La Palma Forum

"Webcams und Videos" sind es nicht ganz, aber mir ist keine besser passende Rubrik eingefallen ...

Die NASA stellt reichlich Satellitenaufnahmen im Netz zur Verfügung, die man z.T. über eine Weltkarte durchsuchen kann: https://earthobservatory.nasa.gov/map#6/26.706/-16.677
Die Lokalisierung wirkt erstaunlicherweise nicht immer ganz sauber, eventuell entspricht der angegebene Standort auch nicht dem abgebildeten Gebiet sondern der Satellitenposition. Aber dafür gibt's ja dann die Suchfunktion ...

Aus den Aufnahmen wird auch immer wieder mal online das schönste Foto gewählt ("Tournament Earth"). Dort hat 2013 eine Aufnahme der Unterwasser-Eruption vor El Hierro gewonnen und 2014 eine einfach nur schöne Gesamtaufnahme der Kanaren mit gleichzeitig hochinteressanten wie auch dekorativen Wolkenwirbeln und Lichtreflektionen auf dem Ozean https://earthobservatory.nasa.gov/image ... e-canaries. (Falls jemand gerade ein leichtes Déjà-vu hat: Diese Aufnahme hatte ich auch schon als Übersichtsblatt in meinen Kalendern verwendet.)

¡Hasta luego!
Wolfgang

Sagt mal, was sind das da für "Schlieren" im Meer südwestlich der Insel (und südlich der anderen)?.. Biri?

Das ist Saharasand in der Luft.

Ich hätte das jetzt eher für Wolken / Dunst gehalten, die sich von den Inseln mit dem Wind lösen ?
Oder beides zusammen

Das ist die unterschiedliche Reflektion des Sonnenlichts, je nachdem wie glatt oder aufgewühlt die Meeresoberfläche im Windschatten der Inseln ist.
Siehe auf der zugehörigen Seite https://earthobservatory.nasa.gov/image ... e-canaries: "Im obigen Bild erstrecken sich wellenförmige, windsackartige Schweife von jeder der Inseln nach Südwesten. Die Muster sind wohl das Ergebnis von Winden, die die Wasseroberfläche an verschiedenen Stellen aufrauen oder glätten. Die vorherrschenden Winde in diesem Gebiet kommen aus Nordosten, und die felsigen, vulkanischen Inseln bilden eine Art Windschatten, der die Luftströmung blockiert, verlangsamt und umlenkt. Dieser Wind, oder das Fehlen desselben, türmt an manchen Stellen Wellen und aufgewühltes Wasser auf und beruhigt die Oberfläche an anderen Stellen, wodurch sich die Lichtreflexion verändert.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)"

¡Hasta luego!
Wolfgang

Hm, ich dachte, bei Calima sieht das dann eher so aus?..
.

Jepp, Wolfgang, ich dachte auch eher das hat was mit der Lee-Seite der Inseln zu tun.

Man kann das übrigens sehr schön bei den Salinas an der Südspitze sehen, wie sich das Meer links und rechts in zwei deutlich unterschiedliche Felder teilt.

und wenn es dann auch noch so eine Wolkenverwirbelung gibt (auf dem Satellitenfoto deutlicher bei Teneriffa zu sehen), dann sieht das von unten so aus: Der dunkle Bereich auf dem Meer sieht mir deutlich breiter aus als das Wolkenband, so dass ich die Färbung hier nicht für Schatten halte, sondern ebenfalls für unterschiedlichen Wellengang.

Die Aufnahme habe ich von Los Quemados aus gemacht.

¡Hasta luego!
Wolfgang

Interessant auch noch, dass die beiden östlichen Inseln dieses Phänomen nicht bzw. nur ganz diskret zeigen.
Wahrscheinlich, weil der Alisio dort kaum noch ankommt ... oder wie?..

Vermutlich ja - wobei diese "Fahnen" auch dort zu sehen sind; allerdings nur ganz schwach, dunkler als die übrige Meeresoberfläche und ziemlich genau in südliche Richtung (wenn nicht sogar a bisserl SSO). Da müsste man jetzt wissen, wie die genaue Wetterlage zum Aufnahmezeitpunkt war.

Weiterer Grund, warum der Effekt bei den östlichen Inseln schwächer ist, ist ihre geringere Höhe. Wenn's nur auf maximal 807 m (Fuerteventura) bzw. 672 m (Lanzarote) geht, stört das die Passatwinde nicht ganz so stark wie die übrigen Inseln. Die sind ja alle mindestens so hoch wie die beiden anderen zusammen (zumindest über Wasser ...). Und die Geometrie der Inseln dürfte vermutlich auch noch eine Rolle spielen.

Apropos: Gibt's cw-Werte auch für Inseln?

¡Hasta luego!
Wolfgang

Tanausú hat geschrieben: ↑Mi 27. Jan 2021, 21:43 Sagt mal, was sind das da für "Schlieren" im Meer südwestlich der Insel (und südlich der anderen)?.. Biri?

Bei den hier diskutierten "Schlieren" südwestlich der Inseln handelt es sich um sogenannte Leefahnen ,
welche je nach Sonnenstand oder Filterung der Aufnahme mal mehr oder weniger sichtbar sind .
An diesem Tag dürfte ein recht kräftiger N-NO Wind geblasen haben .
Im Lee der hochgebirgigen Inseln entsteht hierbei ein Unterdruck .
Da bei tieferem Druck weniger Wasser in der Luft gelöst wird als bei höherem Druck , kondensiert Wasserdampf auf der
Leeseite und ist als sogenannte Leefahne sichtbar . Staub in der Luft kann diesen Effekt noch verstärken .
Fuerteventura und Lanzarote sind hier weniger betroffen , da der Lee-Effekt aufgrund der flacheren Topographie
dort geringer ausfällt .

Ein Sonnentag im Januar lässt den Frühling auf den westlichen Kanaren in klarer und trockener Luft erblühen .
30.01.2021 Mittags :



Fuente: https://worldview.earthdata.nasa.gov/

Tanausú hat geschrieben: ↑Mi 27. Jan 2021, 22:02 ich dachte auch eher das hat was mit der Lee-Seite der Inseln zu tun.

Das wäre ja dann wohl eindeutig der Norden (kleines Späßle)

Nö, der Süden. Lee ist die vom Wind abgewandte Seite. Alte Seglerregel, kein Scherz.

Ich meinte schon tatsächlich den Norden. Sollte so eine Art 5-Sterne-Wortspiel sein (oder sind's mittlerweile schon 6?)

Leefahne bedeutet ja auch nicht das der Mann getrunken hat .

Leefahne bedeutet ja auch nicht das der Mann getrunken hat