Die PP-Regionalregierung in Valencia wird von Vox unterstützt, der Partei, für die alles, was mit Klimawandel zu tun hat, "Umweltfanatismus" ist. Auch die Partido Popular vertritt vielfach diese Meinung. Carlos Mazón, der konservative Chef der Regionalregierung in Valencia, hat nach seinem Amtsantritt im letzten Jahr die Behörde für Naturkatastrophen geschlossen, um damit sein neoliberales und populistisches Wahlprogramm umzusetzen.
Katastrophenschutz ist eigentlich Sache der Regionalregierungen. Bei diesem Starkregen musste aber erst der zentrale Krisenstab der Regierung in Madrid eingreifen, um die Rettungsmaßnahmen zu koordinieren. Die Warnmeldungen der Regionalregierung über ES-Alert kamen bis zu 13 Stunden verspätet an.
Ein besonderes Problem dabei war, dass sich sofort nach den alarmierenden Meldungen des Wetteramtes jede Menge Trolls in den sozialen Medien fanden, die sich über die Warnungen lustig gemacht haben. Viele haben den Verharmlosungen geglaubt. Auch deshalb sind die Opferzahlen so hoch.
Birigoyo hat geschrieben: So 3. Nov 2024, 18:05
... dass es nach einem „Alarma Roja“ von AEMET 12 Stunden dauerte, bis die Behörden reagierten und die Bevölkerung warnten.
Eventuell hätte man wenigstens rechtzeitig die Parkhäuser evakuieren können, und die Menschen aus den Häusern an den Ramblas (Barrancos), welche durch die Vororte und die Stadt führen.
So hätten wahrscheinlich viele gerettet werden können.
Das die Reinos und Sanchez jetzt heute die Wut abkriegten ist auch nicht so ganz gerecht, aber deren Besuch war das Ventil für den Frust über das Versagen der lokalen Regierung in Valencia.
Ganz deiner Meinung. Ich denke auch, dass die Lokalregierung von Valencia viele Menschenleben zu verantworten hat. Aufschlussreich ist auch, dass sie nur die Katastophenstufe 2 ausgerufen hat, nicht 3, wodurch ein übergeordneter Eingriff aus Madrid nicht zulässig war.
"Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben." - Hans Christian Andersen
nils.k hat geschrieben: So 3. Nov 2024, 18:59
Die PP-Regionalregierung in Valencia wird von Vox unterstützt, der Partei, für die alles, was mit Klimawandel zu tun hat, "Umweltfanatismus" ist. Auch die Partido Popular vertritt vielfach diese Meinung. Carlos Mazón, der konservative Chef der Regionalregierung in Valencia, hat nach seinem Amtsantritt im letzten Jahr die Behörde für Naturkatastrophen geschlossen, um damit sein neoliberales und populistisches Wahlprogramm umzusetzen.
Das ist nun leider das übliche Problem mit populistischen Positionen, die zunächst alles staatliches Handeln und die Glaubwürdigkeit stattlicher Institutionen diskreditieren und so die Wirksamkeit aller möglichen oder getroffenen Maßnahmen minimieren.
Und für die mangelnde Effektivität werden dann natürlich wieder eben diese Institutionen verantwortlich gemacht. Und gerne wird dabei dann reklamiert, dass man es ja "schon immer" besser gewusst hat.
What we need today are universal values based not on faith but on scientific findings, common experience and common sense. (14. Dalai Lama)
Die Trollfabriken verbreiten jetzt, dass oberhalb von Valencia Dämme geöffnet wurden, um die Katastrophe hervorzurufen und so die konservative Regionalregierung zu diskreditieren. Sie wurden zwar sofort widerlegt, aber sie sind nun in der Welt und werden fleißig geteilt.
Was wir momentan sehen, ist erst der Anfang populistischer Meinungsbeeinflussung weltweit. Das wird uns noch um die Ohren fliegen
Ich halte die Diskussion für müßig, weil das Problem ein generelles Misstrauen gegenüber sämtlichen, staatlichen Institutionen beinhaltet, gefüttert von allerhand Verschwörungserzählungen über die letzten Jahre. Dabei kann man dann machen was man will. Dass die Konservativen in Valencia selber das Pferd mit dem nicht vorhandenen Klimawandel geritten sind, ist da auch egal. Hätten da, welcher politischen Farbe auch immer zugehörig, im Vorfeld Zwangsevakuierungen statt gefunden, dann hätten sich auch alle beklagt, vor allem, wenn an irgendeiner Stelle jemand nicht hätte weggehen müssen, weil die Brühe ein Tal weiter runter kam. Dieser Typus von Menschen lässt sich auch nichts vorschreiben. Und in dem Zusammenhang muss man zwar sagen, dass die lokalen Behörden viel zu spät reagiert haben, aber der Wetterdienst klipp und klar gesagt hat, was Sache ist. Deswegen waren auch Schulen und Universitäten teilweise geschlossen. Das ging durch die Medien, kam im Radio und natürlich haben alle darüber geredet. Natürlich betrifft die Kacke nun auch Menschen, die zur Arbeit mussten und nicht unbedingt freiwillig unterwegs waren. Ich würde nun auch niemals sagen, dass die Leute selber schuld sind, kritisiere aber, dass man ständig einen anderen sucht, der die Verantwortung hat. Hier auf La Palma hatten wir das gleiche Problem. Natürlich war bekannt, was kommen könnte. Viele haben die Warnungen in den Wind geschlagen und gewartet, dass die verantwortlichen ihnen mitteilen, dass es exakt nun soweit ist, Das ging in die Hose, und dann war man auch beleidigt. Dabei haben die Behörden bereits lange davor berichtet, dass man sich für den Fall der Fälle vorbereiten sollte. In Puerto Naos läuft dann die Geschichte genau in die andere Richtung. Da werden dann die strikten Vorgaben als Gängelung kritisiert.
nils.k hat geschrieben: Mo 4. Nov 2024, 10:58Was wir momentan sehen, ist erst der Anfang populistischer Meinungsbeeinflussung weltweit. Das wird uns noch um die Ohren fliegen
Das fliegt uns doch jetzt schon voll um die Ohren. Ohne die Propaganda und Fake - Maschinen der “sozialen“ Medien würden wir bestimmt nicht Gefahr laufen in ein faschistisches Zeitalter abzurutschen.
Gut, sinnvolle Politik würde natürlich auch etwas helfen.....
"Glaube wenig - prüfe und hinterfrage alles - denke selbst"
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"Nur wenn man gegen den Strom schwimmt, gelangt man zur Quelle!"
Birigoyo hat geschrieben: So 3. Nov 2024, 10:03
Das Größte - im Centro Commercial Bonaire - hat 5.700 Stellplätze und war zur Zeit der Katastrophe stark frequentiert.
Es steht komplett bis an die Decke unter Wasser, die Feuerwehr ist am abpumpen und mit Tauchern vor Ort, man befürchtet das Schlimmste.
Edit: hat 2.500 Stellplätze.
Hier kann offenbar zunächst Entwarnung gegeben werden.
Die Tiefgarage ist heute soweit ausgepumpt worden, dass das komplette Parkhaus inspiziert werden konnte, teilweise waren die Hilfsmannschaften mit Kanus unterwegs.
In keinem der dort geparkten Autos wurden menschliche Opfer gefunden.
Es gibt aber allerdings auch Ecken wo man noch nicht hingekommen ist. https://www.lasprovincias.es/comunitat/ ... 56-nt.html
Und das alles auf dem Rücken der Betroffenen. Dass da etliche Menschen gestorben sind und viele ihr ganzes Hab und Gut verloren haben, ist diesem rechten Gesindel völlig egal - Hauptsache, man kann das Geschehen für die eigen Agenda ausschlachten. Widerlich!
What we need today are universal values based not on faith but on scientific findings, common experience and common sense. (14. Dalai Lama)
Das Drama ist, dass um die 80 Ortschaften von den Fluten betroffen sind. Die Helfer können doch nicht überall gleichzeitig sein. Und, es ist noch kein Ende dieser Katastrophe in Sicht.
Im Herbst gab es in der Mittelmeergegend immer Unwetter, aber nicht in dieser Stärke.