Re: Inseltalk - El Hierro
Verfasst: Mi 2. Apr 2025, 18:46
Ein kleiner Nachschlag zu den Bildern von Lee:
Das La Palma Forum für Freunde der Isla Bonita - "Man gibt, was man gibt!"
https://LaPalmaForum.info/
La isla de la tranquilidad – die Insel der Ruhe. Diese Ruhe ist ein weiteres Markenzeichen von El Hierro. Ganz lautlos ist es aber nie: Immer weht ein stetiger Wind über das Land, und überall – selbst in den höchsten Lagen – hört man die Brandung des Meeres im Hintergrund. In Meeresnähe künden Seevögel von der Weite des Ozeans, im Landesinneren sind es die Kolkraben, die Akzente im beständigen Passatwind setzen. El Hierro bietet einen ganz besonderen Luxus: Mit allen Sinnen nimmt man ausschließlich natürliche Reize wahr: Man blickt auf großartige Landschaften,stets mit dem unendlichen Atlantik im Hintergrund. Der Himmel ist nicht zerfurcht in die Karomuster der Kondensstreifen, wie wir sie von Mitteleuropa gewohnt sind. Die milde Luft umstreicht jeden Baum und Felsen, immer auf dem Weg vom Norden hin zu den Tropen. Ein leises Säuseln und Rauschen zuweilen, in den höheren Lagen aber oft auch ein scharfes Brausen oder gar ein mächtiger Sturm, der die Kanten und Klippen der höchsten Grade schleift, und den kühlen Nebel gegen die Felsen und Wälder wirft, wo er sich in unzählige lebensspendende Tropfen wandelt. In dieses Brausen mischt sich dann gelegentlich das Zischen von Felsentauben und Mauerseglern, die mit ungeheurer Geschwindigkeit die stürmenden Nebelschwaden durchpflügen. Diese bewegte Luft ist durch und durch voller Pflanzendüfte. Dominierend auf El Hierro ist der des „Tomillo“ („Bergminze“, eine Verwandte des Thymians),herb und frisch zugleich. Dieser kleine Strauch, der auf der gesamten Insel vorkommt, verleitet immer wieder dazu, ein paar der winzigen Blättchen zu pflücken, zwischen den Fingern zu zerreiben und die freigesetzten ätherischen Öle einzuatmen. Aber auch die Kulturpflanzen sind voller Köstlichkeiten: eine frisch gepflückte Feige, noch am Baum reif und weich geworden, oder die brombeerartigen Früchte des Maulbeerbaums hinterlassen eine kleine Spur des Garten Eden auf der Zunge. Wenn dann auch noch die sanften Strahlen der Abendsonne die eigene Haut wie auch die ganze Landschaft um einen herum in ein wohlig-bronzenes Licht taucht, kann man Momente vollkommener Zufriedenheit erleben. Ein wenig verklärt klingt das, aber es soll trotzdem so beschrieben werden, weil es einen Naturgenuss vermittelt, der ebenso einfach wie überwältigend ist. Es ist eben nicht die Grenzerfahrung, die man unter Strapazen auf höchsten Gipfeln oder anderen extremen Orten macht, sondern es ist diese schlichte Entspanntheit, wie man sie auf El Hierro erleben kann. Nicht umsonst gelten die Kanaren seit der Antike als die „Elysischen Gefilde“, die glücklichen Inseln, paradiesische Orte des seligen Müßiggangs.
So sei esmrjasonaut hat geschrieben: Mi 28. Mai 2025, 05:37 Klingt gut und richtig. Viel Spaß euch noch.
(Komooter, heute nicht?)