheinlich eh

[manteca]

Ich habe mal iwo gelesen, dass der Hundertfüßer das einzige für den Menschen giftige Landtier der Insel ist. Die vorkommenden Spinnenarten gelangen mit ihren Bissen nicht unter die Haut.

[ebv (selbst gelöschter User)]

Habe das gefunden:
https://www.wemjournal.org/article/S108 ... 4/abstract

tl:dr: Der Biß ist schmerzhaft und heilt langsam (Tage), kann zu kurzfristigen Lähmungen im gebissenen Glied führen. Bleibende oder gar tödliche Konsequenzen sind nicht bekannt.

Aber ich bin kein Bio- oder Zoologe.

[Pintura (gelöschter User weil inaktiv)]

Wir wohnen in Las Manches auf 500 m Höhe. Dort ist es eher trocken als feucht und ich habe während meiner mittlerweile 7-jährigen Erfahrung hier auf der Insel bei uns schon Dutzende gesehen. Leider auch im Haus, was wirklich absolut unangenehm ist. Auch beim Buddeln im Garten finden wir öfter welchen, inkl schon kleiner, weißer gerade Frischgeschlüpfter. Ich denke, du hast bisher eher Glück gehabt, daß dir noch keine über den Weg gelaufen sind.

[Birigoyo]

Zum Thema noch ein Bild von Mathias Siebold :

http://www.la-palma-aktuell.de/la_palma ... lma_01.jpg

Zitat : "Wenn man aber nicht in der Erde buddelt, oder eben jeden Stein anheben muss, dann kommt man mit diesem Tier nur ganz selten in Berührung, der hat mehr Angst vor uns als umgekehrt und die allermeisten Besucher dieser Insel haben das Tier noch nie gesehen."

[ebv (selbst gelöschter User)]

In Tanzania hab ich die in der Größe gesehen, und ne kleine Ausgabe in Südfrankreich auf'm Klo in einem alten Schloß. Hat mich überrascht während ich so saß und sinnierte.

Die großen braunen Cucas allerdings gibts bei mir (San Nicolas) im Garten und oft auch im Haus.

[manteca]

Vielen Dank für Eure Erfahrungen mit diesem eher im Verborgenen lebenden "Palmero". Seine enorme Größe, aber auch die Eleganz seiner Bewegungen (siehe auch div. Youtube-Videos) machen ihn für mich zu einer ganz besonderen Erscheinung der kanarischen Tierwelt.

[Palmaregi]

Wir hatten letztes Jahr ein Riesenexemplar im Badezimmer. Hatte sich wohl verirrt.
Ich gestehe, ich habe es getötet (sehr widerwillig), es war abends spät und den Gedanken, dieses Tier könnte überall sein, mochte ich gar nicht. Sie schaffen es ja auch unter den Türen hindurch zu krabbeln...

Eine Bekannte hatte allen Ernstes einmal ein Tier im Bett! Krabbelte ihr Bein hoch. Sie sagte, es hätte sich eiskalt angefühlt.

[Birigoyo]

Wir hatten letztes Jahr ein Riesenexemplar im Badezimmer. Hatte sich wohl verirrt.
Ich gestehe, ich habe es getötet (sehr widerwillig), es war abends spät und den Gedanken, dieses Tier könnte überall sein, mochte ich gar nicht. Sie schaffen es ja auch unter den Türen hindurch zu krabbeln...

Eine Bekannte hatte allen Ernstes einmal ein Tier im Bett! Krabbelte ihr Bein hoch. Sie sagte, es hätte sich eiskalt angefühlt.

Ich habe für solche Fälle immer einen grossen Plastikbecher bereitstehen . Schwupp ist das Tierchen drin ( meistens laufen sie von selbst hinein )
und man kann es draussen irgendwo aussetzen , z.B. auf dem Komposthaufen .

[Birigoyo]

@ Corinna ,

bezüglich Bichos Negros habe ich hier einen interessanten Link für Dich :

https://hamsterbau.blogspot.com/2008/03 ... scher.html