Einstein hat geschrieben: ↑Mi 8. Feb 2023, 21:05
Also ich kann mit meiner autokonsumo Anlage, also Strom zum Eigenverbrauch, so viel Strom ins Netz einspeisen wie ich dann auch im gleichen Monat entnehme?
Das ganze dann ohne große Genehmigung und sonstigen Heckmeck?
Dann wären ja die netzwechselrichter die ich gerade mit auf die Insel gebracht habe total ideal, denn zum einen sind sie an das oder für die Vorschriften des spanischen Netz zulässig bzw einstellbar...
Die lasse ich dann tagsüber ohne Drosselung vollgas laufen und versuche natürlich möglichst viel von dem selbst erzeugten Strom selber zu nutzen den Überschuss speise ich dann ins Netz ein und verbrauche ihn dann nachts?
Das ganze funktioniert dann ohne Batterie Puffer, deshalb relativ preiswert und verschleißarm.
Zunächst brauchst Du für die Einspeisung immer die Genehmigung des Netzbetreibers. Das
boletin zu bekommen ist aber nicht ganz einfach, weil die Technik von ENDESA zugelassen sein muss. Mit einem Victron-Wechselrichter der ersten Generation kann man es nicht bekommen, mit dem Victron MultiPlus II dagegen schon. Die Beantragung macht der Installateur, Kosten um die 700 €.
Dann kannst Du sogar mehr einspeisen als Du aus dem Netz entnommen hast. Da die Einspeisevergütung niedriger ist als der Bezugspreis, bekommst Du auch mehr kWh vergütet als Du entnimmst, und zwar solange, bis der Wert des Strombezugs Null ist.
Ein Rechenbeispiel von Escandinaviaelectricidad.es:
ejemplo.JPG
Der Kunde hat in dem Monat 162 kWh mit einem Wert von 46,59 € entnommen. Im gleichen Monat hat er 646 kWh ins Netz eingespeist. Der Stromanbieter zahlt eine Vergütung von 19,1517 ct/kWh (bei Escandinaviaelectricidad variiert die Einspeisevergütung je nach Monat, im Winter gibt es deutlich mehr als im Sommer. Andere Anbieter zahlen deutlich weniger).
Da aber nur maximal 46,59 € vergütungsfähig sind, zahlt das Unternehmen nur den Gegenwert von 243 kWh aus. Der Rest geht gratis ins Netz.
Wenn es der Kunde schaffen würde, auch nur genau diese 243 kWh einzuspeisen, hätte er tatsächlich pro kWh mehr als 19 ct bekommen. Bei seinen 646 kWh sind es leider nur 7,2 ct/kWh.
Man kann aber nicht genau auf diese Höhe der Einspeisung hinarbeiten, die man mindestens machen muss. Dazu müsste man ja vorab wissen, wieviel man in dem Monat aus dem Netz ziehen wird. Später müsste man dann jedesmal aktiv am Wechselrichter einstellen, dass er nichts mehr einspeisen darf.
Der ganz entscheidende Haken bei diesem Konstrukt ist aber, dass man dann trotz einer sauberen PV-Stromerzeugung fast die Hälfte seines Verbrauchs über das stinkende Kraftwerk hätte. Das will ja nun wirklich niemand - außer ENDESA.
Daher habe ich mich entschieden, meinen gesamten Verbrauch über meine Anlage zu generieren, verzichte aber dafür komplett auf die Einspeisung. Das Netz habe ich lediglich als Reserve, auf die ich zugreifen könnte, wenn es bei mir ein Problem gibt oder ich dringend mehr Strom brauche als ich erzeuge. Insgesamt sind das nur wenige kWh im Jahr.
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