La Palma Forum

Frau Rossi hat geschrieben: Sa 21. Sep 2024, 12:39 Vielen Dank Lee für den ausführlichen Bericht und vor allem die schönen Bilder! Das scheint ja wirklich eine sehr interessante Gegend zu sein. Sicher werden wir einmal auf einer unserer Rückfahrten von La Palma nach Deutschland diese Route nachfahren!

Ja, auf der gesamten Strecke gibt es unglaublich viel zu sehen und vor allem die Küste ist oft absolut spektakulär und kann mit allem mithalten was wir in der Beziehung bisher gesehen haben. Da bin ich ln meinem Reisebericht auch längst nicht zu allen Highlights gekommen.

Gerade an Asturiens Küste hatte ich den Eindruck, dass sich dort ein grandioser, wilder Küstenabschnitt an den nächsten reiht. Manche schienen geradezu Science Fiction oder Fantasy Settings, oder Caspar David Friedrich Bildern entsprungen zu sein.

Felsenschwarm

Lee, auf deinem letzten Foto sind "Seile" zu erkennen. Was ist das?

Du meinst die dünnen, hellen Linien, Tapa, oder?

Das sind dünne Gesteinsschichten. Könnte Flysch sein. Davon gibt es entlang der gesamten Nordküste die irresten Felsformationen zu bestaunen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flysch

Danke LEE, habe ich wieder etwas gelernt.
Mich faszinieren auch die Formen der Kissenlava. Schon toll, was die Erde alles hervor bringt. Ist aber nicht vergleichbar.

Auwald

Wir waren natürlich darauf vorbereitet das der Norden Spaniens recht grün sein soll, aber wie üppig und saftig grün es dann vor Ort ausschaute, überraschte uns dann doch wirklich. Das hätten wir so nicht erwartet, vor allem nicht nachdem der Wetterbericht Wochen vor unserer Ankunft nur sommerliche bis hochsommerliche Temperaturen und wenig Wolken vermeldete. Fast überall auf unser Reise präsentierte sich die Vegetation aber trotzdem eher frühlingshaft quietsch-grün als spätsommerlich. Und manch Ecken der Nordküste erinnerten sogar ein wenig an die Nebelwaldregionen der Erde.

Sehr gefallen hat uns diese kurze Spazierwanderung die wir noch spontan im Anschluß an eine Küstenwanderung unternahmen. Wenn man vorher gerade noch an der wilden Costa da Morte gewandert ist, fällt es schwer sich vorstellen, dass sich nur ein paar Kilometer landeinwärts solch ein zauberhaft anmutendes Flusstal versteckt.

Dieser kleine Fluss mit dem großem Namen, der Rio Grande, fliest unter anderem durch den Ort A Ponte do Porto (Galicien) und schon kurz nach dem Ortsrand schlängelt er sich durch herrlichen Mischwald, und kann auf einem schönen Pfad erkundet werden.

Auch hier trifft man auf Eukalyptusbäume, aber sie sind nur ein Teil des Waldes und wachsen nicht als Monokultur. Zudem sind sie schon älter und größer als die meisten ihrer Art in Galicien, was sie finde ich attraktiver macht.

Wir kamen uns in diesem Flusstal vom ersten Moment an wie verzaubert vor und trafen auf keine anderen Wanderer. Was für ein Kontrast zur nahen von Wellen und Wind umtosten Küste. Und solch Flusswanderungen gibt es wohl so einige im Hinterland der Nord und Nordwestküste.

Abendlicht am Faro von Cudillero

Ein schöner Bericht über Land und Leute und die Schmalspurbahn mit der man die Region bereisen kann.

Spaniens grüner Norden - Mit dem Zug entlang der Costa Verde

"Die Costa Verde, die grüne Küste, ist ein Stück Spanien, das so ganz anders ist, als man sich das beliebte Urlaubsland vorstellt. Die Schienen der kleinen nordspanischen FEVE-Schmalspurbahn führen hinab in Flusstäler, hinauf und über die Berge und die Costa Verde entlang."


[media]https://www.ardmediathek.de/video/reise ... FiNzVmN2Fj[/media]

Lost Place

Die östliche, an das Baskenland grenzende Küstenregion Kantabriens fand ich spontan sehr attraktiv. Mehrere kleine Bergmassive fallen hier schroff zum Meer ab und bieten wenn man dem Wanderführer und dem eigenen ersten Eindruck vertrauen kann in Kombination mit der Steilküste und den tief eingeschnittenen Buchten so einige reizvolle, teils spektakuläre Küstenwanderungen.

Leider waren wir dort nur ganz kurz im Rahmen eines Zwischenstopps während unseres ersten Transfertages von Bilbao ins östliche Asturien. Bei einem weiteren Nördküstentrip würden wir uns auf jeden Fall auch einen Standort in dieser Region suchen.

Aber die Wahl der Basislager entlang der Strecke war für uns als Costa Verde und Picos de Europa Greenhorns eh nicht so einfach, und nicht ganz gelungen. Die Anfahrten zu den Tageszielen haben wir im Vorfeld der Reise eindeutig unterschätzt. Besser wäre es gewesen auch zwei Standorte in den Bergen auszuwählen die nicht all zuweit von der Küste entfernt gewesen wären um beispielsweise das Zentrum der Picos, samt der Liébana-Region und Teile der Küste gleichzeitig in Schlagweite zu haben.

Für unsere Pause hatten wir uns eine kurze Spazierwanderung zur Playa de San Julián rausgesucht. Vom oberhalb der Steilküste gelegenen Parkplatz ging es sofort mit schönen Ausblicken zum Strand runter.

Als wir den äußerst einladend wirkenden Sandstrand sahen fiel uns ein das wir überhaupt nicht an unsere Badesachen gedacht hatten. Sie waren noch in unseren Koffer. So richtig im Urlaubsmodus waren wir wohl noch nicht. Zurücklaufen mochten wir aufgrund der Fahrtstrecke die wir heute noch vor uns hatten allerdings auch nicht mehr.