Tirolerin hat geschrieben: ↑So 4. Feb 2024, 08:57
Na ja, das kann man so oder so sehen. Irgendwie lebt La Palma ja auch von den Touristen und ihren Ausgaben auf der Insel (Restaurants, Supermärkte, Unterkünfte, Bauernmärkte, Mietwagen etc.) - hier in Tirol ist es genau umgekehrt, da bekommen die Touristen Guest-Cards für vergünstigte oder kostenlose Fahrten mit Bergbahnen, Öffis, Museen usw.
Ganz genau, La Palma lebt (unter anderem) von den Touristen, die ihr Geld auf der Insel lassen. Und dafür sollten sie dann auch Steuern zahlen und nicht wieder erstattet bekommen.
Mit deiner Argumentation könnte man auch begründen, dass Touris zum Beispiel von der 7%igen lokalen Steuer befreit werden oder diverse Einkäufe vergünstigt erhalten (z.B. durch Erstattung der Mehrwertsteuer). Der Hinweis auf die Gästekarten hinkt m.E., da für die genannten Ermäßigungen die Einnahmen aus der Kur- bzw. Ortstaxe verwendet werden und nicht Steuergelder.
Noch sinnvoller wäre es allerdings, wenn nur die Bedürftigen den Rabatt personenbezogen bekommen würden. Das mit einer speziellen tarjeta zu organisieren wäre kein allzu großer Aufwand.
nils.k hat geschrieben: ↑So 4. Feb 2024, 10:03
Noch sinnvoller wäre es allerdings, wenn nur die Bedürftigen den Rabatt personenbezogen bekommen würden. Das mit einer speziellen tarjeta zu organisieren wäre kein allzu großer Aufwand.
In diesem Sinne ist ja wohl auch der QR-Code geplant, um das Ganze "steuerbar" zu gestalten.
In meinen Augen sinnvoller als "Gießkanne".
Da es unter den Residenten sowohl Bedürftige als auch gut Betuchte gibt, finde ich den Ausschluss der Touristen nicht in Ordnung, Gerade die sind es ja, die den Einheimischen neben dem Bananen- und Avocadoanbau Beschäftigung und/oder zusätzliche Einnahmen bringen.
Die Frage ist auch, ob das so überhaupt dem EU-Recht entspricht, ich denke da nur an einen Andreas Scheuer, der den Deutschen die PKW-Maut über die KFZ-Steuer zurückerstatten wollte und damit vor dem EU-Gericht scheiterte ...
Der Benzinpreis ist ungefähr das letzte, worüber ich sinniere, wenn ich La Palma besuche. 0.20€ Rabatt würde meine Urlaubskasse um ca. 10€ pro Urlaub bereichern.
Ich finde es generell Unfug, speziell in Zeiten der Klimakrise den Benzinverbrauch des Individualverkehrs zu fördern, noch dazu der besser Situierten, weil die mehr und größere Autos haben. Gleiches gilt für den überbordenden Straßenbau und ganz besonders für den Residentenrabatt bei Flug- und Schiffsreisen.
Man sollte das Geld lieber in einen großzügigen Ausbau der Öffis, der Gesundheitsversorgung und der Bildung (Fremdsprachen!) investieren.
Für die wenigen Fälle, in denen ein Flug-Residentenrabatt wirklich sozial sinnvoll ist, könnte man ja Sonderregelungen schaffen (Freiflug für Krankenbehandlung und Amtswege, Studentenrabatte für Heimatbesuche etc.)
"Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben." - Hans Christian Andersen
Herbie hat geschrieben: ↑So 4. Feb 2024, 13:39
Das gibts doch "schon immer", dass in manchen Lokalen die Preise für Einheimische niedriger sind als für Touristen ...
Echt jetzt? Gibt's dann dort 2 verschiedene Speisekarten? Und man sieht es den Gästen sofort an der Nasenspitze an, ob sie auf der Insel wohnen oder Touristen sind?
An der Nasenspitze nicht, aber sobald sie den Mund aufmachen und reden. Außerdem kennt der Inhaber seine palmerischen Landsleute. Natürlich gibt es keine zwei Speisekarten, aber die Rechnung ist "einfach niedriger" ...
Naja. Tyrol. Da pennen meine gut verdienenden Kumpels regelmässig in Ischgl in Doppelstockbetten, nur um sich möglichst gut und günstig die Kochen bei der Ski Abfahrt zu brechen.
Hhm.
Habt Ehrfurcht vor den Pflanzen, denn alles lebt durch sie. J.W.v.Goethe
Toutes choses sont dites déjà; mais comme personne n’écoute, il faut toujours recommencer. André Gide
Die 20 cent fallen ja nun nicht aus der Luft in die Kassen der Tankstellen. Die haben Carla und Carlos mit ihren Steuern finanziert. Somit zahlen Carla und Carlos Geld, damit wir als Touristen unsere Ausflüge mit 20 cent den Liter gesponsort bekommen. Kann schon verstehen, dass die Einheimischen das jetzt nicht so toll finden.
Na ja, die Kanaren erhalten auch nicht gerade wenig EU-Subventionen, die durch Steuern der Touristenländer finanziert werden.
Und die Gemeindekassen wären ohne die Touristen auch wesentlich leerer, die Arbeitslosigkeit dafür höher ...
Treibstoff kann in diesen Zeiten gar nicht teuer genug sein, damit die Leute weniger Auto fahren, oder zumindest
auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
Auf den kanarischen Inseln im Urlaub gilt das selbstverständlich auch.
Meine Beobachtung ist allerdings, dass der Preis an der Tankstelle scheißegal ist.
Einschränkung ist für die meisten keine Option, aber ich rede hier bewusst nicht von Pendlern.
Gerade auf La Palma werden wir mit Sicherheit nicht auf den Mietwagen verzichten, wohnen in einem Ferienhaus und gehen viel wandern. Und wir werden auch sicherlich nicht unsere Einkäufe kilometerweit zum Ferienhaus schleppen.
Man muss die Kirche mal im Dorf lassen ...