M. Siebold am 1. Juli 2024:
Ein bisschen ärgerlich sind da die 20% für die Buchungsportale, welche quasi für das Breitstellen von Webspace von „Booking“ usw. fällig wird und hier wieder die eindringliche Aufforderung: Buchen Sie direkt hier auf der Insel, auch die Mietwagen, so bleiben selbst andere Provisionsanteile hier auf der Insel.
Tja, das ist so eine Sache. Prinzipiell natürlich richtig, aber aus der Sicht eines Ersturlaubers oder eines Reisenden, der nur einige Tage in einem Quartier verbringt, nicht sonderlich attraktiv. Bei den bekannten Portalen weiß man woran man ist, Zahlungsmodalitäten und Stornobedingungen sind transparent, man kann gleich nach Kriterien filtern, die einem wichtig sind, anstatt viel Zeit mit der Betrachtung von etlichen wenig professionellen Webseiten von Unterkünften zu verbringen, die dann gar nicht verfügbar sind oder etwas nicht bieten, das man gerne möchte. Man sieht die Lage auf einer Karte und - für mich an bisher unbekannten Zielen sehr wichtig - kann die Erfahrungen Anderer einsehen, fremdsprachige übersetzen etc. Anzahl und Tendenz der Rezensionen sind aufschlussreich, auch wenn nicht alles auf einen selber zutrifft und/oder stimmt. "Poolwasser zu kalt" wenn ich keinen Pool brauche ist egal. "Kakerlakenplage" kann aber sehr interessant sein. Steile Treppen, OK, für manche kein Problem, für andere sehr wohl. Klar gibt es manchmal gekaufte oder gehässige Rezensionen, aber mit etwas Übung findet man die rasch heraus.
Der Vermieter spart sich die eigene Website und die ganze (teils fremdsprachige) Kommunikation mit den Kunden, hat Zahlungssicherheit etc.
Andererseits wird man selten für Direktbuchungen (etwa in Form eines Nachlasses) belohnt.
Denken Sie nur an die ganzen Möglichkeiten, die Angebote „Online“ zu bewerten, ich lehne zwar diese Erpressungsplattformen durchweg ab, weiß aber wohl sehr genau, wie gerne potentielle Kunden sich an diesen öffentlichen Steinigungen laben. - Wir werden halt lernen müssen, damit zu leben und mein Wunsch, auch eine Bewertung von Urlaubsgästen öffentlich zu machen, scheitert wohl am Zeitgeist sowie meiner eigenen Feigheit und Sucht nach Harmonie.
Dieser Absatz stimmt mich nachdenklich. Wie kann eine Onlinebewertung als "Erpressung" und "öffentliche Steinigung" empfunden werden? Grund kann nur mangelnde Kritikfähigkeit sein, eine wenig zuträgliche Eigenschaft mancher Dienstleister. Ja, es wird augenzwinkend eingestanden: Feigheit und Sucht nach Harmonie - der "Zeitgeist" hat damit nichts zu tun.
"Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben." - Hans Christian Andersen