Da die See die ganze Zeit relativ ruhig war, beschloß ich den linken Bereich des Lavaplateaus noch weiter bis an die Küstenlinie heran zu erkunden während Nancy an unserem Platz blieb.
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Dabei stieß ich auf ein merkwürdig geformtes, wohl von der Kraft des Wassers ausgewaschenem Becken im Lavagestein das in einem wunderschönen, intensiven türkisen Blauton leuchtete der einen geradezu magisch anzog. Es war ein wenig als wenn man in ein Auge schaute. Das Becken schien so zwischen zwei und drei Meter tief und irgendwie reizte es dort einzutauchen und zu baden. Andererseits wirkte es auch fast schon ein wenig unheimlich und lag sehr nah an der Steilküste, ein plötzlich auflaufender viel höherer Brecher konnte einen da jederzeit rausspülen. Mir erschien es als ein ehemaliges Blowhole das nun von Steinen verschlossen war.
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Als ich gerade das Blowhole und seine faszinierende Farbe bewunderte kam plötzlich eine der Schwestern hinzu. Wir unterhielten uns kurz auf Spanisch über die schöne Farbe, dann begann sie sichtlich das Terrain zu sondieren und schaute sich den Rand des Lavaplateaus an, der teils scharfkantig und bröckelig etwa gut zwei Meter oder etwas mehr zum Bassin hin abfiel. Nachdem sie sich das ganze kurz angeschaut hatte, sprang sie einfach hinab und landete zwar knieend, aber noch auf ihren Füßen in der glitschigen Rinne die das Meer vom natürlichen Bassin trennte. Puh, ich wäre danach nicht mehr so schnell aufgestanden....sie war etwa Mitte Vierzig, aber ich bin mir nicht sicher ob ich in dem Alter solch Sprung so weggesteckt hätte. Dann schaute sie kurz Richtung Meer ob nicht vielleicht doch gerade eine Welle kommen würde die es auch bei Ebbe in das Bassin schaffen würde und rannte los. Sie stürmte einfach schnurstracks den Felsbogen hinauf und winkte von dort oben aus freudig ihren Schwestern und ihrer Mutter zu. Ich habe keine Ahnung ob es sich um eine Herreña handelte, die halbwegs wusste was sie tat, oder ob es eine tollkühne, verrückte, extrem leichtsinnige Touristin von der Peninsula war, aber ich tippe vom Auftreten der Frauen eher auf Herreñas.....Meine Gefühle schwankten zwischen Respekt vor diesem kleinen Husarenritt, und was ist denn das für ein verantwortungsloses Handeln. Die Brandung war zu dieser Zeit zwar nicht besonders stark, aber ein Sturz ins Meer hätte selbst bei diesem Seegang viel Glück bedurft um dort halbwegs heil herauszukommen, wenn überhaupt. Und wer hätte sie dort rausholen sollen/können.
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