LaGraja hat geschrieben: ↑Di 26. Okt 2021, 23:17
nils.k hat geschrieben: ↑Di 26. Okt 2021, 21:41
Von der Entschädigung nimmt sich die Bank den Gesamtbetrag des bei ihr aufgenommenen Darlehens.
Natürlich kann die Bank das Darlehen sofort kündigen, da das Objekt nicht mehr existiert. Ich nehme an, die Bank fordert nicht die Summe, die sie ursprünglich ausbezahlt hat, sondern die offene Summe.
Dann ist doch alles korrekt!
Nein. Das Risiko, dass ein besichertes Objekt durch Höhere Gewalt vernichtet wird, trägt auch die Bank. Man nennt das "unternehmerisches Risiko". Von dem vom Consorcio ausgezahlten Betrag fahren die Betroffenen ja nicht auf die Bahamas und kaufen sich dort eine Jacht und machen Highlife mit Schampus satt, sondern sie werden damit ein neues Objekt erwerben oder errichten. Das kann die Bank ja dann mit einer Grundschuld belegen und die Hypothek wird weiter wie bisher bedient. Das wäre -rechtlich und menschlich (!)- korrekt.
Darf ich mich als (ehemals deutscher Bänker) da mal ganz kurz einmischen.
Ich kenne das spanische Bankenrecht natürlich nicht, aber wenn es ähnlich dem deutschen ist :
Eine Bank trägt auf das Grundstück und Objekt eine Hypothek / Grundschuld ein, um ihr Recht
auf Rückzahlung des gewährten Kredites zu schützen und zu wahren.
Sobald der Schuldner seinen Kredit nicht bedient und nicht mehr zurück zahlen kann, ist die Bank
berechtigt, nach fristgerechter Kündigung, das Objekt zu verwerten.
Sollte durch, egal warum, ein solcher Versicherungsfall eintreffen, dann ist die Bank gleichfalls
berechtigt die geleistete Versicherungssumme, welche den Totalverlust des Objektes betrifft,
einzubehalten. In den Vertragsbedingen der Banken ist die Abtretung einer Versicherungsleistung
grundsätzlich vorhanden. Und in D. haben wir diese Abtretung den Versicherungen auch immer
angezeigt, so dass sie auch gar nicht mehr an die Versicherungsnehmer auszahlen durften.
Ferner wird in D. auch nie eine Kredit auf ein Objekt gewährt, wenn dieses nicht gleichfalls in
ausreichendem Maße versichert ist.
Entweder zahlt dann die Bank die Versicherungsleistung in Schritten an den Schuldner wieder aus,
der damit das Objekt wieder her stellt, oder sie tilgt damit das versicherte Objekt.
Man darf, auch wenn alle immer die Banken her ziehen eines mal nicht vergessen :
Das als Kredit gewährte Geld ist nicht Eigentum der Bank, sondern Eigentum der Sparer.
Und diese wollen ganz sicher auch irgendwann ihr Eigentum zurück haben !
Was also, ist daran nun falsch ?
Der Kunde, wenn er denn ein geeignetes neues Objekt findet, kann doch dann gerne wieder
eine neue Hypothek / Grundschuld für dieses Objekt beantragen .