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In den vergangenen fünf Jahren erlebte La Palma eine markante Transformation seiner landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere durch einen bemerkenswerten Anstieg des Avocado-Anbaus um 44%, was einer Ausdehnung von nahezu 330 Hektar gleichkommt. Dieser Anstieg ging teilweise zu Lasten traditionellerer Kulturen wie Bananen, Weinreben oder Kartoffeln. Besonders bemerkenswert ist, dass Avocados sechsmal mehr Wasser benötigen als Bananen, was die Diskussion über nachhaltige Landwirtschaftspraktiken angesichts von Wasserknappheit und den Herausforderungen des Klimawandels anheizt.
Eine Studie unter der Leitung von Noelia Cruz und ihren Kollegen Carlos Álvarez und Juan Carlos Santamarta, die in der Zeitschrift "Renewable Agriculture and Food Systems" der Universität Cambridge veröffentlicht wurde, beleuchtet den Wasserfußabdruck der Hauptanbaukulturen auf den Kanaren. Besonders hervorgehoben wird der hohe Wasserbedarf von
Avocados, die etwa 1.741 Kubikmeter Wasser pro Tonne benötigen – im Gegensatz zu Bananen, die 340 Kubikmeter verbrauchen. Cruz betont gegenüber der Online-Zeitung ElTime.es die Bedeutung dieser Erkenntnis, insbesondere die Tatsache, dass der Export landwirtschaftlicher Produkte von La Palma gleichbedeutend mit dem Export von Wasser ist. Avocados, angepasst an feuchtere Klimazonen, stellen in subtropischen Regionen wie La Palma eine bemerkenswerte Herausforderung für die Wasserversorgung dar.
Die Erkenntnisse werfen ein Licht auf die Notwendigkeit, das gegenwärtige landwirtschaftliche Modell zu überdenken, insbesondere nach der Zerstörung durch den Ausbruch des Vulkans Tajogaite, der zu einem Verlust von 230 Hektar Bananenplantagen führte. Cruz sieht in der Katastrophe eine Gelegenheit, die landwirtschaftliche Diversifizierung zu fördern und die Ernährungssouveränität zu stärken, was bedeutet, der lokalen Produktion Priorität zu geben, um die Bevölkerung zu versorgen und den Zugang zu Ressourcen wie Land, Wasser, Saatgut und Krediten zu verbessern.
Die Abnahme von Trockenfeldkulturen zugunsten von wasserintensiven, subtropischen Kulturen stellt eine wachsende Belastung für die Wasserressourcen dar, während einige Inseln des Archipels bereits Wassernotstände aufgrund von Dürre erklärt haben. Cruz hebt hervor, dass Initiativen wie die des Stadtrats von La Laguna, die Landwirten bei der Umsetzung nachhaltigerer landwirtschaftlicher Modelle helfen, beispielhaft sind. Solche Maßnahmen sind entscheidend, um den Sektor auf langfristig umweltverträgliche und wirtschaftlich tragfähige Praktiken auszurichten.
Insgesamt steht La Palma vor der Herausforderung, eine Balance zwischen wirtschaftlichen Anreizen und dem Erhalt seiner natürlichen Ressourcen zu finden, um eine nachhaltige Zukunft für die Insel und ihre Bewohner zu gewährleisten.
hier geht es zur original Quelle / Veröffentlichung:
https://www.cambridge.org/core/journals ... E772B45722