Siltho hat geschrieben: ↑Di 13. Apr 2021, 15:31
Wir finden es auch ein wenig merkwürdig, dass immer nur auf die Todeszahlen geschielt wird. Mittlerweile ist es mehr als offensichtlich, dass es bei einer signifikanten Zahl von Infizierten zu Langzeitschäden kommt, die auch dann auftreten können, wenn man keinen schweren Verlauf hatte. Gegenwärtig geht man von rund 10 Prozent aus, die an Post-Covid oder Long-Covid leiden:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... on-124443/
Und das betrifft nicht nur "alte Leute" und "Vorerkrankte". Kürzlich erst ging der Fall der Kanutin durch die Medien, die Olympia absagen musste und um ihre weitere Karriere bangt, weil ihr Herz- und Lungenvolumen infolge Covid-19 geschrumpft ist:
https://www.zeit.de/news/2021-03/31/oly ... ach-corona
Diese Thematik ist in ihrer Gänze noch immer nicht wirklich überschaubar, aber ich kenne mittlerweile so einige Kollegen die an Covid-19 erkrankt waren und die Verläufe, und vor allem die Symptome waren sehr unterschiedlich. Ein paar von ihnen, die eigentlich eher leichte Verläufe hatten, klagen auch nach Monaten noch über zwischendurch wiederkehrende Erschöpfungssymptome, oder über eine latente, hintergründige Kurzatmigkeit, oder gar über ein Pfeifen und Stiche in der Lunge bei höherer Belastung. Manche waren überrascht als sie das erste mal Treppen steigen mussten, weil sie vorher in der akuten Phase der Infektion gar nicht soviel gemerkt hatten von der Erkrankung. Andere hatten dann wieder auch einen milden Verlauf und konnten aber sofort wieder ohne größere Auffälligkeiten in den Berufsalltag einsteigen. Bei mir war es glücklicherweise bis auf ein Virus oder Bakterium was sich im Anschluss auf das Corona Virus draufgesetzt hat (aber wohl überstanden ist) ähnlich, und ich hoffe sehr, dass das so bleibt. Meine Erkrankung ist jetzt gut zwei Monate her. Was allerdings noch immer eingeschränkt ist, ist mein Geruchsvermögen. Meinen Geschmackssinn habe ich glücklicherweise weitgehend behalten. Meine Haupt-Symptome waren übrigens ein extrem starkes Frostgefühl wenn ich im Bett lag obwohl ich gar kein Fieber und Schüttelfrost hatte! Unter einer dicken Winterdecke, zwei Wolldecken, einer langen Unterhose, Socken, T-Shirt, dickem Pullover brauchte ich überhaupt nicht ins Bett zu gehen, und ich war kurz davor mir bei geschlossenem Fenster noch Handschuhe anzuziehen. Und das ist wirklich keine Übertreibung. Ich habe so gefroren, dass ich in ein paar Tagen über zwei Kilo abgenommen habe, obwohl ich gleichzeitig wie ein Scheunendrescher gegessen habe und mich aufgrund der Quarantäne überhaupt nicht bewegt habe.
Ansonsten hatte ich neurologische Störungen (Nervenkribbeln) , und alle paar Tage leichte Migräneattacken inklusive Sehstörungen. Der weitgehende Verlust des Geruchssinns kam erst nach einer Woche, als ich schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte. Und beim Frühstücken fiel mir zu der Zeit auch plötzlich auf, dass ich das Frühstücksei nur noch "halb" schmeckte.....ich habe dann sofort angefangen die nächsten Tage mit Salzwasser zu gurgeln. Keine Ahnung, ob mir dass meinen Geschmackssinn weitgehend bewahrt hat,
Angesteckt habe ich glücklicherweise niemanden (meine Kollegen wurden negativ getestet), da ich mich bei den ersten Symptomen, die nur auf eine leichte Erkältung hindeuteten gleich krankschreiben ließ. Als dann anstatt der SMS mit dem bisher glücklicherweise gewohnten Testergebniss
Negativ der Anruf vom Gesundheitsamt kam, wollte ich es zuerst gar nicht glauben, da es sich anfangs nur wie eine leichte Erkältung anfühlte. Nancys Glück war wohl, dass ich in den Tagen vor dem Testergebniss eine Herpespickel bekommen hatte.....da hält man natürlich Abstand. Wahrscheinlich war dieser Herpes aber schon das erste Symptom.....zeitlich würde es genau hinkommen.
So, das war jetzt einmal privater, aber warum soll man um seine Covid-19 Erkrankung eine Geheimniss machen. Ich arbeite übrigens in einem Krankenhaus.