Risiko-Wandern an der Westküste

Allgemeine Themen rund um die Kanareninsel La Palma
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Heike
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von Heike »

LaGraja hat geschrieben: So 28. Apr 2024, 01:14
Heike hat geschrieben: Mi 24. Apr 2024, 06:04 Du möchtest glaube ich nicht sehen, in was für knapper Bekleidung ich teilweise wandere…. Und hohe Wanderschuhe trage ich btw auch keine.
Das möchte ich tatsächlich nicht sehen. Die nächste Stufe wäre dann Nacktwandern. Aber hey, was wolltest Du uns denn mit Deinem Post sagen? :lol:
Niederbayer hat es schon gut formuliert. Nur weil ich bei heißem Wetter nicht in langer Hose wandere, keine über den Knöchel gehenden Wanderschuhe trage (und außerdem immer alleine unterwegs bin), heißt das nicht, dass ich grob fahrlässig einen Rettungseinsatz hinauf beschwöre. Auch die Farbe der Schuhe sagt darüber nichts aus. Und vom Nacktwandern bin ich weit entfernt, da kann ich dich beruhigen.
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von LaGraja »

NiederBayer hat geschrieben: So 28. Apr 2024, 06:15 1. Das Wandern in kurzer Hose bzw. "knapper Bekleidung" führt nicht per se zu einem erhöhten Risiko oder ist als fahrlässig einzustufen.
2. Sicheres Schuhwerk muss nicht unbedingt über den Knöchel gehen.
In diesem speziellen Fall, d.h. einer "Wanderung" in weglosem, extrem felsigem vulkanischen Gelände mit großer Verletzungsgefahr, auch der Füße und Knöchel, ist die Bekleidung imho schon sehr wichtig.

Ansonsten ist richtig: der Rettungseinsatz wurde nicht durch die Bekleidung provoziert, sondern durch eine völlige Unter- bzw. Fehleinschätzung des Risikos (und Überschätzung der eigenen Fähigkeiten) dieser Unternehmung durch einen doch eigentlich, zumindest nach eigener Aussage, erfahrenen Hiker. :oops:
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Laxwolf2
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von Laxwolf2 »

Ja beim Wandern lernen wir immer wieder dazu:
Von „ wieso klappt meine Taschenlampe heute nicht?“ bis „Scheissblase! Ausgerechnet jetzt!“ Oder „hattest du nicht noch 2 Äpfel?“
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von nils.k »

Zum Glück funktioniert die 112 hier mehrsprachig. Anders als auf Kreta. Eine auf der Insel in einem Steilhang festsitzende deutsche Wanderin hat es gestern nicht geschafft, sich mit den Rettungskräften zu verständigen. In ihrer Verzweiflung bat sie ihren Freund in München um Hilfe. Der rief den dortigen Feuerwehr-Notruf an und über einige Umwege und mit Hilfe des Auswärtigen Amtes in Berlin hat man es geschafft, in einer Konferenzschaltung Daten auszutauschen und den griechischen Behörden so die Koordinaten der Touristin zu übermitteln. Am späten Abend konnte die Frau dann ausfindig gemacht und gerettet werden.

https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... ta,UBFhXVm
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von berniie »

Die Gesundheitsversorgung auf den griechischen Inseln ist unterirdisch. Hab es selbst erlebt, dass jemand in einem Dörfchen ,8km vom einzigen Krankenhaus entfernt, Herz Kreislauf Probleme hatte. Der Sanitäter kam 45 Minuten nach dem Notruf.
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von nils.k »

Momentan läuft gerade ein Rettungseinsatz mit dem Hubschrauber MI-51. Zwei Personen haben sich vom Parkplatz Las Angustias etwa 2 km Richtung Los Brecitos begeben. Die durch den Regen verursachten Wassermassen im Barranco haben ihnen den Rückweg abgeschnitten.

In einem weiteren Einsatz mussten Rettungskräfte ein paar Übermütige aus den Naturbecken der Fajana de Barlovento herausholen. Sie badeten dort trotz roter Flagge und drohten über die Begrenzungsmauer ins Meer gespült zu werden.
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von Woidschreiberin »

Manchmal frage ich mich schon… was denken
sich die Leute… oder denken sie vielleicht gar nicht…?
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von GriffX »

Wie die leutchen am Ufer in Teneriffa.
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von schruemel »

Was stimmt denn mit den Leuten nicht?!

Als wir heute morgen zum Flughafen sind, haben wir gesehen, dass Wasser im Taburiene-Fluss ist; zwar wenig aber immerhin. Dann geht man da doch nicht zum Wandern hin :roll:

Und bei roter Flagge schwimmen?
Der Atlantik ist doch gerade im Winter kein Plantschbecken.

Ich hoffe nur, dass deren Versicherungen, falls vorhanden, nicht zahlen weil sie fahrlässig gehandelt haben.
Die Welt ist ein Buch.
Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
[Augustinus Aurelius]
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von mrjasonaut »

Teeh.
Off-Topic
:violin:
Habt Ehrfurcht vor den Pflanzen, denn alles lebt durch sie. J.W.v.Goethe
Toutes choses sont dites déjà; mais comme personne n’écoute, il faut toujours recommencer. André Gide
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von Woidschreiberin »

schruemel hat geschrieben: Sa 22. Nov 2025, 18:29 Was stimmt denn mit den Leuten nicht?!

Als wir heute morgen zum Flughafen sind, haben wir gesehen, dass Wasser im Taburiene-Fluss ist; zwar wenig aber immerhin. Dann geht man da doch nicht zum Wandern hin :roll:

Und bei roter Flagge schwimmen?
Der Atlantik ist doch gerade im Winter kein Plantschbecken.

Ich hoffe nur, dass deren Versicherungen, falls vorhanden, nicht zahlen weil sie fahrlässig gehandelt haben.
Deutliche Worte findet der Autor auch hier:
https://lapalma1.net/2025/11/23/wandere ... nDxbNejySg
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von Birigoyo »

Kann man sich gerne mal hier anschauen, wie gefährlich das Rettungsmanöver für alle Beteiligten war.

https://x.com/112canarias/status/1992541722811768903
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von Lee »

Heftig! Und das Angustias-Bett war nur noch ein reißender Strom.
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Re: Risiko-Wandern an der Westküste

Beitrag von Palmaregi »

Wenn die Gebührenliste von 2024, die hier im Forum steht, noch aktuell ist, komme ich "Phi mal Daumen" auf etwa 5000 Euro Kosten für die beiden Helden. Allerdings weiß ich nicht, wie lange die Rettungsaktion gedauert hat. Ich habe die Hubschrauber auch gehört, konnte das aber wie so oft richtungsmäßig nicht einordnen.

Da so etwas immer und immer wieder passiert, vielleicht sollten noch strengere Konsequenzen gelten, die über die Gebühren hinaus gehen. Was das sein könnte, würde ich mir nicht anmaßen, vorzuschlagen - das ist Angelegenheit des Cabildo und der Rettungsdienste, die mir bei solchen Aktionen jedesmal einen Riesenrespekt einflößen. So weit ich weiß, ist es schon öfter passiert, dass die Helfer selbst Opfer wurden bei extrem widrigen Wetterumständen.

Interessieren würde mich auch, warum diese Leute trotz Warnung trotzdem ins Meer gehen oder gefährliche Gebiete nicht meiden: nur Unwissenheit, eventuell sogar "Mutproben" ("klar kann ich das, ihr werdet schon sehen!"), Falscheinschätzungen usw... :gruebel: :seeingstars:

Vielleicht alles zusammen.
Die Natur stellt keine Fragen und beantwortet auch keine. Sie hat längst ihren Entschluss gefasst.
Henry David Thoreau (1817-1862)
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