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Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mo 28. Feb 2022, 07:45
von Hajo Haspe
....und was wollt ihr machen, wenn China sich Formosa zurück holt ?? :gruebel: :gruebel:
Die bereiten das besser vor als der kleine Gernegroß in Moskau.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mo 28. Feb 2022, 08:29
von GWS
...und was wollt ihr machen, wenn China sich Formosa zurück holt ??
Das aktuelle Verhalten des Westens gegenüber Russland wird dazu führen, dass China sich sehr genau überlegen wird, ob eine militärische Aggression gegen Taiwan die damit verbundenen Konsequenzen wert ist.

Ich bin über die gestrige Entwicklung in Deutschland sehr glücklich. Der Frieden ist ein hohes Gut. Wenn der Pazifismus aber dazu führt, dass man den Aggressor frei gewähren lässt, fördert das in bestimmten Ländern - in den 1930er Jahren in Deutschland, heute in Russland - nicht den Frieden, sondern den Willen zur Gewalt.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mo 28. Feb 2022, 12:00
von Josch
Hallo @ Theo,
ich selber kann mir gut vorstellen, daß Luft-Panzerabwehrwaffen etc.
schon vor "Ort" sind und jetzt abgerufen werden.
Denn nicht nur der russische Geheimdienst ist gut :gruebel:
Bei dem russischen Nachschub (z.B. Sprit ) scheint es wohl auch zu hapern ?
Respekt vor den Ukrainern....die auch für unsere Werte kämpfen.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mo 28. Feb 2022, 16:41
von Tanausú
Respekt vor den Ukrainern....die auch für unsere Werte kämpfen.
:clap:

Und ich möchte voller Ehrfurcht hinzufügen: der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist für mich DIE LICHTGESTALT dieser Tage. Zunächst ein politischer Nobody, und auch nicht nur von Putin belächelt, stellt er sich nun dem Irrsinn besonnen und souverän entgegen, dabei voller medialer Glaubwürdigkeit und Wirkmacht. Er steht tatsächlich an vorderster Front für uns alle, nennt die Dinge ohne Hysterie beim Namen und zeigt uns so unsere Verantwortung auf.

Ich hoffe die EU macht das jetzt wahr und setzt den Beitritt der Ukraine in einem Schnellverfahren um.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mo 28. Feb 2022, 20:45
von Theo aus Herne
Wenn man die Nachrichten verfolgt, sind die Einschränkungen der Finanzflüsse und die Blockierung von
russischen Auslandsvermögen schon am ersten Werktag ein durchschlagender Erfolg.
Devisenreserven mit denen unlängst noch geprahlt wurde sind überwiegend auf Eis gelegt und nutzlos.
Börse blieb geschlossen, Rubel stürzt ab, Oligarchen beginnen Putin zu hinterfragen.
Hätte nicht gehofft, daß es so schnell geht.
Noch 1 Woche und Putin wird vielleicht von den eigenen Leuten "abgelöst".
Geld zum Einkaufen und Ersetzen von Militärequipment dürfte damit fehlen :thumbup:

Hoffentlich kann die Freiheit und die selbstständige Ukraine sich lange genug halten.

PS: Nichts für ungut, doch selbst die Schweiz macht mit Siltho.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mo 28. Feb 2022, 20:56
von Tanausú
...doch selbst die Schweiz macht mit...
War aber auch höchste Zeit, verdammt.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Di 1. Mär 2022, 11:51
von rapunzel
Ich bin ja grade total überrascht auf welch breiter Front sich die Welt von Russland und Putin abwendet. Solche Einigkeit hätte ich niemals erwartet. Da sind wirklich fast alle dabei. Außer Schröder halt. Aber sonst... sogar Erdogan.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Di 1. Mär 2022, 12:09
von Lee
Erdogan glaube ich das ganze zero Prozent! Der träumt und bastelt doch auch schon seit Jahren an seinem Neo-Osmanischen Reich und lebt und gebährdet sich wie der Sultan vom Bosporus.....eine ganz miese Type und zudem der Totengräber der türkischen Demokratie.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Di 1. Mär 2022, 12:54
von rapunzel
Ist mir schon klar, dass man dem auch nichts glauben darf. Der wäre wahrscheinlich selber gerne ein bisschen wie Putin.

Trotzdem bin ich froh dass er jetzt aktuell mal keine Kriegsschiffe durch den Bosporus und die Dardanellen lässt.
Und die Drohnen, die die Türkei an die Ukraine geliefert hatte, haben wohl auch dazu beigetragen dass Putins Blitzkrieg nicht so einfach und schnell funktioniert hat.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Di 1. Mär 2022, 16:59
von LasManchas
Der gute Erdogan ist aber auch in der Nato und da sollte er schon kooperieren.
Hat mich aber auch gewundert...

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Di 1. Mär 2022, 17:11
von Constance
Auch einem Erdogan dürfte inzwischen klar geworden sein, dass Putin keine ‚Freunde‘ hat und keine Skrupel kennt. Auch wenn man sich mal opportunistisch näher gekommen sein sollte, heißt das noch lange nicht, dass sich irgendjemand vor diesem außer Kontrolle geratenen Soziopathen in Sicherheit wähnen kann.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Di 1. Mär 2022, 18:38
von Anke (In Memoriam)
rapunzel hat geschrieben: Di 1. Mär 2022, 11:51 Ich bin ja grade total überrascht auf welch breiter Front sich die Welt von Russland und Putin abwendet. Solche Einigkeit hätte ich niemals erwartet. Da sind wirklich fast alle dabei. Außer Schröder halt. Aber sonst... sogar Erdogan.
Schröder ist jetzt in der Bredouille und kann seinem "besten Freund" nicht helfen!

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Di 1. Mär 2022, 20:26
von El Jardinero
Träumen darf man.....
Peng.jpg

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 10:54
von Josch
Ich hatte den Putin bei meinen Freunden immer verteidigt und in Schutz genommen.
Aber jetzt sind die Karten offen gelegt....und ich schäme mich sogar ein bißchen ! :oops:
Wie ich schon schrieb: selbsternannter Präsident auf Lebenszeit ( Diktator ).
Ein großes Reich ist doch nicht erstrebenswert.....die Luxemburger sind auch glücklich !
All das hatten wir doch schon mal ( Böhmen und Mären ?)
Aber wo Schatten ist, da ist auch Licht !
Putin hat die Nato und die ganze Welt zusammengeschweißt.
Leider muß die Ukraine jetzt "daran glauben".....sie kämpfen jetzt für unsere Werte.
.........Demokratie ....Meinungsfreiheit etc. :clap:

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 11:52
von El Jardinero
War heute im Garten....manchmal sind andere Sachen auch wichtiger als Fussball.....


Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 13:23
von Siltho
Penelope hat geschrieben: So 27. Feb 2022, 13:59 Was wäre also aber dann eurer Ansatz, etwas zu tun?
Genau darauf haben wir gewartet:

https://www.rnd.de/politik/krieg-in-der ... 26WAA.html


Warum?

Die Ukraine kann den Krieg nicht gewinnen. Deshalb sind die Waffenlieferungen an die Ukraine ein eher zweischneidiges Schwert. Einerseits sollte jeder Mensch das Recht haben, sein Vaterland, seine Familie und sein Heim gegen kriegerische Aggression verteidigen zu können, andererseits wird der Krieg immer blutiger je länger er dauern wird. Wenn Putin jetzt tatsächlich schon Aerosolbomben einsetzt, ist es zumindest nicht unmöglich, dass taktische Atomwaffen aus z.B. Kiew ein zweites Hiroshima machen werden.

Ein militärischer Eingriff des Westens ist überhaupt keine Option, da wir dann an der Schwelle zu WW3 stehen.
Deshalb muss die Opposition in Russland mit allen Mitteln unterstützt werden, die möglich sind, ohne Gefahr zu laufen, ebenfalls einen weltweiten Krieg zu entfesseln.

Wirtschaftliche Maßnahmen können ein probates Mittel sein. Sie müssen aber auch wirksam sein.
Nordkorea wird quasi schon sanktioniert seitdem es diesen Staat überhaupt gibt. Dennoch ist die Gefahr, die von Nordkorea ausgeht, heute sicherlich höher als jemals zuvor.

Außerdem muss darauf geachtet werden, dass die Sanktionierenden durch die Maßnahmen nicht die breite Bevölkerung im sanktionierten Staat „verlieren“. Es darf keine Wagenburgmentalität entstehen, die die Russen erst in die Arme des Despoten treibt. Dann geht die Opposition unter und Putin gewinnt. Deshalb müssen Sanktionen vor allem die Oligarchen und Nomenklatura treffen.

Das Einfrieren von Geldern ist deshalb für diese Ziele sehr sinnvoll – aber erst seitdem auch die Schweiz (eine Jahrhundertentscheidung) mitmacht. Dort sind bislang jedes Jahr immerhin zwischen fünf und zehn Milliarden EURO an russischen Geldern geflossen. Das waren sicherlich nicht die Spargroschen der russischen Arbeitnehmer.

Die Einstellung des Verkaufs von Produkten von z.B. Apple, Adidas oder Playmobil(!) gehört eher nicht in diese Kategorie. Erst recht nicht, wenn z.B. weiterhin jeden Tag über 100 Millionen Kubikmeter Gas über die Pipelines aus Russland nach Westen fließen und die deutschen an der Nord Stream AG beteiligten Unternehmen einen Stopp kategorisch ausschließen (https://www.manager-magazin.de/unterneh ... 8674e573a9). Dies erzeugt eher den Verdacht, dass die sanktionierenden Staaten nur das sanktionieren, was sie selbst nicht stärker betrifft.

Es müssen vielmehr dringend Boykottmaßnahmen von Gas, Öl, Steinkohle, Aluminium und weiteren Rohstoffen und Produkten her, bei denen Russland weltweit (mit-)führend ist (z.B. Antimon). Nur das kann Russland wirtschaftlich isolieren.

Es zeigt außerdem der Bevölkerung in der Ukraine UND in Russland, dass die sanktionierenden Staaten auch bereit sind, selbst Schaden in Kauf zu nehmen, um das Putin abzulösen. Das wiederum würde sowohl die Moral der Truppen in der Ukraine als auch die Opposition in Russland dramatisch stärken und würde wie ein Katalysator für einen wie auch immer gearteten Umsturz in Russland wirken.

Das wird aber nicht passieren. Einerseits weil die Staaten sich selbst näher sind als der Ukraine und andererseits könnte das zum Kollaps der gesamten Weltwirtschaft führen.

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 13:28
von jot
Moin,
mal ein m.M.n. interessanter Beitrag aus der linken Ecke:

https://winfriedwolf.de/?p=1777

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 13:43
von nils.k
Siltho hat geschrieben: Mi 2. Mär 2022, 13:23 Wirtschaftliche Maßnahmen können ein probates Mittel sein. Sie müssen aber auch wirksam sein.
Der Ausschluss von Banken von SWIFT ist deutlich abgeschwächt worden. Die Sberbank als größte Bank Russlands ist anders als erwartet nicht betroffen. Auch die Gazprombank des staatlichen Gaskonzerns Gazprom ist ausgenommen. Zur Begründung erklärten EU-Beamte, beide seien eng mit dem Öl- und Gassektor verbunden. Die EU wolle damit negative Auswirkungen auf die eigene Energieversorgung vermeiden.

Betroffen sind nur sieben Banken, die Bank Otkritie, Novikombank, Promsvyazbank, Bank Rossiya, Sovcombank, VNESHECONOMBANK (VEB) und die VTB BANK, die zweitgrößte Bank Russlands. Der SWIFT-Ausschluss wird in zehn Tagen wirksam.

https://eur-lex.europa.eu/legal-content ... A063%3ATOC

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 15:01
von Tanausú
Die Sberbank als größte Bank Russlands ist anders als erwartet nicht betroffen.
:) Hola Compañero, darf ich Dich da mal eben updaten?..

"Die europäische Tochterbank der russischen Sberbank muss wegen der Sanktionen den Betrieb einstellen."
https://www.fuw.ch/article/sberbank-eur ... instellen/

"Europatochter von Russlands Sberbank muss schließen – Vor allem deutsche Sparer betroffen"
https://www.handelsblatt.com/finanzen/b ... wrrrbg-ap5

usw: https://www.google.ch/search?q=sberbank ... =922&dpr=1

Re: Der Ukraine-Konflikt: neue Unbill im Osten?

Verfasst: Mi 2. Mär 2022, 15:10
von nils.k
Das ist nicht wirklich ein Update.

Die Sberbank Europe ist insolvent wegen massiver Liquiditätsabflüsse. Diese traten schon in Erwartung des Ausschlusses aus dem SWIFT auf, noch bevor die Liste der betroffenen Banken veröffentlicht wurde. Die Sberbank hat angekündigt, sich aus dem Europageschäft komplett zurückzuziehen.

Also es bleibt dabei, die Muttergesellschaft Sberbank ist nicht auf der Liste der Banken, die aus dem SWIFT ausgeschlossen wurden. Die Quelle ist offiziell, es handelt sich um das Amtsblatt der Europäischen Union.