Wir sind vorletztes Jahr von München nach Lanzarote mit dem Auto gefahren, weil wir einige Sachen zu unserem Ferienhäuschen zu transportieren hatten, die wir keinem Transportunternehmen anvertrauen wollten. Es ist schon eine lange Fahrt, aber wenn man genug Zeit hat, es langsam angehen lässt und sich auf dem Weg etwas anschauen kann, also wenn der Weg ein Teil des Urlaubs ist, ist das OK.
Wir haben uns jeweils 3 Tage Zeit für die einfache Strecke genommen und unsere Übernachtungen im voraus gebucht, denn es war Ferienzeit (August). Die erste Übernachtung war an der französischen Grenze, die zweite an der spanischen Grenze und die dritte in Huelva, von wo aus die Fähre damals ging (heute ist es Cadiz). Wir haben die Länge der Etappen etwa gleich gehalten und uns mehrmals beim Fahren abgewechselt, auch immer wieder eine Kaffeepause gemacht.
Extrem positiv haben uns die französischen Autobahnraststätten beeindruckt: sauber, modern, gut organisiert, sehr gute Gastronomie. Auch das Fahren auf französischen und spanischen Autobahnen lässt sich mit Deutschland nicht vergleichen: entspannt, keiner drängelt, keine gefährlichen Überholmanöver, insgesamt freundliche Verkehrsteilnehmer, wir konnten es kaum fassen! Man konnte Tempomat einstellen und sich zurücklehnen. Für die Mautstationen kann man sich eine elektronische Vignette kaufen: das ist ein kleines Gerät, das an der Windschutzscheibe geklebt wird und an jeder Mautstation für freie Fahrt sorgt; man zahlt dann nur, was man gebraucht hat. Das war auch sehr komfortabel!
In Huelva sind wir recht früh zum Hafen gefahren, um relativ vorne an der Schlange zur Fähre zu stehen, was aber nichts nützte: die Autos nach Arrecife wurden als letzte geladen, weil sie als erste rausrollen sollten. Die Warterei unter der sengenden Sonne am Hafen war der schlimmste Teil der ganzen Unternehmung! Sonst war die Seefahrt (mit Armas) sehr angenehm: wir hatten uns eine Kabine genommen und das würde ich immer wieder tun, denn der Plus an Komfort beim Schlafen in einem Bett und Duschen im eigenen Bad ist mit nichts abzuwiegen! (zumindest für nicht ganz so junge Semester

). Sonst war das Schiff sauber, das Personal sehr freundlich, das Essen gut. Nur die WLAN Verbindung hätte besser sein können.
Alles in allem würden wir das wieder tun, jedoch mit noch mehr Zeit für die Autofahrt, um noch ein paar Besichtigungen machen zu können. Finanziell lohnt sich das nicht: Flug und Mietauto sind immer noch günstiger, außer man möchte etwas transportieren oder bleibt eine längere Zeit auf den Inseln. Viel Spaß dabei!
