TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

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nils.k
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von nils.k »

Die Armee prüft den Einsatz von Landungsbooten vom Typ LCM-1E der Grupo Naval de Playa für den Transport der Plantagenarbeiter in die abgeschnittenen Gebiete.

Das Marineschiff "Tornado" wird morgen von Las Palmas aus mit einem Erkundungsteam aus etwa 20 Personen in See stechen und in den nächsten Tagen den Zustand der Küste und des Meeresbodens in der Umgebung von Puerto de Tazacorte untersuchen. Die Unterwasseraufklärung wird von der kanarischen Tauchereinheit durchgeführt und von Soldaten der "Tornado" unterstützt

https://ondacerolapalma.com/la-armada-e ... s-coladas/
Landung.JPG
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HisCastersVoice
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von HisCastersVoice »

carlos hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 12:30 da kommendie ersten Rufe von ofizieller Stelle nach der Fähre die ich vor einem Monat vorgeschlagen habe, was hier verspottet wurde.

und wenn jemand eine bessere Idee hat als über den Berg, nur her damit.

bitte die Seilbahnkomiker draussen vorbleiben.
Lieber Carlos,

Hier spricht der Seilbahnkomiker (der damit gar nicht komisch, sondern sehr ernsthaft umgegangen ist).

Ich muss Dir leider bei Deinem ersten Satz widersprechen.
Auch wenn es so kleinkariert erscheinen mag wie das Hemd, das ich gerade trage.

Aber der Erste warst Du nicht.
Das war nämlich Ich, der Thread-Ersteller, mit dem 4. Beitrags dieses Threads am 29.9.
Du folgtest auf meinen Spuren ca 6 h später.
Und Häme und Spott habe ich mir in diesem Thread redlich verdient... geh einfach nochmals auf die 1. Seite zurück.

Und wenn irgendwann öffentlich eine Seilbahn diskutiert wird (btw: die modernen Dinger kann man sogar bis zu 90 km/h Windgeschwindigkeit, 50 Knoten oder 25m/s betreiben) dann schreib ich mir das auch auf meine Fahne.
Zumindest in diesem Forum. Auf La Palma gibt es aber auch kluge Köpfe, ich bin sicher, dass das auf der Insel schon geprüft wird.

Bestens
HCV
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HisCastersVoice
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von HisCastersVoice »

HisCastersVoice hat geschrieben: Mi 29. Sep 2021, 17:46 Ich muss wirklich gerade viel darüber nachdenken, was für ein ökonomischer Wahnsinn da entsteht, wenn ständig die ganze Insel umrundet werden muss, was für Reibungsverluste für Menschen entstehen, die LL wohnen und in P. Naos arbeiten... das ist noch gar nicht abzuschätzen.

Aber ich hatte gerade eine Idee. Was denkt ihr? Könnte das eine Lösung sein?

Ein Fähre
Der Westen benötigt vielleicht möglichst bald eine Fähre von Puerto de Tazacorte nach Puerto Naos (oder nahe)
Der eine Hafen besteht ja bereits, ein provisorischer Schiffs-Steg in oder in der Nähe von Puerto Naos ist deutlich schneller umzusetzen als jegliche Überquerung der Lava-Strecke.
Ganz abgesehen davon wäre es sicher sogar ein touristisches Highlight mit der Fähre an den Urlaubsort zu fahren oder damit Ausflüge nach Tazacorte und LL zu unternehmen.
Hier könnten sich sogar viele neue Unternehmen, wie aber auchArbeits- und Berufsfelder auftun.

HCV Clemente
Nichts für ungut -))
Eisi (gelöschter User weil inaktiv)

Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Eisi (gelöschter User weil inaktiv) »

Um das Lavafeld egal wie, egal wo, effektiv, schnell und bezahlbar in Nord-Süd-Richtung zu überbrücken, sollte man m.E. nicht zu früh die grundsätzlich einfachste Option verwerfen. Die Straße.

Um eine Straße über die Lavadecke bauen zu können, müssen erhebliche Widrigkeiten und spezielle Anforderungen berücksichtigt werden. Doch, ist das von vornherein unmöglich?

Die Lavadecke ist innen noch flüssig, evtl. porös, kann Hohlräume haben und ist daher nicht tragfähig. Ist das wirklich so?
Erstarrte Basaltlava, also Basaltgestein hat eine ~50% höhere Dichte als Normal-Beton. Wie stark (dick) müsste also die oberste, erstarrte Gesteinsschicht sein, um tragfähig auch für LKW´s (10...20...30 Tonnen) zu sein?
Könnte man durch Aufschüttungen (Gleisschotter o.ä.) und anschließend eingebetteten Längsträgern (Beton?) an prekären Stellen für eine ausreichende Gewichtsverteilung und Statik sorgen?

Wäre es vlt. sogar möglich, die (innen noch heiße, gar flüssige) Lava mit schweren Maschinen oder Gewichten "einzustampfen" bzw. zu komprimieren? Zugegeben, ein abenteuerlicher Gedanke.

Die Lava ist zu heiß für einen Straßenbau. Ist das wirklich so?
Wie heiß ist eigentlich eine äußerlich erstarrte und zum Stillstand gekommene Lavadecke an seiner Oberfläche? Halbwegs begehbar ist sie jedenfalls ziemlich schnell innerhalb von Tagen, spätestens nach wenigen Wochen.
Würde die (Rest-)Hitze tatsächlich so stark durch einen entsprechenden (besonderen) Unterbau und durch die Fahrbahndecke ausstrahlen, so dass es für den Autoverkehr zu heiß wäre? Könnten gewisse Aufschüttungen (evtl. mit eingelegten Isolierschichten) die oberflächliche Hitzeentwicklung nicht insoweit verhindern, dass darauf eine tragfähige Fahrbahn entstehen kann?

Wurde so ein Projekt schon mal realisiert, oder waren den Planern schlichtweg die Kosten zu hoch?
Gab es schonmal die unbedingte Notwendigkeit bzw. Planungen für solch ein Vorhaben und galten die u.U., im Gegensatz zu La Palma, für unbedeutende Landstriche, wo sich der Aufwand nicht rechnete?

Und um noch einen drauf zu setzen:
Die schmalste Überquerungsstelle wäre z.Zt. (sofern die anderen Ströme das Meer nicht mehr erreichen) die neue Halbinsel, also das Delta im Meer. Hier drüber würde ich so eine Straße bauen, auch vor dem Hintergrund, dass auf der Nordseite die Klippe zu überwinden wäre.

Dieser Kommentar ist rein spekulativ. Ich bin weder Vulkanologe/Geologe, noch Statiker, Straßenbauer oder Thermik-Experte. Ich habe nur laut gedacht und würde mich über konstruktive Kritik/feedbacks freuen.
:garden1:
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LasManchas
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von LasManchas »

Exakt so spekulativ hatte ich mir das auch vorgestellt. Danke für deine ausführliche Darstellung.
Ich denke, genau diese Gedanken müssen durchgegangen werden, wobei ich mir vorstellen kann, daß so pragmatisch hoffentlich auch von offizieller Seite gedacht wird.
Anders kommt es definitiv zu keinem schnellen Anschluss des Südens.
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aurora
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von aurora »

Bin mir sicher, dass sich da bereits etwas tut auf Expertenebene. Wird sicherlich ganz neue, interessante Arbeitsteams geben aus Vulkanologen, Geologen, Seismologen und Tief- und Brückenbau- ... ologen :) .

PS: Direkt am Meer auf dem vulkanischen Neuland zu bauen halte ich für so gut wie ausgeschlossen. Das dürfte zum Hoheitsgebiet von Costas - der Küstenschutzbehörde gehören. Und so nah am Meer zu bauen, zumindest wenn es nicht ein Provisorium sein sollte, na ich weiß ja nicht, ob das Meer dauerhaft Ruhe gibt. ...
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Kurt
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Kurt »

"Wenn Sie mal ein Problem haben, bei dem Sie nicht mehr weiter wissen, dann fragen Sie doch das A-Team!"
Die haben doch schon Erfolge auf der Insel verzeichnet.
Eisi (gelöschter User weil inaktiv)

Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Eisi (gelöschter User weil inaktiv) »

aurora hat geschrieben: Mi 3. Nov 2021, 08:55
PS: Direkt am Meer auf dem vulkanischen Neuland zu bauen halte ich für so gut wie ausgeschlossen. Das dürfte zum Hoheitsgebiet von Costas - der Küstenschutzbehörde gehören. Und so nah am Meer zu bauen, zumindest wenn es nicht ein Provisorium sein sollte, na ich weiß ja nicht, ob das Meer dauerhaft Ruhe gibt. ...
So eine "Piste" über das Neuland sollte sicherlich keine Dauerlösung darstellen.
Es wäre vlt. ein Weg, um schnellstmöglich einen Nord-Süd-Anschluss hinzudengeln, der dann nach und nach durch diverse endgültig feste Straßenverbindungen über die Lavadecke im Inland ersetzt wird.

Küstenschutz vs. Existenzgefährdung Tausender - Ich glaube nicht, dass die Ley de Costas im Angesicht dieser Katastrophe Priorität genießen. Da wird es Ausnahmeregeln geben können/müssen.

Edit: Die spekulative Piste wäre ca. 3 km lang (2,3 km über lavafreiem Festland / ~0,7 km über frischer Lavadecke/Neuland). Es ginge auch direkt westlich hinter dem Montana Todoque unter Teilnutzung der LP-2132 über die schmalste Stelle der Lavadecke und dann zum Playa de los Guirres.
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Don Juan
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Don Juan »

Diese Überlegungen sind zwar ganz nett, stehen aber alle unter der Überschrift "Was könnte man evtl. tun. bliebe die Situation unverändert". Aber es kann doch kein Mensch vorhersagen, wie sich die Situation in einen Monat darstellt.
Ich finde es richtig, grundsätzliche Überlegungen anzustellen. Etwa ob Fähren eine Möglichkeit wären. Aber exakte Längenangaben sind Illusion. Wer weiß, wie viele entradas ins Meer die Lava sich noch suchen wird.
"„Die Erde ist ein Ganzes. Die Menschheit ist ein Ganzes. Der Kosmos ist ein Ganzes. Und ich selbst bin dies Ganze.“

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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von LasManchas »

Guten Morgen. Natürlich sind diese Überlegungen aktuell noch ungelegte Eier.
Aber wann willst du anfangen zu überlegen, ggfs. zu planen. Wenn der Vulkan aufgehört hat? Dann erst Überlegungen anstellen, Gremien einberufen, Gelder akquirieren? Zeit verschenken? Nein das alles kann jetzt schon geschehen, um dann je nach Lage mit Plan A, Plan B oder Plan C sofort starten zu können, wenn der Vulkan aufhört hat. Und nicht dann erst anfangen zu überlegen. Ggfs. kann ja schon schweres Gerät beschafft werden, um die Lavaströme sobald wie möglich zu planieren oder was auch immer.
Oder doch lieber erst mal zurücklehnen, mit den Hosenträgern schnalzen und abwarten, Hände in den Schatten legen etc :roll:
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Don Juan
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Don Juan »

Genau deshalb habe ich geschrieben: "Grundsätzliche Überlegungen anstellen"
Also z.B. ab wann ist Straßenbau möglich, was brauchen wir an Gerät, wie soll das an die Orte kommen etc.
Oder unter welchen Voraussetzungen ist ein Fährbetrieb möglich?
Können wir Hubschrauber einsetzen?
Und so weiter.
Aber es macht in meinen Augen keinen Sinn, heute zu sagen, wir brauchen 2,3km Piste von dort nach dort.
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Eisi (gelöschter User weil inaktiv)

Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Eisi (gelöschter User weil inaktiv) »

Es ist müßig nun über meine wohl zu konkreten oder "vorschnellen" Angaben zu diskutieren.
Ich denke, ich hab ausreichend darauf aufmerksam gemacht, dass ich lediglich spekuliere und kein Fachmann bin. Grundsätzlich jedoch fängt jeder Erfolg im Leben mit Ideen, Träumen und Visionen an (nur deswegen gibt es übrigens die Gattung Homo Sapiens überhaupt). Dieses Recht habe ich mir einfach mal rausgenommen ;) .
Da ich viel weniger als viele andere unter der Vulkan-Katastrophe leide, habe ich schon mal über das "danach" nachgedacht und vielleicht sogar einen kleinen Beitrag dazu zu leisten können, all den grauenhaft betroffenen Menschen vor Ort ein wenig Perspektive und die Hoffnung zu geben, dass es vielleicht Chancen gibt, gar nicht so lange vom Norden bzw. Süden abgeschnitten zu sein, wie man derzeit befürchtet. Wenn Optimismus hier und jetzt nicht helfen soll, was denn dann?

Meine Kilometer-Angaben habe ich als Edit/Nachtrag eingefügt, also getrennt vom Haupttext, damit das nicht als Fakt oder fertiger "Bauplan" rüberkommt und zu guter Letzt habe ich ja auch angemerkt, dass das alles nur funktionieren kann, wenn alle anderen Coladas das Meer nicht erreichen. Ich habe also den aktuellen Ist-Zustand beschrieben und eben nicht im Kaffeesatz gelesen, sonst wäre ich ja Super-Experte, der den weiteren Verlauf des Ausbruchs vorhersehen könnte ;)

Die Frage, wo die Straße denn genau verlaufen könnte und wie lang sie sein wird, habe ich mit dem Nachtrag direkt eingepreist, dafür möchte ich mich vielmals entschuldigen, das war anmaßend.
Knapp 3 km lang wird sie aber trotzdem :grin:
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Don Juan »

@Esi
Ich wollte dir nicht zu nahe treten und hätte sicher auch etwas weniger "belehrend" schreiben können/sollen. Sollte ich dir zu nahe gekommen sein, tut mir das leid und dafür entschuldige ich mich auch dann. Natürlich ist es legitim, wenn man Ideen und Visionen hat und diese auch veröffentlicht. Und ich bin auch absolut deiner Meinung, dass es müßig ist, weiter darüber zu diskutieren. Wir hoffen doch alle, dass diese Tragödie schnellstens ein Ende findet und die für die Zukunft Verantwortlichen bis dahin die Zeit nutzen, sich mit entsprechenden Überlegungen zu beschäftigen.
Nochmals "sorry", dass ich unnötig Staub aufgewirbelt habe. :sorry:
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Anke
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Anke »

aurora hat geschrieben: Mi 3. Nov 2021, 08:55 Bin mir sicher, dass sich da bereits etwas tut auf Expertenebene. Wird sicherlich ganz neue, interessante Arbeitsteams geben aus Vulkanologen, Geologen, Seismologen und Tief- und Brückenbau- ... ologen :) .

PS: Direkt am Meer auf dem vulkanischen Neuland zu bauen halte ich für so gut wie ausgeschlossen. Das dürfte zum Hoheitsgebiet von Costas - der Küstenschutzbehörde gehören. Und so nah am Meer zu bauen, zumindest wenn es nicht ein Provisorium sein sollte, na ich weiß ja nicht, ob das Meer dauerhaft Ruhe gibt. ...
Volle Zustimmung!
Auf diese Idee kann nur jemand kommen, der hier noch keine November- bzw. Winterstürme erlebt hat.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Eisi (gelöschter User weil inaktiv) »

@Anke
Leider doch, wir sind alljährlich seit über 25 Jahren eigentlich immer nur im Winter auf den Kanaren und haben so einige Kracher erlebt. Der Gipfel war Ende Februar 2018 auf LP. Ich hatte gerade die echte Influenza-Grippe während des somit quasi ausgefallenen Urlaubs halbwegs auskuriert (Mitbringsel vom Karneval), als der heftigste Kanaren-Sturm, den ich bis dahin je erlebt habe, ausbrach.
3 Tage Kein Strom, kein Internet, kein gar nix mehr. Mit all den Teelichtern in der uralten Naturstein-Finca hätte es richtig romantisch werden können, wenn nicht das Wasser unter der Tür hereingeschossen wäre und der Garten nicht komplett unter Wasser gestanden hätte. Durch das überforderte Dach kam reichlich Wasser im Nebenzimmer haargenau dort herunter, wo mein aufgeklappter Laptop stand. Das verzeihe ich nie ;)
Als das Gröbste vorbei war und die Straßensperren aufgehoben waren, haben wir natürlich eine Küstentour gemacht und uns die immer noch gigantische Brandung der Sturmausläufer zu Gemüte geführt. Glück muss man aber auch haben. Unser Abreisetag war der erste, an dem wieder geflogen werden konnte. Ein "Festsitzen", auch nur einen Tag länger, hätte zuhause Mega-Probleme zur Folge gehabt. Ich mag solche Naturgewalten eigentlich sehr und bin deswegen immer wieder mal spontan ein paar Herbst-/Wintertage auf Helgoland. Auf dem kleinen Felsen einen ausgewachsenen Nordsee-Sturm zu erleben, ist nicht ohne und brennt sich genauso für immer in die Birne, wie der krasse Februar auf LP 2018. :grin:

Aber zurück zum Thema: Wenn solch eine Straße -wirklich nur als Übergangslösung bis die Inlandverbindungen wieder halbwegs restrukturiert sind- hier und da mal ein paar Tage wegen heftiger Wellen unpassierbar werden würde, wäre das vielfach besser, als "bis auf Weiteres" die halbe Insel umrunden zu müssen, um die dringend benötigten Materialien und Maschinen von A nach B zu bekommen und länger als nötig zuzusehen, wie viele Arbeitsplätze und Geschäftsgrundlagen nach und nach vernichtet werden (Puerto Naos!?). So eine provisorische Verbindung sollte auf jeden Fall so bald wie irgend möglich realisiert werden. Der Südwesten kann und wird nicht warten, bis eines Tages die beiden großzügig ausgebauten LP2 + LP3 neu und frisch asphaltiert in der Sonne glänzen. Und während der Stürme, wo es richtig dicke kommt, liegt doch sowieso alles brach, dann ist große Pause, weil das öffentliche Leben in wichtigen Teilen oder sogar ganz zum Erliegen kommt.
Übrigens muss ja nicht zwingend das Neuland wegetechnisch erschlossen werden. Wo die Lavadecke letzendlich überbaut wird, ist völlig egal, aber es muss möglichst an einer günstigen früh erkalteten und möglichst schmalen Stelle sein. Ich denke, unten am Delta wäre zumindest zum jetzigen Zeitpunkt die durchaus beste realistische Querungsmöglichkeit, zumindest für die erste Zeit bis das Erbrochene von El Cabrón hart genug geworden ist.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von mrjasonaut »

"Playa de los Guirres"

bringt mich auf eine 'freaky idea'.

Ein Auto-Paternoster.
Gross genug für LKW.
Beidseitig mit Öffnungsklappe wie auf der Fähre.

Gibt es für 'ge-stackte' Hochgaragen.

:gruebel:
:number1:


https://www.dailymotion.com/video/x6h5dqa
Habt Ehrfurcht vor den Pflanzen, denn alles lebt durch sie. J.W.v.Goethe
Toutes choses sont dites déjà; mais comme personne n’écoute, il faut toujours recommencer. André Gide
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von LaGraja »

Eisi hat geschrieben: Mi 3. Nov 2021, 10:27 Edit: Die spekulative Piste wäre ca. 3 km lang (2,3 km über lavafreiem Festland / ~0,7 km über frischer Lavadecke/Neuland). Es ginge auch direkt westlich hinter dem Montana Todoque unter Teilnutzung der LP-2132 über die schmalste Stelle der Lavadecke und dann zum Playa de los Guirres.
Du vergisst, dass dazwischen die 50 - 80 m hohe, sehr instabile Steilküste liegt- wie willst du die überwinden? Es gibt dort ja noch nicht mal einen Saumpfad aus Richtung Puerto Tazacorte.
Old, in the way, and here to stay. :thumbup:
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von don.ronaldo »

Eben. Ein wenig spekulieren ist ja schön und gut, aber ohne Kenntnis der örtlichen topografischen Gegebenheiten eher sinnlos.
Menschen sind einfach sonderbar, auch ich. (Elisabeth Scott, SZ 28.7.2023)
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aurora
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von aurora »

Mal schnell eine Straße zu bauen, wo's bautechnisch am sinnvollsten erscheint, dürfte zunächst daran scheitern, dass noch niemand enteignet/entschädigt wurde: Bei allen neuen Straßenführungen sind die Eigentumsverhältnisse relevant. Und was generell mit der frisch von der Lava überfluteten Fläche geschieht bzw. geschehen soll, natürlich auch. Naturschutzgebiet soll es nicht werden, wurde neulich verlautbart, sondern möglichst schnell wieder zu nutzen sein. Genaues wird noch abzuwarten sein. Das könnte ziemlich kompliziert werden, zumal sich die Oberfläche doch sehr verändert hat.
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Re: TAJOGAITE - Inselverkehr, postvulkanisch

Beitrag von Eisi (gelöschter User weil inaktiv) »

Die tendenziellen mehrfachen Unterstellungen, man würde sich ja eh nicht auskennen und keine Ortskenntnisse haben sind auf die Dauer etwas ermüdend, weil man selbst dann reflexartig glaubt, man müsse sich ständig rechtfertigen. Ok, selber schuld, ist mein Sache. Als "Neuer" kennt man mich nicht und vielleicht ist er auch nur ein "Vulkantourist" hier im Forum. Kann ich in der aktuellen Krisenlage auch nachvollziehen, nervt halt nur ein bisschen.
Ich kann die Skeptiker, z.B. don.ronaldo aber beruhigen, denn 6 (od. 7) meiner gut 20 Urlaube auf LP (neben einigen auf TF & LG) habe ich in Las Norias verbracht (letztes Mal bei Ausbruch Corona Mrz. 2020 im Casa Letecia der Fam. Guggemoos, Augsburg). Ich weiß, dass wollte jetzt so genau gar keiner wissen... aber den davon nächstgelegenen Playa "los Guirres" kenne ich von daher vielleicht sogar besser, als mancher Residente. 8-)

Die Klippe müsste bei meinem Denkmodell entweder nördlich oder südlich vom Delta, in dessen Nähe überwunden werden. Sonst wäre es ja tatsächlich ziemlich einfach... In Anbetracht so manch anderer Straßenbau-Wunder auf den Kanaren, bin ich davon überzeugt, dass das ohne Hexerei möglich wäre.
Mit dem Arbeitsfortschritt der inselüblichen kleinen/mittleren Bautrupps wird das eher nichts zu tun haben. Es braucht viel Geld, Maschinen und noch mehr trabajadores, um im notwendigen (am besten rasenden) Tempo eine schwerlastfähige Straße in die Klippe zu hämmern. Das sollte klar sein.
Ich denke, dass bauliche Erstmaßnahmen in Sachen Verkehrsanbindung an jeder beliebigen anderen Stelle sehr viel länger dauern werden, weil mehrfach größere Wegstrecken und mehrfach dickere Lavadecken zu überwinden wären.
Aber bitte eine Frage in die Runde:
Wie, wenn nicht mit einer schleunigst hergestellten Nord-Süd-Verbindung per Straße will man kurz bis mittelfristig über die Runden kommen... oder glaubt man, es könne gewartet werden, bis diese riesige 1000 Hektar Lavadecke ausreichend erstarrt und fest ist???
Sofort nach Erlöschen dieses Monsters müssen Regierung und Volk aus den Puschen kommen und loslegen, Druck machen, sonst werden noch deutlich mehr Existenzen in bedrohliche Zustände geraten, als man sich ohnehin schon vorstellen konnte.
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