La Palma Forum

@Kurt
Hast du dein Haus verlohren?
Dieses Forumsmitglied hat:
-----
Gesendet: Do 23. Sep 2021, 19:22
Von: xxxxx
Empfänger: carlos
Hallo Carlos

wenn es nicht soviel Mühe mache, kannst Du mir bitte das Bild txxx in voller Auflösung schicken ?
das sind die Reste unserers Hauses

DANKE !
-----

Boniato hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 11:56 Das ist die Situation von gestern Vormittag, also nicht wirklich aktuell.

Ja, hier ist NIE was aktuell. Diese Daten unterscheiden sich aber von denen, die gestern noch um 14 Uhr vorlagen.
Wenn dann neuere Drohnenbilder kommen und Unterschiede zeigen, dann ist das eben so.
Z.Z ist eben am Genauesten wohl die OpenStreetMap Version: https://www.openstreetmap.org/relation/ ... 9/-17.8801

Und auch die wird nicht genau stimmen!

@ Carlos
Nein, ich habe mein Haus nicht verloren, ich wohne auch nur zur Miete. Das hat damit aber auch überhaupt nichts zu tun. ich kann nach vollziehen, dass der ein oder andere auch sehen möchte was mit seinem Haus passiert ist, und das ist auch ok so. Viele schauen sich die Bilder aber auch an, weil die Kraft der Lava eben so fazinierend ist.
Das Forum ist für alle, die der spanischen Sprache nicht mächtig sind, gerade eine wichtige Informationsquelle. Das ist alles cshön und gut. Es tumeln sich aber sicher auch genug "Schaulustige" rum. Das man diese Bilder sehen möchte kann ich verstehen, auch ich mache das. Es ist aber was komplett anderes ob man zuhause vor seinem Computer sitzt, oder täglich mit Betroffenen, die man kennt redet. Da du ja ein Beispiel nennst tue ich dass einfach auch. Ein Freund von uns hat seine Bodega verloren, Das Ding war schon immer in Familienbesitz, Das Haus das darauf steht, an dem er viele Jahre komplett alleine gearbeitet hat, war für seine Enkelin bestimmt. Der sagte mir unter Tränen, dass er da nie mehr hin kann. Das sei sein Lebenswerk gewesen und er hätte lieber sein Wohnhaus, in dem er lebt, verloren. Hier geht es gerade auch um wesentlich mehr, als um materielle Dinge. Die Palmeroshaben ihre Häuser nicht irgendwann gekauft, sondern meistens mit der ganzen Familie und Freunden und Nachbarn über Generationen gebaut und renoviert. Auch hier gibt es einen Unterschied zwischen Haus und Heimat. Die Gebäude sind versichert, aber man kann da nie wieder was drauf bauen.

für alle die sich den Stand von 23. Sep 20 Uhr sehen wollen, sind aktuelle Satelitenbilder, vorher / nachher:

https://riesgovolcanico-lapalma.hub.arc ... ages/visor

Gerade geht wieder zur Sache: der Tremor ist sehr hoch, und es gibt Explosionen, bei denen wir die Schockwellen in der Aschewolke sehen können. So richtig ruhig sind wir ehrlich gesagt nicht...

Bisher drei Explosionen mit sichtbaren Schockwellen, die aber mehr nach S-SW gehen.

Im Augenblick kommen die Schockwellen im Minutenabstand.

Also Zuwachs: siehe weiße Fläche

In den letzten Minuten wieder extreme "Knall-Eruptionen", so dass die Türen u. Fenster
wackeln!

elhierron hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 13:23 für alle die sich den Stand von 23. Sep 20 Uhr sehen wollen, sind aktuelle Satelitenbilder, vorher / nachher:

https://riesgovolcanico-lapalma.hub.arc ... ages/visor

Habe mir dort gerade mal den von der Lava verschonten Bereich um die Photovoltaikanlage angeschaut. Da ist alles einfach nur mit Asche bedeckt, die Häuser, Straßen, die Photovoltaikanlage… nur die Bäume sind noch grün, weil der Wind wohl die Asche von den Blättern herunter fegt.

Ich sag ja, jeder schreibt von jedem ab.
Kaum zeigt Riesgo was, schon gibt es bei Copernicus in etwa das selbe:

Kurt hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 12:48 @ Carlos
Nein, ich habe mein Haus nicht verloren, ich wohne auch nur zur Miete. Das hat damit aber auch überhaupt nichts zu tun. ich kann nach vollziehen, dass der ein oder andere auch sehen möchte was mit seinem Haus passiert ist, und das ist auch ok so. Viele schauen sich die Bilder aber auch an, weil die Kraft der Lava eben so fazinierend ist.
Das Forum ist für alle, die der spanischen Sprache nicht mächtig sind, gerade eine wichtige Informationsquelle. Das ist alles cshön und gut. Es tumeln sich aber sicher auch genug "Schaulustige" rum. Das man diese Bilder sehen möchte kann ich verstehen, auch ich mache das. Es ist aber was komplett anderes ob man zuhause vor seinem Computer sitzt, oder täglich mit Betroffenen, die man kennt redet.

Natürlich ist es äußerst schmerzvoll das eigene Haus auf Bildern oder Videos zerstört zu sehen, aber auf der anderen Seite ist für viele wichtig, auch zu wissen, wie die Lage ist, ob Hoffen und Bangen Gewissheit oder sogar Beruhigung weichen kann.

Ich selber habe zu erst noch gehofft, dass das Häuschen, wo wir wunderbare Urlaube verlebt haben, verschont wird, auch wenn es nur gemietet war. Für mich war es ein tiefer Stich ins Herz zu sehen, dass es begraben ist.

Mir selber tun die Bilder unheimlich weh, da ich unweit der Ahr arbeite. Zum Glück existiert noch mein Arbeitgeber. Wir hatten nur Wasser im Keller. Und die Firmenwagen sind weggeschwommen. Viele Kollegen haben ihr Hab und Gut verloren und sind von der Flutnacht traumatisiert. Teils reicht schon ein harmloses Gespräch übers Wetter damit sie in Tränen ausbrechen.
Das schlimmste nach der Flut war aber, nicht zu wissen, wie es Kollegen und Freunden ging, die komplett von der Außenwelt inkl. Handynetz abgeschnitten waren. Was existiert noch, sind Bekannte umgekommen oder in Sicherheit?

Nach diesen Erfahrungen finde ich es wichtig Informationen aus dem Katastrophengebiet zu bekommen. Das Forum finde ich informativ, aber nicht sensationsheischend. Bei mir kommen bei den Bildern viele Gefühle hoch, die ich kurz nach der Flut bei einem Gang durch Neuenahr hatte.

"Ganz La Palma soll Katastrophengebiet werden

Der PEVOLCA-Lenkungsausschuss gab heute Morgen die Entscheidung bekannt, die spanische Regierung zu ersuchen, die gesamte Insel La Palma zum Katastrophengebiet - in der neuen Terminologie: Katastrophenschutzgebiet - zu erklären. Der Grund dafür sind die unabsehbaren Schäden, die Familien in allen Gemeinden und ein großer Teil der Wirtschaft auf der Insel erlitten haben.

Dies bestätigte der Präsident der Kanarischen Regierung, Ángel Víctor Torres, heute Mittag auf einer Pressekonferenz nach der Sitzung des Kanarischen Regierungsrates, an der auch der Präsident des Cabildo und die Bürgermeister von Los Llanos und El Paso teilnahmen.

Es wurde vereinbart, La Palma als Ganzes zum Katastrophengebiet zu erklären. Eine Tatsache, die auch der spanische Regierungspräsident Pedro Sánchez bestätigte, dass die Angelegenheit am kommenden Dienstag im spanischen Ministerrat zur Genehmigung vorgelegt werde.

Torres kündigte auch die Eröffnung eines ständigen Büros in Los Llanos an, in dem ein multidisziplinäres Team die Betroffenen bei allen notwendigen Verfahren unterstützen soll.

Die zweite unmittelbare Maßnahme ist der Erwerb von Häusern auf La Palma, um sie so schnell wie möglich als vorrangige Maßnahme für die Menschen bereit zu halten, die ohne Wohnung sind.

Zu diesem Zweck verfügen die Kanarischen Inseln über ein Finanzpaket in Höhe von 39 Millionen Euro für die gesamte Kanarische Inselgruppe, wobei La Palma Vorrang hat.

Auch der mögliche Notfall angesichts der wahrscheinlichen Abtrennung des südlichen Teils der Insel aufgrund von Lavaströmen wurde angesprochen. In diesem Fall wird an der Planung alternativer täglicher Infrastrukturen in Richtung Puerto de Naos und in Richtung Süden gearbeitet, für den Fall, dass die Lava weiter voranschreitet."

(…)
.
https://www.eltime.es/politica/185-inst ... ofica.html

El Jardinero hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 10:30

Aber das war wenigstens noch ein Baudenkmal.

Aber wer sind wir, die wir nun plötzlich einstufen, dass die Kirche in Todoque nix wert wäre.
Ich denke, das steht uns nicht zu.
Man muss das, auch wenn der Vergleich hier sicher nicht wirklich angemessen ist, mit Fussball vergleichen.
Da heißt es in manchen Situationen auch immer: "Das sind Geschichten, die nur der Fußball schreibt!"
Und so ist es hier eben auch, komm da nicht mit rational oder zielführend.
Es ist ein Symbol.

Aha. Aber ist ein Symbol es wert, dass man beim Versuch, dieses zu retten, Menschen und deren Existenz in Gefahr bringt?

Die katholische Kirche ist seit der Reconquista die mächtigste Organisation neben dem Militär und ganz sicher auch die reichste. Sie ist ein Staat im Staate, vor allem unter Franco hat sie sich in allen Machtstrukturen Spaniens etabliert.

Der Wiederaufbau einer Kirche wie der in Todoque, (deren Bau meines Wissens die Einwohner überwiegend selbst bewerkstelligt haben), evtl. an anderer Stelle, wäre für die steinreiche Kirche ein Klacks.

Ich bezweifle auch, dass tatsächlich die Mehrheit der Betroffenen die jetzt erst mal obsoleten Versuche, die Lava um- und von der Kirche wegzuleiten, und damit andere Gebäude preiszugeben, positiv sieht. Zumindest viele jüngere Palmeros, die nicht so klerikal eingestellt sind wir ihre Eltern und Großeltern, sehen das sehr kritisch. In unserem Exil in Los Cancajos haben wir jedenfalls noch niemanden unter den Evakuierten getroffen, der vom Erhalt dieses "Symbols" schwärmt. Die haben ganz andere Sorgen.

Und natürlich wird die Kirche das Geraune vom "Wunder von Todoque" gnadenlos ausschlachten......

Der "Namenlose" ist nur ein paar Meter neben dem Ferienhäuschen ausgebrochen, wo ich im Sommer noch war. Zunächst sah es so aus, als wenn die Lava vorbeigeflossen wäre, aber jetzt ist sicher, dass es das Häuschen nicht mehr gibt. Die Betroffenheit muss unendlich größer sein, wenn die Existenz und nicht "nur" ein Ferienhäuschen weg ist. Nicht nur die Häuser sind weg, auch die Grundstücke. Ich hoffe, dass den Betroffenen irgendwie geholfen wird.

Auf OpenStreetMap steht bei Name des Vulkans "Erupción del volcán Cumbre Vieja / La Palma".
Auf google maps steht an der Ausbruchsstelle "Cumbre Vieja – Vulkan"

Es gibt zwar andere Sorgen, aber trotzdem, wer gibt dem Schlot einen Namen? "Cumbre Vieja" ist doch eigentlich die ganze Bergkette?

Das Lavafeld bei OpenStreetMap hat folgende Notiz: Please do not update this lavafield shape based on emergency copernicus eu data it may have copyright issues for OSM

Hin und wieder lese ich die Ortsbezeichnung "El Paraiso". Bei OpenStreetMap fehlt dieser Begriff. Stattdessen steht in dem Gebiet der Name "Triana". Was hat es damit auf sich?

Eben im Moment gab es mehrere gewaltige Explosionen im Hauptkrater. Die Schockwellen waren in der Wolke über dem Krater bis in große Höhe zu sehen. Die Erde bebte. Au weia.

https://twitter.com/i/status/1441393099851251712

Speichenkarte hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 14:42 Hin und wieder lese ich die Ortsbezeichnung "El Paraiso". Bei OpenStreetMap fehlt dieser Begriff. Stattdessen steht in dem Gebiet der Name "Triana". Was hat es damit auf sich?

Beides ist falsch. El Paraiso wurde am Rand von der Lava getroffen, und Triana ist ein Ortsteil von Los Llanos.

Der Hauptausbruch befindet sich in Tacande in der Nähe des Gebietes "Cabeza de la Vaca" "Kuhkopf" wäre doch ein schöner Name.

LaGraja hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 14:35
Aha. Aber ist ein Symbol es wert, dass man beim Versuch, dieses zu retten, Menschen und deren Existenz in Gefahr bringt?
..
Und natürlich wird die Kirche das Geraune vom "Wunder von Todoque" gnadenlos ausschlachten......

"Unter Empathie versteht man die Fähigkeit, die Interpretation der Realität durch eine andere Person nachzuvollziehen, indem man ihre Gefühle wahrnimmt und sich derer bewusst wird."
Kirchenbashing ist keine Empathie.

Kurts Beitrag hat es doch prima erklärt.

LaGraja hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 15:04

Speichenkarte hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 14:42 Hin und wieder lese ich die Ortsbezeichnung "El Paraiso". Bei OpenStreetMap fehlt dieser Begriff. Stattdessen steht in dem Gebiet der Name "Triana". Was hat es damit auf sich?

Beides ist falsch. El Paraiso wurde am Rand von der Lava getroffen, und Triana ist ein Ortsteil von Los Llanos.

Der Hauptausbruch befindet sich in Tacande in der Nähe des Gebietes "Cabeza de la Vaca" "Kuhkopf" wäre doch ein schöner Name.

OK, danke. Aber wo ist El Paraiso? Bein OSM fehlt dieser Ort. Er müsste da sein, wo jetzt Triana steht, wenn ich das richtig verorte.

Also ich bin nicht der Typ Mensch, der im Internet wo auch immer seine persönlichen Gefühle ausbreitet, aber was zur Zeit seit heute morgen hier in El Paso oberhalb abgeht, bringt mich an meine Grenzen!
Diese permanenten Druckwellen, anscheinend immer stärker werdend, sind eine Riesenbelastung...
Bei den ganz starken zucke ich jedesmal zusammen. Vor einer halben Stunde hat mir eine Welle IM Haus fast eine Tür aus der Hand gerissen! Daran kann ich mich nicht gewöhnen!
Der Schlafmangel kommt zum allgemeinen Zustand natürlich hinzu...

Gestern abend schien der Rumpelrüpel sich beruhigt zu haben, aber seit heute morgen - furchtbar!

Wieder eine Änderung: es sieht so aus, als wäre ein neuer Krater an der westlichen Seite des Kegel aufgetreten, aus dem Lava schnell herausströmt. Die Situation ist ähnlich wie beim Paroxysmus vor ein paar Nächten.


Der Tremor ist zur Zeit auf Maximum.

Die life Bilder zeigen klar eine neue Seiteneruption nach Westen hin.

Die Lava strömt sehr sehr schnell, es sind dauernd Sirenen zu hören.