E-Mobilität

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Penelope
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Re: E-Mobilität

Beitrag von Penelope »

Anlässlich des Brandes der "Fremantle Highway" vor der niederländischen Küste mit Verdacht auf Akkubrand eines e-Autos frage ich mich, wieso die Hersteller dies nicht besser absichern (müssen). In einem Internetkommentar las ich von "pyrobubbles", anscheinend ein geeignetes Löschmittel für Lithium-Ionen-Akkus. Sollte es nicht möglich sein, bei Überschreiten einer bestimmten Temperatur automatisch eine Flutung des Akkus mit diesem Mittel auszulösen, ähnlich einer Airbagfunktion? Macht es natürlich teurer, na klar. Aber allein in diesem Fall gab es einen Toten, etliche Verletzte, enormen Sachschaden und die (hoffentlich mittlerweile abgewendete) Gefahr einer Umweltkatastophe.

Das Problem beschränkt sich nicht - wie hier - auf den Transport der Wagen zu ihrem Einsatzort. Autos, in Zunkunft verstärkt e-Autos, fahren überallhin und parken überall. In Autofähren, Garagen, mitten in Wohnsiedlungen, im Wald - müsste man bei Waldbrandgefahr alle Straßen durch Waldgebiete sperren?
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nils.k
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Re: E-Mobilität

Beitrag von nils.k »

Autotransportschiffe müssen eine CO2-Löschanlage an Bord haben. Damit wird der hermetisch abgeschlossene Frachtraum mit Kohlendioxid geflutet und jede Flamme erstickt. Das hat bei diesem Schiff nicht funktioniert.

Statistisch gesehen brennen Elektroautos nicht häufiger als Verbrennerfahrzeuge. Das Problem ist nur, dass man brennenden Lithiumakkus nicht einfach mit Wasser beikommt. Deshalb sind die CO2-Anlagen beim Transport von größeren Brandlasten Pflicht.

Fährschiffe haben in ihrer Risikobeurteilung keine höhere Gefahr beim Transport von Elektroautos ausgemacht. Deshalb wird bei Buchung nur nach der Größe gefragt, nicht nach Antriebsart.
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mrjasonaut
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Re: E-Mobilität

Beitrag von mrjasonaut »

Grosse Diskussion hier bei Eigentümerversammlungen in Mehrfamilienhäusern mit Tiefgaragen. Man versucht die E-Autos draussen zu halten, aber das sind gewöhnlich die Besserverdiener mit der lauteren Stimme.
:roll:
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nils.k
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Re: E-Mobilität

Beitrag von nils.k »

@jason: da geht es aber in erster Linie darum, dass die Elektroautos auch dort in der Tiefgarage geladen werden sollen. Wenn es zukünftig viel mehr Elektroautos geben wird, müssen die Eigentümergemeinschaften richtig Geld in die Hand nehmen, um die Hausinstallation auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu gehört auch das smart metering, also die Fähigkeit, die Last so zu verteilen, dass die Autos in der verbrauchsärmeren Zeit geladen werden und trotzdem zum benötigten Zeitpunkt voll sind.

Für die Beurteilung der Brandlast kann man sich von der Feuerwehr beraten lassen. Das nimmt vielen die diffusen Ängste.
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jot
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Re: E-Mobilität

Beitrag von jot »

Hi Nils, das ist so nicht richtig.

https://www.spiegel.de/auto/niederlande ... 4b3eade344, allerdings ein Bezahlartikel

Ich bewege mich da mal wieder auf sehr dünnem Eis, trotzalledem:
„Um den Brand eines Akkus zu löschen, sind zumindest andere Methoden nötig. Die gängigen Brandschutzsysteme auf Schiffen versprühen Löschschaum mit CO₂, das Sauerstoff verdrängt und den Flammen so die Nahrung nimmt.

Wenn Lithium-Ionen-Akkus brennen, ist das jedoch untauglich: Sie enthalten selbst Sauerstoff. So kann sich ein ersticktes Feuer »spontan wieder entzünden«, erklärt der Allianz-Versicherer AGCS. »Es kann meist von der Feuerwehr nur ›Feuer unter Kontrolle‹ festgestellt werden, da es bis zu ›Feuer aus‹ zu einem tage- bis wochenlangen chemischen Prozess kommen kann«, heißt es in einer Risikoeinschätzung, die Berufsfeuerwehren und Feuerwehrverband schon 2018 zusammengestellt haben.“

Hier in HH hat die Berufsfeuerwehr oben offene Container, die mit Wasser gefüllt und in denen dann die Kisten versenkt werden. Keine Ahnung wie Ihr das so auf La Palma handhabt.
Was die Fährschiffe angeht frag doch mal in Norwegen nach.
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nils.k
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Re: E-Mobilität

Beitrag von nils.k »

In Skandinavien kann man sogar sein E-Auto während der Überfahrt aufladen, zum Beispiel bei den TT-Line Green Ships.

Scandlines und Stena Lines haben keine Auflagen für E-Autos, die norwegische Havila Kystruten allerdings nimmt keine an Bord.
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Theo aus Herne
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Re: E-Mobilität

Beitrag von Theo aus Herne »

In Skandinavien kann man sogar sein E-Auto während der Überfahrt aufladen, zum Beispiel bei den TT-Line Green Ships.
Scandlines und Stena Lines haben keine Auflagen für E-Autos,
Vielleicht wird sich da demnächst etwas ändern.
Oft benötigt es ja einen Auslöser für Änderungen.
Spektakuläre Vorfälle wie das momentane Schiffsunglück könnten Denkanstöße geben.
Es ist halt wie immer.
Neue Techniken erscheinen irgendwann im größerem Maßstab und man muß die Parameter anpassen.
Denkt an den Transport von Lithium Ionen Akkus in Flugzeugen.
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Re: E-Mobilität

Beitrag von elhierron »

es wird Zeit dass es mit den Lithium-Eisenphosphat-Akkus vorwärts geht, die sind eigensicher und können nicht durchbrennen, in den kleinen Chinesen wird sowas schon zum teil verbaut ... die Energiedichte ist halt noch etwas gringer, macht aber die kleinen Autos auch bezahlbarer
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jot
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Re: E-Mobilität

Beitrag von jot »

Moin,
ich denke, dass an E-Mobilität kein Weg vorbeigeht.
Die Frage ist doch nur wie man das hinbekommt. Das sich Zurückziehen auf Technologieoffenheit (e-fuels) ist m.M.n. keine Lösung. Ich sehe da für mich zurzeit eigentlich nur drei Möglichkeiten:

1.Wie bisher Insellösungen. Das mag für Eigenheimbesitzer, die sich eine Photovoltaikanlage oder Wallbox leisten können, eine wunderbare Sache sein. Das Problem dabei sind dann aber die Ballungsräume, in denen schon jetzt bei zwei Prozent (Statista,12.4.2023) BEVs die Infrastruktur nicht ausreicht oder überhaupt vorhanden ist. Soll das wieder der Steuerzahler und nicht der Autofahrer (was ich vermute) richten?

2.Da wäre dann die Brennstoffzellenlösung, die allerdings Wasserstoff benötigt und den wir zurzeit nicht ausreichend haben. Es hätte aber den Vorteil, dass man das Zeugs mit etwas mehr Aufwand an jeder Tanke bekommen könnte und für LKW-Fernverkehr wahrscheinlich „alternativlos“ sein wird. In Niedersachsen fährt eine Eisenbahngesellschaft mit weltweitem Interesse seit einiger Zeit mit großem Erfolg Wasserstoffzüge.
Laut einer sieben Prozent Partei gibt es weltweit genügend Länder, die diesen Bedarf decken könnten. Wir schalten momentan, wenn man denn Strom nicht loswird, lieber die WKAs ab, verschenken oder bezahlt noch für die Abnahme.

3.Mein Favorit wären allerdings tauschbare Akkus. Wenn die modular aufgebaut sind, sollten sie für jedes Fahrzeug verwendbar sein, die Wartung könnten jetzige Tankstellen übernehmen. Damit wäre der Sicherheit gedient und die Betriebe hätten eine sinnvolle Aufgabe und Zukunft. Der chinesische Hersteller Nio kriegt das in Teilen hin.

Wenn denn, wie schon anderen Orten erwähnt, der Umgang mit Akkus, vor allen Dingen in diesen Dimensionen nicht so ganz trivial ist, kann man doch mal darüber diskutieren.
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Josch
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Re: E-Mobilität

Beitrag von Josch »

Heute Abend um 20:15 Uhr im NDR mit Jo Hiller

.....Die Tricks mit Elektromobilität.....

Interessant sind wohl auch die Seiten im Videotext ?
Ab Seite 580
So lassen wir uns überraschen !
( bin hoffendlich früh genug mit der Mitteilung,
da auf La Palma bei der Mediathek Probleme bestehen)
Gruß aus Moers
Dieter (Josch )
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nils.k
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Re: E-Mobilität

Beitrag von nils.k »

E-Autos wohl nicht für Feuer verantwortlich

https://www.dmt-puls.de/news/e-autos-wo ... twortlich/

Dazu gibt es einen weiteren Fall aus Norwegen. In einer Tiefgarage mit einer Reihe auch von Elektroautos ist ein PKW in Brand geraten. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass der Brand von einem Dieselfahrzeug ausgegangen war. Doch viel interessanter war die Tatsache, dass auch Elektroautos ausgebrannt waren. Bei keiner hatte sich aber die Batterie entzündet.
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Re: E-Mobilität

Beitrag von jot »

Hi, hier der Ursprungsartikel:

https://www.spiegel.de/panorama/fremant ... ac497b9819

Von "Damit ist wohl davon auszugehen, dass eine Elektroauto nicht die Ursache des Feuers war, die Spekulationen also haltlos." steht da nichts.

Erst waren es ca. 20-30 BEVs auf dem Schiff, dann 500, vielleicht erfahren wir ja noch irgendwann mal die genaue Anzahl. Die Schlussfolgerung halte ich schon für etwas gewöhnungsbedürftig, man schaue sich die Redaktion an.
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Theo aus Herne
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Re: E-Mobilität

Beitrag von Theo aus Herne »

Ja, die Ursache des Feuers ist im Spiegelartikel nüberhaupt nicht erwähnt und wird hoffentlich noch gefunden.
Einfach damit solche Brände in Zukunft vermieden werden oder zumindest weniger heftig ablaufen.
Hoffentlich hat Nils Glück und es war ein Diesel........ :grin: :huhu:
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Re: E-Mobilität

Beitrag von nils.k »

Theo, wir bleiben doch besser bei Fakten, gell? 8-)
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Theo aus Herne
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Re: E-Mobilität

Beitrag von Theo aus Herne »

Hi Nils,
dazu hatten Jot und ich dich ja nett hingewiesen.
Die haltlose Behauptung bezüglich der E-Mobile kam von dir, nicht von uns.
Schön bei den Fakten bleiben alter Junge ;)
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Re: E-Mobilität

Beitrag von nils.k »

Es ging um den Brand des Autotransporters, schon vergessen?
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GriffX
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Re: E-Mobilität

Beitrag von GriffX »

Guten Morgen und mal ne Frage bitte. Dabei geht’s nicht um Schlechtgerede, sondern Interesse.

Sind bei solchen Temperaturen über 40 grad die Akkus von E-Fahrzeugen anfällig oder in der Leistungsfähigkeit eingeschränkt? Können die bei der Hitze dann geladen werden?

Bei elektronischen Geräten, wie Smartphone und so kenne ich das bei Wärme schon. Mein Handy lädt nicht richtig, wird voll warm.
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Re: E-Mobilität

Beitrag von nils.k »

Über 35 °C geht die Leistungsfähigkeit des Akkus zurück. Bei 40 °C beginnt ein Lithium-Akku schneller zu altern. Moderne Elektroautos haben ein Thermomanagement, da schaltet sich dann der Kältekompressor ein und kühlt den Akku.
Kritisch wird es aber erst bei Temperaturen über 130 °C.

Bei Hitze sollte man sein Mobiltelefon deshalb nicht kontaktlos aufladen, weil das immer zu höheren Akkutemperaturen führt.
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GriffX
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Re: E-Mobilität

Beitrag von GriffX »

Wieder was gelernt, Danke.
Ich werde mal ne Runde mit dem Rad drehen, bevor meine Systeme überhitzen. Aber nur 1-2 h.
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mrjasonaut
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Re: E-Mobilität

Beitrag von mrjasonaut »

Und Minusgrade sind genauso schlecht für z.B. E-Bike Akku.
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